Delete Search...
Dresdner neueste Nachrichten : 28.03.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-03-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191203280
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19120328
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19120328
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-03
- Tag1912-03-28
- Monat1912-03
- Jahr1912
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 28.03.1912
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Diäsbiter Neuefte NakaEklM als-. ein soc-M en, und als Johqnp wieder ; U die Pferde endlich an· ibcr entsetzlich Fang, die nnd is. Des»eigen·chmgen Siegel TchaUs Utcht niederlcgen wollt Wprigen Wege Schutt fahrci bsten zu Fuß gegangen Abt Ug doch zu groß. Sofinahm » ohann zum Zeitverthb wied· r, ihn auszuhorchen, aber W pen Mitteilungen« trugen W bei, und als Fräulein Flora : sie ihr vor-Nutzen sein« letzte Schreibmamfcllsz stqu gebtauchcnd, »und wie kann 111-im- unabhängige Tauegzeltuna. »Genau acht Texas Fräu Neuielmann. Komrfch, nichtl time wie ein Mann und tranj cr.« Blasse hier, die sah zum E les Mädchetp aber so ej Wim- daß ftc zusammenfu sie nur anxcdcta Jhke Von Ikschct Ein Mordsskauem und ihre Augejt wußte die zu Am Kammerttsch sprechen sie wiederholte Gabi betrofka . »Nahm sie denn dort ihrs H ilich«- sagte e·t. »Zuerit asze in ihrem Ztmmer, aber W ngweilig und der Mamsell zu chafterin ißt iq selbst m es oft sehr ltzfttg zu· Seit knGäften hier ist, sind imme jungfern und Kammerdienek d und viel erzählen können, en, die für dje Herrschaft gh en Kammerttsch auch immer n da gefallen, Fräylein. Sie e Gesellschaft und können sich n anfreunden. Sie werdet ein. Gegen unsereinen sind wctm man sie grüßt, danken sFortsetzung folgu i lose. ORF. eliebten kenntlich. »Wie N Humor-seitd ch- sth äsyql » ist-use V ek« Auf s 771l Z - . , - ---, J- Z--- T- Z KXZHO - ? Of- H xiswaltsse lolouellelle kostet It Dresde- m set-m Bis-» mk san-ski- u si» »Z- m Inst-us 40 ri» npkqensawosß Die weilsqltife Replaueselle use MI» mit qqgvotichrllt 2 Mk. Bei W ebetbolunqen syd Jahres miäven Rat-alt nach Durst Eslsskezedübt 20 I . sit-et en M austrank werden unt essen stausbeaadcunq aufse- Wmesk Für das Trick-eines zu hegt-Imme- Tueu and »Es-u wird nlot,åqtanttert. etc-z titsche Aufgabe von Meian M arm-li- s. wäre Dres net und auswärtiqu ssasbmesielleu vale Matt e AnneneeuiEmdMoueu i s- nah Inst-II e nehmen Ameise- su Original-teue- nnd out-am- e- , Diese Nummer umfaßt 20 Seiten. Roman siehe seiten 17 und ts. Deutscher Reichstag Seite U. Hzchsifcherfgandttm Seite u. Neue mmziiilitije Rånnnaenx Millerands 900sMiclionensBluss. Im letzten Spätherbst, als der Marotkohandel W nicht abgeschlossen war, hat Frankreich durch J« neues sogenanntes Kadergefey seine Wehrmacht, sie vishkr schpn km Fripdengverhältnts der deutschen m manchen Punkten ii be rleg e n war, noch um ein Mkkächtliches gesteigert. In der Hauptsache wurden zz neue Jnfauteriebataillonc ausgestellt und bei feder Manteriebrigade ein Kaderpersonal von einem Re ..;meittskomlllandel(r, zwei