Delete Search...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.10.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-10-26
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185510266
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18551026
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18551026
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1855
- Monat1855-10
- Tag1855-10-26
- Monat1855-10
- Jahr1855
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.10.1855
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
4514 ' ! I » I 1 r .t j 1 t 1 11 k i: da hierdurch am ersten eine Krankheitsanlage begründet oder rege gemacht «erde» kann. Man befleißige sich in Speise und Trank der Mäßigkeit und Nüchternheit, halte sich mehr an einfache, als an zusammengesetzte Speisen und hüte sich vor dem Genüsse von Vielerlei. Man vermeide alle schlechten, halb verdorbenen Speisen und Getränke, wie angegangenes, riechendes Fleisch, verdorbene Würste, schlechtgeräuchertes und schlechtgepökeltes Fleisch, alten scharfen Käse, angegangene, wurmstichige und angefaulte Früchte, kranke Kar Soffeln, verdorbenes, hefiges, schaaleS und saures Bier. Vorsicht ist nöthig bei säureerzeugenden, blähenden, leicht ver mehrte Darmausleerungen erregenden, schwer verdaulichen Speisen und Getränken; eS gilt dies namentlich von rohen säuerlichen Früchten (Aepfeln, Pflaumen, Birnen, Gurken, Melonen u. a ), Kohl, Kohlrüden, Kraut aller Art, fettem Fleische und fetten Fischen, fetten Würsten u. dergl. m. Gekochtes oder gebratenes, nicht zu fette- Fleisch, frische oder trockene Gemüse, gut gepökelte- oder geräucherte- Fleisch nebst gutem, auSgebackenen, lockeren und nicht seuchten Brode und der artiger Semmel wird als zuträgliche Nahrung angesehen werden müssen. Unter den Getränken, außer dem reinen, frischen Quell Wasser, welches Jedem, der an dasselbe sich gewöhnt hat, das ge sündeste bleibt, ist ein gutes Sodawasser allein oder mit etwa- Wenigem von einem kräftigen Weine versetzt, besonder- zu empfeh len. Bei Bier hat man sich an das gehörig ausgegohrene, klare und nur mäßig schäumende zu halten, vor dem Uebermaße in dem Genüsse der starken untergährigen Biere sich zu hüten; von Wein sind die nicht sauren rochen die geeignetsten. Thee, Kaffee, Cacao und Chocolade werden nach zusagender Gewohnheit fortzugenießen sein, während der Genuß von Milch und von Buttermilch Vor sicht erfordert und wenigsten- von denen zu unterlassen ist, welche zu Durchfällen nach dem Genüsse dieser Dinge geneigt sind. Branntwein ist am meisten geeignet, die Verdauung zu schwachen und somit Gelegenheit zum Ausbruche der Krankheit zu geben; die an denselben gewöhnten haben sich dessen nur in großer Mäßig keit zu bedienen. Die Lebensweise überhaupt hat sich Mäßigkeit in jeder Hinsicht zum unverbrüchlichsten Gesetze zu machen, damit alle Schwächung an Geist und Köiprr vermieden werde und somit eine Hauptquelle von Krankheiten ungeöffnet bleibe. Äaher sind nicht nur Ausschweifungen und erschöpfende Ge Nüsse aller Art gewissenhaft zu vermeiden, sondern auch solche kör perliche Anstrengungen und Geistesaufkegungen, welche die Kräfte über die Maßen aufreiben. Unentbehrlich ist die gehörige und regelmäßige Nachtruhe und der Schlaf; das Durchwachen der Nächte unter Arbeiten, rauschen den oder geistig aufregenden Vergnügungen oder Schwelgereien ist im hohen Grabe nachthrilig und schwächend, wie denn auf der an dem Seite Müßiggang und allzu langer Schlaf nicht minder die Kräfte de- Körpers abspannen und zum Widerstande gegen die eindringende Krankheit unfähig machen. Dagegen ist die für den Körper so nothwendige, an keinem Tage zu versäumcnde Bewegung in freier Luft als ein wichtige- Beförderung-- und E»Haltungsmittel der Gesundheit zu betrachten, da dieselbe, sobald sie den Körper nicht erschöpft, denselben wie überhaupt, so auch insbesondere zur Abwehr von Krankheiten in vorzüglichem Grade kräftigt. Nicht- mehr aber kann eine Anlage zu einer seuchenartigen Krankheit begründen und dem Au-bruche derselben entgegenführen, als die vorzeitige, unnöthige Furcht vor derselben. Denn eine solche übertriebene Aengftlichkeit raubt den Lebensmuth, untergräbt die körperliche und geistige Gesundheit und macht für die befürch tete Krankheit empfänglicher. Auch veranlaßt sie wohl zu einer gewaltsamen, plötzlichen Umänderung der Lebensweise, die, wie schon bemerkt, nie heilsam sein kann, oder zum Gebrauche von Schutz- und Geheimmitteln, welche an sich unsicher sind und leicht zu einer Geringschätzung und Vernachlässigung der ungleich wich tigem diätetischen GesundhritSregeln verleiten. Vertraue daher ein Jeder bei der uns bedrohenden Gefahr auf den Schuh der Vorsehung und wache seinerseits darüber, daß er sowohl als die Geinigen die nothwendigen Maßregeln im Voraus ungesäumt ergreifen, welche ihn, so weit eS menschlicher Vorsicht möglich, vor der Krankheit bewahren und jedenfalls den Kleinmuth nicht minder, als die unbesorgte