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Dresdner neueste Nachrichten : 01.02.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-02-01
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191102015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19110201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19110201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-02
- Tag1911-02-01
- Monat1911-02
- Jahr1911
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 01.02.1911
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Lu. YYLWPQ l. cbrnar 1911. rcstcr Neueste Nachrichten Month M syst-. l Einzelnen m · kapue zeue toitct für Dresden und Hain-Er Aquomäklz pq Pi» sur das Ausland Vådwöese Was OR Du zkpccipaltlgeßetmmezclle fütDkeödelE »Na-m I Mk» sin- auswartö hält Mk. Bei Wieder- W und Jahresnniishen Rat-Its nach stattf. Cblfires Um » VI« Jnierate von auswåktö werden nur gegen Idbezavmns «gigeno·mmen. Flu- das Erscheinen an IM Tagen und Ptdym wird ui«cht san-unert. Tele stgqhe voanfetaten nuzuiämq. Unsre Dust-ver rwmänmlmsåktklgqgsztglägi spät-le Bämillcheslnnonceas ,mm . an atmen n lowa Orialnalmelien nnd stehn-ten ums ieme « - Nummer umfaßt 80 Seiten. Nyqu BE nnd 28. Deutscher·Nci-hsmg Seite-IRS MamtlÆ Der Kampf um Rom. quwejlkn leuchten auch ans-Pius X. Spuren der sc anf. Zlkwcllcn steht icbcr der Tonsur dcö mischen Landpfarrerd den die Wahl dcr Päpste « Stuhl Petxk setzte, der Heroenichimmer einer Wrischm Mission. Es nibt Augenblicke, in Mich der skoznmc Pius dem Blick des fernen Be «,z wuchtig ins Leonische reckt. Man sieht einen Man cincm Gigantenwerh Dieser Papst hat mäßn Aufgabclergrcffenz die seiner harren konnte. W W acsähkxkchstcn Feind feiner Kirche erkannt. » die Festen Roms wanken. Der Steptiziömuö Wen sie auf dem Marfche und legt feine Minen M m Fuudamcnte der Hierarchic. Der ,9·knismus, das kann ein Anfang vom Ende 1.-« . Pius X. hat das Auge dafür· gehabt, daß jetzt der npf um Seikc oder Pichtfem seiner Kirche zu W ist, Sekne LlbeYsaungbe —hax ptlcht xunsonst jlkm gewarten voll Fanatismus hat er die Er kkung des Modernibmus zur Mission erkürt. Aber Keiterium der Größe ist nicht der titaniskhe Ziel- HZ sind ihre W ege. Und in der Wahl feiner kl wird der Gigant im Vatikan wieder klein psychische Substanz eine-Z Menschen enthüllt sich in « Sprache-· Leos XIIL Hirtenbriefc zu lesen, W zskhctifchc Freude. Sie offenbarten feinfte ikuitruttnrem Wer die Redeperlen der Enznkliken, Manns-, Motupxoprios Pius .x. an eine Kette t,cntdekkt unter der Tiara bald das Hirn des tunc Landpfarrers. Der große Eiferer redet tm ne kleiner Geiferer. Die Abwesenheit großer Wie tneldct sich in jeder der jüngsten vatita- F» Publikationcin Wie naiv ist der Einfall, den kitgcist der Wahrheit der siegesftarb in den vdcrniiten ins Licht drängt, durch das Heben des Zwusfingers töten zu wollen-! Es ist der primitivste- M mit dem je etner Weltwende Einhalt zu bieten isucht worden ist-» «« « « « aber die ländliche Primitivitat, die jetzt das tatteriftikum der Römertaktsik ist, könnte wahr lnlich noch viel größer sein und gewisse, mit Philosophenölcn gesalbte Staatsregierungen Itvcn doch ihren Nacken vor ihr beugen. Die Botry- Int-Enzyklita, die Asfäre des Barons de Matthies tites Prinzen Max, der Silvester-pries des Papstes jicn Kardinal Fischer - es sind alles Dokumente kecclesia triumphans die mit Biedermannzmiene Ideutschcn »Proteste« anhört und dann mit einem iiigen Lächeln das Gegenteil tut. . . Nun