Oberftletttnants, vier zskajokem zwölf Hauptleuteu, 24 Letitnallt6, zwölf ,;-«l!)uricheu und 80 Unteroffizierein Das find zu ninmen 93 Brigadem 93 Obersten- 186 Oberstleut sinnt-s, 872 Masore, 1116 Hauptleute, 2232 Leutnants, »so Fäbnriche und 7840 Unteroffizierr. Dieser Stamm steht dauernd zu Friedenszeiten bereit, um un Mobilmachunggfalle sofort neue Truppenteile zqtden zu könnend Dazu kam auf Wunsch des Vudgetansschusses der Kammer eine Ver mehrung der Kapitalanten im Osten um 7000 Mann nnd eine allgemeine Hebung der Etatgftärken in folge einer Aenderunq des Rekrutierungggesetzes -nn’loooo Mann. Jnsgesatnt erhöhte sich also die Stärke des französischen Friedensheeres um rund 5000 Offiziere und faft 25000 Unteroffiziere und Manns-haften Da eg sich durchweg um quali siziertes Personal sChargen und Kapitalantem Handelt, ließ sich diese Maßregel trotz des fonstigeu Nekrntenmangels durchführen Das Feldheer ge wann durch die Kaderformationen einen sehr bedeu tenden Wertzuwachs. Dieser in Frankreich ohne viel Geschrei und ohne ,Teckllngsfrage« fast im Handumdrehen erledigtcn skhcblicheu Heeresvekftärkung will nun die ;deutfche Wehrvorlage einigermaßen begegnen. Sie bringt also außer einigen höheren Stabcn und technischen Truppen 14 neue Baiaillonc Jnsanterie, Etatserhöhungen bei der Jnfanteric und Feld .::tillerie, zusammen 29000 Mann. Die neuen islaschinengewehrtompagnien treten lediglich den in Frankreich schon länger bei jedem Regiment vor handenen gegenüber. Auch der, allerdings viel be scheidenen-, Versuch einer Kaderbtldung soll gemacht werden. Unterofsiziere werden dabei gar nicht an x«.ciorderi, dagegen neue, überziihlige Stabsosfiziere Jud Hanptleute, im ganzen etwa 450 Stellen. Die kunnte Ziffer ist noch nicht bekanntgegeben worden. Und was sagt man nun in Frankreich zu diesen Leutschland durch das eigene Vorgehen aufgewan xxeucn Maßnahmen? Die Presse sordert alsbald er wie imnzijsische Rüstungen. Der Bericht-erstattet sur das Kriegsbudget in der Kammer, der Abg. M- Ausdktsslltftfffkw Themlelsalicu Von unserm Oditsiitarbeiies London, Ende Märs. ilngeachtet der Streikwirren itebt zur Ab lvfchilung wieder einmal das Ottende London3, diese sjiterbeule der Weltstadt, im Vordergrunde des Yiientlichen Interesses Erst nnlöingst wurde Meyer kibramooitch wegen der-Ermordung des Reitaurateuri Ehepaares Salomon Milstein nnd Annie Milstein sum Tode durch den Strang verurteilt. Vor wenigen Tagen hob man eine Spielbölle ang, wobei Morrib Roman, Harrn Wiiebloom, Hean Aarons, Sidney Goldberg, Jacob Jacobö und weitere 31 Komplicen illfgegrissen wurden. Sonst mag der bessere Londoner Pom Ostende nichts wissen wollen, jetzt aber sieht ers »ich ais-zwangen sich-neuerdings mit diesem Stadtteil itl befassen. Die Behauptung, daß Themsebabel die krnssesten Gegensätze aufweist, klingt wohl wie ein Gemeinplatz. lind denn-»F miiisen wir es stets wieder konstatieren: Wenige M initen vom Herzen der Cim, der Bank ivn England und der quiekende Motorbus bat Uns in eine grundverichiedene Welt gebracht. , Da ist zunächst Houndsditkb, die ,Hundsarnbe«, M