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Sächsische Volkszeitung : 27.12.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-12-27
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-191512271
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19151227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19151227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1915
- Monat1915-12
- Tag1915-12-27
- Monat1915-12
- Jahr1915
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 27.12.1915
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Anl-abe X mU Sr-' vr,»,«pret», Beilaar dirrleljükrlich 8,1» >k, In Deutschland frei Hau» 2,62 ^ »Ier»eI>a»rNchI,«OX, In , e«den und in Oesterreich «,«,ab»S . Dresden und gan, Deutschland frei Hau» 2.»» ^ in Oesterreich 4,07 X. — Nnzcl.Bummer 10 ^ -SochentagS erscheint die Zeitung regelmäßig in den ersten BachmittagSstundent Unabhängiges Tageblatt für Wahrheit, Recht and Freiheit mit Unterhaltungsbeilage Die illustrierte Zeit > Annahme von lScschäftSanzeigen bis lOllhr, von Famtllcn- anjeigen bis II Uhr. I Preis siir die Petit-Spaltzeile 20 im BeNametetl 00 2. I Für »ndeuUich geschriebene, sowie durch Fernsprecher auf- I gegebene Anzeigen können wir die Verantwortlichkeit für die Richtigkeit de» Teile» nicht übernehmeil. Redaktions-Sprechstunde i IO bis II Uhr vorniitzqg». Für Rückgabe etngesandter kchriftsi, macht sich die I nicht verbindlich, Stucklenduiig erfolgt, wenn Rückporto bel. I gefugt ist. Briesltchen Anfragen ist NiitwortSporto bei Mützen. Rr. 29« Geschäftsstelle und R-datttoa Dresden,«. 16, Howeiustraste LS Montag den 27. Dezember 1915 Fernsprecher 21S66 14. AakrSz Die Kriegsberichte an den Feiertagen brachten keine Nachrichten von großer Bedeutung. Vom westlichen Kriegsschauplätze ivird die Zerstörung größerer Minenanlagen westlich von La Basste gemeldet und weiter bin lebhafte Kämpfe an einzelnen Stellen in den Vogesen, in der Champagne und nördlich von Albert. Auf deni öst licheil Kriegsschauplätze fanden an verschiedenen Stellen Patronillengefechte statt, die für die Russen ungünstig ver liefen. Vom Balkan-KriegSschauplatze meldet der deutsche Tagesbericht ,/Nichts Neues". Der österreichisch-ungarische Tagesbericht bringt von dem russischen Kriegsschauplatz nur kleine Ergänzungen, vom Balkankriegsschauplatze die Mit teilung von der unveränderten Lage und vom italienischen Kriegsschauplätze Nachrichten über kleine Kämpfe an der Hochfläche von Doberdo und am Brückenkopf von Tolmein. Auch die kleinen Kriegsmeldiingcn und die Sondernachrichten sind an den beiden Weihnachtsfeiertagen sehr spärlich ein- gelansen, ein Beweis dafür, daß des Fest des Friedens nir gends durch ein großes Ereignis gestört wurde. Mit Aus nahme des Gebietes vom Hartmannsweilerkopf dürfte das hochheilige Weihnachtsfest Wohl an allen Stellen des Kamvfes gefeiert worden sein. Tie vom Hl. Vater ange regte dreitägige Waffenruhe hat leider nicht die Zustimmung der kriegführenden Völker gefunden. Daher mußten sich die deutschen Feiern in aller Stille vollziehen. Wie draußen im Felde, so würde auch daheim in diesen Tagen für den baldigen Frieden reckst eifrig gebetet, für den Frieden, der den Sieg unserer Waffen bedeutet und der so leicht nicht wieder durch einen Krieg gestört wird. Das Hauptaugenmerk ist augenblicklich noch auf den Balkan gerichtet. Tort glaubt man an die Entscheidung in diesem fürchterlichen Ringen. Einstweilen verschanzen sich die Alliierten in und um Saloniki weiter und Deutsche, -Oesterreicher, Bulgaren und Türken treffen die letzten Vor bereitungelk für den Angriff auf die befestigte Stellung der Feinde. Es erscheint uns zunächst wichtig zu wissen, was der Pariser allgemeine .Kriegsrat beschlossen hat. Darüber verlautet: 1. Die Ententetruppen in Saloniki sind auf 500000 M a n n z u b ring e n , wie sie General Sarrail, der dor tige Oberbefehlshaber, gefordert hat. 2. Gallipoli soll allmählich geräumt werden. Es befinden sich noch etwa IM000 Mann dort. 8. Eine Landung der Verbündeten in Klei nassen. I. An der Westfront soll bis zum Frühjahr die strik - teste Defensive beobachtet werden. 