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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.04.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-04-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185804054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18580405
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18580405
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1858
- Monat1858-04
- Tag1858-04-05
- Monat1858-04
- Jahr1858
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.04.1858
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Tageblatt md Anzeiger. ^ SS. Montag den 5. April. 1858. Eine Schulfeierlichkett, Leipzig, dm 8. April. Gestern hatte Referent Gelegenheit einer Schulfeierlichkeit beizuwohnen, über welche er einige Worte in d. Bl. zu sagen sich um so mehr veranlaßt fühlt, al< die be treffende Anstalt selten in die Oeffentlichkeit heraustritt. E- war die Entlassung der Confirmanden im Waismhause. Sie begann Nachmittags S Uhr mit dem Gesänge einiger Verse au- dem Liede: „Ach Gott, verlaß mich nicht!" Darauf hielt der Pastor de- Waismhause-, Herr d-l. Lohse, eine ergreifende Ansprache an die Kinder. Ausgehend von der Todesstunde de- Heilande- führte er dm Gedanken au-: „Bedenke da- Ende!" Er erinnerte die Kinder daran, in welchem Elende an Leib und Seele sie in da- Waisen haus gekommen wären, wie treu dasselbe für Leib und Seele ge sorgt habe und fl« nun wohlausgerüstet entlasse. Die Mahnung, treu auf Gotte- Wegen zu wandeln, wurde durch Beispiele aus dem Lebm noch eindringlicher gemacht. Darauf nannte der Redner da- adgelaufene Schuljahr ein glückliche- für da- Waisenhaus und stellte dabei eine Vergleichung an mit dm Jahren 1757—58, wo die Feinde des siebenjährigen Kriege- unsere Stadt hetmsuchten. Die Walsen wären damals au- ihren Räumen verdrängt gewesen, da das Georamhaus zum Lazareth und Gefängniß sgebraucht worden sti. Der damalige Vorsteher und 7 Vornehme des Raths wären als Geißeln nach Wittenberg abgeführt worden, bi- die Summe von 900,000 Thtr. beschafft gewesen sek. Selbst die Kirche sei dm Waisen genommm gewesen. In dieser Bedrängniß habe eine christlich gesinnte Frau ein Crucifix geschenkt, so wie jetzt da- theure Wort Gotte- in herrlicher Ausgabe und prächtigem Gewand« von den Erben de- seligen Hausverwalter- Schiller der Kirche dargebracht worden sei. - Ein segen-reiches Jahr sei das verflossene gewesen; dmn nicht nur die alten Waismfteunde, Herr Kaufmann Thärigen und Krau Baumeister Limburger, hätten den Waisen manche Kreudenstundr bereitet, auch die Loge Balduin habe eine Feierlich keit zum Gedächtnis des ehemaligen Dorstehers Limburger veran staltet. Außerdem habe Herr Kaufmann Jllers dm (Konfir manden 25 Lhlr. testamentarisch vermacht, so wie von Herrn Besser in Freiderg SS Lhlr. und durch Vermittelung des Herrn Brand in Eisenach SS Lhlr. und eine Liedesgade von Herrn Proff tn Kreiber- den Waisenkindern zugegangm wären. Nicht minder hade der hohe Patron der Schule das Wohl der Lehrer und Kinder im Auge gehabt. Als einen ganz besonder« Lichtblick bezeichnet* ferner der Redner die km vergangenen Decemder begrün dete WitwenrHe der Lehrer des Waisenhauses und Arbeitshauses, welche beiden Anstalten die einzigen unserer Stadt bis dahin warm, die eine solche Eaffe noch entbehrtm. Herr Ami Felix habe am Jubeltage des Herrn k. Kt Kritz an der Johanniskirche LOS Lhlr. zur Begründung dieser Eaffe geschenkt, und dieser be trächtlichen Schenkung sei vor wmigm Wochen eine ebm so große von einem Ungenannten gefolgt. Aller Herzen stimmte» ft-hlich ein kn den