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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.12.1848
- Erscheinungsdatum
- 1848-12-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-184812080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18481208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18481208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1848
- Monat1848-12
- Tag1848-12-08
- Monat1848-12
- Jahr1848
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.12.1848
- Autor
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Leipziger Tageblatt > . Mld Anzeiger. 343. Freitag den 8. December. 1848. Bekanntmachung. Daö 33. und 34. Stück des diesjährigen Gesetz- und Verordnungsblattes, enthaltend . . Nr. 94. Gesetz, die Wahlen der Gemeindevertreter betreffend; vom 17. November 1848. Nr. 95. Gesetz, die Communalgarde betreffend; vom 22. November 1848. ; Nr. 96. Preßgesetz vom 18. November 1848. Nr. 97. Bekanntmachung, den Eintausch der annoch im freien Verkehre befindlichen 3proceutigen Staatsschuldencaffen- scheine betreffend; vom 11. November 1848. Nr. 98. Verordnung, die Publikation eines Reichsgesetzes über die Einführung einer deutschen Kriegs- und Handelsflagge betreffend; vom 23. November 1848. Nr. 99. Gesetz, das Vereins- und Versammlungsrecht betreffend; vom 14. November 1848. Nr. 100. Verordnung, die im laufenden Jahre erhobenen außerordentlichen Steuern betreffend; vom 15. November 1848. Nr. 101. Gesetz wegen Nachcreirung von 1 Million Tbalern in Eaffenbillets zu Ergänzung defekt gewordener dergleichen ; vom 23. November 1848. sind bei uns eingegangen und werden bis zum 23. December d. I. auf hiesigem Rathhaussaale zur Kenntnißnahme öffentlich aushänqen. Leipzig den 5. December 1848. Der Rath der Stadt Leipzig. ^ Klinger. Bekanntmachung, die Wahlen zum nächsten ordentlichen Landtage betreffend. Die Abgabe der Stimmzettel für die Wahlen zum Landtage für beide Kammern findet für die Stimmberechtigten auS der Ttadtgemeinde Leipzig an den Tagen des 11.12 , 1^1. December dieses Jahres statt und zwar Vormittags von kl —4 Uhr und Nachmittags von 2 — 4 Uhr in dem Tscharmannschen Hause, Bahnhofstraße Nr. 19, 2 Treppen hoch. Die Abgabe der Stimmzettel kann von den Wählern nur in Person bewirkt werden und nach Ablauf der für Abgabe der selben festgesetzten Zeit dürfen keine Stimmzettel weiter angenommen werden. Nach Maßgabe der Verordnung vom 17. Nov. 1848 wird hier zugleich darauf hingcwiesen, daß jeder Abstimmende seine Stimme nach bestem Wissen und Gewissen zum Wohle des Lan des abgebe. Leipzig den 2. December 1848. Die Wahlausschüsse für den XXII., XXIII. und XXIV. Wahlbezirk. - - - »>. , > '4s.' Stadttheater. Neu einstudirt: „Die Jüdin" von Halevy. Diese Oper kam vorgestern nach einer Rast von etwa acht oder neun Jahren wir durchaus veränderter Besetzung und neuer sceni- scher Ausstattung wieder auf's Repertoir. Die Vorrüge und Mangel der Halevy'schen Musik sind ihrer Zeit von den Musikkritikern zur Genüge hervorgehoben und besprochen worden; Halevy steht mitten zwischen Auber und Meyerbeer, ohne doch jeden einzelnen ganz zu erreichen. Er hat seit dieser Oper kein Werk von gleicher Größe und gleicher Bedeutung geschrieben und immer bleibt das erste, womit er sich in Deutschland eingesührt: „Der Blitz", sein am meisten musikalisch-vollendetes und an Melodien reiches Erzeug- niß. — Scribe, der Verfasser des Textbuches, hat dem Com- ponisten tüchtig auf die Effecte hin- und vorgearbeitet; da finden wir: eine mächtige spannende Handlung, starke Leidenschaften, heftige Charaktere, Wechsel der Scenen, Gefangenschaft, Fluch, Rache, Feuertod. Ich kann es mir denken, wie den deutschen verkannten Operisten, die an einem deutschen Textbuch scheitern, darnach der Mund lechzt. Indessen wär's doch möglich, daß ein deutscher Componist durch seine Gründlichkeit, sein Charakterisiren, Polntiren und seinen steten Harmoniewechsel auch dieses Opern buch umgebracht hätte, und die Kritik hätte dann richtig das Mißgeschick der Oper dem unglückseligen Text zur Last gelegt. Dergleichen ist schon vorgekommen. — Was für schauderhafte Texte bearbeiteten mitunter die Italiener: Rossini, Bellini, Donizetti, und es ging doch! — Ursprünglich hat Scribe viel leicht seiner Handlung die Verbrennung des Johann Huß in Eonstanz während deS dortigen Concils zu Grunde legen wollen. Aber in Rücksicht auf die Klerisey und die damalige Theatercensur hat er einen Juden aus ihm gemacht. Die Juden müssen doch überall aushelfen! Huß wurde erst 1416 verbrannt, hier aber ist schon 1414 von einem Sieg über die Hussiten die Rede, wäh rend nach seinem Tode erst die blutigen Kriege der ersten Refor mation, die von Böhmen ausging, sich entspannen. Den Un wahrscheinlichkeiten der Scribe'schen Dichtung darf man nicht ge nau an den Puls fühlen; eine kaiserliche Prinzessin, ein Erzherzog damaliger Zeit treiben sich Nachts in Judenhäusern herum, ein Cardinal kniet vor einem Juden, die Kaisertochter vor einer Jüdin; das und noch Vieles ist freilich sehr stark; aber wo bliebe die Oper, wo blieben ihre Effecte!? Die Darstellung, die von großer Schwierigkeit ist, war eine im Ganzen recht gelungene, belebte; sie zeigte von Fleiß und Aus dauer. Fräulein Mayer (Recha) wußte nicht nur durch ihren Gesang Hinzureißen, sie gab ihrer Rotte auch durch ein lebhafte-, durchdachtes Spiel Bedeutung und tragischen Effect. Sie wurde dreimal gerufen. Herrn Wi bemann (Eleazar), sonst nur in dem Zaubergarten der Tenoristen-Romantik wandelnd, sahen wir heut als Charakterdarsteller und müssen ihm die vollkommenste Anerkennung über Spiel und Gesang ausdrücken, wie sie das Publicum durch stürmischen Applaus und zweimaligen Hervorruf aussprach. Zunächst diesen stand der Cardinal, Herr Salomvn, mit der Majestät und Schönheit seiner herrlichen Stimme, seinem klaren, gediegenen Vorträge. Seine Leistung wurde ehrenvoll an erkannt. Fräulein W ü r st (Eudoxia) hatte heute weniger Gelegen heit, die Macht ihrer Darstellung und die leidenschaftliche Glut ihres Gesanges zu entfalten; auch schien sie nicht vollkommen diS- ponirt. In den hervorragenden Momenten erhielt sie verdienten Beifall. Der „Prinz Leopold" des Herrn Henry war eine durchweg fleißige und gelungene Leistung; da- Ensemble hielt sich gut, die Tänze des Herrn Balletmeister Jerwih, namentlich das
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