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Dresdner neueste Nachrichten : 17.01.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-01-17
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191101172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19110117
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19110117
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-01
- Tag1911-01-17
- Monat1911-01
- Jahr1911
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 17.01.1911
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DxxsdnerNeuesteNakbrichtsjt Nr. 11. XII. Jahr; Diensta- E« 170 « Mspdtige Koipnelzeue time! iiie Dresden undsoeokie D »» «» einen-arti- IC W» ille im« Ausland Cii Of. HMMMW Hist. Die ztveiipaiiigesiieiiamezeiie iürDreöden «, Umgebung i Mk» iiir qucsw rid 1.50 Mk. Bei Wieder· usw«» »» Jahren-missen Sind-sit nach Tat-ji. Thiiites whom» gq Pf. Jnlekaie von auscväkid werdet: unt gegen Iskmzppkzqhiunq aufgenommen. Für das Erscheinen In Hjmuitcn Tages: nnd Bissen wird nichx Casentin-i. Tele vewmchckkuigqbe ooaJniekaien unzulässig. Unite Dkesdnet «» »Im-Teils»staunt-weitesten. iotvie iämilicheslnnoncens « Miit-neu im Ja« nnd Ausland nehmen Jnierate In M Okiainalvkeiien nnd ital-Wien in. unabhängige Taaegzeitnnsx so Dresden nnd Uoromn mouasllch O If» pro Quarte! Ist) 111. strick-us, surch unsre Provlnzsssilialea moaa lich ss Pf» pro cum-tat hps Mk. frei Haus. M« der Beilage »Ist-inten- Ide-·Iie« oder mlt der Beilage »Du-inse » »s)liegeud· spsläqefs l( lh W. pro sxkonot preist» Größte Verbreitung in Sachsen. Postbezug m Deutschland and den deutschen! Konsum« Fuss. A mit »Jllnft(.Neueste· tue-satt. s( Pf. vco Quart. 252 Mk· », B ohne Musik. Beil-sue . 69 · · « 206 , « I« cetierkescssvusckue Oluskk A Instituts. Neueste·motmtl.l.6okkk. product-cis It· sag. l! ohneslluktr. Beilage . 1.(2 . « CI · Ilach dkm Austande ver älter-sub. sc. Bad» I Mk. sing. Haus. MU- Redaktkon nnd Hauptgeschäftsstelle Ferdkuaudstraße H. Fernspkecherr Reduktion Nix 8892 Ervedition Nr. 4571. Betlaa Nr. bis. We Wcltfnajteisssssstssi » den levtenTaaen brachten enalische . ituu n »« Institut» Mitteilung, das; deutsche Sziffahigteöi ksellschaften durch die jlieiihsreaieruna aenotiat wor ks« seien. die Marconisiationen von·dei»i Schiffen zu «»kkekiien. Die Ursache »diese: Mitteilung waren siißversiaiidene Gerliclite über eine Grundunid die Ernte bekannt wird: Die Deutsche Telefunkeiiacielb Mai: hat iin Verein init Siemens u. Halskr. A.-E.-G. sgxsigemeiiie ElettrizitatökGefellschaftsz und der Com- Mnjk pour Telegrapkite sang til, Britisel iMarconii eine Betriebsacscllichaft mit dem Sid in Berlin at· «« idet. gWDicie trockene Meldung-scheinbar nur für Teil:- »skkk oder« Finsaiizleiite bestimmt, ist von so all-ie mspkk Wichtigkeit und Bedeutung, wie etwa die sliaelsriilit von einem Vitltersrieden nach lanaen kriegen, oder wie dieskunde von einem· neuen großen Staatens-triebe. Um was handelt es sich? Wohl jeder, der siifi zurSee auf einem der schönen Ozeanflieaex oder Trooensdainpfer befindet, liest zu zxsk mit Erstaunen, dann mitdein Stolz des »guten Liukzxiticrs ider ec- so herrlich