scheint es als ob man diesmal von Berlin aus stärkere Ge ttze gegen Rom ins Feld sühren wolle. Es scheint, tob sich Preußen die päpstlichen Anmaßuugen in schen des Modernisteneides, die dreist in die ver lungsmäßigen Rechte des Staates eingreifen, nicht net bieten lassen will. Preußens vatikanischer iqndier hat zu Kaisers Geburtstag den Prålaten Itßom empfohlen, keine neue BorromäusStims IngL in Deutschland zu werten. So deutlich hat er n Plas- tssb Sohtsq.,» · A mu- ltallOl DlPTER ’·ss«k«.’iF-LVÆ Wf H ges-m Mk Witz lerholungs illgs Mc ten-U l! r u be- Haku Wt Uhr is der Isschvföwes p, SHO Uhr is saubrer SM. sk I Lli mit iudi- sqsnkt is d- ssim i- IRS-TM Il 111 Wehen case-ten Unabhängige Tugeszkitunll Größte Verbreitung in Sachsen. Redaktion und Hauptgefchästsstelle Ferdinandstrase 4. Fernforechcrt Reduktion erjsgz Ervcdjtion Nr. 4571. Verlaa Nr. 542 wohl nicht ohne direkte Weisung von Berlin ge sprochen· Wirklich die Rede deö Herrn v. Mühlberg hatte das Air einer Bethmannfchen Kriegs drohung. Aber nnbjla transibih ed ist eine Wolke, Idie verschwindet, sagte ein guter Aatholik während sdeg Kulturkampfcs. Nubila transibit wir werden Herrn v. Bethmanmhollwca für die Mühlbergfchc Fanfare vom 27. Januar bald auf dem Wege nach Canossa finden. Man lökt nicht lange wider den Stachel von Rom, wenn man daheim die Peter Spahn und Etzberger zu Herren hat. Watte nur, warte nur« balde... Nein, die Deutschen werden sich noch oft das Hohn lachen der Römer gefallen lassen müssen. So lange nämlich, als unser Reichskanzler abhängig ist von dem Zentrum, das mit seiner Brust jede vatikanisibe Art-o aanz deckt. Und der Kanzler braucht das Zentrum. Er hat sonst keine Mehrheit. Keine Mehrheit nämlich für die Politik, die er setzt macht. Er könnte sofort eine andre Mehrheit haben, wenn er eine andre Politik machen wollte. Aber das will er sa nicht. Denn im Grunde ist er ja ebenso wie Pius, wie Spahn, wie Erzberger. au eh Aniimo d e r n i st· Sein Antimodernismus hält die demokratischen Ten denzen unsrer Zeit für »verflakhend«, und anstatt ihren cminenten fchöpscrischen Kräften Raum zur Bir tätigung zu geben, stabilisiert er die ~gottgetoollten Abhängigkeiten«. Und wie gänzlich antimodernistisch ist der Protektor der Schiffahrtsabgaben, des sihm doch wohl hontogcnen?) Herrn Fisrätke und seiner Tele phongebührcnreform gar als Wirtschaftspolitikerl Rom wäre nie so arrogant geworden, wenn es ’nicht genau wüßte, daß die einflußreirhste Stelle im Reiche aus tausend inneren Gründen nicht sein Feind sein kann. Wer Rom bekämpfen will, muß erst seine stärkste Stütze brechen: den Antimodernismus der Regierung. Derskampf um Rom ist nicht an der Tiber, sondern diesseits der Berge z u fii h r e n. Darüber gilt es, sieh klar zu sein. Sam meln wir uns unter den Fahnen des Modernismus, eines weitherkig nicht nur religiös, sondern auch poli tischund wirtschaftlich gedachten Modernismusl Das wären vielleicht nicht die tdrichtsten Politiker, die unter diesem Kampswort den ~Block« zusammenriefem der allein dem Felsen Petri entgegengesetzt werden kann - den Modernistenblock, auf dessen Programm die große Forderung des Tages steht: die Moderni-« fierung unsres gesamten staatlichen Lebens. Wenn ein Leitwort zu einer Sammlung-s -politik gebraucht wird: hier ift es gefunden. i « st- Ein stüng des Vatikanss Die »Berliner Morgenpoft« verögentlicht heute eine Meldung aus Rum, nach der fi der Vatikan bereits veranlaßt gesehen habe, in Sachen des Mo