Delete Search...
Dresdner neueste Nachrichten : 28.02.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-02-28
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191102287
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19110228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19110228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-02
- Tag1911-02-28
- Monat1911-02
- Jahr1911
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 28.02.1911
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Nr. 58. xlx, DxxsdnerNeuefteNakFkfåjten sbruar 1911 unabhängige Tage-zeitw- sinnt-essen: . W» ttotynelzeste kostet sur Dresden uns-Vorurt wsssYspiiik sue-»am- so A» sur d«- uuscxsnd n w. s«a»»»p tust. Die zwesspaltlse Reliquie-esse ilirDkesden V» Umgebung l Mk» MTHCUHW «· bsc Mk. se! Wieder· IFWkU kxuv Jabrcsumsdvev Mut-«« no« Tom. China· swkekx 20 Pl. Insekt-te von austvörw werden m« gegen xlsmuzpkzqkptung ausqcnxkmmeck Für das Erscheinen an Z».«»»»»« zagen und Städt« wird used« gar-innere. Teic- Hbatschcvtuiqqve oonJnsetuten unzulässig. unsre Die-due siis Z«Mkcxxxssgssxgizkss«:.s«.«:«·"«33«»lm-· wie« im n- eu erae s YVWMO Originals-reisen nnd srabakten an. « Ja Dresden und serv-ten mouattlch II If» pro Quem! 1,80 Mk. Heide-s, dutch unsre Provinz-Simses: mouatllch cd Pf» pro Qui-trat Mk) Mk. frei Haus. M« der Bellt-se Illustriert- Iteneitck oder mit der Bett-ge »Im-Odiu- Flieqesde släitek le Id Pf. pro Monat mehr. Poftdezstg in Dentfchlqud und den deutscher! stammen: Aug. A mit .Jlluitt.Neueste« ins-mil- 84 Pf» pro Quart. 252 Mk· « B ohne Jlluftr.Veiloge , 69 · , · 206 « « J« Oeftetteitdslingarue Ilusg A mtt,sllustt. Hiersein-« sinnt-il. 1.60 Mk. presst-U. 479 Dr. AUCCJZ ohnesllaftr. Beilage . 1.42 - « - 425 · slqch dem Auslande ver Monats. dr- Woche 1 Mk. Eins-Anmut. I0 M« Größte Verbreitung in Sachsen. Redaktkou und Hauptgefchästsftelle Ferdknaudstraße C. lernsprechen Reduktion Nr. 8897, ExgqMPOditjozt-V-k.-4571. Verlag Nr. OF. WD N sind immerhin nennenswerte Erfolge. Wenn das zweite Kabinett Briand, in dem er sich aussthlieszlieh « mit Mitarbeitern seiner eigenen Wahl umgeben hatte allerdings unter dem Zeichen völliger unfruchtbar-lett stand, so erklärt sich dies einesteils aus der Kilrze der Zeit seit dem L. November v. I. nnd andernteils aus der ständigen Opposition, die ihm die Raditalen ent gegensetztem so das; es unaufhörlich gezwungen Wut, immer häufiger die Bertrauenssfrage zu stellen. Alle versvrochenen großen Reformen mußten unter diesen Umständen liegen bleiben und Briands Tatkraft er· lahmte mehr unid mehr· Nicht einmal die längst fertigen Verlassen, wie die über die Wahlreform und die Verwaltungsreform sowie tiber das Beamtenstatuy vermochte er noch durchzusehen. Daß er in den Fragen der weliliehen Schule und des vom Gesetz ver botenen Kongvegationsunterrichts eine skhtväehlichtz beinahe an Zweideutigkeit grenzende Haltung ein genommen hat, ist fraglos. Hier setzten seine Gegner» die an Zahl ständig zunahmen, mit Erfolg ein. Siei haben ihn dies-mal alletn Anschetne nach zur Streite gebracht. Aber wenn er seht auch wirklich das Feld räumen sollte, seine staatsmännische Laufbahn dürfte damit noch lange nicht abgeschlossen sein. Der ehemalige Chefredatteur der ~Lanterne« wurde zum erstenmal im Jahre 1902 als Vertreter der Arbeiter-findt St. Etienne in die Kammer ge wählt und nahm dort gleich eine sehr angesehene Stellung