weit Mbraihts die Uoidzeituna Denn deren allerneuesie Telearamme iskxd ilber das balkeiiloie Wasser diircz die Luft zu ,»,ss9giii. Und dann acht der aute urooiier hin-s ;-«»s auf dass oberste Bootöde»ck. wo die Rettunaskähns klingen, wo zwischen den dranaenden Fluten infkanas irahteii die dralstlosen Funken I·a»ttern, die ein innaer zszgnn ineiierdiiiaö anch eine hubsche iunae Dame) in einem kleinen aeheimnisvollen Raume mit com· zsxisierteii Apparateii aus Kupfer, Stahl und Kaut schul in Eniofaiia nimmt. ·iliid jaat man: Das ist de: Herr von der» Mareoniaeiellicltaih to antivortet Dieser til-erlegen lacheliidt Pardon, Telefiinkeiii Er klärt man a er: Das ist die Dame oon·»der Tele funleniieiellscliafh so antivortet sie entrüstet: Bitte »sehr, von Mai-com! · » ». « Man hatte eben irrtümlich die ~siontiirrenz« herausbeschworen.· Die Mareoiiigesellschaft fiihrtihren zetamen bekanntlich· von dem italienischen Erfinder iijiigliolnio åiliareony dem es 1890 gelang, durch eine Reihe von Verbesserungen an den Erfindungen von szikqsilis iind Lodge, die bertzschen Wellen für die Tele gkqphie praktisch zu verwerten und durch die Be- Hutziing oon Antennen iFanadrtilsten) eine große Sirahlenmenge auszuienden.» Dem System Mareoni Jratcn jedoch rasch andre Stnteme zur Seite, nämlich di; von Pisofesior Stabe-Find Graf o. Arm, das non te: Allaenieiiien Eleltriziiätsgesellschaft aufgenommen Feinde; ferner das System Braun, das Sieniens und Zialste übernahmem Zur Verwertung dieser beiden ««Zrsiienie, des deutschen Systems Telefiinken bildete sich fiie cslesellsilzaft für drahtlose Telegrapliie m. b. H. kliittleriveile wurden aber« zahlreiche Marconisignals jisksitionen für drahtlose transatlantische Telegraphie eingerichtet. Die nach dem System der Berliner Tele i;;:«»«.;g«.ie«schait ausgestatteteii deutschen Seedanipfeiy ikie z. die Dampf-er der Siidamerikaliiiih hatten iiirk darunter zu leiden, das; die Mareonistationen weder ihre Naihrikliteii übermitteltem noch ihnen Nach riihten über-sandten. Außer den Südamerikadainpfern gal- es noch eine ganze Reihe weiterer Linien, die aus iiozitiirlreiizgründen unter der aleiihen Kalamität zu tu« eii innen. Niiii lmben sicb also» die beiden Rivalen ~Teles teifen« und die ibelgiiclie Geiellschafd die im Besitz csicr Marconilizenzem außer den-en Enalansdö und der engliiclien Handelsilotth ist, verftändttih Durch tiefe Verständigung ist die frühere Eifersucht im Yiakiiiiclitenaiistauich von der See ziini Lande und umgekehrt für die deutschen Schiffe ein für allemal beseitigt. EinVolk - ein Ferniiinkcjdiinte nun ietzt ein berülimtes Wort variieren. Vielleicht ist aber aiicd die Zeit nicht fern, wo die Rivalität im irnfitloscn Tekearavbeninitem aucki zwischen den Völ kern beseitigt wird, wo man nicht mehr aus rztilitåris leben Gründen Patente, Depeschenschlüssel und elek ttische Abftimmunaen geheim in halten braucht. Viel· Teich! fallen einmal diese Schranken mit detn Auf tommen der drahtloien Telephon«- die es heute aller dings noch nicht über zwei bis drei Dutzend Kilo meter Reichtveite qebracht hat. Wenn aber einmal diese Schwester erctarkt ist, wenn