Die unterzeichnete Deputation, welcher durch Kammerbeschluß vom 26. Ja nuar dieses Jahres die Berichtserstartung über das gedachte allerhöchste Decret aufgetragen worden, ist keinen Augenblick zweifelhaft gewesen, daß eine Be sprechung und Berathung des Gegenstandes schon jetzt nothwendig erscheine. Wird sich auch dadurch an der Gestaltung der Dinge, wie sie eben vorhanden ist, Wesentliches nicht ändern lassen, so liegt doch schon darin ein Gewinn, daß die in Frage stehenden thatsächlichen Umstände von einer Anzahl Männer, die den verschiedensten Theilen des Landes angehörcn und mit den einschlagenden Ver hältnissen ihrer Distrikte und deren Bewohner vertraut sind, in der Kammer be sprochen, erörtert und zu möglichster Klarheit gebracht werden. Ferner ist, so unleugbar wichtig und ernst auch die in dem Decrete behandelte Angelegenheit ist, doch nicht zu verkennen, daß dieselbe von denjenigen, welchen die Gelegenheit zur näheren Einsicht in dieselbe abgeht, für noch weit verwickelter, ernster und gefahrdrohender gehalten wird, als sie bis jetzt wirklich ist, daß sich an den Ge danken daran ängstliche Sorgen knüpfen, zu denen ein gegründeter Anlaß nicht vorliegt, und es wird daher auch in dieser Hinsicht eine öffentliche Erörterung der Sache den Gewinn bringen, daß die Gemüther eher beruhigt, als entmuthigt werden. Endlich hat die Deputation bei ihrer Berathung, zu welcher sie vor läufig mehrere den verschiedensten Bezirken angehörige Kammermitgliedcr zugezo gen hat, Veranlassung gefunden, einige im weitern Verlauf dieses Vortrags zu erwähnende Anträge zu stellen, die theils mit in der Decretsbeilage enthal tenen Bemerkungen der Staatsregieruug in Zusammenhang stehen, theils der, wenn auch für jetzt nicht tiefer eingehenden doch allgemeinen Betrachtung ge wisser Zustände, namentlich auch im gewerblichen Leben und im Fabrikwesen entlehnt sind, und die eine Erledigung von Seiten der geehrten Kammer bedürfen. Bevor die Deputation ihre bei den unter Vernehmung mit den Herren Com- missarien der Staatsregierung und soweit nöthig mit der Finanzdeputation Statt gefundenen Berathungen gewonnenen Ansichten über das allerhöchste Decret und dessen Beilage kund giebt, scheint es des Zusammenhanges wegen nöthig, einen Blick auf den Stand der Nahrungs- und Erwerbsverhältnisse zu werfen, wie er nach den durch die Regierung angestellten Erörterungen und erfolgten statistischen Ermittelungen im Lande sich darstellt. Die Erndte des Jahres 1846 ist im Bezug auf Korn im Vergleich zu ei ner mittleren Erndte um eireu 23 Procent zurückgeblieben, während der Aus fall an Waizen und Gerste nur etwa 8 — 9 Procent, an Hafer 6 Procent be trägt. Wenn auch der ungewöhnlich reichliche Ertrag an Futtergewächsen den geringen Körnerertrag der Erndte in gewisser Hinsicht etwas ausgleicht, so ist doch das verkäufliche Quantum des Getraides ein ansehnlich geringeres, als in