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Dresdner neueste Nachrichten : 31.03.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-03-31
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191103313
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19110331
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19110331
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-03
- Tag1911-03-31
- Monat1911-03
- Jahr1911
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 31.03.1911
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Dresfmer Nenefte Nachrkißisn Rk. Oz, XE- W Die eint-at tote-e eue tsset M W Ists-roth I U» inHlOlkatshs Is- ist das Inland « Is. tadellos-Ich »Pf. Die smeispattssesketlamseile Ist-Dresde- und Umgebung t Mk» 111 qusw kts Mo MI. fiel Nieder bolansen nnd Jagtesumfssea Rastatt nach tatst Chitin sebübkcn N If. user-m von soswskts werden nur sege- Votausbequluaq aufqensmmeu. Für das Erscheinen sit bestimmten tagen ludslsteu wird nicht sammt-n teu phpslfocsafqabe ausrufen-·- uusulsisiz Unsre Die-ones Its asswsktlsessnusisesellem los-le Wunsches-Incu fxpedittoaeu im Ju- nnd Mailand seh-sen Orient- II Oriqlnslprenea und sit-haften as. Diese Nummer Ins-Mit ls Seiten. Nin-i siehe Seiten 17 und ts. Deutscher Reichsten Seite li. Dek- Faxl Schlichting. Von unserm Assjkitqrbsiter. · Berti-, 29. März. Reichskanzler v. Betbmannsdollweg wird am atorgigen Donnerstag im Reichstag bei der Be ratung des Etats des Auswärtigen Amtes sich nicht nnr liber die Rüstungssrage äußern, sondern auch, wie wir hören, zu der unglückseligen Tötung des Oberstleutnants v. Schlichting durch einen alba nesischen Soldaten in Konstantinopel eine Erklä rung abgeben, wenn von parlamentarischer Seite eine Anregung hierzu erfolgt oder nach Lage der Debatte gegeben ist. Der türkischesiriegsminister Mahmnd Schewket-Pascha bat nämlich in einer Unterredung mit dem deutschen Botschafter Mar schall n. Bieberstcin das Ersuchen ausgesprochen, die deutsche Regierung möge das traurige Ereignis nicht als einen »diplomatischen Fall« behandeln. Die» Auffassung des türkischen Kriegsministers, es könne sich hin- überhaupt vielleicht um eine diplomatische Angelegenheit handeln, erfordert bei den freund schaftlichen Beziehungen der deutschen Regierung zum türkischen Reiche sedensalls eine amtliche Neuhe rung, die dahin geben wird· daß nach internatio nalem Recht und Brauch irgendwelche diplomatische Behandlung im Falle Schlimin entfällt; denn der betlagenswerte Vorfall hat nich den geringsten poli tischen Hintergrund. Bei der kriegsgerichtlichen Ver nehmung des ietzt zum Tode verurteiltenAttentäters stellte sich heraus, daß dieser bei seinem vollständigen Mangel an Sprachkenntnissen und allgemeiner Bil dung nicht einmal wußte, welcher Nationalität das Opfer seiner furchtbaren Tat angehörte. Es wäre grundsalsch und nur ein Beweis versteckter Deutsch seindlichkeit, wenn jetzt in gewissen ausländischen Blättern der Schuß Resuls als ein erstes Marm zeichen türkischen Deutschenbasses hingestellt würde. Der Attcntäter ist Albanese, nichts-Jucke. Das Attentat bat mit politischen Motiven nichts zu«tun, sondern ist nach Ueberzeugung auch der· amtlichen- Fireise in Deutschland ein. privater Racheait gewesen, der von der türkischen Militärbebörde korrekt geahn det wird. Wenn die türkische Armee dem beklagend wertcn Toten bei der Ueberfübruug zum Babnhos ganz besondere Ehrungen erweist, so ist das ein Ve weis für die große persönliche Beliebtheit des Ver storbenen und