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Dresdner neueste Nachrichten : 14.05.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-05-14
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191205140
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19120514
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19120514
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-05
- Tag1912-05-14
- Monat1912-05
- Jahr1912
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 14.05.1912
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resdnerNeuefteNachrthek M. 1290 j. Zagtgg Dienstag 14- Mai 1912 Inseln-«- Kolyneldeile kostet für Dresden und AND-warte as Vi, m- das Austan XIV-F . Wwpk Die swelfvnlttttie Reklameseile 1.50Mk.. mit ri» g Mk. Bei W edeebolungeu und Jahres« Nahm nach Tutlb Cbcssreåebübt 20 Pf· Auges en Mkks werden nur gegen ornuzbesablnnq aufge a W das Erscheinen an bestimmten Tagen nnd cis-wird nkchtMarantterr. Telev onifcbe Aufgabe von I m »zum q. Unsre Dresdner nnd auswärtian M·asit-äuawäogzuädåekåæosesxåämldmit-neu im »Ist M anhatten qu. « ne M und famiunallittekaleFr»blinuiigewitier. M drittenmal innerhalb nicht ganz dreier M am Sonntag ein uationalliberaler Partei sppkk Neichshauptstadt nehmt Mit 1114 anwesen- Dkkeqierten aus allen· deutschen Gauen war er stärter besucht, als seine beiden Vorgänge-, die schon hinsichtlich ihres äußeren Rahmens glin jndkk Reihe uattoualltberaler Parteitage da ,», Das war auch nicht weiter verwunderlich LlIcM Anlaß, du die Taguuq nötig gemacht hat«-« Hauf den beiden letzten Parteitaan, jenem iu »Hm Novemper 1911 und dem von Kassel im I» 1910 hatten-»Funere Memungsverschiedenheiteu . llntemrundjur die Verhandlungen abgegeben. kspqusschltcvllch als ein Tun offeuer Aussprache knoch keinex mlnekttndigt worden. Also hatte lüberall met· besonderem Eifer die Beichickuug quuna bemch um vollwichtig vertreten zu M Ende März sene denkwürdige Sitzung des «talvorstandes der Partei stattfand, ans der sich Notwendigkeit einer Berufung des Delegierten zels der obersten Parteiinstanz ergab, sah es ttriibe aus. Die Zwistigkeiten innerhalb Partei bildetest von da ab fast seine stehende kii in den Blättern. Obwohl die alte Partei, kais eine sich aus den verschiedensten Elemen tusammensetzende Mitteloartei, schon manchen erlebt und viele gefährliche Krisen überwun-« Mit-, glaubten manche Zeichendeittcr, diesmal ihren Untergang voraussagen zu dürfen. ie näher der Termin des Tages der großen einandersetznng rückte, desto stärker wurde in den nder streitenden Brüder das Gefühl lebendig, tieStrcitpunkie doch vielleicht nicht die grund tclje Bedeutung hätten, die es gerechtfertigt-haben de, die Einheit der Partei und damit einen wich- Faktor siir ein gewisses Gleichgewicht der-streifte olitischen Leben des Reiches aufs Spiel zu setzen· faka sich schließlich die sogenannte »Freie Kom n«zusalnmcn, die dann hinsichtlich der materiell igeu Fragen den Vergleich vorbereitete, den Vasscrmaun gestern als gut bezeichnete, weil iie Gegner um den fetten Prozeß gebracht dat, sie-i sie sich schon freuten. iTet Inhalt dieses Vergleichs ist schon bekannt. Es gi, ihn hier kurz ins Gedächtnis zurückzurnfein lzogen sowohl die Reichstagsfraktion als auch spuatioiialliberale Fraktion des preußischen Land ihre Anträge auf vollzählige Vertretung im aloorstande der Partei zurück, so daß also auch in it nur die Mitglieder der Vorstände beider "nen im Zentralvorstand sitzen werden. Dann et, die sogenannte jungliberale Frage zu lösen. rechte Flügel hatte es ursprünglich auf die ung des Reichsverbandeö der Invalide en abgesehen. Daß dieser sich ohne weiteres dem werde, konnte aber bei seiner kräftigen Be tnheit wohl niemand annehmen. Es zeugt in nvon dem politischen Verständnis der Junglibe- Haß sie so weit entgegenkamen, als möglich war. ceinigte iich also schließlich dahin, daß nicht mehr Reichs-verband als solcher der Partei angeschlossen unabhängige Tauegzeitung. Größte Verbreitung in Sachsen. Rede-Most und Hauptgefchäfisstelle Ferbknandstraße 4. Jemivretbere Reduktion Nr. 8897. Expedition Nr. 4571. Verlag Nr. M sein soll nnd durch ihn die einzelnen jungliberalen Vereine, sondern es wurde für die Zukunft sozusagen der umgekehrte Weg vorgeschrieben. Die einzelnen Vereine sollen den landschaftlichen nationalllberalen Organisationen und dnrch diese der Gesamtpartei an geschlossen sein, wie das übrigens teilweise, z. B. in Baden, schon bisher der Fall war. Es bleibt ihnen dabei »unbenommen«, nebenher auch weiterhin noch einen Reichöverband zu bilden, für den jedoch die nationalliberale Partei als solche in Zukunft nicht mehr verantwortlich sein will. Praktisch genommen bedeutet diese Neu-nd-T nung natürlich keinen wesentlichen Unter schie d gegen früher. Die Gegner rechts werden nach wie vor die Inngliberalen als die bösen Geister der Partei verschreien. Und diese werden nicht andre werden wollen, als sie find· Sie haben vielleicht jetzt ynur noch mehr die Möglichkeit, ihre Auffassungen Hschon in den landschaftlichen Organisationen zu ver "treten. Aber anf jeden Fall waren alle Teile mit dieser Lösung einverstanden, nnd der Parteitag hat gestern sein Plazet darnntergesetzt. Damit wäre ja eigentlich dise Tagesordnung materiell erschöpft ge wesen. Allein zwischen den formulierten Streit nnnkteu lagen ja noch so viel ~Unstinnnigkeitcn«, nnd die kamen nun im weiteren Verlaufe der Tagnng zur Behandlung Zuerst nicht in Worten, aber in einer nicht mißzltyeiftehcjtden ' qukhffitspkacljejf faflvs JchlsllrZ mann vortrat, um zur-politischen Lage zu sprechen. Der Minuten währende brausende Beifall sprach deut licher alsv Worte. Er besagte kategorisch: die er- Idr ückende Me- h rbeit der Partei hält unter allen Umständen an ihrem F ü h re r B a s se r m a n n fest. Die Regie hatte ans begreiflichen Gründen den ~Fall Wassermann« nicht aus die Tagesordnung gesetzt. So geschah es souverän durch die Versammlung selbst, die ihn ebenso souverän im Handumdrehen erledigte. lAls Bnssermann dzmn sprach, germieoer es ge- schickt, aus der einen oder andern Seite Widerspruch zu merken, bemühte sich vielmehr-, der kommenden Diskussion manche Steine aus dem Weg zu räumen· Das zeitigte gute Folgen· Denn die nun in der Diskussion folgende Auseinandersetzung zwischen den Freunden des Freundes Friedbergund den llst-enn den des Freundes Vassermann vollzog sich in sach lichen, kultivierten Formen. Nur einmal stand das« Schicksal des Tages auf der Schneide, als nämlich wohlmeinende »Honoratioren« der Ansicht wurden es sei nun genug geredet. Herrn Paasche gelang es indessen, geschickt um den Stein des Anstoßes zu lauteren. Grundthema war, wie schon immer-, die Frage der Stellung zur Sozialdemokratie Es ergab» sich, vielleicht klarer als aus den früheren Tagungen, dasz die Gegensätzlichkeit der Auffassungen keines wegs eine grundsätzliche, sondern eine solche der methodischen Behandlung der Sozialdemokratie ist« Hier gelang es vor allem dem Vadener R eh man n, glücklich den idealen Standpunkt herauszuarlieitem von dem aus, wie nachher Herr Str e s ein a n n nnd sogar Herr Leidig zugabem der beste Teil der deutschen Intellektuellen die Frage betrachten muß: von dem festen Glauben an die Möglichkeit, den Teil unsrer Volksgenossen, die heute noch ohne Freude am Staat abseits stehen, wieder zu gewinnen. Der Unterschied ist nur der, daß die einen schon heute glauben, daraus positiv hinwirken zu sollen, während dgt andern diese Zeit noch nicht stir gekommen er a en. I Der Gewinn des Tages aber ist der, daß aus dem Boden dieser Klärung und der verstärkten Einsicht in die Notwendigkeit der sesteWille zu treuem Zusam menhalten der verdienst-vollen Partei gestärkt nnd vertiest worden ist. »Wir müssen auch solche Meinungsunterschicde ertragen-« Das war das Leitmotiv, das aus allen Reden erklang und das nun draußen imLande tlingend erhalten werden soll, wo immer man die Bedeutung einer liberalen und staatsbildenden Mittelpartei zu schätzen weiß- Die Verhandlungen des Parteitages. sb. Berlin, 12. Mai. Unter überaus zahlreicher Beteiligung von Dele gierten»aus dem ganzen Reiche fand heute hier der 14. nationalliherale Vertretertag statt, der zu den vom Zentralvorstand vorgeschlagenen Satzunsgsänderungen Stellung zu nehmen hatte. Den Vorsitz siihrte Vize präsident Reichstagsabgeordneter Dr. Pa a sehe. Die Vorschläge des Zentralvorstandes bezwecken in der Hauptsache, die Einzelvereine der imtionalliberalen Jugend an die landschaftlichen Organisationen anzu schließen. Der Reichsverliand der nationalliheralen Jugend als solcher soll keine eigene Vertretung im Zentralvorstand haben, vielmehr werden nur die ein zelnen landschaftlichen Organisationen der Partei Delegierte Je narh der Zahl ihrer Mitglieder ent senden. Der Vizepriisidcnt des preußischen Abgeord netenhauses Geheiuirat Dr. Krause lVerlini be gründete den vom Zentraloorstand vorgelegten Orga nisationsentwurs, der einstimmig sowohl voin Zentral vorstand der Partei als von dem Vorstand des Reichs verbandes der vereinigten nationalliberalen Jugend in dlen gestrigen geschlossenen Sitzungen ohne Lede Aenderung an genommen worden war. Die Satzungsändernngen werden sodann unter stiiruiischem Beifall ohne Widerspruch en bloe ang eno mme n. Hierauf hielt Reichs tagsabgeordneter Yas s ermanu eine programm tische Rede über die politische Lag e. Er wurde von der Versannnlung mit lebhaften Bravorusen und unt Händeklatschen empfangen, wofür er dankte, da dies ihm ein Ausgleich für manche schwere Stunden in den letzten Wochen sei. Er führte dann aus: Die Waffen ruhen in der nationalliberalen Par tei. Wir haben einen Vergleich abgeschlossen, nnd ich denke einen guten Vergleich. Die bobe Bedeu tung der nationa liberalen Partei ist in diesen Strei tigkeiten wieder so recht klar geworden; denn die ganze öffentliche Diskussion drehte sich darum. Selbst der Reichskanzler sprach belehrende Worte. In der» » heutigen gärenden Zeit bleiben solche Differenzierum gen in den Anschauungen keiner Partei erspart. Die vielgeschmiibte nnd vielgelobte nationalliberale Jugend bat doch das V erd ien st , daß sie in Zeiten der Erstarrung des nationalliberalen Leben-s neue s L e b e n brachte. Gewisse Gegensätze zwischen inng und alt wird es immer geben, wie es auch in jeder Partei einen rechten und linken Flügel gibt. Aber in Bauern, in Baden sowie im Rheinland bat die nationalliberale Jugend