ein. Mehrere seiner Reden wurden durch öffentlichen Anschlag verbreitet, namentlich die über die Kündigung des Lenker-hats, in der er als Be· riehterstatter der Kommission die Ansicht vertrat, daß »die Trennung zwischen Staat und Kirche ohne iede fanatische Leidenschaft durchgeführt werden müsse. Am 12. Mär» 1906 trat er in das Kabinett Sarrien als Unterrichtsminister ein und wurde als solcher am S. Mai 1906 in feinem Wahlkreise wiedergewählt Am it. Juni 1907 demonstrierten anläßlich einer Denkmalsenthilllung in St. Etienne die Sozialisten gegen ihn und damals antwortete er mit Darlegung feines Programms. an dessen Spitze er den Grund sah: ~J-lir Gesetz und Ordnung« stellte. Am C« Januar 1908 übernahm er das Porteseuille der Justiz und zeigte schon in dieser Siellung, daß es ihm mit ienem Grundsatz Ernst war. Oessentlich trat er filr die Not wendigkeit eines Beamtenstatnts zur Verhindernng non Streits der Siaatsangesteilten and gegen den Sondikalismus ein. Damit hatte er die Abwendung von seinen früheren marriftisehen Anschauungen end gültig vollzogen. Gesetze, die von den monarchischm ia sogar reaktio nären Parlamenten ringsum längst geschaffen wor den find. Ob ein Kabinett Berteaup oder welches sonst das Kabinett Briand abldien mag« diese Ver snreehungen besser nnd schneller erfüllen wird? Wer leben wird, wird sebenl ·- « I Briands Erbe. Von unser« Ossorrespostdentem Parise Ob. Februar. Die große Frage ist: Wird der Präsident der Republih der in dieser Sache konstitutionell wie in der Praxis die oolle Freiheit eines Monarehen hat, einen des-seinerzeit triumphierendenGegner Briands berufen? Der Brauch will es, daß er den Minister präsidenten aus der republikanifchen Mehrheit holt, die das vorausgegangene Ministerium gekürzt hat. Die Perren Verteaux, Bellen-n, tappt, Cai la ur, welch letzterer in erster Linie Anspruch auf die führende Stelle erheben durfte, befinden sichz aber nicht in der Mehrheit der letzten Abstim mung, sondern in der Minderheit, da Briand sieh nach einer kleinen Majorität zurückzieht Schon dadurch wird es dem Präsidenten der Republik (der übrigens auch bei der Berufung Briands keine Rück sicht auf jenen Brauch genommen hat) möglich, die Combisten zu umgehen. Er kann Herrn B r isso n , der oermntlich allein einen Kandidaten von der fernen Linken vorschlagen wird, entgegenhaltem daß die Kanimer in Wirklichkeit die Tagesordnung der Combisten abgelehnt hat; wiewohl man nur zu gut weiß, OF die Bildung eines Ministeriums Cails laurs erteaux sofort den Ueberlaus einer ganzen Anzahl bisheriger Briandisien zur Folge hätte. Wen aber aus der getnäßigteren Hälfte der reoublikanisehen Parteien zum Mintsteäpräsidenten wählen? Den skammersVizepräfidenten tiennek Er steht mindestens ebenso weit rechts wie Briand und gewährt, wie alle Männer des gemäßigten Teiles der Republikaney keine Gewähr ftir die von der linken Kammerhälfte geforderte energische Me thode den Klerikalen gegenüber. Ein Mann wäre allerdings geeignet, die große Mehrheit aller Re ublitaner um sich zu scharen, jener eine, der un ärettig heute die hdchste Autorität im sranzösisehen Parlament bedeutet: Theophile Deleasse'; aber wie würde sich die deutsche Regierung zu einem Ministerium Delcaisö stellen? Gewiß, Ist» ziell hat sich Deutschland nicht in eine so interne n gelegenheit wie die Bildung des Minifteriums der Nepnblik einzumischen; aber wie würden sich dann