ste fiel) mit Waren-ei, Teich-isten, De Isorest usw. zu einer allxeemeinen Weltfunkeniprache verbündet, dann wird kein Halten und Geheimhalten mehr sent. Dann werden die Träume der Nobel und Carneaies erfüllt werden: Die alle Grenzenjlbeewindende Technik Wkkkert schließlich den Frieden der e . Das Ente net meiiencovitiitien Streits. Die beiden großen Streitbewegungen in Belgieti und Portugal haben einen vollen Ersol der Aus: ständigen gezeitigt. Te: Streit im b e l g i Fa) e ns? oh len reoicr dars heute in der Hauptsache als be endigt angesehen kunden. Nur über einzelne For—- derungen ist noch keine Einiguiig erzielt worden, doch sieht zu erwarten, daß auch über diese Punkte, die interne Angelegenheiten in den verschiedenen Gru ben behandeln, eine Verständigung erzielt wird. Wir verzeichnen itakhfteliende Drahtmelduuq unsres Brüsseler Korrespondentecu e. Brsisseh is. Januar. (Priv.-Tel. der Dr. N. R) Nachdem am Sonntag eine Deuutation der Arbeitgeber und zwei Deleaierte des Syndi kais der Verasarbeiter längere Unterredunaen mit dem Arbeiisminister hatten, scheint das E n de desStreitdgelommenzu sein. Die Arbeit geber haben iich bereit erklärt, die Forde runaen der Arbeiter, soweit die Einteilung der Arbeitszeit und die Verteilung der Arbeit sttri Skhlepperdienste in Frage kommt, a nz u e r te n-« ne n. Was die übrigen Forderungen der Arbeiter, die in den verichiedenen Gruben voneinander als weirhem anbetrisft, so haben sich die Arbeitgeber bereit erklärt, darüber mit den Arbeitern zu ve rha n d ein. Aus dieser Grundlage bosft man, das; noch heute ein volltocnmeneö Einver ständnis erreicht und die Arbeit in allen Gruben am Dienstag wieder ausgenom m»e«n·i·verden»xpird. «· · H» · « » , Nicht so geklärt erscheint die Lage in» Portu gal. Der Eifenbahnerstreit hat zwar mit der Be willigung der Arbcitcrforderungen fein Ende er· reicht, doch ficht die junge Nepublit noch vor einer Anzahl andrer schwerer wirtschaftiicher Kämpfe. Au er den Gras-« Fiicheret und Korkarbeiterm die in den Streit getreten find, drohen auch die Droichtens tutfcher mit einem Ausstand, während iin Hinter grunde all dieser Verwicklungen drohend das Ge spenst des Generaiftreikes auftaucht Ein Draht hericht aus Lissabon kennzeichnet die Situa tion wie folgt: E) Lissadoiy is. Januar. (P tin-Te l. der Dreödner NeuestenNachrichtenJ Der Eisenbahners streik ist vorbei. Die Ausftändigen haben alle Wünsche erfüllt bekommen, darunter 21 Tage Ferien im Jahre bei vollem Gehalt« Nun streiten die Ga sa r b eiie r. Um zu verhindern, das; das vorhandene Gaz nicht aufgebraucht werde, haben sie an verschiedenen Stellen in Lissabon die Haupt rohre a n g e b o h r t , so daß das Gab entwich. Auch die Korkarbeiter nnd die Fiskhereiarbeiter sites-en. Die Droirhkenkiiifcher hielten eine Versammlung ab, um über den Streit zu beraten. Gestern nach miitag fand hier auch eine weitere Versammlungs der Regiernnasarbeiter statt, in der iiber den» Generalstreikberaten wurde. s Oeftcrxeitix leimt nie Smisialingalsualien als! Eine impofaute Protestkitndgelsnnz lVon unserm nach Aullia eutlaudteu Dxsjiimrbeiter.s Antlia- 15. Januar. Es war eine