Segenswunsch, dm der Redner Über diese edlen Geber aussprach, und in die Fürbitte, doch der Herr ferner Herzen erwecken m-ge für die Waisen und ihre Lehrer. ^ L Darauf ward wieder ein Vers aus dem genannten Liede ge sungen. Nun sprach ein Eonfirmand herzliche Adfchiedsworte an seine Brüder und Schwestern, und einer von dm Bleibenden rief dm Scheidenden dm letzten Abschiedsgruß zu.. Daran schloß sich ei« Udschiedtzgesockg der Bleibenden» unter Kettung des würdigen Gesanglehrer- Herrn Michler, Nach demsrlbm sprach der Ober lehrer der Anstalt, Herr CubeuS, ein innige- Gebet, in welchem er noch einmal di« Kinder der treuen Vatersorge Gotte- empfahl. Nachdem abermals zwei Verse au- dem Liede 309 gesungen worden waren, vertheilte der Pastor 105 Lhlr. an die Confirmanden, welche in der Sparkasse für jeden Einzelnen angelegt sind. Sämmt- liche Kinder waren bedacht worden. Die sehr ergreifende Feier schloß mit dem Gesänge de- Segens- sprucheS: „Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi, die Liebe Gottes de- Vaters und die Gemeinschaft de- heiligen Geistes sei mit uns Allen!" OeffentUche Gerichtssitzung. Leipzig, den 3. April. In der Zeit vom 23. April bis 6. August 1853 hatte der Kellner Carl Heinrich Fritzsche al- Ober kellner in dem dem Gastwirth Stern gehörigen Hotel zu Schwerin gedient. Für den 1. August hatte ihm sein Herr den Dienst ge kündigt, da aber gerade eine sehr bedeutende Geschäft-Überhäufung Statt fand, hatte Fritzsche seine Function noch einige Tage länger versehen, sich aber am S. August 1853 ohne Vorwissm seines Principal- entfernt und eine nicht unbeträchtliche Summe Geldes, nämlich über 90 Lhaler mit sich genommen, die er in seiner Stellung al- Oberkellner von den in Stern- Hotel beherbergten Reisenden eingenommen hatte. Nachdem e- nach langer Zeit endlich gelungen war, Fritzscheu hier de-halb zur Verantwortung zu ziehen, räumte er zwar im Allgemeinen die Mitnahme de- Geldes ein, erklärte aber, e- wäre zwischen ihm und seinem Herrn über Lohn Nicht- au-gemacht gewesen, weshalb er die Summe, dke derjenigen gleich kam, die er al- Lohn zu erhalten gehabt hatte, mitgenommen. Stern hatte zugegeben, daß bei Fritzsche - Engagement aller dings eine bestimmte Vergütung für dessen Dienstleistungen nicht bedungen, demselben auch von ihm in der That während der gan zen Dienstzeit Etwa- nicht gezahlt worden, und obwohl bei alledem eine ziemliche Anzahl Momente Vorlagen, welche die Vermuthung, daß Fritzsche sich einer Unterschlagung schuldig gemacht hade, zu rechtfertigen wohl geeignet waren, so konnte doch zu einem ausrei chenden Beweise seiner Schuld nicht gelangt werden. Er wurde daher klagfrei gesprochen. Sein Vertheidiger war Herr Adv. Brunner M. Den Vorsitz führte Herr AppellationS- rath vr. Wilhelmi, die königl. Staatsanwaltschaft war durch Herrn StaatSanwalt Gebert vertreten. Tageskatender. Stadttheater. 136. Abonnements-Vorstellung. Zum ersten Male. Luka- Krauach, oder: Deutsche Treue. Scheuspiel in einem Aufzuge von Bernhard Wohlmutb. (Regie: Herr Wohlstadt). Personen; Kaiser Karl V Herr Wenzel. Ferdinand Toledo, Herzog von Alba, sein Feldherr, Herr Werner. Johann Friedrich, genannt der Großmüthige, Kur fürst von Sachsen, . . . . Herr Vehr. Sidilla, seine Gemahlin, .... Ärl. Huber. Lnta- Kranach, Maler, .... Herr Stürmer, verthold Hager, Büraer au- Wittenberg, . Herr Eaalbach. Adrian Duboi-, de- Kaiser- Kammerdiener, . Herr Denzin. Die Handlung spielt im Jahre >547, nach der Schlacht bei Mühlberg, in Kraiwch- Landhaus« in der Nähe von Wittenberg.
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