dieusegiehungen zwischen Paris und Berlin ge« ta en dem ehrgeizigen Cruppi und allen Gram-isten. De) alte Thiers meinte, nur eine tonfervative Rgåublit könne bestehen, und dieNcpublik will auf dem arsch zum Sozialradikalismus nicht aufgehalten fein. Jaurös frohlockt . . CSieHe auch Letzte Nachrichtru und TelegrammcJ Die fcaaziiiiime Miniftcktw W» ei» Ironie der Weltgeschichte mutet es den Wsppkudcn Beobachter an, daß ein Ministerium, an »He» gpigk B riand steht und das einen Mille· M d i» feiner Mitte hat, den Radidalen und Sozial wdzkaxkxk zu gemäßigt und in seiner Versöhnungsg . W» nzchx qntiklerital genug ist. Dieselben Minister, Mk» di» Dienste, die cmst glaubte zu: ihre« Füße« »Hm« emporgehoben hatte, damit sie ihre Ver spxkchungcn erfassen, werden heute des Perrats ge spespcw weil sie nicht stramm und riickstehtslvs die few» Folgerungen aus dem Trennungsgesetz ge zogen und die Gefahr einer· klerikalen Reaktion abge sWzkk haben. Es zeigt sich hier wieder einmal die Takte Erfahrung, daß dieselben Leute, die, solange sie; gjchk am Staat-Bruder schen, der Menge das Blaue« w» Himmel herab versprechen, in dem Augenblick, »« sik zu: Macht gelangen, ganz andre Saiten auf zicljen und unter dein« Gefühl der Ver- Htwortliclitkslt dhnlichc Anschauungen ver mkm die sie fruher nicht scharf genug drandniarken spmd bekämpfen konnten. Noch drastischer trat da dieser Wandel beim uorjahrigcn Eisenbahnerausstande in die Exskheikiicnxp Damals schon entpupote sieh Briand, der ihemalige Stiirmer und Drängep als ein ganz ge "wzgkklichckOpportunist, der alle die schönen Theorien, kak die er vordem gesrhcoärmt hatte, über Bord wars und eine sLAALIAEfHIJrIIrIN Bewegung mit allen ver ssugbarekk siliachtniitteln einfach niederschlug. Damals schim war er in den Augen seiner früheren Partei, kgeiinsscn ein Verräter und Schurke, der unschädlich ge . mqcht werden innige. In fiiiiktägiger Kammerschlacht Emiitctcii siegelt ihn des! Führer der Sozialisten Jaurås Fisnddic sJiadikalen, die ihn und sein Kabinett um jeden Fing; stiirzen wollten. Aber es gelang ihnen damals skuz eine Neubildung des Kabinetls herbeizuführen, lisristide Briand selbst behauptete siegreich das Feld. jskur Vivia n i erinnerte sich seiner sozialistiskhen Ver· ggkgcnhcit und schied aus. Was damals mißglüctt war, das soll seht nachgeholt werden. Das Ver tnucngootuny das Briand in der letzten Kammer· kyuxm heischte ist mit einer so geringfügigen Mehr. heil, iatsachliili nur mit mageren sechs Stimmen erteilt staunen, das; der Mann, der gewohnt war, über Majo zkititen von 150 bis 200 Stimmen zu verfügen, sikh zischt liixigcr täuschen konnte, eine empfindliche Nieder dge erlitten zu haben« und ernstlich an seinen Rück tritt denken muß. Fütkfzks Jskhre Verfassung. Von unsers« Biene: lcksMitqrbeitkc v A » , , , WiemMFebruap Heute wird ein halbes Jahrhundert voll, seit Kaiser Frau« Joseph das sog. Februarpatenh das Patent vom 26. Februar 1861,mit den: Oesterreich eine Verfassung verliehen wurde, er lassen hat. Es wurde damals ein Grundgesetz für den Reichsrat und für 17 Landtage gegeben· Das Februarpatent faßte aus dern Oktoberdiplom von 1860, in dem schon zugesagt war, daß in Zukunft Steuern und Abgaben nur mit Zustimmung einer konstitutionellen Repräsentanz sollten ausge schrieben werden können. Das Parlament von 1861, nach dem damaligen Staatsminister auch ~Schmerl ing-Vude« geheißen, wurde durch