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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.12.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-12-10
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185412108
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18541210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18541210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1854
- Monat1854-12
- Tag1854-12-10
- Monat1854-12
- Jahr1854
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.12.1854
- Autor
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mit großen Reichthümern aufhelfen zu können träumten. Was Collectiren für die durch Feuer Verunglückten streng verboten und aber das Publicum von einer monopolisirten Staatsanstalt zu , dabei jeder Einwohner angewiesen wurde, sein bewegliche- Eigen erwarten haben dürste, beweisen die hohen Beiträge bei unserer. thum bei den im Lande concessionirten Anstalten zu versichern. Landes-Jmmobiliar-BrandverstcherungS-Anstalt gegenüber den Bei- Dies wirkte, und, ist e-Zufall oder nicht, Bayern ist seit diesem trägen bei den Ln Sachsen concessionirten Privat-FeuerversicherungS- Gesetz weniger durch Brände heimgesucht worden. lIZ Gesellschaften. Dagegen wäre allerdings sehr zu wünschen, daß t da- Sportuliren bei Ertheilung der Genehmigung zur Versicherung, wie in Preußen, auch bei unS ganz wegfiele, da bei geringen Ver- ^ ^ ^ ^ ^ . sicherungssummen die Kosten öfters hoher sind, als die Prämie, Heist Euch selbst, so tvlrd Euch Eott htistN. und mithin der Arme vorzugsweise darunter leidet. ist ein wahres Sprüchwort, welches aber leider häufig falsch auf- Eo weit was die verschiedenen Aufsätze auf die angeregten gefaßt wird, da man eS mehr vom physischen als moralischen Stand- Fragen betrifft. puncte aus empfiehlt und dies manchmal so viel heißt, alS: schlagt Sollen wir nun auch unsere Ansicht über die zuerst in Nr. 314 mit dem Knittel drein. — enthaltenen beiden Hauptfragen aussprechen, so würde sie dahin I Daß dies eine unrichtige Anwendung ist, bedarf wohl keiner lauten: Unsere Landesanstalt auflösen und die Versicherung der Auseinandersetzung, ebensowenig, als daß das „Sich selbst helfen" Gebäude den Besitzern, d. h. ob und wo, überlasten, läßt sich zur auch in physischer Beziehung unter Umstanden ganz gut am Platze Zeit so wenig mit dem Interesse des Staats als dem der Staats-1 ist, wenn der Trieb dazu auf moralischer Grundlage beruht. — angehörigen vereinigen; auch hält der Einwand, daß Sachsen zu In letzter Beziehung will ich mir eine Andeutung erlauben, klein für eine eigene Anstalt sei, nicht Stich, da die Versicherungs- welche wohl der Beachtung werth sein dürfte. — Sie betrifft den summe der Gebäude (im I. 1852 nahe an 225 Millionen Thaler) I Nothstand in unfern Gebirgsgegenden, Erzgebirge und Voigtland, nur von einigen ältern Privatanftalten erreicht und überschritten Derselbe ist eine Thatsache, die sich nicht wegläugnen läßt, aber worden ist. Wohl aber ist eine Reorganisation der Landesanftalt, I alle Fürsorge der Regierung und die zahlreichen Beiträge auS allen dahin vorzugsweise eine ausreichende Elassisication gehört, I Theilen des Landes, welche in einigermaßen ungünstigen Jahren dringend zu empfehlen. Auch wäre eine gründliche Untersuchung I zusammenfließen, können doch eben nur eine einigermaßen bemerk- der Ursachen der vielen Brände sehr zu wünschen, da bei der fort-1 bare Linderung desselben herbeiführen, denn es sind der Nothlei- schreitenden Vermehrung derselben der Verdacht nahe liegt, als ob I denden zu Viele, und nicht Allen kann gründlich geholfen werden. Brände nicht selten in Speculationsfeuer ausarteten. Seit der I Nun wäre es doch aber räthlich, daß diese armen Menschen für Einschätzung der Gebäude im Lande sind schon viele Jahre ver-1 ihren Theil auch bedacht sein müßten, sich selbst mit zu helfen, flössen, und für eine neue würde die Classification gute Gelegen-1 eineStheils, um nicht zu oft Unterstützung in Anspruch nehmen zu heit bieten. I müssen, anderntheils, um sich so viel als möglich eine weniger Bei der Nachschrift der Redaction zu diesem Aufsatze hat die-! traurige und kummervolle Existenz zu schaffen, als bisher. Daran selbe sicherlich nicht eine StaatS-Awangsanstalt zur Versicherung I aber oder an die richtigen Mittel dazu scheinen diese Leute zum de- Mobiliars im Auge gehabt, und wohl eben so wenig eine I großen Theil nicht zu denken; sie hocken hinter Webstuhl, Stick ungezwungene desgleichen, da ihr die 1784 vom Staate begründete I rahmen, Klöppelkissen u. s. w., und wenn der Verdienst schmal oder Mobiliar-Feuerversicherung, ihr sieche« Dasein und ihr schmähliches I das Brod theuer ist, hungern sie, nehmen Unterstützungen oder Ende 1818 (eir. Gesetzsammlung 1819, pax. 16) sicherlich noch I gehen nach Almosen. — Sind Brod und Kartoffeln billig, so wer- zu gut im Gedächtniß sein muß, um dem Staate die Ausführung! den sie bei gewöhnlichem Verdienst, brillant