politisch-nationalökonomische stund gehung bedeutungsvolliter Art, die heute in Auslia veranstaltet wurde. Auf Veranlassung der N ei ehe n berger söandeldkammer war siir heute nach shier eine Lonferenz der böhmifehen Schiffahrt-Hinter sessenten einberufen worden, um gegen die von Preußen beabsichtigte Aufhebung der Abgabenfreiheit der Wasferstraszem für die der deutsche Reichskanzler he tanntlich auch die österreichische Regierung zu gewinnen hofft, eindrucksvoll zu protestieren. Tag intensive Interesse an der Erhaltung der Abgabensreilleit der Ströme kam in dem glänzenden Besuche der Versammlung, die in dem geräumigen Bürgersaale tagte, lebhaft zum Ausdruck. Die öfter reichische Regierung war besonders stark vertreten. Erschienen waren vom L) a n d e l g min i it e r i u m Sektionsches Niedb Ministerialrat Dr. siautzkth Hos rat Schrommx vom Ministerium siir öffent li ckt e A rh ei te n Ministerialratsileiiu vom A ck e r h n u m i n i st e r i u m Sekttonsrat Dr. Freiherr von CnobloclhootnEisenbahnministerium Mini sterialsekretskir Dr. Stockhainmer und Herrenbauömits glied Dr. Roß. Ferner waren anwesend Vertreter der k. k. Statthalterei in Böhmen, der Latrdesaiisk schlisfe von Böhmen, Miihren und Niederöiterrcicih vieler Bezirkshauntmatinlkhaftem Repräsentanten von Stadtgemeinden und Bezirksvertretungen,» mehrerer Handels und Gekverhekammerm der Kana lisierungskommiisiom sowie die Reichsratss a h g e o r d n e te n Dr. Urban, Kutscher, Schratnmeh Beutel, Reitzner und die Landtagsabgeord neten Aeller. Kirchhof, Mareseh, Buckel, Lioka und Reichelt Weiter waren erschienen Vertreter der Schifsahrtögefellschastem u. a. die Direk toren Griinwald, Deutsch und Vetters, zahlreiche Repräsentanten industrieller, landwirtschaftlicher, bergbaulikhey kaufmännischer und gewerblicher Ver eiinicitungem sowie eine große Reihe sonstiger Hinter-s e en en. Die Vetfammlunq wurde eröffnet vom Präsi d e n t e a der Retchenberqer Handel-Nummer Herreuhausmktglied Alois Neuntatuy der nach einer herzlichen Begrüßung der Erschienenen ausführen: »Es ist nun etwa sieben Jahre her, daß im Deutschen Reiche die Frage der Wiedereinfiihrung von Schiffahrtsabgaben zur öffentlichen Diskussion geitellt wurde. Nicht viele Angelegenheiten wirtschaftlicher Natur haben eine so andauernd let-hatte, ja manchmal stürmische Bewegung im Deutschen Reiche zur lFolge gehabt, rvie jene der Erhebung von Schisfahrtss abgaben. Schritt für Schritt hat Preußen Widerstände überwunden, die man sür stärker gehalten hätte und die beisptellose 3ähigteit, mit der es seinen Weg ging, hat zu dem vorläufigen Erfolge geführt, daß die Vorlage betreffend die Erhebung von Schiff sahrtsabgaben im deutschen Reichstage eingebracht werden konnte. Wir wissen noch nicht, welches Schich la! der deutsche Reichstag dieser Vorlage bereiten wird; jedenfalls aber haben wir alle Ursache, den Gang der Ereignisse mit der größten Wachsams keit zu verfolgen und unsre Stellung mit unzwei deutiger Schärse ein für allemal fest-wiegen, denn Oesterreich hat an der Erhaltung der Abgabenfreiheit der Elbe ein so starkes Interesse, daß es durs- keinerlei Konmcnlatioueu