Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.11.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-11-10
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185511106
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18551110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18551110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1855
- Monat1855-11
- Tag1855-11-10
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.11.1855
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^ SI4. Gonnabend den 10. November. 1855 Erinnerung an Abführung der Grundsteuern rc. Am I. November d. I. wird der diesjährige vierte Termin der Grundstmern, welcher in Folge der zu dem Finanzges. tze vom 15. August d. I erlassenen Ausführung-- Verordnung vom nämlichen Tage mit Zwei Hflfstttrtigen von jeder Steuereinheit zu entrichten ist, fällig. Die diesfallsigen hiesigen Steuerpflichtigen werden daher hierdurch aufgesordert, ihre Steuerbeiträge, so wie die städtischen Realschoß- und Eommunanlagen än diesem Lage und spätestens binnen LG Tagen nach demselben bei der Stadt-Steuer-Einnahme allhier pünktlich zu bezahlen, indem nach Ablauf dieser Frist, gesetzlicher Vorschrift gemäß, sofort executwische Zwangsmittel gegen die Restanten eintreten müssen. Leipzig, am 31 Oktober 1855. Der Rath der Stadt Leipzig. Koch. Gustav-Adolph-Stiftung. Am L. November Abends 7 Uhr hatte sich der Leipziger Zwelgveretn zur G.-A.-Gtiftung mlt seinem Vorstände zur zweiten öffenttlchen Sitzung im Saale der ersten Dchrgerfttzule vk- sammelt. Kim Freude war e- zu sehen, wre zahlreich die Glieder de- Vereins, Männer und Frauen, sich eingefunde« hatten. Der Vorsitzende, Hntt Archiv. Vr. Tempel, erSffnete die Sitzung mit einem warmen Gebet, und lag, ehe zur Tagesordnung uber- gegangm werden konnte, ei« Dankschreiben der Gemeinde Ofche vor, welche vom hiesigen Aweigverein eine silberne AbendmahlS- kanne zum Geschenk erhalten hatte. Mit gerührtem Herzen sprach jene Gemeinde ihren innigen Dank dafür au». Hierauf ergriff DlakonuS vr. Wille da< Wort, um über den ersten Gegen stand der Tagesordnung, d. 1. über die Mitte August zu Ei den - stock im Erzgebirge abgehaltene Jahresversammlung des Leipziger Hauptverein- Bericht zu erstatten. Zwar lag dieser Bericht mlt dem WlffenSwerthesten schon seit 2 Monaten gedruckt vor, und wurde auch in dieser Versammlung von Neuem an dle Anwesenden v,«heilt, so daß der Redner billig auf denselben verweisen konnte; doch faßte derselbe noch einmal seine gemachten Erfahrungen und gehabten Eindrücke zusammen, um sie der Versammlung mündlich in der Kürze vorzutragen. Mlt aufrichtigem, demüthigem Danke gegen Gott — so rühmte der Redner — müssen wir e- heute bekennen, daß unsere mensch liche VereinSthätigkeit auch im lehtvergangenen Rechnungsjahre einen reichen göttlichen Segen gefunden hat. Der heutige Taa ist ein SiegeStag auS alter Zeit. An diesem Tage bliesen einst die schwedischen Regimenter ihr „Eine feste Burg ist unser Gott" nicht umsonst. Da» Ja und Amm auS der Höhe kam, der Sieg ward erfochten und die evangelische Kirche gerettet. Wir müssen auch den heutigen Tag als den Taa deS Rechenschaftsbericht- über da» verflossene DereinSjahr einen Siege» -, einen Freudetag nennen. Denn »aS wir zu berichten und zu erzählen haben, ist eben meist nur Erfreuliche-. In immer weitern Kreisen ist