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Dresdner neueste Nachrichten : 13.10.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-10-13
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191110130
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19111013
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19111013
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-10
- Tag1911-10-13
- Monat1911-10
- Jahr1911
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 13.10.1911
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Ida sung WILL Ach-sthh ask-V «- Dresdner Neueft e NakhlktZl En m voll-, - -- .—.»- .»- -. Jus Indsok Ins-» lim- aaøwärts sc Is» für das Ausland Cha. Tibelleufas LIM- Die sweiipalttqeNektamedeileäürsdresdes Mk umgebunq t Mk» für suöwsttt bis l. et Bieder pplgasku and Jahresamfäpen Raben nach Tau-. Ihm-h aus«- sq Is. Insekt-te von aus-oktr- werden nur seqes sprangbezablmts Mfssvvmmtus Fin- das Erscheinen u bestimmten Tosen und Its-ten wird nicht sonnt-etc txt-. »p»-»chcs-sasbe sonst-Muts mutma- uusu Dum mäj »Yoro-nisten lIILUAZJZstFItIegi spät-te Pmtltchesunonceus tue-m - ums seinen I Mo Oktatnalpkeckieu nnd sit-hatte- ntks Ima- « Diele Nummer umfaßt 18 sein no Seiten 17 Und Is. Ziehuuazu e d Wall Kesc Nuteölotterke Seite U. »er ekl« GEMEI- Traub nnd Pant. Ift ed wahr, daß diefe Gegenwart keine Ideale mehr hat? Daß sie gansz im DiesseitssMaterialidi mag aufgeht? Wie heiß wird doch gerade in unsern ; Tag-en um Ideen und Ueberzeugungen geltritteni 7 Wieviel Kämpfe werden dafür erlebt, wieviel Opfer · werden dafür gebmcbii Noch lebt der Fall Jatho in Unfxer Erinnerung, die Geschichte des Pfarrers, der kük fein Bekenntnis Amt und Brot opferte. Nun , kommt aus Do rtm und die Kunde, daß über einen rein-sites Jathog das gleiche Nichtschwekt ice F Spruchkollegiumd und der Amtsenifetzung aufgehängt kst· Pfarrer Traub war im Jathoorozeß der Ver s tezdkgex des ,Jrrgeiftes vom Rhein«. Und den vielen Schriften, in denen er schon seit Jahren eine ; zekxgemäße Umformung des Bekenntnisses der christ : lichen Kirche gefordert hat, hat er jetzt ein-e Kampf ’"schx»t »Staatschristentum und Volls kixche« folgen lassen, in der er, gerüstet mit den scharfe-n Waffen der jüngsten theologischen Genera kjom aufräumt mit den überlebtsen Dogmen der christ tichen Orthodoxie und das Recht eines persönlichen Christentums verficht, dessen Theologie nicht mehr » Hm Widerspruch steht mit den neuzeitlithen Erkennt niqu, die uns aus allen übrig-en Wissenschaften zu ftrdnim Das Recht eines Christentan in dem nicht meh- der Buchftabc der Vergangenheit der allein aWehlaggeliende Faktor ist. Dafür wird fiih nun Pfarrer Tranb wie Jatho vor dem Sorukhgericht zu verantworten haben. Er wird feinen Richtern das Amt nicht leicht machen. Denn er ist ein großer Streiter vor dem Herrn. Und ein Manu, hinter dem zij ganze Generation non Theol en fteht. Man wird aber schon heute sagen können, : eß Trean kkotzdem das Schicksal Jathos erleben wird. Solange der Bekenntnigtext der-christlichen Kirche nicht neu zeitlich redigiert ist« kann ia das Snrnchkollegiuun dem die Wahrung dieer Bekenntnisses anvertraut ist, zu keinem andern Schlusse kommen als der ist, daß die, die sich nicht aufden Boden diesess Be kenntnisses stellen, außerhalb