zins- Sehn-eigen Y gebrach( werden samt. ganz glcich, ob sie politische: oder handelppolitischex Natur Rad. Die Neichenberger Bandelss und Ge werbekanimey in deren Bezirk die ganze Strecke de: konventioncllcn Elbe liegt, hat in pslichtgemäßer Tsahrurig de: ihr anvertrauten Interessen der Frage der Srlsissaljrtsabgaben von allem Anfang· an die stärkste Ausmertsaxnkcit zugewendet. Schon tm Jahre 1904 hat sie eine wohlbcgtiindete Vorstellung an das Laickikndelsministerium und die übrigen Zentralstellen ge« r )tet.' · Narhdem der Redner dann die wiederholten Er· klärusigeit - zuletzt die vom G r as e n A e h r e n· thal in der Delegationsfiniing am is. November 1910 - eriväljiit hatte, in denen die öfterreichischc Regierung ihre Llbiichh auf alle Fälle an der Abgabenfretlieit der Wasferstraßen festzuhalten, kundgegeben hatte, schloß er mit den folgenden Worten: »Wenn die Reichenberger Kammer trotzdem, und zwar iiber Llnregung de iElbevereins die heutige Konfercnz einberufen hat, ;fo waren hierfür mehrere Gründe maßgebend. Zu· inächft hat die Situation durch die Einbringung der Vorlage im deutschen Reichs-singe, welche nicht identifch ist mit dem Entwurfs welcher den Bundesrat im. Jahre 1009 passiert hat, eine bemerkenswerte Aendei rung erfahren. Ueber-dies hat sich anliiszlich der Ein« bringung der Vorlage der deutsche Reichs-« la nzl e r iiber die Regelung des Berhiiltnisses Deutschlands zu den Vertragsftaatem unter die vor allemOesterreichsllngarn zählt, r e ch t o n ti m i ft i s eh ausgeso rochen, und es scheint uns schon mit Rücksicht auf die Persönlichkeit, von welcher diefe Aeußerung ausging, notwendig, in einer eindrucks oollen siuirdgebung sestzuftelletn daß keine Methode. nnd sei sie selbst so klug wie die einzelnen deutscher: Bnndesstaaten gegenüber angeweudetqcefterreich he stiinuren kann, ans fein nntes Recht zu verzichten. und das; sich in Oeiterreieh nichts, aber auch garnichts sugetragen hat, was die Erwartungen des deutschen Reichs» lanzlers hinsichtlich der zukünftigen Haltung Oesterreiehö rechtfertigen w it r d e· Deshalb geben wir heute der großen Masse der unmittelbar Beteiligten das Wort in der sicheren und unerschiitterlichen Ueberzengunkn daß fie dasVor gehen ihrer berufenen wirtfchaftliehenVertretung gut heißen und daß die österreichische Regierung über den Willen und die einstimmige Meinung derjenigen; welche den Elbeverkehr zu einem ewaltigen Mittel des internationalen Giiterauötaustlses gemacht haben, nie und nimmer hinweaachen wird« Stiirmifcher Beifall folgte diefer vielsagenden Introduktion» »« « « » , Bürgermeister Ohnlorgssl ufsig enibot den Erfchienenen namens der Stadt Aufsig berzlichcn Willkommengruß. Die Erhaltung der Abgabenfreis Hei: der Ströme sei eine Lebensfrage für Oefterreichö Handel und Industrie, und darum dürfe unter keinen Umgänden an eine Vertragsänderung geschritten wer en. - «Als erste: Rein-en: erhielt das Wort « Oberlandmarfchall-StellvertreterDr.Urban, der die beabsichtigte Einführung der Schiffabrtpi abgaben vom ftaatsrechtlichcn und histori schcn Standpunkzäpkleuchtetc Er aab der Ver« Drei Uraufführnngem »Da-s. « Urattffühkung in