trotz des vielversprechenden Namens am Eingang nur« wenige Vesonderbeiten aufweist und mit ihren Aussen Nitrnberger Spielwarengeichäften modernen Zpsirich trägt. Ganz in der Mike die beriikbtigie Oidnen Street, die im vorigen Ia re so viel Staub oufivirbelte, jedoz durch ibne rauchgeichwiirjde Profit W enttånichi· rit beim Gindringen in ie Tiefe del »Hundsgrnbe« stoßen wir auf einen Trödelmarkt. der-»in seiner Art wohl einzig dasteht: die »Am Kleiderbdrie". Wir haben das Geiiibh als ob man mit ihren Vor-raten die ganze Welt versorgen könnte. Hernach treten uns Berge von Unterwiiicbe, Binden unt Hofenträgern entgegen - mir wußten früher gar nicht, daß es io vie e Hotenträger geben kann. llnd von allen Seiten schallen nnd die poeiiichen Rufe ekitdegcm »Für zwei Schilling, nur zovei Schwing-, Lin Paar Hosen, wunderschöne Hexe-ist Ein paar Schritte weiter türmt si ein S übgebirge auf- Haben sikb denn alle Schuhe ans der weiten Erde biet iu einem Magknmeting eingefunden? Von der ean fortgesckeevcmmh gewahren wir Zagt plötzlich im Kein-H Tit der täegxxtgeeziihtnstdejn eticoat Lane, zu n » nerro .· e Btbdrden nennen sie zwar oftisiell «Middleier tub- sgen s ce :it. I Größte Verbreitung in Sachsen. Redaktkou nnd Hauptsefchsstsstelle Ferdinandstraße 4. Hemmschu- Redaktton Nr. ssvz Expcdttion Nr. 4571. Verlag Nr. M lB e n a z e t , erklärt mit dreister Stirn: »Der Heeres auöichuß wird der brutalen Vermehrung der Rüstunqen Deutschlands Rechnung tragen müssen. Wir müssen aus der schwarzen Armee den größtmdgltchen Vorteil stehen« Und vollends der Kriegsministeh der Sozialdemokrat und Musterpatrtot Millerand, läßt ankündigen, daß er demnächst eine Webrvorlage einbringen werde, deren Kosten swie gemeldet) etwa 700 bis 900 Millionen Fränken erreichen dürften- Also: zuerst rüstet man selbst, rüstet bis über die Ohren, rüstet bis zum letzten gerade noch tat-glichen Mann, nnd tut alles, um auch Asrikag braune und schwarze Menschen gegen Deutschland zu bewaffnenl Wenn dann Deutschland nach langem Zaudern schlich tern nnd notgedrunan einen nicht allzu energischen Gegenzug tun will, dann erklärt man seine Riistungen für b rntal und rüstet selbst noch einmal· Und wie riistet man? Mit dem Menschenmaterial ist man ietzt offenbar ienseitg der Voaesen endaültia am Ende. Die ~skbwarze Armee-« ist erst im Werden. Aber es muß etwas geschehen, um den neuen kriege rischen Geist zn erhalten, der - seit Aaadir durch die sranzösische Nation webt und den soeben auch ein enalischer Beobachter, der frühere Abgeord nete thson Bowleg, nach einer Reise durch Frankreich als seinen bemerkenswertesten Eindruck bezeichnet hat. Also greift man tief in den unerschöpf lichen Geldbcutel nnd inwoniert mit neuen Hunder ten oon Millionen fiir Heercszwecke Ganz genau wissen die Franzosen, daß es Deutschland ein leichtcs’ ware, statt 29000 49 000 oder 09000 Mann neu auf zustellen. - Aber sie wissen auch- daß das Geld kostet, daß kein Parlament der Welt unwilliaer Geld für militärische Ausgaben bewilliat als das deutsche. nnd daß man«·allen Weiterungen aus deutscher Seite am