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Dresdner neueste Nachrichten : 12.04.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-04-12
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191104122
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19110412
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19110412
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-04
- Tag1911-04-12
- Monat1911-04
- Jahr1911
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 12.04.1911
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Seite s- Mkl « . . -W taiidische tinltun Er gibt kein Geld aus, ehe er nicht bestimmt weiß, wofgr es ist, nnd ob er dabei nicht iihervorteilt wird. ie» Gefandtschaft, die er vor drei Jahren nach Berlin schickte, kteß er sich von Pianness niaiin finaiizierein nachdem er ihren möglichen Er folg aufs sorgfältiaste auskalkuliert hatte. Er wurde an zum Unterschied von seinen Brüdern und den verschiedenen Prätendenten stets ernst genommen. Sein kühnes Antlitz mit der vorsoringendens Adlernasc nnd dem kurzen iviihlaevfleaten Bart verrät Männlich reit nnd Selbstsicherheit· Seine tiesbraiine hautfarbe weist darauf hin, daß der verstorbene Malen Hassan die Mutter dieses Sohnes unter den duiikleren Schön heiten seines Hat-eins auserwählt hatte. Mulen Hafidö Barem ist klein nnd doch sein Verständnis für die Eigenart seines Volks groß. Er hat in der wol-am medanisrhen Welt einen bedeutenden Ruf als Dichter-. In der Reit- iind Waffentunst steht er reinem seiner Untertanen nach. Der naive Patriotis iniis »der Marokkaner verlangt, daß ihr Herrscher in allen seinen Passionen ein echter Moslem sei. Dies ist vielleicht der letzte psychologische Grund für Mulenö politische Erfolge. Freilich, wenn Mulev Hafid an der-Kräftigung seiner Siiltanexistenz arbeitet, z. B. als er den Prätendenten Noahi Bu Hainara, den ~Sohn der Eselni«, gefangen nahm, so aeht es etwas mai-ok kanisch zit. Etwas sehr maroktanitch Aber trotz seines wilden Temperament-G ohne- das er bei feinen Dei-mischen keine gute Figur machen würde und sehr schnell ausgespielt hätte, bewies cr doch mehrmals, daß er auch Toleranz und Humanität zit» üben versteht. Als Goiioeriieur von Martakesch war er nach der Er mordung des unglückselige-n französischen Arztes Meaiichanip, die zu blutigen Wirren führte, sofort be niiiht, mit aller Energie jede weitere Metzelei zu unter drücken. Wenåi setzt schon von der Entthroiiuiig Mulcns gest-ro )en wird, sosist dies vielleicht mehr ein Wiiu seh aewisser politischer Gegenspieler als die Forderung des Tages. Jedenfalls ist es sjir die deut schen Interessen sowohl wie aiich siir die internationale Lage besser, wenn Malen Hasid in Amt nnd Würden bleibt, sollte sich auch Abdiil Aziz ans seiner ento päiskbhen Studienfahrt versönliche Sympathien er wer en. Dernburgs Perfpektiven. " Bernhard Dernburg, der vormalige Staats fekretiir des deutschen Reichskolonialamtes, der sich bereits vor kurzem in einer Broschüre ~Kapital und Staatsaufsicht-' an die Oeffentlichkeit gewandt hat, ergreift heute im »Bei-ihrer Tageblati« abermals das Wort. Unter der Ueberschrift »Weltwirtschaft nnd Binnenwirtschast« veröffentlicht er nmfangreirhe Ausführungen, die an die gegen seine Broschüre er hobenen Einwände anknüpfen. Dernburg verzichtet darauf, sich mit seitieu Kritilern in eine Detail polernik einzulassen, es lomint ihm anscheinend viel mehr darauf an, die große handelspolitifche Weltanffafsnng verstanden zu sehen, ans der seine Anregungen fließen. Diese Auffassung ift in der Parole «Weltwirtfkhaft nnd Binnen nsirtschaft« zufammengefafzt nnd der