Chenmitz Chemnitz hat gestern in den prunkvollen Räumen kleines neuen Staditheaters zum erstenmal eine Ur kiuiiührung erlebt. Oder wenigstens, wenn man genau »izntei·scheideu will, eine Eritaufsührung in deutscher Fprache Kapellmeister Oökar M alata brathte eine italienische Oper des Pariser Komponisten F r e? d e? r i c iErlanger soder Friedrich v. Erlangetz wie man ihn verdeuticht hatte) heraus, deren Buch von dem izcianiiten Librettisten Jllica nach einem englischen nsaiuilienroiiian des Thomas Hardq verfertigt und pon Peter Somogyi ider Name sieht ungariich ausi Izls Deutsche übertragen ist. Man sieht, um diese List! hat sich mehr als eine Nation verdient gemacht. Tag relativ Beste an ihr ist Erlangers Musik. Was O) und für iich noch nicht viel sagen will, denn das Zibrcttip das sieh stolz Trama nennt, und der deutsche text sind kaum diskutabel. Erlanger zeigt ein kzübschcs Talent der lnrtschen Stimmungsmalerei. slkslllch iind seine Lluddruckemöglichteiteu ganz eng VEATWL Er kehrt den ganzen Abend stereotyp zu denselben Stimmungem sa denselben Ausdrucksmitteln z»liruck,»zu seinen schaukeluden Begleitsiguren der VVlzbl·oier, zu zarten Harsenakkordetn zu siiuselndem iordinierten Streicheru und Cato-zeige, gleichviel ob sicki die Situation rnittlerweile geändert hat. Dreima- Uichts Schlagtrast sehlt dieser Musik io gut wie Am· iSie wäre übrigens an dieier Handlung Vttichwendet gewesen«) Aber auch das Charakterisiep Utnasverniögen kommt über ein paar Unsittze nichts Nisus» Die brutale Lüsternheit eines Veriiihrersi JM mit denselben weichen Liirismen verbrämt wie Ue Karte Werbi ng des wahrhaft Liebenden. Ulles Zkdllitbt sich in derselben Ebene niondicheinzariem ost YIMUG fchtväthlichen cmpsindenh Iluch ein munterer VII« zu dein das Libretto reichlich Gelegenheit gibt, ZVM Vskiiiumt oder, wie iin Beginn des dritten A us, »O Ukcht recht erretten. So wird ein Ertniideu der Bitt-Arbeitenden Phantasie aus die Dauer unvermeid bc Und das Resultat muß ein, das; Grlangerg Werk Mdittber reundlichety liebenswürdigen Schönheit Mdelnen itr die siihne lebenssähiä nicht genannt Utica dann. Von teuer: bitt-stets etails itt vor allem der erste Akt erfüllt oder fchien das nur so, weil hie: die Stimmung noch nicht verbraucht ist? —, dann ein entschieden reizvolles Dur« zweier Soprane im zwetten Akt, endlich der Abschluß des Ganzen, der in einen: kurzen Epilog nach dem Muster von Puccinis «Bol)åme« mit dem zarten Hauptthesm de: jungen Tugcndheldin Teß aus-klingt. Pueeini ist vor allen andern neueren Konwos nisten Erlangers Leitstern gewesen. Das kommt seiner Mnsit insofern zugute, als sie zwar nicht an dramatischer Ausdrucköaewalr. an der ia gerade iener so reirh ist, wohl aber an gutem melodischen Fluß und Klarheit orositiert Ohne in der Harmonik irgendwie kühn du sein. weis; der Komponist eine ge wisse Linie des Gesthmackoollen durchaus zu wahren. Gerade das ist dem Bnchversasser aanz und aar nicht gelungen. Schon die Vorlage ist schwach. Der Roman einer hlassen englischen Tuaendheldin aus Richardsonö Geschlecht. Sie fällt der Lüsternheit eines brutalen Kavaliers zum Opfer lSchuld daran ist ein