besten vorbeugt, indem man es mit-gehörigen Sum men schreckt. Dazu sprenqt man dann, wie es schon wieder in der französischen Presse anfängt, aus, daß Deutschland »schlecht stel)e«, daß ibm eine wirtschaft liche Krisis bevorstehe. während man mit überlege nem Stolz darauf hinweist, wie Frankreich im Golde nur so schwimme, wie die 60-Millionen-Anlcihe der Westbahn soeben mit mehr als 9 Milliarden löstach iiberzeichnet wurde, wobei sofort 1500 Millionen bar als Zeichnunaskaution hinterlegt wurden. So spie len die Franzosen ihr Geld aegen die deutschen Men schen« aus. Macht das auf den braven Michel keinen Eindruck? Wird er sich den Fall nun nicht noch ein mal überlegen und, da er im Geldausaeben doch nicht mittun kann, wie das qeldsiolze Frankreich meint, nicht lieber die Finger von der neuen Webrvorlaac lassen? Oder doch wenigstens «aroßztiaia« daran hernmmätelin bis sicb 2 oder s oder b Millionen sparen lassen? Wir wollen hoffen, daß Herr Milletand sich mit feinem M-Millionen-Bluss qründcich ver-rechnet bat. Auf diese plumpe französifche Drohung mit dem Geldfack hin hat der deutfche Reichstag die Pflicht — -——«—-—————————-· tStreetC aber un Volksmund bleibt sie Pettieoat Lane. Sie will als kein Emporköntmling gelten. Den Unterwck hält sie hoch nnd teuer nnd mit Ebr surcht bleibt alles bei der Pettieoat Lonr. Und dieser Lokalvatriotisnms ist wolbl b reiflich, denn in London gibt es nur eine so ehe Yetticoat Lane. Der erste indruck ist der einer dumpfen Be täubung, denn zuviel stürmt aus nnd gleichzeitig ein. Nicht, daß uns die Enge der Lane, die gehen, blei grauem traurigen Häuser irgendwie aus r Fassung ringen daran sind wir ia hier zur Genüge ge nöhnt; es ist der schier endlose Menschenstrom aus Stadt nnd Land, die Wei et, Kinder, Klinke-:- Matrosen, Soldaten, Gasser. die ossenen Oelslammen aus den Kandelabern an den Baden, deren Wider-s schein die si? dßin nnd her beweisenden Antlitze ge-! spenstifch bel n tet. Es ist das un Eschreibliche Durch einander von Lauten: des Gebrü es der Gramma hone, des Klingklangs von Weckeruhren, des Ge schreis der Heini-len der Gaskonade-Reden von Ver teigerern, des Pistolciigctnatters, des Hausierers geheuls, des Fluchens von Soldaten und Matrosen, des Gelächters der Anhören ~Melonen, seine Melonen, einen Penno die Schtnttei« - »Echte gol dene Uhr siir nur süns Schwing bittei« »Miner Sie Ihrer Geliebten Schokoladei« - ~Hosen, Leder hosen, Unierhosen, alle Hosen der Erde bei Levy!« —- ~Operngucker zu allen Preiseni« —,,Einzig dastehende Entdeckung aus Walesi Teilung von Ajthnnn Bron chitiiL Hnsiem Sdechenl oimnsei zu nur« -- ~Kitzl iche Geschichten, nur einen Pennnl« - ~Biit«e lefcn iSie den »Täglichen Lügner«.« iDqg Gegenstuck zur F,Dailn Aktile - ~Kannn nnd Spiegel, nnzerbreclp lich, nur e nen Penno, Pennv, Pennæi Im Augen blicke soll mich der Schlag treffen, so ten Sie finden, ich habe Sie betrogeni« «-Bild des Königs nnd der Königin, einen Pennyi« - »Griine Erbsen, herrliche grüne Erbsen, gekocht, einen Pennyi« - »Echter Her tmlim wundervolle Pelz-el« »Früchtegeleei« —- ~-öntnadcln!