52 KRITISCHER FÜHRER DURCH DIE GALERIE D E S i 7. — 20. J A H R H. Abbildung 42. David Teniers: Versuchung des heiligen Antonius zahl seiner Bildnisse von Kölner Bürgern wurde zur Ausschmückung dem Kunstgewerbemuseum oder aus stadtgeschichtlichem Interesse dem Rhei nischen Museum überlassen. Unter anderem wurden aber das „Kinder bild“ (Abb. 44) eines Mädchens mit Nelke von 158g erst neuerdings von Hans W. Hupp als Werk dieses Meisters erkannt , lebhaft in den l' arben und köstlich in der Schüchternheit des Gesichtsausdrucks, sowie ein späteres Werk, das „Porträt eines Mannes auf dem Totenbett“, wegen ihrer sich gut ergänzenden Verschiedenartigkeit zurückbehalten. Bei dem „Plerrenbildnis“, gemalt 1650 von Peeter Franchoys (Abb. 45) * Mecheln 1606, f ebenda 1654), werden wir uns nochmals inne, wie über die härtere zeichnerische Auffassung der direkten Vorgänger hinaus die Zeitgenossen von Rubens und van Dyck die flämische Kunst in einem rein malerischen Sinne kühn weiterentwickelt haben. Bedauerlich ist, daß van Dyck in unserer Galerie fehlt. Ein Hauch von seiner Kunst ist in zwei Werken unbekannten Ursprungs zu spüren, die immerhin da durch interessieren, daß sie beide den jungen Kölner Eberhard Jabach darstellen, denselben, der nachmals in Paris in angesehener Stellung eine hervorragende Kunstsammlung anlegte, die zum größten Teil ins Louvre gelangte.