dernifteneides infolge der drohenden Haltung der preußischen Regierung zum Rückzug zu blasen. Das Blatt schreibt: ~Wie uns ein Telegramm unsres römischen Korrespondemen meldet, hat derVatikan eine v e r trauliche Instruktion an die Bischöfc ge richtet, wonach auch die Religivnglehrer an den Staatsfchulen vom Antimodeknistenetd zu entbin den seien, sosern sie kein Seelsorgeamt versehen. Dies bedeutet einen offenbaren Rückzug des Vati lans und ist daraus zurückzusiihrem daß der Brief des Papsteö an den Kardinal Fischer in Deutsch land und besonders von der preußischen Regie rung g a n z an d e r s ausgenommen und gedeutet worden ist, als man in Nom erwartet hatte. Es liegt die Vermutung nahe, daß die Kurie die neue Instruktion an die Bischöse nicht aus steien St üclen erlassen hat, sondern daß sie einem von Berlin ausgehenden Drucke wohl oder übel nachgeben mußte. Bisher stand man im Vatikan aus dem Standpunkt, daß nur die Universität-spro sessoren von dem leidigcn Eid zu entbinden seien.« Die Bestätigung dieser ~Vermutungen« bleibt abzuwarten. Die arroganten Aeuszernngeu der Zen trumspresse aus den letzten Tagen stehen vielmehr unter dem Motto »Nubila trausiblt" und deuten nicht im entsetntesten daraus hin, daß man Herrn u. Vethmann-Hollweg Gelegenheit zu Siegergesiihlen geben wird. Vittschriften. Von unserm parlamentarische-: Mitarbeiter. » » » » ki. Yes-link 30.-Jpnuar. Der Reichstag ist meist so überlastet, daß er nur selten eines seiner wichtigsten Rechte auszuüben ver mag, aus den Kreisen der Bevölkerung Petitio- Inen entgegenzunehmen, sie zu beraten und sie, je inachdetm dem Reichskanzler bzw. den verbiindeten Regierungen als Material oder zur Berücksichtigung zu til-erweisen bzw. darüber zur Tagesordnung überzugehen Es ift daher zu begrüßen, daß wenig stens einige Stunden der Montagssitzung diesem Ge schaft gewidmet wurden. Nachdem eine Reihe von Bittschristeu nach den Anträgen der Kommission ohne Erörterung erledigt worden war, nahm eine Petition des Wirkl· Geh. Kriegsrat-s Uhlenbrock in Friedenau wegen der Dienstverhältnisse der Militiirintendanten die Aufmerksamkeit des Hauses längere Zeit in An spruch. Der Petent, der sich persönlich durch gesetz widrige Einwirkungen unverantwortlicher Ofsiziere geschädigt glaubt, ist 1900 zur Disposition gestellt worden« kam aber erst nach W- Jahren mit der Be hauptung heraus, daß ihm damals durch den Kom mandeur des 2. Armeekorps unrecht geschehen sei. und diese Vorstellung hat sich bei ihm zu verschiedenen Forderungen verdichtet, die in der Petition nieder gelegt worden sind. Der Kriegsminister von H e e r i n g e n suchte indessen nachzuweisen, daß alles mit rechten Dingen zugegangen und der Jntendant Uhlenbrock zur Disposition gestellt worden sei, weil er hochgradig nervös gewesen sei, ihm jede Initia tive gefehlt habe und er nicht sür fähig gehalten wor den sei, die Vorbereitungen zum Kaisermanöver zu treffen. Von fortschrittlicher Seite wurde demgegen über gefragt, wie dann Uhlenbrock habe Wirkl. Geh. Kriegsrat werden können, was der Kriegsminister mit dein Wohlwollen begründete, das die Verwaltung ihren Beamten entgegenbringe, während sie ander seits von ihnen im Interesse der Ordnung Leistungs fähigkeit und Disziplin verlangen müsse. Die Mehr-! heit stellte sich schließlich auf den Standpunkt des; Kriegsmini ters, nachdem dieser eine Denkschrift übers die in der Petition berührten sachlichen Fragen in! Aussicht gestellt hatte. - Eine weitere Erörterung