« - »Albums!' »Goldcne Übri« - «Trinken Sie den echten Litör« den siiszen Likdr non Cohen,«nizr von Cohezkl«"«· » - I Und darein mengi,sich das Gesenk- Gefeiliche« sGeZpble der wohlbeleibteu Frauen, d e Obst, Gemiife, IFi che anbieten. Neben Even zappeln die Ver »fic’gern am ganzen Körper und angeln mit sicherem Blick ihre Opfer aus den Zuschaucrfcharem denen sie oft ganz wertloie Dinge um einen Hauer Geld an gänfetr. Am erstannlichsten auf diesem Markte der re beit berührt uns wohl die öffentliche Praxis nun wirklich ohne viel Umstände die Wchrvorlaqen, die gegenüber den französischen Rijstmmcu cjn Min deftmaß darstellen, zu genehmigen. Asquith in Tränen. Hokfnyngslose Lage in England Die letzten Hoffnunan auf eine endliche »Bei leguna des englischen Kohlenkrieges sind gescheitert: vor dem Lande liegt eine düstergrane Zukunft, die kein Sonnenstrahl erhellt. Millionen Menschen hun gern, Hunderte von Millionen clFind verloren ge gangen und Millionen werden no verloren gehen· Keine Aussicht ans Frieden, nnd neuer Streit scheint in der Ferne zu entstehen - ein Bild von einer über wältiqenden Tracht wie die Gegenwart kaum eines gesehen, ein Bild, das selbst die kühlen Söhne Albionö in tiefer Seele erschauern und um die Zu kunft fürchten läßt. Tiefe Verzweiflung bemächtigte sich gestern des Ministerpriisidcnten A s ani tb, als er dem Unterhanie Mitteiluna davon machte-, dass die neuen Einigunasverbandlungen zwischen den strei tenden Parteien iich nach einer Taner von kaum fiinf Minuten zerschlagen hätten. Und dann brach der« mächtigste Mann Englands neben dem Könige in( Tränen aus . . . Unsre Londoner Reduktion sendet uns folaendeg Telegramnu O- London, 27. März. lPrio·-Tel. der Dreöduer Neneften Nachrichten.f Die gestrige Sitzung des Unterhaner wird jedem nnoergeßlich bleiben, der sie mitgemacht hat. Das Hans war bis auf den letzten Platz gestillt und folgte den Erklä rungen des Ministerpräsidenten Asanith mit«atem lofer Stille. Jn einem Augenblicke schien die Situa tion wirklich kritisch, als Asauitb die Erklärung abgegeben hatte, daß die neuesten Unterhandlungen zwilchen den Grubenbefigern nnd den Arbeitern, anf die man die letzten Hoffnungen gesetzt hatte, nach kaum fünf Minuten sich neuerdings z e r fchla ge u hä t ten. Wer die überlegene nnd gemessenc Art und Weile kennt« die Asanith ano zeichnet, wer sich des eisigen Toues seiner Erklä rungen vorn 27. November o. J. erinnert, ala er» festen Tom-s das Verhältnis zwischen England und: Deutschland klar-zustellen suchte, ums-te iibcr die jetzige Haltung des Ministernriisidenten erstaunen. Er schien ein gebrochcner Mann und nicht nur durch fein friilp weisz gewordenes Haar so viel älter. als er wirklich ist. Mehrere Male hielt er in seiner Rede inne nnd setzte sie dann im Fltiftertone fort. Einmal hörte er ganz auf zu su r e ch e n, von der Erregnug überwältigt, nnd als er sich uiedersetztc, versuchte er vergeblich. seine Tränen zuriickzudriingcn eine Szene. die zu den Seltenheiten im Unter-hause gehört. Die ichwere nnd diiftere Stimmung ver pflanzte fich auf das ganze Haus. Tatsächlich