Keckheit von ihm nehmen werden, welche beide unS einer solchen Seuche gegenüber nicht frommen und nicht geziemen. Dringt jedoch die Krankheit wirklich ein, so vergesse man nie, daß, eben weil ihr Verlauf ein äußerst schneller zu sein pflegt, in keinem Falle mehr als hier eS nöthig werde, ungesäumt nach zweckmäßiger Hülfe sich umzuthun, und daß sonach das Lerbeirufen eines Arzte- sogleich bei den ersten Krankheitszufällen geschehen und möglichstbeschleu- nigt werden muß. In den meisten Fällen gingen namentlich au- längere Zeit vernachlässigten Diarrhöen die schwersten Cho lerazustände hervor. — Die Zeit, welche übrigens doch bi- zu Ankunft ärztlicher Hülfe zuweilen vergehen kan«, wird stets am besten dazu benutzt, den Kranken, bei welchem gewöhnlich zuerst Magendruck, Kopfweh, Er brechen, Durchfall, Kaltwerden und leichte MuSkelkrämpfe das Uedel ankündigen sofort zu Bett zu bringen, mit warmen, wollenen Tüchern zu reiben und durch leichte aromatische Theeaufgüffe und überhaupt warme, schweißbefördernde Getränke zu einer vermehrten Thätigkeit der Haut zu leiten, welche, wenn sie später durch ange messene ärztliche Mittel unterstützt wird, immer am wesentlichsten beigetragen hat, den glücklichen AuSgang eine- Cholera-Anfalles herbeizuführen. Vermischtes. Der berühmte Reisende in Afrika, vr. B a rth, hat am 13. die ses Monat-, von Hamburg gekommen, die Sitzung der geogra phischen Gesellschaft im englischen Hause zu Berlin angenehm überrascht. Er trat während de- Vortrags des vr. Heising über LeichhardtS Schicksal in Australien ein. Der Redner schloß sofort seinen Vortrag, di- ganze Versammlung erhob sich und Pro fessor Ritter begrüßte den Gast mit einer Anrede, vr. Barth dankte mit herzlichen Worten und gab einen kurzen Umriß seiner Reise und der Zwecke derselben, die weniger in den astronomischen Lerritorialbestimmungen, als in der Charakteristik der Landstrecken jenseit der Sahara und der dort wohnenden Völkerschaften bestan den. Der Redner sprach zugleich sein Bedauern aus, daß sein unglücklicher Gefährte Overweg über die von demselben nach ihrer Trennung vorgenommenen Forschungen statt eine- ausgearbeiteten Reisejournal- nur kurz-, ihm allein verständliche Notizen gemacht habe, so daß leider das wenige nachgelassene Material für die Wissenschaft ganz unbrauchbar bleiben dürfte. Er selbst sei bereits mit der Ausführung seiner Reisebeschreibung und den Kartenzeich nungen beschäftigt, die namentlich über den Lauf des Niger, dieser künftigen Civilisationsstraße durch Central-Afrika, mannichfache Aufschlüsse geben würden. — Auf die Ansprache de- Professors Dieterici brachte die Versammlung dem geehrten Gast ein drei malige- Hoch. An der gemeinsamen Abendtafel konnte vr. Barth, der noch etwa- angegriffen scheint, nicht Theil nehmen. Derselbe ist ein Mann in der Mitte der dreißiger Jahre, von mittler Größe, ziemlich schmächtiger Figur, da- Gesicht sonnenverbrannt und von einem großen Bart umkränzt, ohne daß da- Aeußere die ihm in wohnende Kraft und Energie besonder- bekundet. Sein Aufenthalt in Berlin war nur kurz; denn schon am 21. Oktober ist er in Begleitung seiner beiden afrikanischen Diener in Gotha angekom men, wo er eine Zeit lang bei seinem Freunde, vr. Petermann, verweilen wird, der ihm zur Construction seiner Karten behülflich sein dürfte. Auf seiner Reise nach Gotha hat vr. Barth auch Leipzig berührt, um einige Stunden in der Familie seine- Reise gefährten, Ed. Vogel (Sohn de- Dir-ctorS der hiesigen ersten Bürgerschule), zu verweilen, dessen Grüße persönlich zu üder- bringen und mit ihnen authentische Nachricht über dessen Befindin. Beide Reisende verlebten die ersten Wochen des laufenden Jahres mit einander in Kuka, von wo au- Vogel Ende Februars seine große Expedition nach Adamava antrat, während Barth durch die Jntriguen de- Sultan- noch bi- zum Juni dort zurückge halten wurde, bevor er seine Rückreise durch die Wüste nach Europa antreten konnte. Die sonst so gefährliche Wüstenreise hat er ohne allen Unfall zurückgelegt. Von Vogel bringt er nur erfreuliche Nachrichten, sowohl über sein kräftige- Aussehen und guten Muth, als über die günstige« Auspicien, unter welchen der kühne junge Mann seine eben so interessante als gefahrvolle Expedition nach diesem großen, aber noch von inneren Kämpfen zerrütteten Fellah reiche, der neuesten Eroberung de- J-lam- nach Südwesten von Bornu, begonnen hat. Sein Ziel find die Gebiete von Tibati und Bajä, ungefähr unterm 6« n. B, ein GebirgSland, welches desonderS dem Botaniker reiche Ausbeute verspricht. Die Haupt stadt Aakoba hat er bereit- im März erreicht und deren Lage astronomisch bestimmt. Er reist mit sieben Begleitern, worunter ei« englischer Sapeur, — und vier Kameelen und einigen Pfer den; doi welchem Rückkeh keinem 1 Briefe 1 eingehen Buns« Mitte ; Redactl sorgen, und de> Reisero Lisoa llvrUv-. kerlia! cülv-zi k>ieär. bslio l^öksu äclien 8ed Iliün, Sta Oe MM
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview