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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.06.1852
- Erscheinungsdatum
- 1852-06-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185206120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18520612
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18520612
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1852
- Monat1852-06
- Tag1852-06-12
- Monat1852-06
- Jahr1852
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.06.1852
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und Anzeiger. 164 Sonnabend den 12. Juni. 1852. Städtisches. Wenn Unternehmungen und Anstalten, welche zum Vergnügen und zur Bequemlichkeit des Publicums dienen, ihrem Zwecke ent sprechen und nebenbei einen pecuniaren Nutzen gewähren sollen, so müssen mangelhafte Einrichtungen, wie solche z. B. jetzt beim Theater und bei der Fiacre-Anstalt bestehen, vermieden werden. Beide Anstalten arbeiten einander offenbar entgegen; wenn die Theatervorstellungen halb 7 Uhr beginnen und mit seltener Aus nahme nach 9 Uhr enden, während die Fiacre nur bis 9 Uhr für die einfache Taxe aufs Land fahren, mithin die Landbewohner, wenn sie das Theater besuchen, in der Regel doppelte Taxe be zahlen müssen, so hat dies natürlich zur Folge, daß ste stch dieses Vergnügen sehr selten und nur bei außerordentlichen Vorstellungen verschaffen, was dem Theater Nachtheil bringt, ohne den Fiarren zu nützen. Warum man daher in dieser Beziehung keine bessere Einrich tung trifft, ist schwer zu erklären, und gesetzt auch, beide Anstalten laewönrren bei der jetzigen, so sollte man doch b-tzenken, daß das Putzitcum nicht deS Theaters und der Fiacre wegen da ist, son- dM» »»gekehrt, beide Anstalten stnd des Publicums wegen da, und »aß eUmkkhü, nicht nur die Pflicht, sondern auch daS Interesse derftldm erheischt, ihre Einrichtungen dm Bedürfnissen und Wün schen dieses Publicums auzupassen. Dieses würde geschehen, wenn entweder das Theater um 6 Uhr anfing, oder wmn die Fiacre bis halb 1v Uhr für die einfache Taxe aufs Land führen, waS gar nicht unbillig wäre, da die Landbewohner in gewisser Beziehung eben so viel Ansprüche an die Fiacre zu machen yaben als die Stadtbewohner. Die Begünstigung von einer Stunde, welche die Stadtbewohner gegen die Landbewohner genießen, ist wenigstens für die Sommermonate zu groß, und gewiß würden es die vielen Städter, welche auf dem Lande wohnen, dankbar erkmnen, wenn man in dem vorliegenden Falle etwas mehr Rückficht auf sie neh men wollte. ^ : , Sladttheater zu Leipzig. . Di« vergangene Mittwoch schrieb das Kinder-Balletcorps der Frau Weiß durch die schönsten Leistungen mit auSzeichnender Schrift in den Theateralmanach ein. ES waren neue Tänze, und zwar sglche gewählt, in denen, wie wir glaudm müssen, die Cul- Mination der Kunst deS jugendlichen reizenden Corps zu liegen scheint. DaS Publicum war bisweilen in wahren Enthusiasmus WhWcht Mw lohnte überschwenglich und würdig des Genusses, der ich« »kchenkt wuree. — Der Donnerstag brachte uns Webers herrliche» ,Lrejschütz" und daS zweite Gastspiel deS Herm Baum hau et aus Stettin. Bei seinem ersten Gastspiel, als Iwanow i« „Etzstr u»d -tznchermann," hatte er eine gefährliche Stellung, da man sich hier noch viel zu sehr deS unüberttefflichen Iwanow Lortzings erinnert, und dieser Umstand, der vielleicht jedem .Pchdym checho «tgozentretm wurde, hatte hie Meinung des Publi kums einigermaßen wider ihn gewendet. Er durfte hoffen, das B-Mrtheil im „Freischütz" aufzuheben, und da- ist chm wohl auch ^eturraen, wenigstens bewies man sich im dritten Arte mit de» Beifallsvenden weniger bedenklich und befangen, als im ersten. Dock sann Herr Baumhauer seine Partie gerade im ersten Acte ganz vorzüglich. Sein langes Solo vor dem Eintritt Kaspars war entschieden des täuschendsten Applauses werth, und er hatte auch eine freundliche Anerkennung wohl erwartet, denn von da ab zeigte sich in ihm Gnrmuthigung, die erst gegen das Ende der Oper hin wieder verschwand und dadurch gänzlich vernichtet sein möge, daß sich beim Hervorruf am Schluß sehr viele Stimmen für ihn entschieden. Die Stimme des Herrn Baumhauer ist keine von den seltenen Prachterscheinungen, ste ist sehr weich, bis weilen gleichsam gedämpft, aber dabei doch sehr wohlklingend und in ihrer Kraft vollkommen ausreichend. WaS noch mehr gilt, sie ist gut geschult, sicher im Treffen und geschmeidig, sogar sehr ge schmeidig in den Modulationen. Sein Spiel ist lebendig und ver ständig. Wir erkennen Herrn Baumhauer als einen sehr achtens werthen wackeren Künstler an und halten ihn darum desto werther, weil ohne ihn bei der Abwesenheit Herm Widemanns kaum eine größere Oper zur Aufführung kommen könnte. Möge Herr Baumhauer für die folgenden Austritte den besten Much fassen und mit Zuversicht hoffen, daß der mißgünstige Stem, der aus dem von ihm natürlich nicht geahnten bedenklichen Umstande in „Czar und Zimmermann" über ihm emporgeffiegen war, jetzt schon erloschen sei. — Herr Brassin hatte, vermuthlich aus Lust der Variation., die Rolle des Herrn B ehr (Kaspar) übernommen und fübsste sie sehr gut durch. Krau Günther-Bachmann und FraÜlem Mayer bedürfen keiner Erwähnung, denn eS ist zu be kannt, daß diese- Aennchen und Agathchen Vas Herrlichste, Rei zendste ist, was der musikalisch-dramatische Schauplatz Hervorbringen kann. Einige Fehler kamen in der Wolfschlucht vor, doch wären sie ohne Bedeutung und Einfluß. x LandwrrthschaMches. Bekanntlich ist bei der am 25., 26. und 27. Mai in Dresden stattgefundenen Lande-- Thier- und Productenschau die erste Prämie für vorzüglichste Leistungen im landwirthschaftlichen Maschinenbau der Anstalt des vr. Wilhelm Hamm in Leipzig zuerkannt worden. Es freut uns nunmehr mittheilen zu können, daß dieses noch junge Etablissement auch im Auslande ähnliche Erfolge hat. Bei der großen Ausstellung des mecklenburgischen patriotischen Ver ein- in Güstrow zur Feier seine- fünfzigjährigen Bestehens am 4. Juni haben die ringesandten Erzeugnisse genannter Fabrik aber mals den ersten Preis erhalten, und ist derselbe, eine präch tige silberne Medaille, dem Gründer und Besitzer von S. k. H. dem Großherzog mit sehr anerkennenden Worten überreicht worden. Briefkasten. >) Da- Gedicht von Fr), Louise G. über lange Damen-Kleider, und 2) Das Gedicht Herrn G. E. B. ,,Geist der Liebe" können wir, so sehr aucb die Arbeiten selbst Anerkennung verdienen, für unsere Zwecke nicht brauchen, und bitten, da un- die Dicht« und deren Wohnungen unbekannt find, die fragl. Arbeiten in der Expedition d. Bl. gefälligst abholen lassen zu wollen. . : 3) Uebrigen- gedenken wir, da- Eapitel über die langen Damen? Kleider sehr bald zu schließen, und bitten .da- Publicum, nickt bli-S unseren Beschluß gut zu heißen, sondern auch unserem Beispiele zu folgen. E- hat dieß gewiß sei» Gate- , Hs ist genug geschehen. 4) Die sonst eingegangenen anonymen Eingänge können Berück sichtigung nicht finden. Die Red. >»> -X
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