liegt auch alter Anlaß zu den größten Beforgnissen vor. Die Grubenbesitzer erklären bestimmt, die Forde rungen der Arbeiter nicht bewilligen zu können, nnd die Arbeiter gehen mit ihren Mindestlohuforde rungen Ichon itber fiinf und zwei Schillinge hinaus- Wie ernst die Lage ist, geht auch daraus hervor-, daß der König fich entschlossen hat, in London zn bleiben. Die dritte Lesung der Mindestlohnbill wurde siir heute beschlossen. Die Regierung wir-d ohne Zweifel gewisser »Dokioren«. Wenn ihr von Zahnfchmerzen gepeinigt werdet, geht nur ruhig in die Petticoat ane, dort zieht man euch den Quäler gratis. Ja, wenn ihr Glück habt, erhaltet ihr obendrein noch ein Geschenk. Aus diese Weise werden die Quacksalbcr alle ihre Pulver, Pasttllen und Mixturen los. Dort heult ein Knäblein zum Erbarmen, denn soeben hat ihm der »Amt« ein Zähnchen genommen »Da haft du ein Pulver, Kleiner.« Der Doktor sireichelt ihn hierbei väterlich. »Und da sind noch zwei Pence siir Schokoladc.« Unsd die Kollegen des Patienten be neiden den so reich Besehenkten. Warum haben sie alle zusammen nicht einen einzigen Zahn zum Ziehen? Ironie des Schicksals. Zulegt noch ein kurzer Besuch des Hunde-, Katzen-, auben- und Hühnermarktcs der Club Rom» So ein Gewinsel, Geklässe und Gegacler kann man weit und breit suchen! Aber auch nirgend-Z gibt ek derartig inelancholisch dreiuschauendc Hunde zu sehen iwie hier. Böse Zungen wollen dies damit erklären, daß hier nur gestohlene Tiere verschachert wer den nnd die armen Hündchen unter diesem Bewußt sein unendlich leiden. Ob diese bösen Zungen auch recht haben, wenn sie noch weiter gehen und sagen, man bekäme aus diesem Markte aller Märkte über haupt nur aus Untwegen ergatterte Ware? Damit haben sie aber noch nicht genug, die bösen Zungen. »Wenn du etwa-z in Petticoat Lane einkanfst«, so zischeln sie, »dann es leicht geschehen, daß du aus dem Heimweg heraussindest, man habe dir gleich nach dem Einkauf in der Lane das Nachhansetragen des er standenen Objekts erspart. Aber nur selten kommst dn ans der Lane -- ganz allein zu Hause ani« Die Tcaåvdie net Gefmmiitekcltr.s Bous unterm D.-6.-Miiqrbeitct. Berlin, 27. März. Der junge Motiv Heime n u, der Schimmer Gerlyart Hauptmanns, debütierte vor Jahresfrist etwa mit einer politisch-timerischsphiloiophischen Junker ’lomddie Beachtm v. Brandt«. Er hatte in diesem »fardjg»en, bemahe aktuellen Drama abstrawnd recht komplizierte Probleme mit kräftiger Gest ngshmst gebildet, dildnerisch dargestellt und ans der Leere des Wortes erlöst. Mit einiger Spannung erwartete man gestern abend in den Kammerspiele n Max Rein bardtg fein nächsted Stück: »Der Feind nnd der sausöstelh J- Dtesdes Inst Wen sum-M Co Is» Inmitsbtlm 1.80 Mk. frei dass-. ans-wirkt dar unsre Utica-bestellen monatllch 70 Y» viertelfälirlith Am k. tut Duns. Mit der what-mischen til-se Aquin-nie Neuem· »aber -Dkeosel Illescude Blätter· ie 15 Pi. most-such web-. Postvezug m Deutschland und den deutsch-:- Koloalcax Ausg. A mU »Sllustk.Neaeste« monatL DOM» vielteljährl.2.7u Mc · B ohne Ghin-Beilage . 