der darauf ge gründeten Kirche ihren Platz zu suchen haben. Und eine ~Redaktion« dieses Bekenntnisses steht vorder hand noch in weiter, weiter Ferne. Wenn aber die Orthosdoxie einen Mann von der starken Religiofität Traub s non sich weist, kann sie sicher sein, daß sich um Tran noch viel größere Kreis-e scharen werden, als um latho. Die Spaltung innerhalb der evange lischen Kirche wird durch den neuen Fall schärfer und fichtbarer wer-den« Und darin liegt anderseits auch eine Hoffnung: die Klärung und Erneuerung inner halb der evangelischen Kirche kann dadurch nur ge fördert werden. Unfer Sacher erlebt ja jetzt ebenfalls Kämpfe, die diefe Probleme aufs innigste berühren. Das neue Volksfchulgcfetz, das dem kommenden Landtag vorgelegt werden foll. soll uns auch eine Reform y- If ; Mantel und Pferde. - ; Von unterm Pariser ice-Mitarbeiter Paris. 10. Oktober-. «- Jn 2 Minuten 4375 Sekunden 126000 Fran ken zu verdienen, ist für einen Menschen eine ganz ; hervorragende Leistung. Für ein Psevd ist es nicht gerade ein Erei nis allerersten Rein-ges. Aber es lohnt sich immerlgim die vier Füße energisch in Be- Wegung zu setzen. Achtzehn Pier-de erschienen. Aber nein, das ift ja nicht so wichtig: von den 100000 Menschen, die den friedlich und schön umlaubs ten Rennpiasz des Boiö bevölkerten, waren 99000 nur zu den set-den gekommen, und das find gar « keine interessanten Leute. Die haben mit ihrer ge « giginlithen Poutinie »Volk« gespielt und zählen ein«- ni mi « Aber das andre Tausend Der Preis der Stadt Paris lautet die Winterfreuden und die Winter moden ein. Man ist endlich ans der Villegiadur zurückgekommen Man legt wieder dicker auf, weil ; man die schmelzende Sommerhitze nicht zu fürchten ; hat, man eröffnet die Salons, um die kleine Politik , und die großen Her ensaiiären zu bewerkstelligen. z Man gebt nach Lonaräampz mn guten Tag Nr sagen . und die Derbstmvsden aneinander zu bewun rn, .zu studieren und zu beneiden- So könnte man sagen. Aber eigentlich war ed ganz anders. Das kann man Jiech an den fünf Fin-» « Mit abzählen. Ein-e Dame, am ersten Oktober vom Lande zurückkonrmh kann am achten nicht ibre TVURM fertig haben. Selbst nicht, wenn der Schnei der liefern könnte, selbst nicht, wenn sie ein Modell kaufen wollt Man will doch vordersebem wie und wo. Man weül doch erst die Freundin auf irgend- Siuen falschen Modetip hineinfallen lassen. Kurz Und aut, inan wartet. Man ist ia nicht geradezu »ab aerissen«. Und man gebt nach Ranva Um dU schen, wie die Mäntelfenies und elzbänbler die Zübichen kleinenSchausp selerinnen MYtaffiett haben, MU Beruf ed ist, aus den Bühnen r wenig Geld Du schweigen, und im Leben umsonst das »Schvnste M Kleidern, Pelzen und Hüten zu tragen. Woiiir ihnen anderwärts das Glück blüht. ’ Und diese kleinen-Damen - waren auch nicht-R Dem Tahfedlte der Glanz. Der-Himmel war tr , und die äntelaenies fragten sich den ganzen sor- UMAO ob es sich ltciknen wurde, Nbertausende dM NMU Mszuse en. ndlich entschlossen sie lich, kleine Detacheinentd inauszuschicketn Und so lieferte die llm Mode ein so zartdesaitetes Vor antun-fecht p I W stamm- stch flir M II Zum-i iiereiu 111-seyen- Os Dresden Ins sonnen neuerlich « Is» pro Qui-ital Um Ut. into-aus« durch uulu swamp-Filtrum month u p-» pro can-M US Ist. tret Bau-. Mit der Cellu- JI ««cts setz-sk- gskt Itz· der Leut-He »Oui«-r · Fliege-te sticht-· le ts M. pro Monat Its-. passe-L m Denn-plans und den deutschen kommu luip A tglluftr.spmqflcs month es Pf. m cum MIN . B slm Mast-Beilage « 69 · , . M JI Weithin-sm lIIH A mMflr.We«wn-ti.l. Kr. product-lII WBMMKLVMOY . 