wird in deutschen militärischen Krei sen als ein Zeichen der Ritterlichkeit und Kamerad schaftlichleit des titriischen Ossizierkorps mit Be friedigung anerkannt werden. Es vollzieht sich alles dies ebenso wie der Depeschenwechsel des S u ltan s mit Kaiser Wilhelm und dem preußischen Kriegs ministerium im militärischen Rahmen. Und dies mit voller Absichtl Denn die diploma tische Behandlung würde den traurian Fall sofort in politische Beleuchtung rücken und wäre nur dann angebracht, wenn z. B. die deutsche Regierung zu der Ansicht gelangt wäre-, daß stärkere Garantien zum Schutze deutscher Ossiziere in türkischen Diensten er forderlich sind. Das ist aber teinedweas der Fall· Man verschließt fiib soaar nicht der Erkenntnis, daß der bedauernsiqrte Offizier sebr wadrfcheinlich zu dem tragischen Aus-rang selbst beigeiragen bat. Oberstleuinant v. Schlichtina war erst kurze Zeit in der tiirtifchen Armee. Wuizte er, daß bei dem alhas nefifcheu Rekrutenmaterial eine newiife Vorsicht und Rücksicht gehoden ist? Der Ollbanefe ift kein Soldat wie der Türke, qeschweiae der Deutsche. Er kann bei feiner balbzivilifierten Abkunft nicht so rafch wie andre Stämme an die abfolute Diftana zwilchen Vor aefetzten und Untergebenen gewdbnt werden« Dazu kommen noch ganz bestimmte religiöse Schwierig keiten. Nach der Auffassung des Islam find Offizier und gemeiner Mann nur Kameraden mit verfeisiedessl nen Funktionenjuiebr noch: Brüder. Der Offizierx bat nach dieser Auffassuna nur das zu befehlen, was er infolge feiner Ausbildung beifer veritebt Der Drill, die Korrektur im preußischen Sinne, lediglich nur debunu der Difziplim ift dem Albanescn eine frevelhafte Ueberbebuna. Die türfifchen Offiziere nehm-en auf solche schwer umzubildenden Anschau ungen der albanesifchen Truppen Rücksicht. Der deutsche Offizier, auch wenn er die Aufgabe butte. die ureußische Art in dein -Modellregiment« zum Ausdruck zu bringen, bäiwochsdariiber informiert werden müssen, daß auch die wobiineinendste Berüh runa znit einer Reiiaerte fiir albanesiiches Empfin den und Vorurteil eine Schmach ist, die nur mit Blut ahzuwafchen fei. Wie beuie bekannt wurde, ist der traurige Fall des Oherstleutnantö v. Schlichtina nicht der erfte dieser Art. Auf dem Erertiewlad von Saloniki wurde schon einmal ein Leutnant von einein Soldaten wegen einer ähnlichen Berührung auf der Stelle niederneschoifen Die Kameraden. die den fliehenden Täter verfolgen follten, seuerien ab sichtlich an ibm vorbei« und er entrann Daß nun auch ein deutscher Offizier das Opfer solcher Bor urteile balbziviliiierter Leute wurde, ist überaus tragisch und bedauerlich. Man wird aber darüber weder das Vorhandensein persönlicher Gründe noch gängeblen jeglichen politischen Anlasses vergessen r en. Y· s . ... . . s » , .-. . . » t In Konstautsuopec herrscht in allen Kreisen der türkischen Gesell schaft einmüti sauiritbtiges Bedauern über die Er mordunq v. Ssligysiingä Ofsiziete, Divlonmien, Ab geordnete, bobe ürdenträaer stimmen überein in er Anerkenntnis der Pflichttreue v. Schlichtinas. Zahleeiebe Beileidstundaebunaen wurden der Bot schaft und der Witwe des Ermordeten übermittelt. Im Namen der Regierung sprachen der Großwesir und im Austraqe des Sultans dessen erster Kantine-:- berk Lutsi dem deutschenVoischaitek in Konstantinopel das Beiteid über den Tod Schlichtinaö aus. Ebenso kondotierten nus der Botschust sag-reiche bobe Ossis ziere und Würdenträger. Risaats ascha drückte dem deuts?en Staqtösettetär des Augwiirtinen Amtes drabt ieb sein