75 · · · 225 · » II Oesterwichktlngatm M. A Im «Jlnstr. Neues-e· mouqiL 1.70 Kr»viek!eljährl.d.lo Kr luszß ohaeslnstc Beilage . 1·53 . , . UA . Noch den Auslande in Kreuz . wächle 1 M Eis-. Inn-. 10 81. das Passieten der Bill sichern, damit aber keinesfalö dir Wiederaufnahme der Arbeit erzwingen können. In Schottland und Waled zeigen sich allerdings gute Anzeichen Ueber 3200 Arbeiter haben nnlet dem Schutze der Polizei die Arbeit wieder aufgenommen Natürlich kommen viele Zahlen im Verhältnis zu der Gesamtheit der Arbeiter gar nicht in Betracht In Cnmbetland ttherficlen die Streitenden ganze Hammelherden nnd fchlachteten die Tiere öffentlich ab. In manchen Schulen in London nnd in dct Provinz sollen die Osterferien ausfallen, damit die Kinder-gespeist werden können nnd einen Unter fchlnpf findet-. Der Ausfall der Eifenltahncn in den ersten drei Wochen dieses Monats bezissett sich auf til-et 30 Millionen Mark. Aus allen Teilen der Provinzen laufen Meldunan ein, daß die Streit fondö fast ganz erschöpft sind nnd die Arbeiter an vielen Stellen nur noch die Hälfte der Unterstützung oder noch weniger erhalten können-. Die Verauan Tiber die :Uiindescidhnlsiti wurde, wie weiter aus London ziedmhtet wird, bis- in die sriihe Morgenstundc deii heutigen Tages fortgesetzt Schließlich wurde die dritte Lesung mit 213 gegen 48 Stimmen an a eno mme u. Tie Arbeits-wartet hat gegen das Gesetz gestimmt- Jiinniinn Mac do na ld erklärte, dass, wenn der kiJiiniumllolm non 5 Schillina in die Bill aufgenommen worden wiire. sie, wie er glaubt-, dein Streit ein Ende bereitet hätte. Jetzt aber könne er den Arbeitern nicht innern daß die Bill ihnen genug biete, nur zur Arbeit zurück zukehren. Die Bill habe ihren Zweck verfehlt Lloyd George warnte die Mitglieder der Ar beitervartei ernstlich vor der Verantwortung die sie durch die Zuriickweisnna der Bill ans sich nähmen, ohne zu wissen, welche Wirkung sie ausüben würde. Nach verschiedenen weiteren Reden von Abgeordneten der Arbeiterpartei gegen dok- Gcietz wurde dic Bill unter Hochrnsen ans die Regiermmsrmrtei aime nomnieie Albert Traeger »Hu Wenige Wochen, nachdem er bei der Er ottnnng des neuen Reichstags als A liess praiident fungiert hatte, ist Albert Trac ger, .der Senior der «’5-ortiibrittlichen Volks-—- partec, drei Monate nor Vollendung feines 82. Lebensjahres-, nach knrzein Krankenlaaer dahin-—- geganaen. Mit ihm verliert der deutsche Reichs-tagt nicht nnr scin ältestes-, sondern auch fein liebens wiirdigites und beliebtestes Mitglied. Ter kleine, rundliche und dabei lieloegliche alte Herr gehörte detn Reichstage mit einer zweijährigen Unterbrechung seit dem Jahre 1874 an, zuerst alo Vertreter des 5., dann des 4. Berliner Wahlkreiseg bis lth, nach einer drei jiiljrigen Griineberger Epifode bis zulent als Ver treter von Varel in Oldenbnra. Albert Traeaer war, iwas die Weniasten ioohl nnisitent ein Süd deuticher, sein Vater ein Anashnraer tiansinann »Er hatte frühzeitig- schon mit 10 Jahren. nach dem Tode des Vaters, seinen Geburtsort verlassen und war mit seiner friintter nach deren Heimat, Raum bum a. d. Saale, iibergeiiedclt, wo er das Ghin-ta sinin bis zum Revolutionsjahre 1848 besuchte, unt als Student der Rechts- nnd Staatswissenschaft zu erst die Universität Halle und dann die Universität Leipzig zu beziehen. 