Delegierte der Landtage gebildet, bis im Jahre 1878 die direkte Wahl in den Reichsrat aus Grund des. Ziuriensystems (Großgrundbesitz, Handelskammerm Städte und Jndustrialate und Landgemeinden) und eines Steuerzensus von 8 Gulden eingeführt wurde. Jin Jahre 1882 wurde der Zensus auf 5 Gulden herabgesetzt, im Jahre 1896 aus 4 Gulden und zugleich eine fiinste Kurie aus Grund des allgemeinetc Wahlrcchts angesiigh Im Jahre 1906 wurde das allgemeine, gleiche und direkte Wahl recht eingeführt. Von! Februarpateut bis zum neuesten Wahlgesetze wuchs die Zahl der österreichi schen Abgeordneten von 203 auf 516. Vor fünfzig Jahren wurde die Verfassung mit Jubel begrüßt und große Hoffnungen wurden an den Reichsrat geknüpft. Man weiß, daß sich diese nicht serfüllt haben, trotz der allmählichen Temokratisie rung des Wahlrechts Zeitweilig greift sogar eine starke Parlamentsverdrossenheit utn sich, wenn die wüsten Szenen, die sirh im Parlament so häufig abspielen, besonders überhandnchmem oder wenn durch Obstruktioky die oft moziatelang, ja so gar jahrelang dauert, das Parlament an völliger Unfruchtbartelt dahinsiecht Allein schließlich kehren die Hoffnungen auf eine Gesundung der parlamen tarischen Verhältnisse dennoch immer wieder, und die Gesundung wird gewiß eintreten, wenn einmal die nationalen Differenzen, wenigstens in den Hauptsachen, lrn Wege wechselseitiger Verständi gung beseitigt und damit ein modus vivendi ge fanden sein wird, der auf dem Grundsatz der natio nalen Abgrenzung und Verwaltung basieren muß. Aus alledem und nicht zuletzt aus der Zersabrens Bett, die das Hauptmerkmal der ietzigen Kammer ist, scheint hervorzugehen, daß das nächste Ministerium nur eine Ue ergangsperiode mitmachen kann, daß die nächsten Pkinisterien ohnmächtige Ge schästsministerien sein werden, die man von Fall zu Fall stürzen wird, bis endlich mit dem gegenwär tigen Wahlrechi und im Anschluß daran mit dieser Kamme: aufgeräumt ist. Dieser fast zur Hälfte aus Neulingen bestehenden Kammer, die mit allen ein gewurzelten Fehlern der alten Parlamentarier die naive Unersahrenheit von Neutingen zu verbinden scheint. Nur Vriand gebt aus diesem Wirrwarr groß hervor, er wird seßt der Mann der Zukunft. Die« Gegenwart gehört dem Freund der Csisenbabner Berti-aus, dem Schöpser der Einkommensteuer Cati laux, dem unnergeßlichen Marinezerstörer Pelletam Nach dem Sturz des Kabinett-s Clemeneeau wurde er am So. Juli 1909 mit der Neubildung des Kabinetts betraut. das er nacb vierTagen beisammen hatte. Am 10. Oktober desselben Jahres bielt er in Pcårigueur seine berühmte Programmreda durch die sich wie ein roter Faden die so gar nicht rote Formel vom «A vaise m e n t«, »Besc·instigung«, zog· Unter diesem Zeichen standen denn auch ieine beiden Mini sicrtetn Dagegen bat er nur in sehr beschränktem Masse die Versvrechunaeu sozialer Reformen ersülln die er bei seiner ersten Wahl in die Kamme: gemach: hatte: gerechtere Besteuerung in Form einer pro gressiven Einkommensteuer, Arbeiter- unt-Invaliden versicherung, Arbeiterschutz, Arbeitsvertrag - also« f Zu früheren Zeiten war das Durclyschnittsnioeau ider bgeordneten ein viel höheres als fest, der Ver« Handlung-Zion war ein urbaney den gebildeten Schichtcn angeoaßtetz utrd eine große Anzahl an Talent. Wissen unid Veredssamkeit hervorragender Männer waren im Parlamente zu treffen. letzt ist das Durchschtcsittsniveau ein tieferes und niemand