e» für eine heilige Pflicht erkannt worden, der bedrängte» Glauben-genossen in der Zerstreuung sich anzunehmen. Und e» ist eine ernste Mutterpfllcht der evangelischen Kirche. Wie sie in der Mission dle große Auf gabe ihre» Heren zu lösen sucht, ln alle Welt Boten zu senden und in di« Tode-wüsten der Heldenwilt da» LedenSbanner de» Evangelium« zu pflanzen, so darf sie e-, ohne in schwere Sünde zu verfalle«, auch nicht unterlassen, ihre eigenen geistlich hungernden und dürstenden Kinder zu unterstützen und zu pflegen, die, von remtzarttgen Einflüssen umgeben, in Gesthr find, dem evange- Hschen Glauben verloren zu gehen. Denn wahrlich — wenn es möglich wäre, daß einmal eine solche Zeit käme, wo der G.-A.-Berein nicht nzchr lebte in der Kirchf, wo die Kirche uneingrdenk ihrer bedrängten Glieder in der Kmne bliebe, und ihnen nicht mehr ver helfe zu Gotteshaus, Predigt > Seelsorge und Sakrament; o jene unglücklichen, verkommenen Kinder könnten mit ernster Anklage aufstrhen wlder dle evanglische Kirche, und ihr mit Seufzen ge gebene» Aeugniß müßte lauten: Nicht »tr allcho sind Schuld an unsrem Elend, sondern unsere Mutter, dir Klrche; wir haben eine schlechte Mutter gehabt, die ihrer heiligst,« Verpflichtungen vergaß, die ihre eigenen Kinder in der Ferne dem Untergänge preiSgab. Doch daß dem eben jetzt nicht sv ist — nein, daß vielmehr da» Streben de- G.-A.-VereinS immer mehr Lhellnehmer gewinnt, da- ist heute unser Dank, daS ist unsere SiegeSfreude. Denn nicht über Deutschland nur und Frankreich und dle Schweiz und England, sondern auch bis nach Holland, di« nach Schweden, hat sich mit Gottes Gnade dle Teilnahme am G -A -Verein verbreitet. — Dies im Allgemeinen, jetzt im Besonder« über die Hauptversammlung in Eibenstock. Eibenstock ist ein arme- Berg- städtchen in unserem Erzgebirge. Meist unbemittelte Handwerker und Handarbeiter sind seine Einwohner. Aber e» glebt viele evangelisch-warme Herzen dort. Al» wir hinaufzogen nach Eiben- stock» Bergen, waren eS kalte, regnerische Augusttage. Nun von einer Braut sagt da- Sprüchwort: Wenn es ihr in den Kranz regnet, wkrd sie reich. Dies erfuhr die G.-A.-Versammlung zu Eibenstock. Tüchtig regnete eS ihr in den Kranz; aber ste wurde auch reich, — reich an zeitlichem, wie an ewigem und himm lischem Segen. Denn als die Abgeordneten der einzelnen Aweig- verelne ihre irdischen Schätze besahen, über «eiche ste zu Gunsten armer evangelischer Gemeinden verfügen sollten, ergab sich die Summe von ungefähr 2000 Lhlr. O wie viel Bittgesuche kannten damit erfüllt, wie viel Thränrn getrocknet werden! Die» eine Drlttheil von der Gesammteinnahme, über welche» der Haupt verein dle Entscheidung hat, wurde nach einstimmigem Beschluß der Abgeordneten folgendermaßen vertheilt: der Gemeinde Haber 1» Böhmen 140 Thlr. zur Abtragung ihrer Kirchendauschulden, Feldkirchen in Kärnchen zur Anschaffung von Glocken 560Lhlr., Laaz in Ungarn 350Lhlr. zum Kirchdau, Wels in Oesterreich 200 Lhlr. zur Minderung ihrer Klrchschulden, A «achtel in MLHrm 200 Thlr. zur Erbauung einer Kirche, Wrßpena in Ungar» 100 Lhlr. zur Besoldung de» Geistlichen, Teplitz 85 Thlr. zur Besoldung de» Geistlichen, Landsberg in Schlesien 100 Thlr. zur Ermunterung hei dem Werke ihre» KtrchbaueS, und endlich ein Stipendium von 200 Lhlr. für einen zukünftigen
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