wird er nie, eben auch eine- zweiten ActeS dieses Drama's anzumuthen. I nur satt und können sich allenfalls da- Nöthige auf den Leid Gleichwohl wäre es sehr zu wünschen, daß der Sorglosigkeit I schaffen, an's Sparen für schlechte Zeiten können aber nur die der Mittlerin und ärmeren Claffen in Städten und Dörfern gegenI Wenigsten kommen, und treten diese wieder ein, so geht der alte Feuerschäden einlge Schranken gesetzt werden möchten, wenn wir! Jammer auf's Neue los! auch die in diesem Blatte deshalb gelesenen Vorschläge nicht zu I Auf welche Weise könnten sich nun diese bemitleidenswerthen den unsrigen machen können. Dem Uebel ganz und aus einmal Menschen, zwar nur theilweise, selbst helfen und ihr Schicksal er- zu steuern, d. h. zu bewirken, daß gar kein mobiles Eigenthum I kläglicher zu machen suchen? unversichert bleibe, ist nicht möglich, da der Staat die Privat-1 Dazu gäbe es vielleicht mehrere Mittel ; allein ich will mein rechte seiner Einwohner zu respectiren hat und der freie Wille über I Augenmerk nur auf eins, welches nahe liegt, richten, nämlich, daß Eigenthum nicht so weit beschränkt werden darf. Kann er also ! sie ihre Kinder, wenn solche der Schule entwachsen und arbeitsfähig auch hier nicht gebieten, so kann er doch rachen und den Schwachen I sind, anhalten, ins platte Land herabzusteigen und sich ihr Brod auf alle die vorhandenen Gelegenheiten aufmerksam machen, welche I durch Handarbeit beim Ackerbau oder durch Dienstleistung in den dazu da sind, ihn vor Verarmung zu schützen. Und darum sollte! Städten oder Dörfern zu verdienen, damit selbige nicht, wie jetzt die Staatsregierung nicht nur jeden Landmann vor der Ernte auf I häufig, zu Hause verkümmern, sondern in gute Kost kommen, nach die Versicherung seiner Felder gegen Hagelschlag aufmerksam machen, I und nach guten Lohn machen, von welchem sie einen Sparpsennig sondern auch zu verschiedenen Malen im Jahre auf die Versiche-! zurücklegen können und sich auch in andere, bessere Verhältnisse, rung alles beweglichen Eigenthums gegen Feuer Hinweisen. Ja I als ihre heimathlichen, schicken lernen. es sollte kein Staats- und Communalbeamter vom Diener auf-1 Leider war dies bi« jetzt sehr wenig der Fall; man frage in wärt« eine Anstellung finden ohne den Nachweis einer Lebens-Iden Städten des flachen Landes, wie viel Dienstboten auS dem oder Pensionsversicherung, dazu überall durch sichere, gut ein-1 Gebirge daselbst sind; man frage auf den Dörfern, wo ArbeitS- -erichtete Anstalten Gelegenheit geboten ist. Es ist kein Zwang, I kräfte gesucht und gut gelohnt werden, wie viel Knechte und Mägde wenn bei Ertheilung des Bürgerrechts der Aufgenommene in I aus jenen Gegenden da dienen, und man wird Horen, fast gar Erinnerung an die Pflichten gegen Staat und Gemeinde auch I keine! — während viele, sehr viele Dienstleute auS benachbarten auf die Sicherstellung seine- EigenthumS hingewiesen wird, damit I Ländern, Kinder viel besser gestellter Leute, als die armen GebirgS- er der Gemeinde bei Unglücksfällen, so weit möglich, nicht zur I bewohner es sind, Dienste in den Städten und auf dem Lande Last falle. Es ist dann Ehrensache, und daß es das werde, dahin I gern annehmen, weil sie dadurch guten Verdienst haben, sollte von allen Seiten getrachtet werden Man schämt sich mit I Man kann einwenden, die Gebirgsbewohner hängen zu sehr an Recht um eine Gabe anzusprechen; — aber wo bleibt bei Brand-1 der Heimath, die Liebe zu ihren Bergen ist zu groß, als daß sie fällen die Scham? Und ist eS nicht dasselbe, da man sich selbst I sich davon losreißen möchten u. s. w. Das ist recht schön gesagt, sagen muß, schuld daran zu sein, weil man sich mit einer Wenig-1 aber dann müßte man sie auch da- durch ihre HeimathSliebe ver keil dagegen verwahren kann? Der Arme hat zwar nicht viel zu I schuldete traurige LooS tragen lassen, sie wollen e- nicht besser versichern; da- Wenige hat aber für ihn doch Werth, und wie! haben! — leicht wäre «S, wenn in solchen Fällen Mehrere zusammenträten I Der Grund liegt aber nicht in ber HeimathSliebe allein, er und in einer Police versicherten. Freilich sollte von Seiten der I liegt nach meinem Dafürhalten mehr in der Liebe zur Ungebun- Gerichte Alles sportelfrei expedirt werden, und die- wäre da- Ein- l denheit und moralischen Trägheit, die lieber hungert und ihre« zige, wa- in dieser Hinsicht, unserer Meinung nach, beim jetzigen! Neigungen folgt, als unter Bequemung ln die Umstände stch ein« Landtage geschehen könnte. I bessere und gewiß nicht minder ehrenhafte Stellung zu gründen Al- zu Anfang der vierziger Jahre bei den vielen Bränden in I sucht. — Würde die GebirgSbevölkerung ihren Abfluß in- flache Bayern da- Land mit Sammlungen für die Abgebrannten über-1 Land haben, so könnte sich bei weniger Händen da oben vielleicht fluchet wurde, erließ König Ludwig ein Gesetz, nach welchem atte- 'auch die Arbeit besser bezahlt machen; die au- der Heimath ge-
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