in schweren Zeiten Schulter an Schulter mit den Alten geiiimpsh Auch diejenigen Herren, die die Anträge an den Zentral vorstand stellten, wollen die Jugend nicht entbehren Der Redner kam sodann aus die gegenwärtige poli tische Lage zu sprechen und sagte: Man befindet sich In einer unbebaglichen Periode der Völkergeaensätze nnd der inneren Gärungsnrozesse. Die Regierungs politik ist nicht befriedigend. Man schiebt die Lösung der Probleme beiseite, wie die Wahlrechtsresorny die Frage der allgemeinen Vesinsteuen Diese Frage muß gelöst werden, weil einmal der Tag kommen wird, an dem die Reichsxinanzresorm ausgeglichen wird. Unsrob, müde un glücklog zieht diese Ne- gesund-Mk In Dresden und Borstten»monatlt so Is» viertelissrllch 1.80 Mk. frei can-, qupwarts dar unsre Augaabeftcllcn monatllch 70 Max-, viertecgslktlicki Mo k. frei Haus. Mit der wöchentltchen ellage . nitc ette Ren-ite« oder .Dcesduer » 4 Ilicseude Blätter« te 15 Pi. monatllch mehr. coflbezu in Deutschland und den deutsche-hintersten- Uusxz A th «Jllustr.N-ueste« monati. MPfsv ettelxahtLUC Mk. . Z ohne Zwist-Beilage 75 « . . M . In OesterreftthizymZ » sugg. A mit-Illustr. Neuebe- moaatL 1. oKkvmteljäWJO Kr. lUIgJZ ohnesllustr.seilqge « Lös , , « QZT · Nach dem Auslande in Kreuz . wöchentlich l Mk- W Nimm- 10 Pf. gieruugspoliiit dahin· Hieraus schilderte der Red ner das Verhältnis der nationalliberalen Partei zu den andern Parteien. Er kam dabei zu dem Schlusse, dasz Sozialdemokratie und Zentrum die grimmigsten Gegner der nationalliberalen Partei bleiben müssen, daß die Nationalliberalen an der Verschlechterung der Verhältnisse mit den Konser vativen nicht schuld seien und daß die National liberaleu jederzeit taktisch mit der Volkspartei zu sammengehen. Ein Block von Bebel bis Bassermann sei aber eine Utopie. Der Redner erörterte dann die Aufgaben der nationalliberalen Partei, die eine volkstümliche nationale Politik treiben müsse. Wenn er in schweren Stunden fest nnd treu zur Fahne gestanden habe, so habe er das nur aus dem Gefühl heraus gekonnt, daß die nationalliberale Partei nicht untergehen werde. (Stiirmischer Bei sall.) Fortschritt mit den Bedürfnissen des Volkes, Ziflege des vaterländischen Geistes, Pflege der frei eitlichen Entwicklung, das get die Tradition der nationalliberalen Partei. ( ttirmischer, minutens langer Beifall-) Nach Bassermauu betonte der Abgeordnete Dr. Lshinan n die einigenden Momente zwischen Jung- und Altliberalen. Während er in der Sozial -politik zur Vorsicht mahnte, forderte der fungliberalc Führer Kauffmaun eine energische liberale und soziale Politik. Der Führer der preußischen Land tagssrakiion Friedberg schlug sehr scharfe Töne gegen die Sozialdemokratie an, der Badener Reb wann erklärte dagegen, daß man in Baden für die tägliche Arbeit anf sie angewiesen sei. Nachdem noch Redakteur Jung sKölni und Dr. Stresemann Sachseninesprochen hatten, wurde der Parteitag unt den nblichen Dankesreden geschlossen. Die»befyrgtetx Franzosen. Von unterm wMottelpoudeutåm , , , Paris, 11. Mai. Selten bat wohl die Versetzung eines Diplomaten eine so starke politische Erregung in ganz Europa ber vorgerusen wie die des Freiherrn v. Marschall. Aus Frankreich, das von allen Einzelheiten genaueste Notiz nahm, wirkte die neu acschassene Lage in den ersten Tagen geradezu lähmend. Kein einziges Blatt von pol tischer Bedeutung wagte die Tatsachen nnd Mög lichkeiten einzuschätzen, nnd als der ~Temps« wirklich nicht mehr schweigen konnte, beschränkte er sich zunächst daraus, die interessante Persönlichkeit Marschalls zu schildern nnd von ibin zu sagen, daß er es gewesen sei, der die sranziisische Orientpolitik zu Fall gebracht habe. Ueber die Zukunft kein Wort, und das war auch nicht verwunderlich, solange die englischen Blätter sich gleich falls daraus beschränkten, Herrn v. Marschall freund lich willkommen zu heissem Endlich .