ehemalige Staatsfekretar wirft das Problem heute mit einer solchen Verne in die Oeffentlichkcit, daß feine jetzigen Ausführungen abermals die lebhafteste Diskussion cntfesseln werden. » « Bei der Erörterung, die jüngst im Reich-singe und preußischen Parlament über die Zulassung der cfhieagwMilwankee-Akticn gepflogen wurde, ist sei ten-«- des Ztauissekretiirs des Innern nnd des preu ßischen Astandelsministers über die Deckung auslän discher Kapitalbediirfuifsc durch dentsches Kapital als. Grundsatz etwa folgendes aufgestellt worden: Deut- » sehe-Z Geld für anöliindisrhe Zwecke darf nur gegeben werden, wenn der deutsche Bedarf hinreichend ge deckt ist. Dieser steigt aber von Jahr zu Jahr mehr gleichzeitig haben aber in der letzten Zeit die Ein fiibrnngen fremder '«Werte zugenommen. Dadurch wird der Markt verengt nnd »der Zinsfuß muß sich steigern«. »Aus diesem Grunde«,.fagte der Minister, ~ersrhien es mir geboten, den ausländischen Etuis sionen ein gewisses Halt entgegen-zurufen, und die Begebung der Stammattien der Chieago-Milwaukee- Bahn war der erste Anlaß, den ich benutzen lonnte.« »Es ist dauiit«, sagt nun heute Dernbnrg im ».B T.«- »eine«Ouantitätstheorie aufgestellt Das unbekannte Quantum der deutschen verfüg baren Mittel nnd jährlichen Ersparnisse, ohne Rück sich auf feine Herkunft und die Wege, die es ftir seine Anlagen sich sucht, wird in zwei Portionen ein geteilt: das meifte fiir den deutschen inländifchen Bedarf, ein gewisser Teil, dessen N o r mie ru n o sich der Minister nach Empfindung, denn positive Kriterien gibt es nicht, vorbehalt, siir Anlagen in ausländischen Wertpapieren.« IpO die Bernfskreise nicht hinreichend verstehen. Nichi Weltwirtschaft oder Binnenwirtschaft, sondern Weliwirtsihaft un d Binnenwirtschast muß die Parole sein. So ist z. B. die außerordentliche Wichtigkeit der inneren Kolonisation der Industrie und dem Handel ebenso fremd, wie die hier behan delten Fragen dem Bauern, Mittelstandler und Be amten. Mit Polizei wird diese Kenntnis aber nicht verbreitet und durch Ei n e nlg u n g de s Verkehrs nichts erreicht.« Was Deutschland werden könnte, wenn es sich dazu entschlöffe, die kleinlichen Bedenken binnen ländischer Beschränkung fallen zu lassen, das zeigt Dernburg an dem Beispiel London. Hier entrollt der ehemalige Staatsselretär Persoektiven von gran diosein Umfange, die faszinierend wirken. Er schreibt: " »Weran beruht denn letzten Endeö die un geheure Macht, die England auf den Verkehr der ganzen Welt ausübt? Sie beruht zum größten Teil auf der Liberalittit der Einrichtun gen, die einen allerdings ungewöhnlich günstig gelegenen Platz zu einem Markt geschaffen hat, un den jeder gern geht. Weshalb behält dieser Platz seine einzige Position? Weshalb hat er alle erheblichen Banken der ganzen Welt einschließlich der deutschen gezwungen, dort Filialen auszumachen- Geschäfte zu treiben, St e u - er n zu z ahl-en? Weshalb sind mindestens drei Viertel der großen Weltrohstoif ma« rkte in England und warum beinahe keine in Deutschland? Und welchen ungeheuren Tribut er hebt diefes Land damit von d er ganzen Welt auf Wertpapiere'und Waren, durch Provision-en, Versicherungen, Courtagen, Lagerhansqebiihrem Frachtens wes-halb ist es der aroße, ia der-ein zi g e G old mar k t? Weil es im wirtschaftlichen Sinne liberale nnd auch zum aroßen Teil frei —- , . . M «",,———""——··«—————————— .—"-——.