Bedauern über das Attentat aus und beanstragte den Botschaster Osman Nizami, noch mündlich zu kondolieeen. Die Leich e des Obersten v. Schlichtina toll nach De n t ich la n d übevxfübrt werden. Das Leichen begängnis findet am onnabend oder Montag, nach der Ankunft der Armes-tiqu v. Schlichtinas Mt dem größten militärischen eptänae sxaxr. - Der örder llllsllllållllllk TMMIIMÆ Größte Verbreitung in Sachsen. RMI M Mefdsstsstelle Ferdkmmdstmße O. letnforechere Reduktion Nr. RA, Erd-edition Nr. ANY-Perlen Nr. MI. Die-,Weltportofrage. des Obersten uSchlichiitctbm derAlbanese Resul, wurde ggtern vom Krteaöaeri : zu m To d e dur ch Er - s ceßen »der-urteilt Wie verlautet, wurde gleichzeitig eine größere Zahl Truuocn nach lildis uerlegt zur U eberwach u na der dortiaen all-ane stschcn Soldaten die ihre Unzusrkedenhcit mit der Verurteiluns ausgesprochen sliaben sollen. Bei der christlichen evölkeruna in onstantinopel herrscht die Meinung vor, daß die Tat Resuls ein bedroh licbes Symptom sangtischen Fremdenbasses sei. Die christliche Bevölkeruna fürchtet, daß es zu Christen m o r d e n kommen werde. Diese natür lich qrundlose Angst kennzeichnet die Aufregung- die sich der Bevölkerung der Stadt bemächtigt hat« Bei der Beratung des Postetais im deutschen Reichstage wurde auch die Frage der Weltvorto resorin wieder aufgerollt. Der Briesportosav von 25 Centimeö s2O PsJ im Weltvertehr, der für ein fache Briefe feit 86 Jahren unverändert geblieben, ist nicht bloß zu teuer; erift auch längst wegen seiner Höhe durch die billiger-en Sondertarife der zahllosen Sonderposivereine innerhalb des Weltvosivereins ganz willkürlich durchbrechen worden. Nach vielen fremden Weltteilen zahlt man nur 10 Cen iimes oder 1 Penno oder 10 Pf» nach angrenzenden Rachbarländern dagegen noch ost 25 Centitnes oder ST- Penee oder 20 Pf. Manche Länder versenden die Hälfte oder gar Si ihrer Auslandsbriefe zum billigen Pennnsad. bei andern gilt wieder nach außerhalb nur der teure Weltpofioereinsiarif i25 Centimes)« oder gar in vielen Fällen ein doppelt so hohes Porto sa. B. aus Südarnerika mit seinen SeeoortozufchläaenL Und .die verschiedene Gewichtseinhett, bald lö« bald 20. bald 28 Graun-i il Unhei, schafft weiter-; Unterschied, so daß ein wahrer Tarifwirrs warr errscht. Ein und derselbe Brief oon gleichem Gewicht kann so unter Umständen hier 10 Centiines (8 Ps.), dort 40 oder 50 Centiuies und dort sogar 80 oder 100 Centiines kosten. Eine einheitliche Neu regelung des Welibriefoortos tut also aufs drin mendste not. Und der neue Tarif kann nur der J Penno i a r if oder das losCenumcdsPorio sein; das Weltoorto musz allgemein bis auf den Inland-z -.saq ermäseigi werden. . Ls Beisariindlicher Kenntnis der Portoverhälinifse aller Länder könnten Handel und Industrie diese Reform von selber übrigens dadurch beschleu nigen. daß sie eine geschickte Portoarbitrage ausüben und ihre Massenbriefe stets von dein Lande abschiclen, wo es am billigsten ist; wo sie nur 10 statt 25 oder 50 oder,aar 100 Ceniiines bezahlen. Wenn der einheiinifchenPost der Portoertraazu-J gunften des Auslandes ganz entgeht, wurde sie schon geneigter sein, die Taren zu verbilligen. Im deutschen Reich-steige, wo die Welivorto reform erneut zur Sprache karn, wies neulich der Ab geordnete Eickhoff auf die aufzergewöhnlich günstige Finanzlage der Reichspost hin, die 1909 wegen der Gehaltöaufbesserung der Beamten mit einem Fehl betrag abschniit. 