- für die Mei nung Frankreichs sehr spät - kain die Erklärung der »Times« von der Unerschütterlichkeit der Entevte oordiale, und nnn konnte auch Frankreich sprechen. » Vielleicht ist der »Figaro« der Klügste, weil er in seinen Betrachtungen gar nicht von der Möglichkeit »einer Einwirkung aus die Entente spricht, sondern sich ilediglich auf die Untersuchung des deutsch-englischen Verhältnisses beschränkt. Der »Temps« aber hielt es für nötig, die unabänderliche Herzlichkeit der franzö sisch-englischen Beziehungen zu betonen, er druckte so gar die schönen Reden noch einmal ab, die Sir Edward Gren am 27. November und Herr Poincarcs am Id. März gehalten baden. Er fügt itachdrücklich hinzu, daß diese Reden zwischen den beiden Regierungen ver einbart gewesen seien, und daß es sehr gut wäre, das Gedächtnis ausznsrischem denn unsre Zeit ver gesse allzu rasch. Man darf die Frage erheben wessen Gedächtnis anfaesrischt werden soll, und es ist Artur Schnitzler. Zu seinem Zo. Geburtstag. Von Dr. llans Waatoeh (Wten). EETU Stück Wien ist in feine Werke versponnen. Ellsnlsche Zärtlichkeiten singen in seinem Blut, von der Darstellung des modernen Lebens weicht er mehr im ~Medardus«, im ~Rnf des Lebens« estill·verrinne-nden Zeiten zurück,»in denen sich Begriff österreichifch nnd der Begriff ipienerifch Schubert-Weisen nnd Grillparzer-Dtchtungen Iten erfüllt hat, in denen das harte, feste nnd Daskin in Verspiinenheit, in Traum und Mar- Vttglectei Denn es sind immer Märchen ge -IM»sSchniizler geschrieben hat« Auch doti, wo U,Pcbrationen der allergegenwiiriigften Seele Wirt bat, im ~Bmischensviel" etwa; da drang er Und so innig ins heimliche Fühlern daß es ilnn m Und» facht ins Ungewisse, ins Unwahrschein- UPD Marchenhafte verilimmerte. Ein Märchen Diesen nnd vom Sterben ist sein ganzes Werk. k war sein erstes Buch, das Buch eines WJI Flaneurs, eines bomme å samtnen nnd M- diese melancholicche Nachdenklichkein sein C Er hat wundes-voll tiefe Dinge über die Liebe kund ersiaunlich liissige, franpierend vornehme, kam mamcnrie über den Tod, nnd er hat, ganz schon- UU »Anatol« bereits, jene Formulcerung PM- in der uns das Märchen zeitlich näher ge- Ifsmoderner nnd - wenn man so sagen darf Ilschik Erscheint: den Smnnambnlismus, die Tele- Hsidik Elkqgeitimn pzellekchuleßc sich der Tonfall, der Rhythmus. thodte in der all dass auf weiche, wieneriiche Art itztlm vielleicht ließe sich auch iiber die Dichtnnfi ksks det» Titel schreiben, der uns von. Mel-. Ude NlUUiig ist: Leden nnd Traum; denn ein RAE Lebenwolleniit in allen GefialienSchnitzs Mjcschwslgetifche Dafeinslxende nnd ein kenne den Plißen des Sein-» w Ledin den-Reben istrings um die Stadt der Phäaken erblüht nnd di - Ollion in dein wundervollen einen Akt der käm StundeM da spricht ed diese Vormiir.zi MERMIS-ei esse-see- Misn m , , : enn »Wenn-sey nun-verirren daran-sie graue bist: was ist sie denn gegen so eine Stunde, so eine lebendige Stunde, in der deine Mutter hier aus dem Lehnstuhl gesessen ist und zu und geredet bat, oder auch geschwiegen - aber da ist sie gewesen - dai Und sie hat« gelebt, gelebt!