totaesaltrenes Pferds, und beauftragt dann ihren Vater, ihrem Toggenburxz der von nichts weis; und sie heiraten wlll, mlles zu sagen( Das tut der aber nicht, und des Getäuschten Vorwürfe treiben in der Brautnacht die Schuldlose in den Tod. Ein zuckerwässeriaes englisches Melodrany das der sonst so gewandte Jllica höchst oriknitio znrechtgestitnt hat. Es witnmelt von Unmotioiertheiten und lästigen! unorganisehen Beiwerk. Man hatte dem Werk eine Auffübrnna ausne riebten die weit über das binaudaincn was man von vornherein erwarten zu dürfen glaubte. Kapellmelfter Malata hatte lehr fleißig und liebevoll studiert. und fein Lrcbefter nnd feine Soliften unterftiiisten ihn mit allen Kräften. Man durfte mit dem Reinl tat böchft zufrieden fein. FrL Scbildorfer be ftand in der Titelrokle ftitnmlich wie darftglerifch in allen Ehren. der: Neiisfcheh in der eweaung etwas iibertrieben und genommen. wußte dem aes treuen« liindlichen Liebhaber mancherlei atmet-semin nen- Fri. M e r k el fiel dnrch angenehme und bübfeb aefchulte Stitnmittel auf. und anch die iibriaen Rollen waren durchaus annehmbar befetzt Erwäbnt feicn die blibfchen Biibnenbildetz Tdemnitz freute fich feiner Urauffiibruna. Das) sit-»in Teil böchft eleaante Publikum, das fich zu· fammenaefundeu hatte, war nicht allzutrittfcb ge ltttnnrt nnd verltbaffte dem Wer! und den Nndfiibrend den einen rall-i-chenden·E—l·f—sJg. Vdm zweiten ANY; konnte sich der Komponist unaezählte Male dankend zeigen. Auch Malata wurde gerzljch gefeiert-· «·« " Y j")-k".«";s?"-Pa5t··NI-Fkk-1dv sis « s HDOV GCsto« so« untern! Weis-are: 0.-l«’.-Mitarbeiter. » Weimar. 15. Januar. Die mit grpßter Spannung erwartete Ur»auffüh rung des deutschen Schauspiel-s «Der Gast« von Wi beim v. Sxholz ist heute abend, von Hans Helling vorzualich infzentern am hiesigen Hof: tbeater inSzene gegangen undhatte einen freundlichen Erfolg. Man lennt den Dichter als einen unsrer felnistnniasten Künstler mit ganz eigener Note, eine höchst bcachtenstverte Persönlichkeit, die einem frei lich manches Ziätiel ausgibt, aus deren Banne man aber nicht fo leicht wieder herauskommt. Es ist nicht leicht, in stütze eine erscbiiyfsende Jnhaltöangabe des soeben in St. Seetnaitnö Verlag erschienenen Stückes zu geben. Obgleich die Handlung nicht allzu ver ivickelt ist und man ihren Llusaatia schon im ersten Akte errät, io bleibt die Teilnahme doch bis ans Ende gefesselt. Der Vorhang aebt auf, und wir erblicken m festlich geschmückien musikdurchkauschten Nathan-z -faal einer suddeutschen Relelzöftadt trvtz schwere: Zeit laufte ein tolleg Vantett der zwölf Ratsherren. Dort) der Karnevalgttbel wird plötzlich ·aeftört durch den eingetrofsenen aiserlichen BeLehL ein vonKranks heit und Not, den Verboten des eftialpred Ists, fie stbwächded Kriegsnot! zu beherbergen. Der Borich ag eine-s finsteren Dominikus. die an den Tod gewöhn »ten Soldaten in die alten, lettchenberaenden Werte »zum Tor-wart zu legen, wird gntgeheiizctr. Aber die lustige Stimmung ist dahin. Da erinnert der Blit igerstneistser an den Stolz der Stadt, den Dombatn der; »unter Meister Gerbards Leitung der Vollendung end» Pegensiegh worauf