1.(-2- - G· Iqch wunindsst .pk. Bock-u m ewiqu längere Zeit hinaus die Italiener in ständigen Kriegszuftande halten. Dadurch würden die er müdendften und lostspieligften Expeditionen klip, Jtalien bevorstehen. Nach Ansicht der Luni-euerv maßgebenden Kreise würde aber dann Italien gos, zwangen lein; in Unterhandlungen mit« der Türkei wegen eines Friedensfchlusscs einzu treten, wenn die Vorbedingungeu zu diesen Unter handlungen den Jtalicnern auch nicht gefallen sollten. s Der ~Corrierc dltaliM bestätigt obige Auf «sassung. Er erklärt die Meldung über Friedens-ver handlungen zwischen der Türkei und Italien für verfrüht. Von solchen VerZandlungen könne nicht eher die Rede sein, bis die ürkei aus das be stimmteste auf ihre Besitz-ansprüchc auf Trtpolis verzichtet habe. Dazu scheint man in der türki schen Hauptstadt noch nicht bereit zu sein. Wir «et« halten folgende Drahtmelduna von unsrer Pariser Reduktion: O Paris, IS. Oktober (Pliv.-Tel. der Dresdner Neues-ten Nachrichtcu.«p Der Korrespon dent des »Geh-I de Paris-« in Konstantinopel rele graphierf, daß sich wichtige Entfchlüsfe in Konstantinopcl vorbereiten. Ein Ko miker-, das von den Behörden unterstützt wird, soll beabsichtigen, die Güter aller Jtnlicncr zu kon fi Dzicrcm Vermutlich werden die Ojroßmächte gegen el folches Verfahren Einspruch erheben. Privateigen tum bleibt auch im Kriege unangetastet, soweit es sich nicht um Konterbande handelt Oesterreich zu nachgiebis? Die Aktionen Italiens an der albaniichen Küste haben, wie mehrfach gemeldet, den lebhaften lin willen Oesterreichcs hervorgerufen, dein Graf Lichtenthal durch den Botschaster in Rom Ausdruck gegeben hat. Anfcheinend genügt das gewissen Zirkeln nicht; unsre Wiener Redaktion drahtet uns: -id— Wien. 12. Oktober-. (Priv.-Tel. der Dreddner Neuesten Nachrichten.) Aufsehen erregt ein Artikel der »Reichspost«, der man Beziehungen zum Belvedere ider Residenz den Thronfolgerss zuschreibt, gegen den Grasen AehrcnthaL weil dieser gegenüber dem Vorgehen Italiens an der albanischen Küste angeblich zn nachsichtig gewesen sci. Das Blatt zieht auch eine Parallele zwischen den Opfern, die Oesterreich-llngarn für die Annexion Bosnieng und der Herzegowinu bringen mußte-, und der kostenlosen Annexion von i Tripolis durch Italien, eine Gegenüberstellung die sehr zuungunsien Oesierreich-Ungarns ausfällt Kostenlos ist die Annexion von Tripolis übrigens keineswegs-, nnd ob die Jtaliener billiger davon kommen als die Oesterreicher, ist heute noch völlia unentschieden. Sind die Türken schlau genug, den Krieg zu verschleppen, so wird man in Rom bald besorgt werden wegen der Rechnung, die den Ab geordneten vorgelegt werden muß- Also man trägt ihn wieder. Und dazu noch einen andern Pelz, der zuerst sehr unbeliebt war, weil man ihn sehr biläik der Masse hingeworfen hatte. Das Dposium. an bekam einen stattlichen Kragen für dreißig Mark, nnd der sah auch abscheulich aus. End lich ist es gelungen, von diesem Tiere Pelzwerke zu sabrizieren, die um die