———————« tratverlas sowie die im Garten aufgestellte Ganfe- den. Das zeigte sich nicht nur in den Programmen, diebfontane beigeiteuert. sondern, wie auch gestern wieder, in der Ausführung fZies säglysizskch Künstlejrß Jükrienjihres Ekksplges Knrt Striesiee der Korre etitor der El fäzter nu eers u ne uug gew en, n cht nur ei den · « ; Italienerm sondern bei der ganzen unendlich großen ZIFemisteichZmAgaHFZZFTMIPZFYIVZYHitze-Its Fern-Fins- Skhar aus allen Kulturliinderm die sieh diese römifchc niedergelegt. Ansstellung zu ihrem Frühlingsreifeziel erkoren hat. = Otto Lohies Enggnemeut als Kavellmeister in Leipzig. Wie wir in unsrer ersten Sonntagsnummer berichteten. wird Otto Lobfe, der Operndirektor der vereinigten Kölner Stadttheater, als erster Kapell ineister für das Leipziger Stadttbeater verpflichtet werden. Die Verhandlungen mit Lobfe find, wie ietzt bekannt wird, allerdings noch nicht völlig abge schlossen. aber an dem Zustandekommen des Vertrags ist kaum zu zweifeln. Vor allem bereitet die Pen sionsfrage noch einige Schwierigkeiten Das Gehalt diirfte sieh ooraussichtlich auf 20 000 Mk. belaufen. = Riirnberger Festspielr. Bei den Festspielen am Nürnberger Stadttheater,.die Ende April statt finden, wird Fri. v. d· Osten die Elsa und Herr Plafchke den Telramund im ~Lohengrin« fingen. = Wie abnorm sich bei Bnrrian die Seetranks beit äußert. darüber berichten die «Luftigen Blätter-« folgendes: »Die Seekrankheit besteht darin, daß man sich fortwährend übergibt. Es liegt in der Natur der Dinge, daß die Patienten nur das vomieren, was sie im Leibe haben. Eine Ausnahme bildet der fächfische Kammersänger Burriian. Sobald er eine tSeereife unternimmt, ißt er immer das Schiffsdiner und bricht immer Kontraktr. « = Wiener Hosoner. Ein Telegramm unfreö id.-Mitarbeiters meidet uns aus Wien: Bei der zweiten Ausführung des »Rosenkavalierö" sang Frau Kurs-z die Sophie. Sie wurde bei ihrem Auftreten zu eginn des zweiten Akte-s von ihren Anhängern mit Beifall, von den Gegnern mit Zischen empfangen Frau Kurz wandte sich ab, um eine Träne zu zer driicken, dann sang sie ihre Rolle bis zum Schluß außerordentlich schön und fand nur Beifall. Die Demonstration bei ihrem Auftreten richtete fich nur gegen die Absage der Sängerin zu der ersten Auf fiihrung. Der Erfolg des Werke-s war bei dej zwei ten Llufftihrung noch größer wie bei der erste . In dem Konflikt der Frau Kurz mit der Direktion der Hofoper ist übäigend noch keine Wendung einge treten. Doch ofst«man nach einer Erklärung Di rektor.s Gner ikj Wien ganz allgemein, daß die bedeutende ängern der Hofoper erhalten bleibt, obgleich Frau Kurz von der Berliner Kal. Oper schon e nen glänzenden Gngagementöantrag erhalten bat. Die Erklärung Direktor Gregord bat folgen-» den Wortlaut: »Der Streit, den Frau Kurs mit mir Kleines Feiiilletow = Programm sisr Mittwoch Kal. Oper: Ge schlossein s- Kal. Schauspiel: Geschlossen.«- Zentral theater: »Der Raftelbinder« S. Residenztheaten . »Die Waise aus Lowood", Nest »Meine Tante, deine Dante-, Z-«28. = Beethoven-Abend des Petri-Quartetts. Der letzte Beethoven-Abend des Petri-Quartetts, P etr·i, Wurme-s Spitzner und Wille, stellte an die Ausfiihrenden sowohl wie an die Zuhöret enorin große·-Anspriicbe, denn das Programm enthielt zwet der piel umstrittenen letzten Quartette Beethovens, das in B-Dur Op. 180 und das in Cis-Moll Op. 181. Nur die oft und mit Recht ausgesprochene Meinung- Beethoven habe sich beim Komponieren der fiinf letzten Quartette bereits in ein-er andern uns fernen Welt befunden, aibt für das Verständnis dieserWerke auch dein nicht sachlich aebildeten Musikfreiinde einen Weaweiser. Doch nur scheinbar bleibt das Gefühls moment in ganzen Sätzen unberührt. In andern Sätzen zeigt sich freilich wohl auch dein musikalischen Laien wieder aianz · der echte Beethoven, wie wir ihn lieben, so sum Beispiel