1911 aber schon wieder mit einem Ueberschuß non etwa 100 Millionen Mark rechnen kann. so daß das vorübergehende kleine Risiko, welches das Weltoennoporto brächte, nicht in Betracht commi. Da Deutschland schon mit N o r d a m e r i l a das billige Borio eingeführt habe, wäre der nächste Schritt doch eine gleiche Ber billigung tin Verkehr mit den Nachbar lände r n. Auf dein bevorstehenden nächsten Welt w 111-semi- J- Dtesden nnd sum-u man-lich U II« pro du«-M M Is. infoan durch Inite creviassssiltaleu Its-amti- Is Of» pro cum-tat MS Mk. frei onus· Nu der Beilage All-splitt- Iknesk oder mit der Beilage »Du-due- Fliegeusc Blätter-· te Id M. pro Monat mehr- Hoftdezug m Deutschland und den deutschen Ast-wies lusz A gut «Jllnffr.Nkueft-« monalL 84 Pf» pro Quart Abs Mk. ·" Z ohne Musthkeilqge « öd · , . AG- Js Ochs-Ungeac- IW A sit-Jllum. Neuein- lonthl.6om. pocht-L cis Ot sungZ obneslluitr. Vetlsqe . US . . . G · Nach dem Auslande ver Kunst-· ve. Woche I Mk- Eins-Unun- Ic cis postkongxeß llslsi sollte die Regierung darum ener gjifch für das allgemeine Weltpcmwporto, dieses ssdeal Seel-aus eintreten. Die Beweguna dahin set uncxufbaltfam und müsse doch über kurz oder lang zum»Slxae Eihqu Auch andre Abgeordnete, so die Herren Elchhorn (Soz.), Drösclicr Hanf-)- Strefemann inat.-lib.), Lin-« lßetchst nnd LehmannlSozL empfohlen das internationale Pennnnortm Eichliorn und Linz einsi ioeilen iuir sur»Eiiropa. Auch die friedliche, völker verbindcnde Wirkung dieser Verlclirscrleichteruna wurde betont. Recht beachtenswert war die Antwort des Reichspostministerö, des Staatssekrctärsz Kraetkr. Er wies darauf hin, daß auch andre Staaten, so Amerika und England- ans finanziellen Gründen noch«zdgerteii. «Al)er er saate wörtlich: « »Was die Vereini)eiilichnna des Portos ini Weltpoftvcrein ansbeirifft, sp verstehe ich den dahin stehenden Wunsch vollständig, und ich nehme nicht nstand, zu erklären, daß mir das viele Flickwerl amWeltpostverein n i cht se l) r·f n m p a t h i sch ists- Der Herr Staatsselretär in also grundsätzlich auch für ein einlieitliches verbilliatcs Weltvorio und gegen das iineinheitliche Flickmri neuer Sonder tarise und vereinzelter Postvereine, die nur Halb heitcn bleiben. Das- ift höchst hedeittfavri Unbedinat notwendig isi setzt niir, daß Handel nnd Industrie, Presse nnd Publikum aller Länder das Jbriae dazu beitragen, iun die wissenschaftlich snriichreife Reform tatkräftia zu fördern, die bereits williaer werdenden Postverwaltunqen moralisch zu stsitzennnd die fiska lifchen Widerstände baldmöaltchft an nberivinden. Dekalaminaenienc in oekVekmaltnng. Von W. Frau-, Professor an der Technischen Hochschule Charlottenburg. Daß die Leitung der Staatsverwaltungen sowohl wie der Selbstverwaltungen in allen Stufen und allen ihren Teilen juristischer Intelligenz bedarf, ist für jeden deutschen Staatshürger so feststehend und so selbstverständlich, daß eine Begründung der Not wendigkeit juristischer Studien der» angehenden Ver-· waltungsbeamten übersliifsig erscheint. Er hält etc deshalb auch für sehr weise, daß wir die Juristenschnlc zugleich als Lehrstätte für die wichtige Beamtengrupoc der höheren Verwaltungsheatnten bestimmt und alle andern Akademiker andrer Herkunft von der Lauf bahn in der höheren Verwaltung ausgeschloser haben- Ja - die Ansicht, daß essür die höhere Verwaltung Nr keine andre Möglichkeit gibt, ist so sest gewurzeli, ß noch oor wenigen Jahren eine preußische Gesetzes vorlage betreffend die Befähigung für den höheren Verwaltungsdienst mit dem Hinweis begründet werden konnte, das Hochschulstudium der Verwaltungsbeamten