22 II. Der Entwicklungsgang, auf dem wir zu den Umschlägen, wie sie uns jetzt vorliegen, gelangt sind, lässt sich nur in allgemeinen Zügen andeuten. Im allgemeinen kann man sagen, dass es früher das Uebliche war, Bücher zu binden. Das ungebundene Exemplar war eigentlich nur ein vorübergehender Zustand. Jedes Buch, das irgendwie etwas auf sich hielt, wollte in fester Pappe oder sogar Leder gegen alle Unfälle der Zeit gesichert sein; ja selbst vor dem unscheinbarsten Eintagsbuch hatte man diesen Respekt. SsGS Diese Zeiten änderten sich plötzlich. SSSg Die belletristische Lektüre, be sonders die Romane, war es, die damit, wenn auch nicht aufräumte, so doch brach. Reclam, Meyer, Hendel kamen mit ihren billigen, broschierten Heften. Das Buch wurde schon äusserlich aktueller, anspruchsloser, augenblicklicher. Hierzu kam das Steigen der Pro duktion — und gerade der modernen, die darauf Wert legen musste, sich nach aussen sofort zu dokumentieren. Hier besonders tobte der Kampf. Jährlich wurden tausend und abertausend Bücher auf den Markt ge geben, Bücher einer Richtung, für die man auf eine bestimmte feste Zahl von Käufern nicht rechnen konnte. Sie mussten sich ihr Daseinsrecht erst erstreiten und