in der Cavatine aus dem B-Dur-Qiiartett und dein fiiaenartiaien ersten Satze aus dem Cis-Moll-Qiiartett. Zwei dieser Werke an einem Abend vorzusührem ist unter diesen Umständen nicht von Vorteil. Es dürfte sich hier fast das Beispiel Hans n. Bitlows mit der 9. Sinfonie empfehlen Ein solches Quartett zweimal an einem Abend zu spielen, das wäre gewiß nicht peraebens für das bessere Verständnis.s Auf dem bisherigen Wege, bei dein man im Laikfe mehrerer Jahre kaum einmal Gelegenheit hat, eines dieser Quartette zu hören, ist fiir das tiefere Gindrinaen der Hörer niebt allzuviel sm erhoffen. Daß die Ausführung der schwierigen Werke aus der bekannten künstlerischen Höhe des Petriaiiartettes stand, ist fast überflüssia, hinzuzusüaem In diesen Konzerten wird so ernsthaft musiziert, wie selten. Die Petrikonzerte haben das Verdienst aegentiber den vielen, alksuoielen Dar bietunaen einer Dresdner Musiksaifon der Vermitt tnna reinster Musikwerte 'aedient an haben. Hier ist immer stunk nni ihrer selbst willen ausgeübt wor- chsDUct Uccth ,N Dernbnrg hat in seiner Broschüre schon daaegen polemisiert, daß fiir die Entscheidung in io verant wortnngsvollen Angelegenheiten nur ein e bnreankratische Stelle maßgebend fein soll. Das bekämpft der ehemalige Staatssetretär heute abermals- und er untersucht dahei, welche Gründe neulich gegen die Zulafiung der ChieagwMilwaukeo Aktien ins Feld geführt worden sind. Ohne speziell sii r die Chieago-Milwaukee-Aktien einzutreten wendet er sich gegen die parlamentarifche Kritik, die gefragt habe: Wozu bei uns —-iiberhaupt amerikanische Papiere? Die agrarischen Blätter riefen, indem sie sich offen gegen alle amerikanischen Papiere wandten: Ame rika tutdoch ganz gewiß nichts fiir unsre J n du str i e. Das widerlegt ,Dernburg. Er schreibt: »Die Vereinigtcn Staaten sind mit 604 Millionen Mark die drittgrößten Abnehmer deut scher Jndnstrieerzengnisse, wir sind ihre stunden mit 1204 Millionen Mark, und im Gesamt handel sind die Beziehungen der Vereinigten Staa ten zn Deutschland die intimsten und größ te n. Außerdem aber gewährt der amerikanische Verkehr unsrer Gr o Bsch i fsah rt jährliche Ein nahmen, die mit 200 Millionen niedrig geschätzt sind nnd es ist das Land, in dem außer Deutschland und Oeiterretrh die meisten Menschen deutscher Zunae und Abstammung wohnen· Ich halte es deshalb für einen Fehler, eine solche unfreundliche Idee über haupt nur aufkommen zu lassen. Wie steht es denn mit Russland und Ungarn? Gibt es dort industri elle Aufträge fiir Deutsche oder sind wir« mit ihnen polititichohesser Freund als mit den Vereinigten s S aa en.« Deutschland nimmt die Gastfreibeit der ganzen Welt für feinen Handel nnd seine Schiffahrt im Kampf mit andern älteren Nationen ohne weiteres als fein altteö Recht in Anspruch. Demgegenüber meist Dernbnra darauf bin, wie unaastlirb wir selber gegenüber denen sind, die mit uns Geschäfte machen wollen. Ihnen aegeniiber treiben wir ledig lich Vinnenlandspolitik - und das verhindert nns, nach Dei-nbnra«, jemals aroße Geschäfte zn machen: ~Tesbalb kann, solange die binnen ländiscbe Auffassung dauert, bei uns« nie ein Markt etabliert werden, wie in «L o n d o n , wo fieb der Amerikaner mit dem Russen, der Stan dinavier,mit dem Franzosen aeschäftlicb trifft. W i r bleiben in unsern Dispositionen auf den Londoner Markt als den stärksten anaewiesen. Wir werden dauernd unsre Robstoffe anf fremden Märkten ein ka nfen müsse n. Und warum? Weil wir stets mit der Polizei bei der Hand find und unsern hei mischen nnd fremden Nachbarn nicht recht was gön nen· Hanntfächlisb aber, weil sich in Deutschland Nachrichten. 