1862 ließ er sich als Rechts anwalt nnd Notar in Kiilleda nieder, siedelte 1875 nach Nordhausen nnd 1891 nach Berlin iiber, wo er längst heimisch war, fo daß man ihn bald von einem echten Berliner nicht mehr unterscheiden konnte. Nnr i Vrnder«, eine Tragödie in vier Alten. Eine «: Renaissaneetragödie, ganz getaucht in das purpnrne . Rot der weiten Dogeniniintieh an denen so viel edles - Blut schimmert, und versunken in die stummen « tansendiährigen GeheiJnnifse·der alten wunderlichen s Häuser. In solchem dramatischen Gewande legt es sich wie ein dünner, fast unsichtbarer Schleier zwischen uns und die, die droben auf der Bühne stehen, und wir sind gern gewillt, die Geschehnisse dunkel nnd iiiuftisch Au sehen, ohne die unheilige Naseweisheit, wie sie uns las goelle Licht des Tages gibt. Und Moritz Heimann braucht diese Erwecknng dnniuf gläubige-r Märchensinne aber ivir glauben doch nicht immer und jedesmal. Venedig fordert das Erbe seines toten Feldhetsrm seinen Sohn und die Tochter. Jener, aus seiner beschaiilichen nnd nachdenklichen Einsamkeit gerissen, wird cin Mann der großen Taten nnd der großen Laster-. Die Schätzc, die er seinem Staate ge winnt, verspielt er nnd schenkt sie seinen tiiirtifanen und springt nach einer tolleii Nacht von seinem Schiffe ins Meer. Die Tochter fah Graf Barbare, nnd er he gehrt sie mit allem Wollen eines kraftvollen Jüngers der Lust. Ihre Seele ist von ivundcrbarer Art. Ein mal sieht sie die derbe Hand des Grasen aiis dein Tische liegen, die band, die fo viel Unglück gnadenlos ge schenkt, nnd sie erhebt vor dieser Hand. Er incrkt ihren starren Blin, und seine Finger ziiclen spielend wie tiictische Krallen. Pallas stürzt ans dein Zimmer-, denn sie sieht in jener Hand ihr Schicksal, daß sie ihni ge geben ist, nnd den ehernen Zwang, nach ihreni Triebe zu handeln, obwohl sie weiß, es wird ihr ein unsrig liehes Unglück bringen. Als Gräfin Varbaro sieht diese so unerhört sensitive Frau mit« ihrer tricbhasten Seele einen jungen Edelmann iit ihres Gatten Diensten - Tnzio Tuzi, der ihrem Bruder sehr ähn lich sieht. So lernt sie ihn kennen, nnd tin ersten Augenblick des Sehens zittert eine namenlosc Liebe zwischen ihnen, von der sie nicht wissen, woher sie kann in solcher Eile, und wohin sie sie führen wird. Ihre Flucht klagt Gras Barbaro vor der Sigiioria an, nnd ungeheure Dinge enthüllt die Untersuchung. Die Liebenden sind Geschwister, Tuzio Tuzi ist des alten Feldberrn Sohn der Liebe. Der Gatte weiß nichts andres zu tun, als einen Freund den Fliehenden nachzusendem mit keinem andern Auftrags-, als seine Grüße dein Bruder nnd der Schwester auszurichten Die Grüfin erfährt die entsetzliche Botschaft zuerst ttnd ersieht vom Boten drei Tage Schiveigepslicht, Er über lebt die erste Nacht nicht. Sie verteidigt ihre grobe
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview
First Page
Back 10 Pages
Previous Page