5, Italien verpflichtet sich, 6 0 0 0 0 Manu zur Ver teidigung Aegyptens zur Verfügung zu stellen. Aus diesen Beschlüssen ergibt sich, welch großen Wert die Entente auf einen günstigen Ausgang des Balkan feldzuges legt. Bisher waren dort für sie keine Lorbeeren zu holen. Im englischen llnterliause erklärte Staatssekretär Tennan, daß die englischen Verluste sich an den Dardanellen bis zum Dezember auf 4085 Offiziere und 20t 600 Mann belaufen, das ist eine Niesen,zahl, die die Räumung von Gallipoli begreifen läßt. Wir wissen weiter, daß Griechen land bisher allen Lockungen des Vierverbandes widerstand und eine vollständig neutrale Haltung beibehielt, wenn es auch den englischen Herausforderungen nicht trotzen konnte. Im rumänischen Senat wurde kurz vor den Feiertagen die Neutralität erneut betont, wozu der Beginn der Ausfuhr Von Lebensmitteln nach Deutschland und Oesterreich-Ungarn kommt. Bei den bisher neutralen Staaten hat der Vier- Verband demnach nichts erreicht. Er will daher sein Heil mit der eigenen Kraft versuchen. Diesem Zwecke dienen die 500 000 Mann. Dabei ist zu bemerken, daß der Beschluß noch nicht die Tat ist. Man muß abwarten, ob es gelingt, eine solch ungheucre Trnppenmacht in Saloniki anzusam meln, und vor allen^Dingen, ob der neue Vicrbund ruhig zu sieht. bis die ganze Gesellschaft beisammen ist. Wenn er die Zufuhren geregelt hat, wird er beginnen, einerlei, was sich in Saloniki aufhält. Neuerdings wird die Hauptrolle den Russen zugeschoben, die Bulgarien bestrafen sollen. Die Russen haben schon einmal eine Strafausteilungsrolle zuge- wiescn erhalten, die aber Hindenburg und seine Mannen glänzend vereitelten. DaS wird wohl auch diesmal so kom men. Auf Seiten des Vierverbandcs regierte bisher immer der große Mund, mit welchem allerdings keine Gegner ge schlagen werden können. X Neue Entwicklungsmöglichkeilen des Balkantrieges Die Mächte des Vierverbandes machen ernst mit ihrer Drohung, vom Balkan auch nach der völligen Besiegung des serbischen Heeres nicht abzulassen und hier mit dem Auf- gebot größerer Trppenmacht als bisher ihr Waffenglück gegen die Zentralmächte und ihre Verbündeten nochmals M «M «W M (Neuester Tagesbericht siehe Seite 2) Schneestürme Berlin, 27. Dezember. In Jütland war während der Feiertage laut „Berl. Tageblatt" ein großer Teil des Bahnverkehrs völlig eingestellt. Schwere Schnee stürme machten das Freihalten der Geleise unmöglich. Ein Bltttdrnnm In Rom verzeichnet die Aristokratie wiederum ein Blut drama. Rittmeister Graf Frenoglio fuhr am 25. Dezember mit seiner Geliebten, der Gräfin dMessandri-Salvacci, spa zieren. Der Ehemann der Gräfin mietete ein Auto und fuhr in vollstem Laufe in den Wagen des Rittmeisters hinein. Er tötete dann den heransstürzenden Offizier durch einen Revolverschuß und zerschnitt seiner Frau mit dem Rasiermesser Gesicht, Hals und Nacken. Der Tod des Gouverneurs von Petersburg Ans Stockholm meldet das „Berl. Tageblatt" den plötz lichen Tod des Grafen Adlerberg, Gouverneur von Peters burg, an Herzschlag. Das Straßcnbild i» Berlin war laut der Morgenblätter während der Feiertage ebenso wie der Verkehr in den Bahnen, den Gastwirtschaften und Theatern sehr stark von dem Feldgrau der Urlauber be herrscht. Die Eisenbahn hatte für die Bewältigung des Feiertagsverkehrs umfassende Vorkehrungen getroffen. Fürst