12. händlerische Grundsätze verfolgt, weil die LI.«-lizei in ihrer-Sphäre gehalten wird und d i e Ste :-. e r n mehr aus den Verdienst als aus das G e schä st gelegt werden. Auf diesem Markt werden nahezu alle amerikanischen Eisenbahnaktien im Nominalbetrag von Milliarden gehandelt, eine große Anzahl der Bands, alle lanadischen und meritanischen, argentinischen und brasiliantschen, chilenischen und zentealamerikanischen Papiere. alle großen Renten, französischer und spanische, russiscbe und deutsche- österreichische und italienische, von Türken, Chinesen undJapanern ganz zu schweige-M daneben dießergiwerks- und Judustrievaviere eines großen Teiles der Weg· Der englische Kvniol wird so gern als ein s önes Patadiama silr den deutschen hingestellt. Wenn der von der Regierung chehauvteie Zusammenhang zwischen Ko nso l kurs und fremden Valeurs bestände, wie müßte da der englische Zinsfuß sein und der Kon sol stehen! Jst in London das Geld teurer im Durchschnitt wie in Berlin? Das tnte r natio nale Geschäft bat London den inter nationalen Kunden gebracht und das internationale Gutbaben. Die deutschen Anlagen haben dort zuzeiten zehnstellige Ziffern erreicht. Trotzdem die Verschnellerung aller Ber ,lehrsmittel die Welt unglaublich zusammen gezogen hat, bewahrt London diese seine Stellung und mehrt seinen Reichtum-« Hier wäre Dernburg zu erwidern, daß die ban delsvolitische Bedeutung Londons zu einein wesentlichen Teil ihren Ursprung in .der ein zigartigen internationalen politischen Macht Eng lands hat, die Deutschland trotz aller Bemühungen so bald nicht erreichen wird. Dernburg sucht diesen Einwand allerdings zu entkräften und seinen Worten wohnt auch eine stark anregende Wirkung inne, wenn er schreibt: s »Deutschland bat gut die Hälfte mehr Einwohner als England, seine Handels slotte rangicrt als nächste hinter der englischen-« Seine Industrie beherrfcht in ihren Spezialitäten · den Weltmarlt, in den Schwergütern bat es En g - la n d ein geho l t. Sein Rohstoffkonsum nähert sich dein Englands lEinsuhr: England 1909 10 880,5, Deutschland 8520,1 Millionen). Aber wir bleiben abhängig als Geldmarkt, als Werteaviermarkt, als Warenmarkt von unsern Vettern über dem KanaL Warum nehmen wir uns nicht diese zum Beispiel. statt in unsern Polizeineigungen d e m Vo r b i l d unsres westlichen Nachbarn zu folgen, dessen Industrie wir längst überflügelt haben, bei dem Volksvermehrung und alles, was daraus folgt, stagniert, dessen Unternehmungsgeist nicht an den unsern herankommt, so hoch wir sonst seine Kultur und Geisteskraft schaden. Wir kö n - nen London nicht depossedieren, aber wir können uns-nach und nach neben es setzen in all den genannten Ve ziehungetr Aber freilich, der Kasus ist hoff nungslos, wenn die Einführung von achtMillionen amerikanischer Eisenbahnaltien in Deutschland zu einer Haupt- undStaatsaktion mit ~Norddentscher Allgeineiner«, vier Interpellationen und Reso lutionen, mit den entsprechenden Ministerreden und einer Flut von Zeitungsliteratur wird . . .« Man wird sich dem Eindruck nicht verschließen können, daß sich Dernbnrg auch in diesen Ausfüh rungen abermals als Handelspolitiker gezeigt bat, dessen Begabung weit üver den Durchschnitt hinaus geht. Namentlich über die Begabungen jener Stellen, die in Deutschland die wichtigsten Entscheidungen zustrefsen haben. Sicher ist im einzelnen gegen seine Ausführungen mancherlei vorzubringen, es wird davon auch noch in den nächsten Tagen zu reden fein. Fruchtbringend werden die Detiburgschen Muße rungen auf alle Fälle wirken. Ihr Urheber darf sich in Wahrheit zu der Kategorie der »wahren Po