ift da« der kraft seiner Begabung die Führung des Haufes an sich zu reißen vermöchte. Darum verwil dern die Sitten, die Form wird miszachtet und» der Kleinkram der Couloirvolitik belperrscht das Haus. Eine sehr schwierige Stelluna haben die d e u tsch en Abgeordneten, da sie in der Defcnsive gegen die fortwährenden Verstöße der Slawen ihre Kraft verzehren und darum in de: Proklamierung einer Fsast II; Jahre hat sieh Briand am Ruder ge hqitein und auch feine Gegner müßten, wenn sie gerecht icin wollen, zugestehen, daß er wenigstens mit feinem ersten Kabinett ganz Ansehnliches geleistet hat. Am St. Juli 1909 trat er die Ilachsolge Clemenceaus an und in knapp Jvliressrist war es ihm gelungen, außer den Trennungsgesctzen die Altersversicherung lex-Arbeiter, um die man fast ein Menschenalter hin durch in Jsrankkeich getänwft hatte, die Zulassung der Arbeiter zu den Geschworenengerichten und die Ein. iührung der zivilen Ehescheidung durchzusehen. Das " Wiener Theaterbrief Schließlich wird die Sache dem Könige zu bunt. Er Iwill sikh non dem Wesir nicht in allem und jedem durch Lang- und Großmut besiegen lassen, er will selber ein mal großmütig sein und erstieht sich, um vor dem West: etwas voraus zu haben, nämlich den Tod. Man sieht, dieser König iit ein Waschlappem mit dem die Frau Königin sieh an dem West: reibt, ein tnrans nischer Schwachkopß der nur mit Unrecht und Härte gegen seinen Diener aufzukommen sucht. Dieser Diener aber ist wohl ein weiser Mann mit goldenem Herzen, der zeitweilig auch beherzigenswerte Sen tenzen über das Kdnigtnm von sich gibt. sonst aber ein recht langweiliger Patron, der durch seine uner schiitterlikhe Unterwürfigkeit gegenüber einem nicht von Oder großen Königsidee erfüllten, sondern von Cäfarens wahnsinn ruckwcise aufgcpeitschten Desnoten keine Sympathien für sieh gewinnen kann. So zeichnet sich» denn auch der neue Fnlda wieder nur, wie alle seine; Vorgänger, durch Schönheit der Sprache, durch manche« schöne Gedanken und durch geschickte theatralische Mache aus. Aber in der Charakierzeichnung und damit in den Grundlagen der dramatischen Entivicklung ist das Stück mißglückt Die Ausführung war nur in den weib lichen Rollen eine tadellosc: die Bleibtreu und die Wohl gemut spielten vortrefflich und halfen über manche Klippen des Stiicks nnd der sonstigen Darstellung hin weg. Ich habe schon telegraphisch gemeldet, daß namentlich der zweite Akt starken Beifall fand. nach Erprohung der ersten Hand keinen Grund, stch nach einer zweiten umzusehetn Sonnabend abend hat Weingartner »ab schieddirigierk in einer sog.Novitc«it, inHektorßerlioz’ alter Oper »Benvenuto Cellini«. Das Wer! wurde zu Ende der dreißiger Jahre des vorigen Jahrhunderts im ganzen viermal ausgeführt. hat dann Deutschland passiert. ohne sieh auf dem Rever toire halten zu können, und ist seht von Weingartner zu guter Letzt neueinstudiert als Abfchiedsgabe dem Wiener Publikum oorgesevt worden. Die Oper hatte trotz ihrer vielen musikalischen Schönheiten, die» von dem Orchester orächtig heransgearbeitet wurden, und trotz der vortrefflichen Darstellung eigentlich doch nur einen Aebtungserfola Weingartner wurde oft gerufen und dankte schließlich oon der Bühne aus. Er hat bei diesem Anlasse mit dem Dirigentenstab auch das Direktionszevter niedergelegt. Der neue Mann Hans Gre g o r tritt die Herrschaft an. Eine große Arbeit wird er zu bewältigen haben. Wein gartner