knüpfte sich an Petitionen um Aufhebung oder Aendesl rung des Impsgesetzes. Während die Kommission schon-einqu In Dresden und Vorm-ten monanich sc Pf» pro Dunkel Mo Mk. freioaus, durch unsre Provinz-Finden mouatllch II Pi» pro Quatml Mk Mk. fket Duns. Mit der Beilage Illustrierte Ren-lie« oder mit der Beilage KIND-et 'Fllegeude Flättzefs le ld Pf. pro Mcznat geht« solch-zuk- m Deutschland and den deutschen into-time Ausg. A ans «Jllufn.Neu-ftk« monatL 84 Pi. pto Quart LEM · B ohne Jlluftr. Beilan , 69 . « , TO · , In Oestetreschsuugmu Ausg. A mit.Jsust-·Neueste« monqtl.l.6oskr.. pro-Quart LW KI· Misng ohneJlluftr. Beilage . 1.42 « . 4.25 · Nach dem Auslande sit Kunst-. vr. Woche 1 Mk. Eins-an 10 U Uebergang zur Tagesordnung vorschlug, beantragte das Zentrnm die Ueberweiiung der Petition als Material sowie eines ieden physischen Zwang aus schließende Revision des Jmpfaesetzes. Der Ab. Dr. Pseisfer begründete diesen Antrag mit dem Hinweis aus die vorgekommenen Jmpfskhädeih wobei er be tonte, daß er persönlich ein Freund der Jmpfung sei. Aber man diirfe Eltern dazu nicht gewaltsam zwin gen. ja sogar, wie einmal ein Regierungskommissar gesagt habe, »in Ketten legen«, welchen Augsizrncb übrigens Geh. Rat Kirchner ganz entschieden in Ab rede stellte. Die Uebertreibungen der Jmpsgegner stellte der nationalliberaie Arzt Dr. Arning richtig nnd konnte als ersahrener Astikaner hinzufügen. daß sich die Schutzimvfung auch in unsern Kolonieu aliinzend bewährt habe. Wegen der vorgerückten Stande mußte diese interessante Besprechung abge brochen werden. DIE Wellkkssc UcH KMIUUMM Reiscbtiefe unsres vSlsinldcrberichtersmstets. Jan-un im Dezember min· Nach der Rückkehr von Haiderabad hatte der Kronprinz nur drei Stunden Zeit in Botnhan, um sich zur Weiterreise nach laipur zu rüsten, der Haupt stadt des gleichnamian Staates und Residenz seines Maharadschas. Die Fahrt dorthin führt fast aenau nach Norden durch das Land Radschuutana· Dort erwartete den Kronprinz nach 17ftiindiaer Bahnfahrt ein Platz, der noch mehr des Juteressanten bot, als Haiderabad Jaipur tjeypomsel gilt als die »in dischfte« Stadt. In der Tat ist der Eindruck dieses von europäischen Einflüssen ziemlich fernaebliebenen Platzes ein höchst eigenartiger-. Der Empfang in laipur am Nachmittage des 23. Dezember 1910 war ofsizielL Auf dem reich dekorierten Vahnhofe, auf dem auch der obliaate rote Teppich nicht fehlte, stand der Maharadscha mit seinen Söhnen und Würdenträgern, ein stattlicher Mann mil grauem Vollbart in langem, schwarzem Gewande mit Goldtreisem auf dem Haupte einen golddurch wirkten Turban, im Gürtel das kostbare krumme Schwert, eine wärdige Erscheinung. Außer ihm waren die britischen Lokalheamten erschienen, der aus Ahmer herheigekommene »Am-M to the governor several-« von Dadschputana, Mr. Colvin, und der Resident von Jan-un Lieut. Col. Showers, mit einem Stabe von Ossizieren nnd Beamten. tJn Jaipur selbst sind gewöhnlich nur 14 Europäer.) Dazu hatte der Maharadschu seine Leibwache mit Musik aufge hoten. Mit Kanonendonner empfangen und unter dem Jubel der Bevölkerung hielt der Kronprinz an der Seite des Maharadschas in dem vierspännigen Galawaaen seinen Einzua in die reichaeschmückte Stadt. Durch eine etwa 10 Meter hohe, mit Zinnen gekritnte Mauer, unterbrochen von halbrunden Bastionen und 7 großen Toren, ift die oolkreiche Stadt umschlossen. » Die Residenz, auf einem kleinen lHugel gelegen. ein maurischer Palast, wird durch ein aroßes Tor und einen gesälliaen Park betreten. Auf der Terrasse vor dem Hause spielt sich gleich nach der Ankunft unter einein Zeltbaldachin der Besuch· des Maharadschas in ähnlicher Weise wie der des Nizams von Haiderabad ab. Zwei Stuhlreihen begrenzten den mit dem unvermeidlichen roten Teppich-behaart Raum, an dessen Schmalseite drei Thronsenel stan den, auf denen der stronprinz, der Maharadscha und Mr. Colvin Plan nahmen, während das Gefolge sich Der Liebesbrunnen. Von Obst-los kalt-y. Vlumenkränae in den Haaren und Kollierz aus ten Vogelbeeren um den Hals sp kamen Ue ten Mädchen von Louvianå singend von ibrer ietiahtt in den Wald su dein Liebesbrunnein der theiiiiien Kolombinr. der Schutzherriu treu-I inte, geweiht ist, durch den abendlichen Nebel da ilviiein An der Terrasich wo Fräulein Ber ee Le Meianan im Schatten der Linden eine ne dandarbeit mit ibren schmalen durchsichtigen unten vollendete, oerlangsamten sie ibre Schritte. Ein paar Nachbarinnen, die ietzt Familienmüiter en, erinnerten sich dunkel. daß sich Fräulein Le eignem und der Ritter de Courlad gegen 1792 idem waren sieben oder acht Jahre verstrichen —- Liliebt hatten. Beide Waisen, batte der Kriea sie ial getrennt, nachdem sie sich gerade verlobt Itien Der Ritter gesellte sich zu seinem Freunde Weis-tun bei den Jidniaaiäaerw im Walde von konnten und Fräulein Hermance, die ibr Ver- IFGIU hielt, obwohl sie obue iede Nachricht von war, blieb in ibrem alten Schloß so einiam. sv W« iv bescheiden nnd so resiqniert zurlich daß keiner Juden eifrigen PatriotenLounianåg ie ibre traurige iuianteii zu stören wagte. »Das Geheimnis dieser unglücklichen Liebe be uMit aber die jungen Mädchen so« daß sie mit Inschuldiaer Miene, aber spöttischen Blicken still stan .um dag Fraulein anzuredew til«-Warutn lind Sie nicht auch an den Brunnen der WI Kolombine gekommen, FräuleinhernianceW mFlraulein Le Meignan wandte den lustigen Mäd th Micheli Antlitz zu, schüttelte dann melan- Wch ihre langen schwarzen Locken. in die sich, ob id sie noch keine dreißig Jahre zählte. schon Silber-! m mischten, und erwiderte: i misFtiiber bin ich zu eurem Liebesbrunnen ne- Rä- ihr Kleinen. Aber sent bin ich zu alt dazu.« H- an amlisiert sich aber doch dabei«. meinte eint »O lFugen Madchen »Erneu- mal geben wir beim- Mms the daß unsre Väter und Brüder, die aei Music Feinde eines solchen Aberglaubens sind, mn btsit-on wissen, und das iit sebr reizt-all. nnd um HIM klch uns da die einzige Gelegenheit, der W Esmiien einen der Lobaeiänae In singen, die Wertiaii abgeschafft worden sind, die uns unsre ch»aber doch ganz leise lehrten. Schließlich leta werden Sie selber auch wissen, ist beute der MMHÆwoiedr.diestchliierdeers M I 111- Idottstkus 17 Man-] los Mut-is 111- list-II- ji«-ist« »n- oiagotüluti Ilsdanqskskjss tolle VII-· Vorsan I. Hilf-kär- I VII-Is suuersm II gangban-I seist " v « fW Jurist-Do- Itsjåmsssl WHAT .. Lob nur M use. L ;qlls M senkt-IRS is ess- ski- spiegel neigt, in der klaren Welle das Bild dessen sehen kann, den sie liebt oder lieben wird. Das ist ein amüsantes Wunde-, Fräulein, und Sie werden Zuges-m daß man sich das einmal im Jahre leisten ann. Fräulein Hermance lächelte noch milder und schüttelte noch trauriger den Kons. »Die, die meiner gedachten, müssen fern, fern sein, und ich würde in dem Wasseripiegel nur mein armes, vom Kummer durchfurchtes Antlitz feden.« M Aber gleich darauf fügte sie etwas fröhlicher nzut · »Aber ihr, meine schönen Kinder, seid tbr mit der heiligen Kolonibine zuskiedcn? Hat euch die Quelle die Züge dessen gezeigt. den ihr zu sehen wüngbietW sie junan Mädchen schwatzten alle durcheinan der: die eine hatte gerade die Atarette eineröusarem müde unterscheiden können, als ein Blatt von der alten Weide fiel und das Bild zersidrte Die andre hätte das Mieder eines Jägers zu Psetsde bewundern können, wenn nicht plötzlich ein bestiqer Windstoß gelonznzen wäre nnd die Bist-on zerstört hätte « »Ich-C meinte das junge Mädchen, »das schon ein mal das Wort ergriffen hatte, ball- sootiiickn bald verächtlich, -itd babe nichts im Wasser gesehen . . . Und dass ist die Schuld der «Schnappbäbne«. Einer von ihnen, Brauche d’Or, der aus dem Gefängnis von Landioy ontfloben ist, rettete sich in unsern Wald nnd die Patrouillen haben ibn den ganzen Vormittag hindurch verfolgt. Die Soldaten fedossen auf einen Schatten, der im Dickicht verschwand, und glauben den Flüchtling getroffen zu babenx aber der Ver wundete bat fieb, wie ein angefchossener Hafe, in die Erde cinaraben müssen, um dort zu sterben. Das Gespenst dieses wilden Räubers bat sicherlich die Er fcheinättnaen unsrer schonen Verlobten in Schrecken ver e Die jungen Bürgerinnen stießen ungläubiaeßuse aus, denn sie wollten nicht zugeben, daß die Schatten repnblikanistber Jäger nnd husoren vor demSchatten eines -Sebnappbabng« zurückwicbem Es wäre schwer gewesen, in diesem Augenblick- Fräulein Dertnances diesbezüglicbe Meinung zu er abren, denn sie beugte sich vlbelich über ibre Arbeit nnd verbarg ikse zitternden Finger in den Falten des gestickten iills. Aus ibren Lippen brannten Fragen betresss des Gntweicbens dieses Brauche dDr. aber sie fühlte zu gut, daß ibre zitterndeStinnne die schreckliche Unruhe- in die sie diese Nachricht ver setzt hatte, verraten würde. Als sich die inngen Mäd chen steitend nnd nimdernd entfernten- batte sie kaum io viel Kraft« um ihnen Lebewohl zu sagen. IDann ging sie taumelnd in ihr haus und ließ sich, s nachdem sie die Türe verschlossen hatte, auf den ersten »besten Sessel niedersallen. Jn der Dunkelheit und sdein Schweigen des alten hause-s versuchte sie ihre ILebendgeister wieder auszuirischem sraaie sie sich, warum ein so banaleö. in diesen unglücklichen Zeiten so häufig vorkommendes Ereignis sie in solche Auf regung versetzte. Was hatte denn das Zusammen sallen des Festes der geiligen Kolombine mit der Flucht dieses Brauche d’ rso EigentümlichedP Wenn derselbe Aberglaube trostloser Liebender Hermance und den Ritter am Tage ihrer Trennung zu der wunderbaren Quelle gezogen hatte, welche Hoffnung aus Wiederkehr konnte sie daraus siir die Gegenwart ziehen? War ed wahrscheinlich, dass Herr v. Eourlan den Beinamen Branche d’Or, der sie hatte erzittern lassen, deshalb gewählt hatte, weil ed in Louvianå eine Fülle schöner Ginsterstriiuche gab? Gehdrten all diese Vermutungen nicht in das Reich der Träume und Einbildunaen? Das arme Fräulein versuchte sich selber zu über zeugen. aber ihre Phantasie. die an jenem Abend überreizt war- verlieh ihren Wünschen den Stempel der Wahrheit Sie konnte sich noch so oft verrückt und närrisch nennen, immer wieder packte sie ein ahnendeg Boraeiühh so daß sie schließlich einen Ent schluß saßtet »Ich gehe zum Brunnen. Eis ist Nacht. kein Mensch wird die Braut mit grauen haaren den Liebesbrunnen um Rat fragen sehen. Und was gebt mich der Spott ani Da kein menschliches Wesen mir» Nachrichten vom Ritter bringen kann, so muß ichs eben meine Zuflucht zum Ueberirdisehen