l itike r« Jberings zählen, von dem Dernburg heute am Schlusse seiner Auslassungen vieldeuttg das folgende Wort zittert-« »Die wahre Politik ist dieeFernsicht des Interesses, das Auge des Weitsich tigen . . . Der schlechte Geschäftsmann hat nur Sinn für den nächstliegendcn Vorteil, er gleicht dem schlechten Schachspieler, der den Bauer schlägt und darüber das Spiel verliert. Der g ute Ge schäftsmann opfert den Bauer und ge winnt die Partie. Der Charakterzug der schlechtere Geschäftspolitik besteht in ihrer Richtung auf den einzelnen Alt und den flüchtigen Moment, der guten in der Richtung auf das Ganze und die Zukunft.« hat, kann sie unmöglich an der Erfüllung ihrer ver tragsmäßigen Verpslichtung hindern; es fällt ia niemandem ein, eine Künstlerin vom Range der Frau Kurz ziehen zu lassen. Die gewünschte Ent lassung wird sie unter keinen Umständen erhalten. Wien verliert nichts, Wien behält ieine Kurz. Jch habe ja Frau Kurz auch gar nicht kränken wollen. Ich bin nnr nicht in der Lage, ihr irgendeine Vor maehtstellung einzuräumen, denn das wäre eine Starwirtichast in der schlechtesten Form. Im »Rosen kavalier« wird Frau Kurz abwechselnd mit Fräu lein Förstel singen. Strauß selbst hat übrigens auch diesen Wunsch geäußert. Ich glaube übrigens, daß in abiehbarer Zeit auch wieder zwischen Frau Kurz und mir bestes Einvernehmen herrschen wird.« - Tempels-indean Kot-im Wie uns ein P ri oattelegramm aus Korfu meldet, sind bei dem Dorfe Garitza unweit der Stadt Korfu ander Stelle, wo einst der Markt des altgriechischen Kerkora ge legen war, die Reste eines Tempels vom Anfange des o. Jahrhundert vor Christo zutage gefördert wor den. Die iehr gut rhaltenen Kultur-en der Giebel wand stellen Kam-Lisetten gegen die Giganten dar. Wahrscheinlich ha elt es sich bei dem ausgefundenen Tempel um einen srühdoriichen Bau. Kerkyrw das Land der Phäaien, wurde schon im s. Jahrhundert von Doretn aus Korinth kolonisiert. Die Funde er halten ihre besondere Bedeutung dadurch, daß die Baustücke einer Zeit angehören, aus der die ältesten Hbisher ausgesundenen griechischen Steindempel stam »men. Man nimmt an, daß der Tempel ein besonders mächtiger Steinhau war, da das eine Stück · des JGiebelselds eine Höhe von saft zwei Metern hat. Die jAusgrabungen werden·unter der Leitung des griechi ischen Ephoren Dr. Friedrich Veriakis fortgesetzt, der· in Deutschland studiert hat. Die heutigen Aus grabungen haben die bisher weitverbreitete Ansicht, auf Korsu sei nichts Wertvolles aus altgriechischer Zeit zu finden, widerlegt. Es wird angenommen, daß in der Gegend des frühen kerkyräcichen Marktes noch weitereskltertümer unter dem Ackerboden verborgen liegen. » , "-" Getränke ims- die Polizei Wieder einmal ist Antonio llegri der bösen Polizei zum Opie ge fallen. Frühe-: erredgde feine «un3üchiiqe« Das-Liter lnn der ~Leda mit ctn Schwan« en Unwillen des leicksi erreichet-en Zenintbeqmten, diesmal ist es her Kuß Jupiter-, der dein Fenior nicht gefällt. Schon seit langem werden im uitraqse der Direktion des Kaiser-Friedrich-Mnieums Postiarien mit Reproduksl tionen von berühmten Meisterin-ten aus der Ge mäldeqalerie hergestellt und in den Mel sM 19110 NR 100. Polirtsche Ueber-stetig Die Rückkehr des deutschen üro i Das deutsche monnrinzenpaar Jst heute-Fortstka seiner Auslandsreife wieder in Berlin ein k Die »Vorhin nas. Zig- taßi das arg-ims- Exgi in der folgenden halbamilicheii Auslafsung Wam -Der Kronpring bringt von seiner Weile« fahrungen und Ein rücke beim, die oon dau« « Werte für ihn sein werden. Neben dem eingehtnd Studium wichtiger Kultur- und Wirtschaftsgeg hat der Thronfolger reiche