hinterläszt ein total desorganisiertes Perso nal und ein Zufallsrenertoirr. Die Bedeutung der ,Wiener Hofouer für das Kunstleben der Stadt ist f seit dem Abganzr Mahlers stark gesunken. Ob Gregor der Mann ist, as Niveau wieder zu heben und da mit auch die Wertschätzung dieses Kunstinstituts im großen Publikum das wird er als Nichtmusiker erst zu beweisen haben. Jedensalls kommt ihm der Umstand zustattem das; der Musiker Weingartner die Oper beruntergebracht hat und musikalisches Können demnach nicht als unbedingte Voraussetzung eines guten Operndirektors erscheint. - Weingartner hat steh von den Mitgliedern der Hosoper in einem ge meinsamen Ahschiedsbriese, den er im Probefaal an schlagen ließ, verabschiedet Schlenther hat seinen Absehiedsbries wenigstens vervielfältigen und eine Kopie jedem Mitgliede zustellen lassen. Von unserm Wicuct let-Mitarbeiter. Wien. As. Februar. Die neuen Stücke im Butiithküksk EIN« mcn und geben, Abs! sie schklscU Ukchk ein· iiuch die gestrige Premiere an der Hvfbühllss D« »F»- oic Bekanntschaft mit Lu d wdi gDF z« Z» I; H; dvrxks a«e S 11 un i - Musik, mit-sagst; us ellraxiglos bleiben, PIJUE UND« kfpßitcieuiicxii Repertoik as! gjitigetlgsslktls DIIIZFJLÄHIJ lau netNovee e anre cuasü « i S c sehe: Stück( den Stoff teilt-set: sit? gsclieizzakifdeWskißt die Geschichte »Un kiivkkwikidiichc Großmut-«, bei Furt-a, de: sie umdtchtstsd i Mc sie »siönigöaedanlen einciztliuiitedscitaiheitfsDEß. - » nig u - Her. belzxtsålttiskgedgczitectxe nrkit usird ste merk- Wiiiierwei ni t von dem Könige, der die Macht bitte. siez i« Etliche: auch nicht von einem Kronis II Vctw I s sitiitudenteiy der zum Zwecke der Verwirklichung de! i W si - kitggiiissskgeizikssxsgksxksxkskskegkW spissxki » a " · · vru TM ergcälgloö einzublåtåcn veäsuglih chWZHZ Milbe-Fu seYUYFIAYYTY dqenFeöwußtscin de! GIVE-M· heiterm, so aus der Menschheit Höhen thronen, zu Mk: und wachzuerhaltem Alle seine eigenen Er« W« läßt c: dem Könige zugute kommen, und so oft HERR! gegen ihn ungevccklt kstii THE! MTJJVFYIZVZI vcba litt-warum e· W! lOTUTTUTJZ HEFT-T deuten, daß die Königs« ktiabei unversehrt bleibt, ia an Glanz STIMME· Vlksesir besiegt den König auf dem Schsktchbkkkks W« Wiss-i;- kkskkcim ihm Siege mit-»F Msåjzssftuw d S "· II« use? sei-is IF: seiFkTgenuscheinbotcv Erst-Ia Risiko: und eutaußekt sich selbst iedesrwskstbmsssksts - s « t -W« ck Des: sei-It«- ZYTUWFIZ ZFYi3iiFie«ZZlsal-e, d« wut Mk« Wes Kleinod M; sit! damit der ev! eM! s« i »» Musiker-ll«d:Hc3resliicL«FEuia«äHnbZi-Ytig, It? es dein« W! Uscht verzeihen kann, daß E! sie einstmals ver· Meile. ukkkzchx «» ukkkecht gegen seinen Diener. We» dies« Gkpßumt auf Großmut schichtet Jm Josevhstädter Theater vtaeht seht eine Komödie ~D e r Rub i k o n«, von Eduard Bourdet volle Fäuser. Alle Frauen, aber auch viele- Miiniter wo en sieh die unglauhliehe Geschichte ansehen, daß sich die vor sechs Monaten verheiratete Gernraine noch immer sträubt, ihre Mädchenhastigkeit abzulegen nnd den »Aus-icon« zu überschreiten. Der Gotte, die Mutter, der Vater, der Jugendsreund das Stubenmädchen alle sind geradezu verzweifelt über die Marotte Germaincs und reden ihr in allen Ton arten zu, die Abstinenz doch endlich auszugeben. Zwei kAuizüge Lhindurkh vergeblich. Erst am Schlusse des zweiten kts bereitet sieh mit Zuhilienahuke einige; Gläser Champagner der »erste Akt« vor. Und dritten Aussage wird gezeigt, wie vergnügt