« Und Schnihler hat in diesem Kleinod seiner Kunst ein wenig gegen sich selber polentisiert, bat mit der souveränen Alliire der Ganz- Großen sich selber in die Feder und über den Papier rand geschaut und hat in diesem Einakter zum erstenmal jene leise Heinische Selbstironie gewonnen, die ald Kontrapunkt in den meisten seiner späteren Werke mitschwtnat und in dem letzten, dem »Wenen Land-H eine prickelnde Kontrastiernng zwischen weithin bal-» lender Bezeichnung nnd enabriistigem Inbali gibt. Auch da ist wiederum freilich in den ungeistigstem animalischen Formen solch ein Stück Wille zum Leben gestaltet, in dem Fabrikanten Hosreiter sdiinkt er euch nicht der minder liebenswürdige weil ältere Bruder Anatolö zu sein. Denn einen Flaneur mit 40 oder 45 Jahren, einen Mann jenseits der Schaffen-Zwitte, der immer nur den Schürzenschleisen und Automobilschleiern nachliiust, den können wir stinf Akte hindurch nicht ertragen). Aber immerhin: er bleibt Repräsentant der Schnitzlerschen Welt, Bru der jenes Mädchens, das über die Leiche des Vaters weg, gelockt von dem »Rus ded Lebens-C in zwei osiene Leutnantöarme springt, Bruder ieneö Leut nants Gustl, dem das Duell von morgen deute den Angstschweiß aus den Vor-en treibt, und jenes armen Schwindsüchtigett, der im »Sterben« binsieedt, wäh rend sein Mädel, diese ins Unendliche duldende Maa dalena, neu dem Leben entgegenatmet. Immer wie der ist eö »Der Ruf des Lebens", den Schnitzler dieb ten will, aber es wird gewöhnlich ein Sterben. Reden J nicht auch die Menschen,« denen dadLeben am teuersten gilt, sehr viel und båusta vom Tod? Es ist, als würde er sirb eine Angst vom Leib damit schreiben. Und« sebr mutia sind auch seine seiden nicht, im «Freiwild« nicht, wo der eine den andern hinter rücks itber den Haufen knalln im »Zum-en Medars . dud««niebt, wo der Held kein Täter ist« sondern ein Dulden und dann der Leutnant Guitl .; .« Auch Grillparzew Helden sind keine Helden. Rastatt « dellainiert: »Und die Größe ist gefährlich, und der « Ruhm ein leere-d Spiel: was er gibt, sind wichtng i» Schatten, was er nimmt. es ist Lso viel.« Norddeuts J Naturen werden andere denken, aber thilparzer l war « Wien. und Schnitzler . ist Wien, und . was Grillpareee über · seine Dichtung ne- « : setzt- hat, das ließe ficlz auch über Schnitzlers : Dichtung setzen: »Wenn u vom Kahlenbera .. ." s Hier ist er geboren und ausgewachsen, Sohn s eines Arztes, Bruder eines Professors der Medizin und selber ein Arzt, der selber einmal von sich ge sagt, er hätte ohne diefe wissenschaftliche Kenntnis nie sein »Sterben« und nie »Die legten Massen« dichten können. Wo die Stadt ins nd verrinnt und die sanften HüFelketten des Kahlengebirges den Menschen in die enfter schauen, dort ist sein Heim, von dem ein beftrickcndes Aroma Altwiener Patriziertums, mit einem Schuß Makartbukett nnd Perfertennich, ausgeht. Die ganze Längstvand des Arbeitsziutmers dreifach hintereinandergereiht, neh men die Bücher und Fvlianten ein, unter denen historische Werte die Uebcrzahl bilden; deren Ge fchichte st nun die Lieblingsleltiire und das inten swste Studium des Arztes von einst. Da vergegen hm täglich viele Stunden ernlter Arbeit. die en Wienern, die ihn immer noch a s den Schöpfer des «fiißen Mädels «, als denSrhnitzler der »Liebelet«, des ~Reigen«, des ~Anatol« fehen, höchst verwunderlich wären: er aber sagt mit einer seltsam lZusammen gerafften Energie: »Man muß sich zur Ar eit manch mal zwinaein jeden Tag sein Bensum; wenn man einmal eine Sache hat, dann durcht Denn es ist wie bei dem Astronomen, derzn lange durchs Fernrohr fchant:- das Firmsament beginnt vlötz ich zu flim mern.