fünfhundert Franken spielen. Nun ist er gemanaged. Nicht als ein großer, ent nervender Pelz für die allergröße Welt, für die der Hcrmelin in ungeheuren Flächen wohl zum tausend sten Mnle das Allermodernste fein wird. Aber für den Mittelstand in Bürgertum nnd Halt-welt, der sich so den letzten Hundertsrankschein irgendwo zu ammenscharri. Er ist auch sehr schön geworden. »Und dazu trägt man die schwarze Sealmütze mit »Opossnmrand... Und wenn Sie, gnädige Fran, vom vorigen Jahre noch einen Blanfnchs dabei-, Skic können ihn seelenruhia anstragen, selbst in Paris-. Aber mit den Hiiten müssen Sie noch warten. Hier ist ein sehr gistiges Blau beliebt. Es wird nicht lange Zäem legen Sie sich nicht fest. Ich telegraphiere « nen . . . Xxch hatte natürlich auf Alcantara gesetzt. Nur sur Sicherheit, iini mich gegen Tripoletteo Uiiznvees lässiakeit einigermaßen zu waninien Das war so, als wollte man sich - siir alle Fälle in dein Augen blick verheiraten, da inaii eine eiitziickeiide, kapridiiiic Geliebte gesunden hat. Die bekommt dann Hernielin und die Frau den Maulwurf. Die Spekulation war nur zu richtig. Denn Alcaiitara lief niir nicht won. Sie sah sehr schön und brav aus« aber Tripolette zeigte einen Galopp! Nein, es war nichts übertrieben was ich von ihr gehört hatte. · Teipolette ist das pfui-gewordene Genie-! Neaainök Mein Vermögen war nicht zu wenig sitt dieses Ge schöpsi Wie das in jeder Sehne lebte! Nein. das war nicht aus die Gnaiie der langsam laufenden Giiiile angewtesem Das liei aus sich heraus-. Die Glocke läutet. Am Rande einer schwatzen Menschen-wüste gleitet pfeilschnell das Rudel. Jemand schreit hinter mir: »Dein-gleite Juli-du« Um so iesseiz so wird sie erst ganz Genie sein können! Sie koyiuieii in die letzte Gerade. Voran drei, die mich überhaupt nicht interessieren. Man schreit: Passe Poiiitei« —- Wer ist das? Aenne ich nicht. Wo iit Tripnlettev Da löit sich mein erdbeeeatiiner Reiter ans dein Feld. Ttipolette unbeschreiblich schön. . Sie aalomert nicht« sie tanzt, wenn. sie niir Siizanneö - Geitße nnd Krasthittte!.,. , ·H"·Si’c""siüiså Fünfte. unter acht-scha. Wie zu frieden wäre mein alter Bett new-Hm neun sc II in der Schule je so weit spricht hätte: . , unsi» Vom I. 177. lf Ist-ask Tschmk )- It. Kinn-Im- Ihlissljch Ists-. k» W- sowie wird es Othöhtsq mtsltuag W Illllllihalllllllk Tllllkszilllllll Größte Bahre-itan in Sachsen. Wen und Meschäftsftelle Wage t. sen-sprecht- Rcdotttou Okt. M« Erz-edition Us. M Bei-las skr. M des Neligionsunterrichtes bringen, und die sächsische Lehrerschast, hinter der die Masorität der sächsischen Bevölkerung speci, hat den Anlaß be nützt, um eine Neugestaltung des Religionsunters richtes im Sinne eines von toten Dogmen besreiten «Chri·stentums zu lot-denn Sie hat im Zusammen shang damit gewünscht, daß Luthers Kleiner Katechisi mus nicht mehr in dem bisherigen Umfang die alleinige Richtschnur des Religionsunterrichtes sein solle und daß insbesondere das-Aufsichtsbe» h ältn is, in dem die Kirche zu der Schule steht, aus gehoben werde Diesen Wünschen hat die Kirche nun ein entschiedenes Nein entgegengestellt Die gestrige Sitzung der Landessynode gab darüber volle Aufklärung Jhr lag - wir haben über die Sitzung bereits gestern ausführlich berichtet - ein Antrag des Shnodalen D. Paul-Leipzig