müsse dasselbe sein, das auch für Richter und Rechts lanwiilte bestimmt ist; es komme »naturgemäsz« nur die Universität und keine andre Hochschule in Frage. Nun ist es aber auch naturgemäß, daß der Unter richt und die Vorbildung sich den Erfordernissen der praktischen Berufstätigkeit anpassen müssen, und es ist weiter unverkennbar, daß die Berufstätigkeit eines Richters oder eines Rechtsanwalts eine ganz andre ist als die eines Landrats·oder eines Bürgermeisters-. Es find ganz andve Tätigkeitsgebiete, für die auch andre Kenntnisse, andre Fähigkeiten und andre Er fahrungen verlangt werden. Wenn auch die mah gebenden Stellen. die Ministeriem die Unterrichtsmi waltungen und die Bolksoertretnngen das Monds-pl der Juristenschule für festbegründet halten, so wagen andre doch zu behaupten, daß das jetzige System ders Hülfenfrüchte. Auf die am 21.·März von dem Abg. Kot-ich im ureußischen Abgeordnetenhause an seiner Tätigkeit ge iibte Kritik hat der Herr v. iilsen, der General inicndant der Berliner Hoft ter, wie bereits be richtet, mit einer Gegenkun gebung vor dem ver fammelien Personal se ner Berliner Institute geant wortet, in der er die Kopschfchesiritik als gänzlich unzu trefsend und schwer kränkend binsielltr. Die Seinen haben ihn dafür begeisterte Ovationen erleben lasfen aber es muß gesagt werden, daß es im Interesse der Kunst bedauerlich wäre, wenn die öffentliche Diskussion iiber die Wirksamkeit der Berliner Hof ibeaier mit diesem Huldigungsatt ihr Ende gefunden hätte. Zweifellos«ist hier eine Frage angeschnitten worden, die seit langem nach einer Erörterung in der Oeffentlichkeit verlangt. Um so auffälliger ift es, daß die Berliner Presse versäumt, in dieser An-» gelegenheit mit— der nötigen Entfchiedens beit Stellung zu nehmen. . Die Rede des Abg. Kopsch gipfelte in der Feststellung, daß die Berliner Hofbiihnen ihre Pfliokten als die erften National biihnen Deutschlands ei weitem nicht erfüllen. Der Abgeordnete führte zum Beleg seiner Ausführnnagen die mangelhaften Leistungen der Bühnen im a ge deinen, die von ihnen gepflegte Bevorzugung and- Iåtdifcher Werte und die vor ugsweife Beschäftigung Misändiscber Künstler im bei-anderen an. Fiir ieden Fenster der Berliner Theaterverhältnisse steht die Vichtiiiieit der Kopschfchen Ausführungen außer Zweifel. Es ist richtig, daß die Leistungen der Ber liner vix-per qualitativ tu höchstem Grade uns-eng kind. n der Komifihen Oper Gregors hat man die oei nie tem wertvolleren und interessanteren Opern- ZUfküdrunae gefehen. Der Ub stopr hat darauf singen-ieer- fi die Berliner ask-siedet isten Spiel- Ilan heut-Mich mit ausia leben erien de treitr. diesen I allerdings odi- bemerken, das das ieuthe Opewtenertoire ein fiir eine große VIII-nd but nicht andreiehend fein kann. Wenn man Ger ern-dat, wie sehr in der Berliner des-see bei leneinfindierungen nnd euer-verbringen Ins- Ittd aeaeniiber den u Komponisten bevor sät wird. fo isdas Awiptlfens fibnierliii von Isoruntrf Musieri nunndspolitit fest-:- i en. Isa- ivaren denn die großen Taten r Bei-l er Oper in den leisten Feste-ci- Daensar der Fin , :«sardananai«, die euaufmaihung des CI Mk «ctspdeteu«- die W Was statt dessen eine führende deutsche Over leisten kann, zeigt ein Blick auf D res den- Dresden ist mit der Einführung der Siraußschen Werke vorangegangen. Der erke desselben Richard Strauß, die herr n. Hüllen als Allererster einzu führen Gelegenheit gehabt hätte: ist doch Richard Strauß fes-i erster Kapellnieifter. In seiner Erwide rnug auf ie