nehmenl« s Sie bedeckte also ibr Haupt und die Schultern mit einem Schal, nabm dann ald Taliimam eine vertrocknete Rose and ihrem Gebetbuch, die ihr einst gerr v. Courlav gepflückt hatte, nnd ließ sie leise in re Taille gleiten . . . bis zum Oerzein Draußen eilte Fräulein Her-manch ohne einer Menschengele zu begegnen, zu den Pappeln aus der Wiese. ie schritt unter ihrem dichten Laubwerk dahin und erreichte bald den Waldesrand. Da. wo die Zweige weniger dicht waren, lag die Lichtung. Der Mond hatte sich noch kaum über den Gipfel der Baume erhoben. eingeschlossen von Kronen, movi bedeitten Steinen lag die Quelle no itn Schatten. Oln dem inorrigen Stamm einer Weide hing das Beiligenbild der göttlichen Kolpmhintz das die Ge ichosse der Blauen bisher verschont hatten. Wild-ed Gesträuch und Stechvalmen umgaben die in altem Gold leuchtend daliesende Rische der heilig-tu Die Einsamkeit und das Schweigen des ver zauberten Walde-s, die weißen Dämpr die über dem Wasser dahinschwebten und sich am Stechginster der Lichtung zerrissen, alles verftiirkie noch den über natürlichen, geheimnisvolle-! Eindruck dieser nächt lichen Wallfahrt. Jetzt blieb Fräulein Le Meignan sieben, denn ihr Herz pochte zu sehr. Würde ein von der Weide fallendes Blatt ihr das Bild ebenso zerstören, wie es den jungen Mädchen es zerstört hatte? Oder würde die Vision bei einem Windstoß verfliegenP Es gab noch Schlimmeres-: wenn ibt nun irgend etwas Furchtbares erscheinen sollte? Das Fräulein versuchte, gegen diese Hirngespinste anzukämpsem und mit Anstrengung all ihrer Willens krast näherte sie sich den moosbedecktenSteinem kniete fromm vor der Nische der Heiligen nieder und betete inbrünstig. Dann erhob sie sich. schlang ibren Arm um einen der dicken Weidenzweige und neigte sub über die wunderbare Quelle. - 4 « « . Sei es nun. daß der Himmel gerade wolkenlos -war, oder der Mond über den Gipfel der Bäume emportauchtr. aenuq, das Wasser war von einer wundervollen Klarheit. Herniance konnte deutlich ihr gequältes Antlitz erkennen. Dann trübte sich plbdlich der Grund des Wasserd, auf dem sie noch eben die kleinen Kieselsteine bätte zählen können. Nach nnd nach traten die undentlichen Umrisse einer Gestalt hervor. Auf die Gefahr bin, den Zweig, der sse hielt, zu zerbrechen, neigte sich das Fräulein noch weiter vor. Wieder klärte sich das Wasser feenbaft und aus der Oberfläche erkannte Oermance neben ihrem bleichen Antlitz dass noch bleichere Gesicht des Ritters v. Courlay. Das waren die blauen, sanften Augen unter den lockigen Haaren, die feinen, zittern den Nasenslügel, der Mund mit dem stolzen Zug. den sie so geliebt hatte. Nach so vielen grausam nn-, gewissen Tagen erschien ihr diese Vision wie ein glitt-» licher Trost, der so unverhofft gekommen war, das; sie unbeweglich dastand nnd den Atem anbielt. auc; Mrchn die köstliche Illusion verschwinden an sehen. Sie wurde nicht müde, die beiden lächelnden Gesichter zu seben, die sich langsam sum· Kusse näherten Schon erttbrten die Lippen des Ritters auf dein Wasser svieael den Nacken des Fräuleins, als sie die Gr-.l scheinuna plötzlich todenbleich werden fab- während nr selben Zeit ans dein weisen band, das den Hals Fåekiegnah ein stoßen dnnkelroter Blutdtronten us« ·""Fräulein Le Mensan Reh einen entsetzlichen Schtg gussptzub day-Mk verfxbxvauh. - · » —— . " « Fusek Käf ivåkf si? Ho ZEIT-Eis swwerte W List den Körper eines Mmsdetam Bot-ums I M
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