Gelegenheit gehabt unsern Landsleuten in der Fremde nnd m-« Vertretern andrer Nationen in iiielfkichc V ziehungen zu treten. Leider hgt er daraus Wäscht müssen, diese Reise bis nach Stam, China I Japan augzudehnein Dafür bat er eine »was genauere Kenntnis Indiens gewinnen können - er dank der entgegenkommendfien Ausnahme zu« englische Behörden und Private eriniieriiiiggkeiK Monate verlebt hat. Die gleiche herzliche Gas. freundschaft hat daöz kronprinizliche Paar i Aegypten bei dem sishedive wie bei den qugispäw schen«Behörden genossen. Der· glücklich verniqu hohen Mission, mit· der der Kaiser-den KronpkiM nnd seine Gemahlin bei deui italienischen gznm paar betraut bat, ist endlich noch ein Besuch u Wiener Hofe gefolgt, der erneut bekundet hat « wie innigen Beziehungen die» beiden Kaisekhähiq einanderverbundeii sind. Mit besonderer Fullhl hat man in Deutschland verfolgt, mit wie www Sympathien der Kronpring überall auf seiner Nij aufgenommen worden ist, und wie einmütig M kennend das Urteil des Augiandb über seine Pkki und sein Auftreten gelautet hat. So ist diese W ein voller Erfolg sur den Strom-Unzen-u . ein Gewinn für dasDeutsche Reich gewordeii.« :- an politischen Kreisen hat man über den Eksp s der Reise nicht ganz die Meinung des tanzt-H offizidsen Platten Dazu hat die Kronprinzeiikkiix namentlich in ihrem ersten Teile doch immer noch H sehr im iseichen einer Schau- und Festinitätenpoiiijk gestanden, die wenig zu dem Charakter kle Studienfahrt paßte. Die deutsch-rnssischen Verhandlungen Die Peng burger ,-Börsen tg.« bestätigt, wie aus der riissischet Hauptstadt bericljtet wird, nach einer Information qu autoritatioer Quelle, daß die»deutfch - riissischnt V e r h a n d l u n ge n über die Bahnbauten in Verlies gerade in letzter Zeit bedeutend gesetzen wurden. Was die Bagdadbahn betrifft, o net-lautet daß Russland bereit sei, Deutschland in jeder Wciie zu unterstützen. Zu völligem.2lbichluß sind die Verhand. lungen indessen zwischen Berlin und Petersburg noch nicht gelangt. Die ichweigsainsten Reichstagsabgeordneten kaj kurzem ha en«die Konservativen in Kreuzburgeiiosm berg den bisherigen VertreterFürften zu Holz-« lo he-Oeh ri n gen nicht wieder aufgestellt Nun läßt dieser erklären, daß er nur sur diesen Wahltnii die Wiederannahme einerKandidatiir abgelehnt habe, Die Möglichkeit ist also nicht ausgeschlossen, daß Fükss zu Hohenlothcehringen dem Reichstage auch in zin kunft erhaltei bleibt, obgleich er seit· 1893 in a k. ehn Jahren nicht ein einziges Mal das- Sliort ergriffen hat. Es muß auch solche Abgeordnete geben, mag mancher denken. Der fürstliche Volksveks treter ist denn auch nicht das einzige Mitglied des Reichstags, das dort hartnäckig schweigt. Lieben ihm gehören gegenwärtig dem Reichstag noch fünf Av-» eordnete an, die seit 1893 ununterbrochen in äiarlament sitzen und dort ununterbrochen bis aus den« heutigen Tag geschwiegen haben. Es sind dies die drei konservativen Abgeordneten Amtsrat Mciitz siir Gumbinnen-Insterburg, Oberamtmann Roth« für Ohlau-Nimptsch und Gutsbesitzer W i lsl fiir Sirup- Lauenburg, ferner der sreikonservative Materialie besitzer B a u e r me i ste r für Bitterfeld-Delitzsch und der Zentruinsabgeordnete Landwirt Hubrich fiii Falkenberg-Grottlkau. Die meisten von»ihncn hoffen auch im nächsten Reichstage in ihrer bisherigen »be wiihrten« Art als Vertreter des deutschen Volks wirken zu können . Singers Nachfolger. Die am gestrigen Tage vor genommene Erfatzwahl im Reichstagswahllreisr Berlin IV, die durch den Tod Paul Singers not wendig geworden war, hat das selbstverständliche" Resultat gehabt, daß in dieser