Philipp Hohenlohe gestorben In Bad Neichcnhall starb im Alter von 63 Jahren Fürst Philipp Ernst von Hohcnlohe-Schillingsfürst, der älteste Sohn des ehemaligen Reichskanzlers Fürst Chlodwig von Hohenlohe. Berlin, 27. Dezember. Der „Berl. Lokakanz." er fährtznm Tode des Fürsten von Hohenlohc-Scknllingsfürst: Fürst Philipp Ernst hatte sich als Witwer der Prinzessin Chariclee Upsilanti mit der jugendlichen Schauspielerin Hen riette Gindra vom Münchener Schauspielhause morganatisch vermählt. Bald darauf traf ihn ein Schlaganfall. Er wurde entmündigt. Sein Bruder Moritz übernahm den Fürstentitel und die erbliche bayrische Reichsratswürde. Ter italienische Bericht N o m , 26. Dezember. (Amtlicher Bericht.) Artillerie tätigkeit auf beiden Seiten in verschiedenen Abschnitten der Front, besonders im Indicarischen Tale. An der übrigen Front ist die Lage unverändert. Zwei englische TranSpvrtdanipfer nntcrgcgangcn K öln, 26. Dezember. Der Berichterstatter der „Köln. Zeitung" meldet von der Holländischen Grenze: Wie ich ans bester Quelle erfahre, sind am 20. Dezember nachts vor Bonlogne zwei englische Transportdampfer untergegangen. Die Haltung des Königs von Griechenland Kopenhagen, 26. Dezember. Der Berliner Korre spondent der „Nationaltidende" wurde vom griechischen Ge sandten in Berlin empfangen und legte ihm ein Telegramm vor, das „Nationaltidende" aus London erhalten hatte, wo nach der Gesandte an den König telegraphiert haben sollte, daß die Lage Deutschlands ernst sei. Die Beunruhigung 'des deutschen Volkes wachse. Dieser Bericht soll nach dem Londoner Telegramm bei König Konstantin einen Stim mung s u m s ch w u n g hcrbeigeführt haben. Der Ge sandte erklärte zunächst, daß ihm von einem Stimmungs- »inschwung beim König nicht bekannt sei. Der König verfolge seit Kriegsbeginn eine Politik, die weder deutschfreundlich noch ententefreundlich, sondern rein griechisch sei: hierin sei keine Veränderung eingetreten. Weiter erklärte der Gesandte, er habe sich stets die größte Mühe gegeben, seiner Regierung rein objektive Berichte zu senden, und er glaube, daß ihm das gelungen sei. Die in dem Londoner Telegramm enthaltenen Behauptungen über seine Berichterstattung seien aus der Luft gegriffen. Er habe niemals Grund gehabt, zu berichten, daß die Neun- nihigung der Bevölkerung steige. zu versuchen. ES zeigt sich hierdurch immer deutlicher, daß der angebliche Hauptzweck der Landung einer Expeditions- armee in Saloniki seitens Frankreichs und Englands, näm lich die Rettung Serbiens aus der Umklammerung der deutsch-österreichisch-ungarisch-bulgarijchen Armeen in Wahr heit nur der Nebenzweck dieses Unternehmens und Aben teuers der Vierverbandsmächte war. Ter eigentliche Sinn und Zweck der Landung in Saloniki bestand darin, die wankenden Gemüter der neutralen Balkanvölker zu einem raschen Entschlüsse zu verleiten, sie zur Entscheidung zu gunsten des Vierverbandes zu drängen. Ties war vor allem mit Griechenland beabsichtigt, mit dessen Minister präsidenten Venizelos die Sache bereits im Vorhinein ab- gekartet worden war. In Griechenland hatte man mit der Beständigkeit des Königs zu rechnen vergessen, und dieser Rechenfehler hat auch den übrigen Plan unserer Gegner auf dem Balkan völlig über den Haufen geworfen. Bulgarien, das damals vor der Entscheidung stand, wurde durch die Landung der Franzosen und Engländer in Saloniki wohl zur derselbe» gedrängt, hat sich aber bekanntermaßen für die Zentralmächte entschieden. Rumäniens Anschluß hätte durch Rußland erzwungen werden sollen, indem eine rus sische Armee von Beßarabien aus auf die rumänische Re gierung einen entsprechenden Truck ausznüben bestimmt war. Zumindest erhoffte man sich von Ruinänien die gleiche Begünstigung wie