Kopschsche Rede hat sich Herr v. dülsen damit zu verteidigen gesucht, daß er dem Kompo nisten eben gerade dadurch einen Gefallen habe er weisen wollen, dasz er die Uraussübrungen seiner Werte Dresden überließ, das ,insolge seiner kleine ren Verhältnisse für die Ausnahme neuer, schwerer verständlicher Werte einen geeigneter-en Boden biete alsdad Getriebe des hastenden und überhetztens Berlin«. Wollte man diese Maxime des Herrn v. Blilsen gelten lassen, dann hätte Max Neinhardt seine ganze Arbeit für die Eroberung künstleriitken Neulands wohl auch notgedrungen nach Dres en verlegen rniissenl Gerade der große Interessenten kreis, der in einer Weltstadt vout Range Berlins für künstlerische Pioniertaien vorhanden ist, bat doch erst die breiten Wirkungen Neinhardts ermöglichen helfen. Aber außer den Stranßscben Schsvfnnaen gibt es ia noch genii end deutsche Opernrverte, die eine so weitgehende Inanspruchnahme der fremd litndischen Produktion unnötig wachemsäweikouwm nisten- die in Berlin wohnen, haben nfalls nach ansmärts Lethe-i mllßn, unt ihre Werke auf die Bühne zu ingen: Tilberts «Tiesland« wurde, nachdem ed auswärts Erfolg gehabt, nicht einmal von Herrn o. Hitlsen fiir die Hofooer angenommen, sondern ums-te in dein-komischen Oper Gregors eine Heimstiitte suchen (wo ed allerdings dann mit einer Ausführungsziffey die bis ins vierte Hundert ging, einen Laffenersolg spielte auf den die Kassitrer der Berliner Bohrer en Grund hatten, neidisch sn feins. U cduard Kttneekh der junge, hoch talentierte Komponist von ,Robins Indes hatte dad selbe Schicksal. SeineOoer wurde in Dresden aus der Taufe gehoben und fand in Berlin gleichfalls erst in der omischen Oper Aufnahme. Geradeeine Bühne, die infolge ihrer hohen Subventionen so in dertsaijtceakiärvie dieriästeertleiner Dofopechfine weniger . sc » va treiben du eicukixsen und ekae deshalb die jungen Talente der Gegenwart in stärkeren Maße fordern kann als eine Irivatbiihnr. hatte ihren Bero lichtungen gegenüber dein deutschen Overnschaffen anz anders nach konnuen ksnuen als das voi- åeträäfr. Ellen I nnere-W Uebrigen ee auch e sW der neue-en wer W esse-en · Zissm die nun von-GEng in Wien zuerst gegeben - Auch mit der von dein Abgeordneten Kot-ich rüsten vorzugsweifen Beschäftigung ausländifisx Bühnentünftter in der Berliner Dofoper Bat ed ie ne Richtigkeit Wenn der-r v.Hülien in keiner rwiderung zaklemnäßiq festgestellt hat, daß in feinem Solistens en emble die Jnländer die große Majorität haben, so ist dageqen nur zu betonen, daß er gerade für die Befedung der führenden Partien fast jeden Abend nur anständiftde Namen auf den Zettel setzen kann, Gar nicht davon an reden, daß feine Dauptattraktion die Gastspiele des Italieners Caruso find! Mehr noch als ge die Berliner Hast-per ist geaen das —t·t»al. Schanspælhaus in Berlin zu sagen, das lanast seine Bedeutuna als führen-de Bühne ein gelingte hat« Was ein deutsches Bostbeater trotz aller dsii n Rücksichtnahme leisten kann, lehrt wiederum der Blick nach D r esden. Der Spielplan des Dresd ner Hastheaters qibt heute ein vollständiges Bild der Entwicklung des Drainas bis in die Gesten-part Während in Berlin die Nachtlastik mit öebbel und Ludwia nur ganz sporadiscki auftritt, hat Dresden in der Prakaaanda stir diese Dichter Führendes ·ae leistet. . n Berlin bat man sich, urn eine Modermsieg runa des Spielnlans zu erreichen, zuletzt den altern den Paul Lindau gesichert Dessen Resormtaten gaben darin bestanden, das er Sudernianns »Sei-tand nder« und einen ungesa