vor, der die grundsätzlich-e ablehnende Stellung der Kirche zu den Forderungen der Lehrers-hast sormulierte und der von der Synode mit allen gegen eine Stimm e angenommen worden ist. Es ist eine sehr eindrucksvolleKundgebung gewesen, in der dieSnnode gestern ihrer Meinung Ausdruck gegeben hat. Man hatte zum Wortsührer den greisen Leipziger Primi tius von St. Thomas gewählt, der der Snnode setzt 25 Jahre angehört und mit Ablauf dieser Session überhaupt aus feinem Amte scheidet. Es war sicher lich von tieser Wirkung, als der greise Theologe die Regierung aussorderte, die Uebermittlung der religiösen Lehre auch in Zuknnst in denselben Formen erfolgen zu lassen, die ihm ein ganzes und reiches Leben lang heilig gewesen sind. So so rt nach der Annahme des Antrags Pank erhob sich der Prä sident des Landseskonsistorinms Dr. Böhme und sprach Ynamens der in evangeliois beauftragten Staats minister der Snnode den Dank des Kirchenrsegiments für die Entschlossenheit aus« mit der sie sich an die Seite der Minister gestellt habe. Wenn der Konsisto rialpräsident den Dank des Kirchenregiments, das in diesem Fall mit der Regierung gleichzuseden ist, bereits in die Sitzung der Sqnode mitbrachte, so kann man sich des Eindrucls nicht erwehren-dehnte Vorbereitung »He-nd Regie der Kuang«M-««vns « zügliche war. Sie lehrt vor allen Dingen über den : Standpunkt der Regierung klar sehen, in einer Weise, die allerdings siir weite Kreise des sächsischen Volkes sehr schmerzlich sein muß. Die sreudige rasche sDaniksagung der Regierung an die Synode läßt er- Tkennen, wie sehr ihr dasFesthalten an den bisherigen Formen des Religionsunterxichts erwünscht ist, und welche Widerstände sie im Landtag den Bestrebungen für eine g ro ßz üg i g e und umsasiende Reform ent gegensetzen wird. Die kommende Landtagssession wird die Wellen sehr hoch gehen sehen. Sie wird mehr als ie im Zeichen geistiger Kämpfe stehen —- im Zeichen von Kämpfen, die durch die begreifliche Tatsache hervorgerusen werden, daß die Mehrheit eines modernen Volkes für sein religiöses Leben andre Formen und andre Formeln braucht als die, von deren Bestand den Vertretern der Orthodoxie sstr alle Ethik und Charakterstärle abhängig zu sein scheinen- Nicht umsonst liest man des Morgens in sieben Zei tungen, daß Aleantara lI ein fadelhasier Gaul ist, der zwar selten was qewinnn aber nach seine-m Derdysieg bei jedem Rennen zu den größten Hofs nunäyein erechtiåt - ich hatte leantara schon in den Lobpreisuni gen gelanasweilt So ein richtiges Pferd, das nur dann als erstes ankommt, wenn die andern langs samer sausen - die Gnade haben, langsamer zu lauhsen Schön, edel, vollkommen durchgebildeh sa wo l. Aber das Feuer, die Genialitiit der Beine, mußte der Stute versagt sein« Da waren Bronzino nnd Matchleß schon andre Pferde. Und vor allem Tripolettei Schon dieser aufreizende aktuelle Name nnd dann alle-, wasnran von ihr Hirte. Ein unde rechenbaries Pferd mit nicht gerade rühmtenSieaem aber mit einem Glan, dem man alles zutrauen konnte. Gelang der große Ritt gestern nicht, so konnte er heute gelingen. In Tripolette war ich verliebt, ans Tripolsette setze ich mein Vermögen im Geiste natürlich. r Erst aab es andre aleichaiiltiae Rennen, und ichsah wieder stumpssinnia die paar Mantel an. Man saat ietzt in