nunmehr Gatte, Mutter, Vater und Stubenmädthem aber auch; Germaine selbst ist, daß das ewige bangen und Bangen nun endlich beseitigt ist. Nur der Jugend-l sreund zieht mit langer Nase ab· E: hat die Primeuy die ihm Germaine anbot, zuriickgewiesen nnd nur ausl zweiter Hand naichcn wollen. Aber Germame hat Kleknes Fenilletotk I = Programm M: Diensten. Mk. Oper: »Der KiqeunerbaronE MS. Aal. Schauspiel: »wirts- VyriYC 7. - Zentraltheatet: »Der Graf von Linken:- burg , 8. Residenztheateu »Die FledermausC MS. - Neuftädter Kafincn Literarischer Verein: Roderich- Venedigs-Feier, 7. Palme-inmitten: Konzert von M. Fiel? Winter) nnd Staniölassc v. Arqasinska (Ge ans , «« s = Aal. Schauspielhanä Seribc und Ldartlebem In» ei« unt: deutsche» Abend. De: große Schrift. » stellercibesiver lman kann den Scribh der in diesen ; Februar-tagen nun sclwn 60 Jahre vom Unsterblich eitsi und Betriebsdrana auöruhh nicht anders mehr nennen, seit Franz Refzner das Wort erfand) - und Otto Trich, der nicht nur -met Trich« geblieben ist. Einer, der in der Eleaanz der Pariser Faktur nicht einmal von Monsieur Poiret übertroffen wird, dessen Theatetxiliick zu hohen Jahren kam, daneben de: allzufriih und fern der Heimat Verblichena der zeitlebens ein Student geblieben ist. Ein deutsch-er Student. Eine Gelegenheit zum Nacbdenklirlnverden - wenn Scribe das überhaupt vertrtiar. Zu wel clieii Feststelliinaen aelanaten wir. ivollte man etiioa die» sittliche Forderung Seribcs unterssuihem Die bestand um 1880 lediglich aus geistreichen Remeßs cinsprüehen an das durch Louis Philipp und feine Leute verdorbene Tbcatcravschäfh Im »Damit« krieg«, fiir den als Mitinhaber des Schriftsstellereis Betriebes der noch zahmere Herr Leaouvez Juniqk partner der Firma Scribe u. Ko. zeichnet, ist die politische Protestation kaum noch erkennbar. Trotz· dem hat die Figir des Präfekten oon Montrichaw der in der Ben e K·onventsskonimissar, dann Bona partist und schließlich konsequenterweise während der Restauration beciintcter Vertreter des hour-bo nischen Kdniaöaedankens ist. etwas oon den milden Reiz-en der oerblaßtcn Aiibns"ssonaarnitur, die asestern den Salon der Griifiii Autreval so eleakint Medic. Otto Erich Hartleben- hat, als er am ersten Akt vom »Rofenmondaa« schrieb, seinsemFreundeßierhaum sseit dessenTodestsaa nun auch fchon einJabr dalnnqeqanaen ist und der mir? in unveraeßliehenStunden erzählte) gesagt: »Otto Julius, iedt m-ach’ ich nämlich ein aiitieiiienstiick Mit Militär und Rührung. Man kann nämlich die Philister aurb auf andre Art be zivinaenß Veriina sub aber doch in den Mascben deutfchen Gemütaewcbeis und war wohl niebt nur niit dem Tantieuieaedanfcn dabei. In der Werd scliätzuna des Publikums war Seribe wie in der Topograpbie des Theater-s einein deutschen Studen ten tausendfach überlegen. Dennoch blieb ihm Otto: Erich acstern überlegen. Er stand schließlich mitj izivei Menschen in seiner »Sittltebeii Fort-ersinnt« gessen ein halbes! Dutzend alitniieitd staffierterl Fig ure n. Es laßt fiel) nichts arti-en diesen Seribew .f)artlebenabend» fix-seit, insofern die Steigerung voll-L kommen ist. Es laßt sich viel· Hecken Scribe sagen, was nmn»versiliioeiiit, weil Scribe fiir viele ein Ver gnügen ist. Weil es fitr die andern eine der reinen Freuden ist. die Berccbnuiiaen des Menschen» und.
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview
First Page
Back 10 Pages
Previous Page