der verichenchte Frohsinn zurück-« i ehrt. a erklärt der Dominikus den Banberrn für einen Oerennieister. ds- Gotteshattd iiir Terz«-ele wert an dein der Meister indessen unermüdlich s afid weshalb er selbst heute dem Feste ferngebiieben ist. Aber bald erscheint er, um sich den im Saale anf bewahrten Plan zu holen, und laßt fiel) sogar be wegen, an der Feier tseilznnehtnem Masken in allen möglichen phantastiikfien Koftiinten strömen nun scher aend und scknuatzend herein, darunter die sit-Ane- vvn einem Narren und einein trunken-n Ratsherrn beiß uuuvorhene Dirne Leonore, die ihr Herz dem Bau· meister geschenkt hat· ohne feineGeaenliebe aewinnen zu können, und die sent in glühenden Worten den allein mit seinem Dom beschäftigten vergötterten Mann in ihre Netze zu locken vergeblich sich abmüht. Als dann in einem alleavrifchen Spiele, worin sie als Frau Veiius auftritt. ihr briinftiged Werden an dem jedwedem Pfeil gevanzerten Manne scheitert, der sie verhöhnt und zwingt, dem von ihm aeschmabien dumaiiten und häßlichsten Ratsherrn das Knie zu kussen, da dinat sie den ihr willenlos aehorchenden Narren, Gerhard zu morden. Allein der fteht unter höherem Schutz und stößt den Meuchelinörder nieder-« reicht aber dem Sterbenden noch die Hand zur Ver· söhnuiixr Im zweiten Aufzug erblicken wir den von seinen Dienern nicht bemerkten Bauherrn in seiner Diele in unruhiaem noch am Tut-me des Damie fchaffenden Träumen auf seinem Ruhebett. Auf Be« fehl des Rats soll der vermeintlich mit dem Teufel im Bunde stehende Meister zum Sihungsfaal acführt werden, als gerade eiii Ziia Mönche den ersten» non der Pest hiuweaaeraffteii sirieasknccht vor seinem Haufe unter feierlichen Gesängen und unter Beteili aliiia·eiiier wehklaaenden zahlreichen Volksnienge nordeiträ»at. Da ertönen Rufe, der Baudert fei ein Lseakenmeifter. Er habe die Peft herbeiaelockn die nicht nachlaffe, ließe man ihn nicht frei. Erscdreckt »iveicden nunmehr die Soldaten vor ihm tnriick und lassen ihn allein. Er aber erkennt, daß die Zeit. der er gehört, ancger Pefi zugrunde gebt. Und als er in sonderbarer lbftironie nun statt Kirchen Dante: dersuft bauen will, naht sich ihm von neuem Levnarr.j die den iebk hon allen verlasfenen Geliebten in einer leidenfeiiast ickien Szene gewinnt. Aber nicht lange währt der beidenGltich der Geliebte eilt von dannen. unterdessen bat die Pest Opfer auf Opfer geforde t. Die Namen der Gesallenem zu denen fiinttliåg 12 Ratsherren gehören, ist der alte Schreiber aer im Bearifb in die Toten-thront! au trägen dad as· fcdzsht im dritten Akt —. als der vers. llene Meister F) lieb wieder ericheini um naeb n Plänen für einen Dom zu.fehen. Er kommt zu spät. fie find kzerbraiintkentiaaend will er nun wandern· Ohne. Nun« in die Weite: da erinnert ihn der Sidreiber an Teonorin die mit zivirxer Seele« alle Mittaae durch die leeren Gaffen ielireiten zum toten Dame hinaus. Er· mogejie retten. Und nun folgt eine Szene von hoher luriseher Pracht. wobei Leonorr. halb an code lia- halb an Gzetiiien aemahnend in den Saal tanzt· mit seltsamen iebarden wilden Was-Mund« von dein
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