Paris, die Mode wäre dies Jahr männ lichen Eine Probe daoon sah ich schon vor oier Wochen in einer kleinen Bar, in der sich sunaeDamen in indidireten Tänzen wiegen. Es war ein Schwarm bunter Papaqeiem Alle sehr weiblich angezogen. Mit den muntersten Bitten. in den lustigsten Farben. Und dann tam Suzannr. Ich spreF seht von Suzanne und nicht non Trioolettr. Also uzanne law wie ein Junke. In einem yweireisiaem schwarzen. bald lanaen Männeriidereieser. it einem runden, wei chen. schwarzenMsnner ut, mit einer kleinen. schwar zen Mannertrawatte Also qans samt-. Nur die Daut leuchtete sehr weis. Ader die ase war so tiibn nnd zart wie die eines Budem nnd die cuaen so srei und ruhig, nnd die Zähne so txt-irr und gesund, und die Haare so dlond nnd aesii Ich saae das nur so, um an ihr weniastano was ander-sehen Sie können auch echt gewesen sein, denn es war kein un natürlichea Blond. und sum-ne ist so einfach und erhaben. Wenn sie eine Seele hätte, sie wäre der Ikdßten Dinge siidia». Wenn sie oieriiißia ans die Welt gekommen wäre-ä- diitte sie die edle« arose cat tnna von vlleaniara und das Genie non ttioos lette. Leider hat sie weder vier Inse, nocheine seelex Es war cui-armes avoser Die Marien waren wie ausaescheeckt und sahen ndernd en der tect sam grasen und cis-suchst Fra empor. sie sonnen sich so aeschmeichelh wenn Summe sich derabties mit wuqu tat-ein Und ihre Mmenswnrdeuedler sinds i Ists -- · Der lahme Krieg. » Arn türkisch-italienischen Kriege haben weder die Riedensireunde noch die Kriegsluftilgen izre Freude. ne nicht, weil er den Umvert i Jrer deale von neuern offenbart hat, dies-e nicht, weil »nichts passiert« und man wohl von dem letzten ostasiatischen Kriege her andres gewohnt ist. Die Gelben hatten mehr Ochneidals die Weißen, die einem wirklichen Kampfe so tollluhn aus dem Wege gehen . . . . Von kriegerischen Ereignissen ist heute nicht das geriFsie zu melden. Am 12. Tage nach dem Beginn der eindseligkeiten ift endlich der erste Teil des italienischen Expeditionstorps glücklich in Tripolig gelandet, angeblich von etwa 80000 Menschen mit Hochmsen begrüßt - der Historiker wird dereinst an dieser Meldung der römischen .Tribuna« einige Nullen abziehen müssen. Aber auch bei den Türken scheint es zu hapern, wie aus folgender Depesche hervorgeht- V Konstantinopeh 12. Oktober. iP riv.-Tel. der Dresdner Neuesten Nachrichten.) Das Zentral komitee der Jungtürken hat vom Komiiee in Tri volis dringend Hilfe verlangt nnd erklärt daß die Araber bis jetzt nicht bewiesen hätten, daß sie energisch gegen die Jialiener vorgehen wollen, während-die türkifchen Soldaten sich tapfer ver hielten. Das Zentralkomitee hat seinerseits Hilfe versprochen und dem Komitee in Tripolis die Auf forderung übermittelt, den heiligen Krieg zu cr klären. Hilfe versprechen und Hilfe verlangen in Einem Atesmzuge man hat feine Zweifel, ob darunter die Feinde sehr leiden werden. Italien will Tripolis annektieren. Während die Jtalicner vor dem Ultimatnm den Türken noch die nominellie Oberhoheit iiber Tripolis zugestehen wollten, sind sie dazu jetzt nicht mehr bereit, sie wollen eine Provinz ~Tripolitalia-· ein richten mit dein Herzog der Abruzzem dems»deen von Prenesa«, als Vizekdnig Uns wird gemeldet- Os London, 12. Oktober-. sPtiv.