« Und diese Arbeitsmethode mag es auch Ofeeitn die den Werten Artur Schnitzlers jenes iihelose und Leichte, das Selbfwerständliche nnd Zwingende geil-»t. Die Wiener freilich seler in ihm weniker den achspiirer letzter seelifcherEfenzem als den ächelns den, tändelnden AnatolsFlanenr. fsie nehmen die Tragit seiner Werke nicht recht ern t, wie fein klei ner Bub, dem er den Inhalt von »Der Schleier der Pierrette« erzählt hat und der, als er auf die Frage nach dem Schluß d e Antwort bekam: um Schluß sind alle to efaqt hat: »Das sie t dir wieder einmal ähnlich, Hian Die Wieuer aben sich bis auf sden heutaen Tag inen mondlinen jungen Mann nicht aus- dein Gedächtnis gewöhnt, der ganze und halbe Tage.lang· mit andern monditnen jungen Herren im Cach Griensteidl faß- tig in die Stirn die Gemische faarlockh die bein e so tman geworden ist, we die rote Weste Gautiers. N . s vnicchlgn andres-Wert neben der Estebelek ift er M popu und berühmtdntchxdie .li.ibi.ibte vom- .-. nani Guftl«, die ihm die Offiziersfrharge gekostet und fiir lange den Weg ins Hoftheater versperrt hat. Erst Max Bnrckhatd legte ihn frei, und »Der junge Medardus«: das war im vergangenen Jahre ein verblüffend grandiofet Beweis von dem Kön nen des längfi totgefagten Burgiheaiers. Aber immer noch spielt das Deutsche Reich die Dichtungen Schnihlers den Wienern zuvor. Man hat den »Ruf des Lebens« in Berlin drei Jahre früher sehen kön nen als in feiner Heimat, und bat den »Einsamen Weg« nur an jenen Gastfpielabenden genießen dür fen, an«denen Saner Und Bassermann, die Lehmann und Reicher auf der Szene des Theaters an der Wien Raben Am Is. Mai werden unzählige deutsche eaiet auch Dresden-s Schauspielhaug Artur Sixnitzley ein Stück verkiirperien Wiens, durrh Anf fii rang eines feiner Werke feiern und ehren. Kleines Fenilletom -- Programm für Dienstag. Kal. Oper: »Der RofenkavalietC 7. KgL Schauspiel: quges und fein Ring-C Hirs. - Re denzthoatext Ät- Mitten köitkåHFs Zentraltbcagtz ~Der Herzog von West m et, .-I- --. -«- - -.-, . «- = Draeiekes »Ehriftud« in der Dteikdnigskirchr. Man muß scsztellem daß der Eindruck des zweiten Oratoriuins ,- hristug der Propbet-« hinter dem des ersten zurückbleiben mußte aus mancherlei Grün den. Der Komponist gibt hier seinen Solisien freilich andauernd harte Nüsse Zu knacken: einen dem-Sprech alsent genau folgen en Rezitativengexanq voll chroinatischer nnd alterierier Jnte e, jäher Sprünge und schwieriger Anfätze, der nur selten melodifche Bdgcn beschreibt; selbst im Vaterunser« herrsrft dieser gesanglirhe und scgver passierbare Zick zacksti der Solostinnnr. Die olisten des zweiten Oraioriuins irachteten nun iHast sämtlich diesen Schwierigkeiten durch oße· orsicht beiænkommem und man hatte seku- gkiufig den Eindrn , Will-e mai-eine sorgfält g aneinander geseilte Ton ten scsiar über ein rissiges Gleis erfeld wandern: jeder Schritt-wurde erst überlegt, ee er getan wurde, und dann gabss häufig erst no ein kleines Rutschen und Prahlerei-, bis der Fuß fest stand ——- kurf, der .Taktsiock Brnno Kittels wurde, indem er Dahn ertel IMUO fast zum - Minutenzeiger, nnd diese endlge . olkke breiter nnd dreitester Tentpi eiadlie e sit-ließ ich eine Stinmmng, die der vom W
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