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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.11.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-11-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185611087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18561108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18561108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1856
- Monat1856-11
- Tag1856-11-08
- Monat1856-11
- Jahr1856
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.11.1856
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Anzeiger. ^ 313. Sonnabend den 8. November. W? 185«. Eustav-Adolph-Stiftung. Leipzig, den 7. Rovbr. Gestern — am Todestage Gustav Adolphs, des großen Vorkämpfers evangelischer Freiheit — hielt der Leipziger Zweigverein der Gustav-Adolph-Stiftung seine Jahres versammlung im Saale der ersten Bürgerschule. Der Vorsitzende Herr vr. Tempel eröffnete die Versamm lung mit einem Gebete, worauf er eine Schilderung des Wirkens des Vereins und der von Einzelnen gespendeten Gaben folgen ließ, um damit die Mittheilungen aus dem Bericht der Vereinsthätig- keit zu eröffnen; derselbe schilderte sowohl die Freudigkeit im Geben, einzelne schone Beispiele anführend, als auch die Dankbarkeit der Empfänger, namentlich der Gemeinde von Deutsch-Pilsen in Ungarn. Besondere Erwähnung fand da- Danksagungsschreiben einer Predigerswitwe zu Loste in Ungarn. Der Herr Vorsitzende unter ließ es nicht, an diese erfreulichen Mittheilungen die Ermahnung m knüpfen, nicht müde zu werden im Wohlthun zum Besten der Bedrängten unserer Kirche. Auf die Bitte des Genannten gab Herr Consist.-Rath Dom herr Sup. vr. Gro ß mann in der bekannten ihm eigenen klassi schen Art und Weise einen höchst anziehenden Bericht über die Hauptversammlung, welche den 2., 3. und 4. Septbr. d. I. in Bremen stattgefunden hat. Wir müssen hier der Kürze halber auf das verweisen, was in Nr. 4 der vom Verein ausgegebenen Mittheilungm enthalten ist. Der Redner schilderte namentlich mit Wärme das Wirken der verschiedenen Frauenvereine, die vorzugs weise sich zum Zwecke gestellt haben, das zu fördern, was außer dem Streben des G.-A.-V. liegt, z. B. Kirchen zu schmücken, Confirmanden zu kleiden rc. Auch in dem verflossenen Jahre sind dem G.-A.-Dereine be deutende Legate zugekommen. Die Versammlung erhob sich, um Herrn Domherrn vr. Groß mann ihren Dank für die Leitung des Vereins erneuert auSzu- sprechen. Ueber die Jahresversammlung des Hauptvereins zu Wurzen wurde mit Zustimmung der Versammlung deshalb nicht besonders berichtet, weil darüber ein gedruckter Bericht vorlag. Hierauf theilte Herr Cassirer Rus den Stand der Caffe mit und hob dabei besonders hervor, daß ein Dienstbote 5 Thlr. ge schenkt habe. Herr Kaufmann Linnemann und Herr Schuldir. Krause wurden zu Revisoren der Easse erwählt. Der Herr Vorsitzende sprach gegen Herrn RuS den besondern Dank des Vereins aus. Als Vorstandsmitglieder schieden auS : Herr Cassirer RuS, Herr Kaufmann Landmann, Herr Oberkatechet vr. Nau mann und Herr Pastor vr. Dolbedina. Die ersteren zwei werden sofort durch Acclamation, die letzteren zwei durch 'yörgenommene Absticktnung wiedergewählt. Die Vetsammlüng endete gegeik 9 Uhl, und ' gewiß ist Nie- mand unbefriedigt aus tht fortgegasigen, Fünftes Abormemenl-Concert im Saale des Gewandhauses. Wie man alljährlich in dem Concert, da- in die Zeit des To destages Mendelssohn- fällt, die Erinnerung an diesen Meister durch Aufführung eines seiner größeren Werke feiert, so geschah es auch diesmal: die Musik zu Shakespeare'- „Sommernachtsträum" füllte den zweiten Theil der Aufführung aus. Die Gesangsoli dieser Musik vertraten die Fräuleins Auguste Brenfen und Auguste Koch, die Chöre führten die Damen der Singakademie auS, die verbindenden Worte von Gisbert Freiherrn von Vincke sprach Herr Wenzel. Die Symphonie in V moll von Mozart — bekanntlich ein von Mendelssohn besonders geliebtes Werk — eröffnete das Concert. Die Art und Weise, wie diese beiden großen Werke wiedergegeben'wurden, war wie gewöhnlich eine sehr tüchtige und sowohl dem Geist dieser Compositionen, wie allen den einzelnen feinen Zügen derselben Rechnung tragende. Be sondere Anerkennung verdient dabei das im Lauft dieser Woche durch Opernvorstellungen, Proben rc. sehr stark in Anspruch ge nommene Orchester; es löste trotzdem seine Aufgaben sehr befrie digend. Wenn diesmal in der Symphonie einige in den großen Concerten sonst so leicht nicht vorkommende Unreinheiten sich be merkbar machten, so waren diese nur Folgen einer sehr begreiflichen Ermüdung.— Ein ganz besondere- Interesse erhielt das Concert durch die Betheiligung des Violinvirtuosen Herrn Eduard Sin ger. Es zählt derselbe mit größtem Recht zu den ersten jetzt le benden Künstlern seine- Instrument-. Es ist aber nicht allein die eminente Technik und der prachtvolle, das Herz und den Sinn gewinnende Ton, was Herrn Singer zu einem Violinisten ersten Ranges macht, die Genialität in der Auffassung der Musikstücke, die ursprüngliche Kraft und Liebenswürdigkeit seine- Talente- sind es hauptsächlich, wodurch der Künstler so hinreißend wirkt. Für die Wiedergabe des Concerts in Form einer Gesangscene von Spohr hat sich Herr Ginger gewiß alle Verehrer und Freunde der Kunst zu dem lebhaftesten Dank veyrflicktet. Das zweite Stück, das er an diesem Abende gab, war eine Tarantella eigener Com- position — ein mehr auf Geltendmachen der Virtuosität berechnetes, übrigens fein ausgearbeitetes Musikstück, da- bei so brillanter Aus führung seine Wirkung nicht verfehlm konnte. Von Seiten de- Publicums wurden Herrn Singer Beweise der größtm Aner kennung geaeben. — Zm ersten Theile de- Concerts sang Fräulein Auguste Brenken — eine ehemalige Schülerin unsere- Con- servatoriumS — die große Seme und Arie der Rezia auS „Oberon". Fräulein Brenken hat schöne Stimmmittel, die sich seit der Zeit, vaß Referent die Sängerin in einer öffentlichen Conservatoriums- Prüfung gehört, um ein Wesentliches gekräftigt haben. Ihre diesmalige Leistung war bei aller Schwierigkeit der Aufgabe eine sehr befriedigende und anerkennenSwerthe. Ihre Gesangstechnik wie ihr Vortrag legten Mr die treffliche Vertretung des Gesangs unterrichts an unserer Musikschule das beste Zeugniß ab. Ferdinand Gleich. Vom L. bis 7. November sind in Leipzig begraben worben: Sonnabend den 1. Novembir. Amalie Emiiü^edwigdKchö«,berg, ff Jahre 8^ Monate alt, BürgelK , ^asifmann.S und Hau-bestpers Tochter, in der Marie Emilie Lra>i»se, 5 Jahre 5 Monate alt, Bürger- und Kaufmann- Tochter, am untern Park.
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