seitens Griechenlands, nämlich den Durchgang gegen Bulgarien. Rumänien, das Feindselig keiten seitens des Vierverbandcs gegenüber nicht so preis gegeben war wie Griechenland, vermochte aber dem Drängen Rußlands zu widerstehen, so daß auch in diesem Falle die Berechnungen unserer Gegner scheiterten. Inzwischen war viel kostbare Zeit verflossen und die Armeen der Zentral- mäclste und der Bulgaren batten den Widerstand des ser bischen Heeres gebrochen, nahezu ganz Serbien besetzt. Die angeblichen Retter des serbischen Volkes sahen sicki nun in eine Zwangslage versetzt, aus der sie nur durch die wobl- wollende Neutralität Griechenlands gerettet werden konn ten. Das Spiel in Mazedonien gaben sie angesichts der Ueberlegenbeit der bulgarischen Streitkräfte verloren und wählten hier der Tapferkeit besseren Teil, den Rückzug auf griechisches Gebiet, der freilich nicht ohne schwere Verluste möglich war. Ta aber die bulgarischen Kräfte aus Rück sicht auf Griechenland nicht über die Grenze nachdrängten, io hatten unsere Gegner doch den größten Teil ibrer Expe- ditionsarmec und ihrer Waffen zu retten vermocht, lind wvt erst kam die ursprüngliche Stbsickst unserer Gegner am Balkan so recht zutage. Wäre es ihnen ernstlich nur darum zu tun gewesen, Serbien zu retten, so hätten sie nach ihrer Niederlage und ihrer Vertreibung aus Südmazedonicn nur das eine tun können und müssen, ihre Truppen in Saloniki wieder einzuschiffen und das Spiel auf dem Balkan ver loren zu geben. Sie handelten aber ganz anders. Jetzt wurde offen erklärt, daß man Saloniki als Operationsbasis ausgestalten wolle und keine Absicht habe, dieses griechische Gebiet freiwillig zu räumen. Trotz des Protestes der griechischen Regierung schritt man auch alsoglcich zur Her stellung eines großen verschanzten Lagers, dessen Vertei digungskraft durch immerwährende neue Transporte an Truppen und Geschützmatcrial von Tag zu Tag stärker aus gestaltet wird. Allem Anscheine nach bereiten sich Engländer und Franzosen vor, nicht nur Saloniki und seine Um gebung gegen eventuelle Angriffe seitens der Truppen der beiden Zentralmächte zn verteidigen und zu halten, sie be absichtigen vielmehr, auch zu gelegener Zeit die Offensive gegen Bulgarien und Mazedonien wieder zu ergreifen. Zu diesem Zwecke versammeln sie hier in Saloniki und an anderen Orten der griechisch bulgarischen Küste ihre ge samten verfügbaren Truppen, auch jene der Halbinsel Galli poli. Es ist aber klar, daß diese Absichten der Engländer und Franzosen nicht ohne die Hoffnung Ins Werk gesetzt werden, daß hierbei ein Zusammenwirken dieser Kräfte mit ihren Verbündeten, den Russen einerseits und den Italienern sowie den Resten der Serben und Montenegriner anderer seits ermöglicht werden kann. Während den letzteren von Albanien aus nur eine mehr defensive Rolle, die Bindung eines Teiles unserer Trnppenmacht zugedacht erscheint, sollen Engländer und Franzosen im Zusammenwirken mit an der bulgarisch-türkischen Schwarzen-Meerküste gelandeten Russen, die erst vor wenigen Worben wieder hergestellte Ver bindung der Zentralmächte mit Konstantinopel zu unter binden suchen. Darauf deutet ja auch der neuerliche Versuch der Russen hin, mit Hilfe ihrer Schwarzen-Meerflottc an der bulgarisch-türkischen Küste Landungsoperationen vor zunehmen, -Ob ihnen dieser Plan bereits gelungen ist, ge lingen könnte oder nicht, alle Vorbereitungen unserer Geg- ner weisen darauf hin, daß sie bestrebt sind, den Kampf am Balkan neu zu entflammen, vielleicht noch immer in der stillen Hoffnung, von den neutrale» Balkanstaaten den einen oder anderen als Bundesgenossen zu gewinnen. Dieses Bestreben unserer Gegner läßt für die nahe Zukunft
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