-Tcl. der Dresdner Neuesten Nachrichtan Man ist hier der Meinung. daß, ehe man mit der Türkei in Unterhandlungen trete, Italien vollkom men in Tripolis installiert sein müsse. Der gegenwärtige Zustand ist nach Ansicht der Londoner maßgebenden Kreise unhaltbar. Man ist hier vollkommen überzeugt, daß Italien nach Tripolis gegangen ist, nn: sich dort endgültig fest duieseu. Das bedeutet ader nicht, daß man davon überzeugt sei, daß die Pforte den Jtalienern sich ohne weiteres fügen wird und daß die wirkliche Oktnpation friedlich und schnell vor sich gehen dürfte. Das Hinterland von Tripolis bietet den türkischcn Truppen ein sehr günstiges Feld, und wenn die Italiener einmal weiter in das Innere eingedrungen sein werden, werden die Türken aus Arn nächsten Abend waren die Papa-seien alle smännliQ Nicht schwarz, dazu fanden die wenigsten den Mut. Aber sie trugen Mäntel, in deren Taschen »sie die Hände vergraben konnten, und sie iruaen runde, weiche Männerbiitr. Und SuzanneP Sie kam in einem großen, wallendencherbui, im schillernden, seidenen Kleid, das den klassischcn balsaniaiz zeiatr. Und ein Kellner trug ibren SpitzenmanteL Sie war wieder Weib geworden, und die Papaaeien zerbrachen sich die til-die, was denn der großen Ssuzanne am Abend zuvor eingefallen iei - l Sie hatte eine kleine Mode gemacht und war ebeujoxafch davon abgekvmmem Ich überschäde Suzanne nicht, so schwer es mir wird. Sie hatte diese Mode nicht selbst gemacht. Ader irgendwie hatt-e sie einen Gedanken, der in allen Schauseniiern sich bloßitellte, mit einer Konsequenz durchgeführt die siir ihre Person wundervoll paßte. Die Welt wird sich mit dem allgemeinen Gedanken begnügen, daß man die Mäntel sehr schlicht und ein fach schneidet. und daß der Mantel das kürzere lackett verdrängen wird. Die Ursache liegt in der Pelz verwenduntr. Wir Männer gewöhnen und bekannt lich nur lanafam an die Forderungen unsrer Frauen« Erst kommen sie mit einem Krägelchem dann mit einein Kragen. dann mit einer Born Der Pelz wird länger, und die Rechnungen und das Gesicht. Aug der Boa wird ein Bolero. nicht übel. der Bolero zur Jacke, zum Jackett, zum Mantel. Nur in Yroßem ruhigen Flächen kann sird das herrliche Material präsentieren. Und wer tes Geld zum Mantel hat, der nimmt den Schal von drei viertel Meter Breite und drei Meter Länge. den Ruft von einem Meter Rufädrad und die Rechnung ist dann auch ein r So stehs- neit uns Männern hatHund auf welche Pelz-net man sich gefaßt zu machen ’ Der Maulwnrf wird wieder modern, ob dieser blinde Erd-wühlet davon sehr entzückt fein wied, ift eine andre Franc. Es ist iest wokl sieben Jahre her, das man ihn kreierte und bu ftäbl eh ans dem Staube der Verachtung zog. Ich lebte damals in einem r. ruhigen Lande, m dem man den Maulwukf wen er trug als fabrizierte. Es z r in Fee-li- und Wald kein sauget nnd unser döefltiizet O rmaulwurfdiäqey e mit eine-n Fixum·anqestellt war, begriff gar nicht, ymitmn er plötzlich die doppelte Arbeit leisten sollte. »Da-unl- nalnn ich mir vor, meiner Frau einen Pelz tncntel zusammenzumyrdm Ich stellte ein Dutzend an.-auf. Aber die Maul-dritte sind bekanntlich . nnd sie verfehlen stets die richtige Tür. . , st. 48» sit« 90927 -S Uhr. i Uhr. Ible ClB2 tat-oft Sco- lang l e 75 Pf· Zäle kalt« ilephoøj
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