rlichen Ludwig Fulda dein Spielplan einverleibte Das Revertoire des Dresd nser Bdstheaters weist daaeaen sast alle hauntwerle Gerhart Hathmann , die Gescllschasts- und Pro blemdramcn . blens auf, es enthält Oskar Wilde und unter Gras Seebaeh ist nicht nur Sbaws »Cansdida«, sondern auch Maeterlinck tmt »Pelleas unid Melisande« Zuerst außeine deutsche Bühne gebracht worden. Und etn bega terDichter unsres dramatischenstachwuchses existiert wohl in Deutschland, dem die Dresdner Hos buhne nicht schon ihre Unterstützung geliehen hattet Sie ist wirklich den Verpflichtungen nachgetonnnety die sie als subventioniertes Kunstinstitut hat. Sie bat kunstpödagogische Arbeit großen Stils geleistet. Sie verarbeitet aroßzil ia die Errungenschaften der Gegen wart, sie nimmt Fee Unreaunaen an und aibt sie auch weiter· hier st daraus Zinsnweisew daß sie an den Bestrebungen unt die ssung neuer syeniseher Ausdrucksmittel teil enannnen hat, ed sei nur an Fritz Schwachen ZanlessDetoratipnen erinnerti Die Berliner Hosbtihuen haben sich gerade solchen Bestrebungen eqenüber in nnsruchtbarenr Konten-ansinn- abwäienb nerÆ Man in sheniert dort-wer M in- sitt der set-einer cFahre. Als Maxßeinbardt Shakefpeareö »Bezäbmter WiderfpenftigeM zur hellen Freude aller Empfäng lichen eine echt Shatefpearifche Urftiind zuteil werden ließ, beantworteie das Regime Hüler diefe An regung damit, daß es als Protest gegen Reinbardt »auch eine« Neuinfzenierung der »Wtderfpengiigen« herausbrachte, die erneut ultrakonseroative egie-. auffaffunaeu als einzig legitime Kunst hinstellie ..« - Darau und an vieles andre noch wäre anläßliih der Apotheofe, die sich Herr v. Hüler von feinem Zetfonal bat bereiten lassen- zu erinnern. Herr von ulfen ider seinerzeit in Wiesbaden noch von ltådti ifchen Parlamentariern wenig hielt) hat auf einmal« »varlamentarifche Frühlinusaefiihle bekannt-en. Er bat fich gewissermaßen auch durch das Plebiszit feiner Armee idie doch nur gehorchen kann) nochmals be stätian lassen, wie durch das »Nein-C dass der Raifer unter fein Abschiedsaefuch schrieb. Und das ift das Seltfance an diefcr Sache, daß der Feudalfte der Feudalen Cdem ~Glaube und Heimat-« von Schönberr wohl zu revolutionär schien?), der Perdi im stillen undWeber öffentlich zu verbessern befiehlt« der Mann des absoluten Befehlen-z und Gehorchen-?- auf die Kritik eines fliberalcnU Abgeordneten fo reagiern Diefer Koofcb sprach dem Grafen Hulfen offenbar febr gelegen Als ein Teil von iener Kraft- dic inu— inne des Berliner Intendanicni auch diesmal das, Gute fo bequem geschafft bat, da fie das .Böfe« wollte. Kleines Feuilletom = Programm flir Freitag. KgL Osxm S. Stu foniekonzett, S·eric B, 7 (Generalvrobe 11). - Pl- Schauipiel: ~Ntnon de Lcnclos« (zum erstenmal), s. ntraltbeaten Varietäabeud der Genossenschaft de chek Bühnenangehbriyey Rä» Residequ »Un re blauen Jungen«, -58. - Gewerbkhanh M trag von Rudolf Barthen-: »Auch persönliche Religion zum Sieg über die NervosttäM Kis. - I - Wagners »Mut- des Nibeluuseu« wird sitt Ue Dresdner Wagner-Feier 1913 von der KgL Hof-wer ’vollständig neuiuheniert und einstudiert werden. ’ = Matten-Konzert Therefe nnd DI. Luther Balle-stein, die im » Wette für zwei starker- vou Month OR 111. gesenk- vottultsem eämefåtz stäb ABBE-zieht tat-ou 111 e uuqu qrvem nen. eevq in««sehr glücklicher Weise-: dass Spiel des Dr.usålebs stem ist ftükmiich und kräftig,· das feiner W. ruht sub zut; Reser eure oft W 111-tm die tu Versme M M ,
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