sozialdemokratischen Hochburg dcr sozialdemokratische Kandidat Büch ner gewählt wurde. Weder die Freisinnigen die 1907 in diesem Wahlkreise 15708 Stimmen erzielt hatten, noch die Konservativen, deren Zähltandidat eg damals aus 6601 Stimmen brachte, hatten sich» dieses Mal durch Aufstellung eigener Kandidatcn an - dem Wahlkamnf beteiligt. Nur das Zentrum, das 1907 im ganzen 2708 Stimmen zählte, hatte in der Person des Grafen Oboerödorf einen Kandidaien normiert. Damals zählten auch die Polen leid Stimmen. Bei der aestrigen Wahl erhielt der So —- Eine dieser Karten ist kürzlich »wegen Verletzung des Anstandes und der« Sitilichkeik polizeilich beichlags nahmt worden. Die in einer roßen Auflage kon siFierte Karte stellt Corregios Yio dar. die oon den- S atten Jupiter- gekiißt wird. Obwohl man in Original Mühe bat. den Vorgang überhaupt all «- kennen, weil das in der fraglichen Partie ohnehin schon dunkel gehaltene Bild stark nachgednntclt tit- und obgleich die in keiner Weile unzüchtige Dar stellung durch dieVerkleinerung keineswegs an Deut lichkeit gewann, glaubte die Polizei dennoch-am Interesse der Sittlichkeit« einisreiten zu mussen Die Direktion des Museum-s so aber nicht gewillt fein, sich diese beleidigende Bevormundung ··aefallen V- laffem und sich an maßgebender Stelle über dks olizeiverwaltung beäeebwert haben. = Herbert Eule- tgö Schillerrede, die bekannt lich die Leipziger seinerzeit so empört bat, hat lebt in Franksurt a. Msein gerechteres Forum gefuvdtns Eulenberg hat dieOßede eben bei einer Schille matinee des Frankfurter Kombdienbauies wiedsp holt. Wir lägen darüber in der »Fr; Zig.«, die Eulenbergd udftibrungen die wertvollite Gabe des Programms nennt: ~. . . man braucht ietzt nicht Mk mehr zu sagen, als daß das Franksurter Publikuvk den Spruch der Leipziger mit Fug Und» Recht umitieß und Euäenberg von der AUUAAO ! der Schillerverunglimpfun gänzlich freiiprach; M ! Protest einiger Wenigen ging in dem starken Beifall rettungslos unter. Was Gutenberg in geistkslch formulierten dabei-aber nicht essekthaichetischek Rede tlber den Dichter sagte, ist sicher die Meinung M Båfien unter denModernen unsrer Zeit, und Eva-Um io te man nicht das Recht haben dürfen, Auch M einer ofsiziellen Schillergedenkfeier als sossiöisllkk Festredner seine ungefchminkte Meinung zu Wen ielbst wenn sie in ihrer Netgativauznabme des Mel-; schen Schiller konventiv eller brafeologie stät nvidersprichtP Mag lein, daß Gutenberg diese Schaf teu das wilde Leb-u des segnet-hinein Schule-F Stellung zu den-beiden Schwestern v. Lengefeld Un fu Frau v. Kalb, iein Verhältnis zum zektaeuscsp eben Alltag in Literatur unds Politik etwas eigen willig und iidetschari wiedergibi; dasiir butdigt s; dem Unvergiinglichen im Leben und Werk dest beroiichen Kam-ker- und Weltpredigers, den er sc »kosniiiches reianis« feiert, in um io ichs-k -ren, tieferen Worten. Es wäre ut, wenn viele Fest« fredner ietziger und tilnltiger Fett locielbftäwsex und mannbast otsenberz gen Ausdruck fänden. E blieben uns dann« ein paar Egenbabnwwswq Wertloiigceiten M Läg-I MM M. Ein .1 Paris nur »Na dungen Malagaj Nepuv auf die innen It Gcndart um die Man müssen, el located E1 schweren U Revol «Evenina chan få ausgchobe ist der, da mcnde Pr re n d e n stiehcn Der erstattet-, Gericht b Rendsbuv neuesten L lett ausge ließ die ’ mandat m boten l kleiden. Berufung entstand Rendsburs Kellnerinv getragen-s luö O herllischen einem Tel 111 In l ledig-en. d findet sich qunas vekl monatiqer Mechanik Missgeb- Eis-»gu- Ein I Wiss Oft Neustadt Spiel was lIIFEY wu
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