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Dresdner neueste Nachrichten : 11.07.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-07-11
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192907113
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19290711
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19290711
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1929
- Monat1929-07
- Tag1929-07-11
- Monat1929-07
- Jahr1929
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 11.07.1929
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Dresdner Neueste Nachrichten windend-stieg YZKWÆMMJÆ . M Its-Ists MIWZM Yes ask-MS Yoschmj m »Univqu TM 79 am Mz Hm 2 IVU sw- . unabhängige Tage-senng in der Tschechoiölowakei monatlich d Kr. u. Dostvezug sur ZJconat tm Mo Ist-R - die Brief hohe qu Duchstqhm «I . Juli 2,25 Rai-L einschließlich 0,12 IMM. postgebühren whne Zu katth ist-R s Für Elnschqlftpunq an desti«mmtenagz:33 « O d l d . d . it Fellungsgebühkx Kreuzbandiendungem Inland wöchemåich 1,10 IDE nsd plösen kann eine Gewähr ulchk übernommen werden. m an es.un In u rie« e uns nglajnspksmzcllmmmckloK.-Pf.,Øksxkgksåpenzlsxusz Reduktion Bei-las nnd sandigeMMellu Dresden-I..zekdtnandstt.l - zernkntx file den Onødekkehk Sammeln-immer Und-, sur den zeknvektedk 14194,20021,27951—27983 « Semin- Utueste Dresden - postschem Dresden 2000 Itchtveklsngdt Einfalqu ddm Rückt-M werben ledek ngesoudi noch aufbewahrt - Sen Falle hsmr Gewis- sefkiebistdkunc ode- Streits baden unsre Oeslehet keinen Anspruch auf Rachliefekung oder Ckstqttung des entsprechenden Entgeltd M. 159 Donnerstag, 11. Juli- 1929 mVIL Jahrg. Strefemanns Mahnung macht Eindruck Des Sinn der neuen deutschen Vorschläge - Berfchäkfung der Spannung zwischen Png und Budapest Ein neuer Ozeanflug geglücki »Es beginnt zu dämmern« Telegramm unsres Korrespondenten ch. Patkö. 10. Juli Hier herrscht ein starker Unterschied zwischen der Anssassnng maßgebender Diplosnateu nnd Parlamentarien Die stnuzdsische kalontatie arbeitet an der »Lianidiernug per Nachkriegssrageu«, während sich die Freunde Peincaves ans der Rechten dagegen wehren, die Genfer Beschlüsse als Konserenzgrnndlage anzuer kennen. »Es beginnt aber in den desen zu dannnern«, schreibt ein Bonlenardblatts »Man ge steht zu. dasz es ohne Räumung keinen YonngsPlau und ebne Betrug-Plan keine Rennrationen gibt.« Dr. Stresentanns Erklärungen iin »Matin« haben in dieser Hinsicht ei n e he i lsa m e psychologische Wirknnq erzielt. Der De nntierte Lantier bezeichnet die Ausführungen des Reichsauszeuniinisterz als so klar und einleuchtend, daß kein versteckter swuadsischer Nationalist dagegen etwas einwenden könne. Lantiee schreibt in seinen Watte Amme Libre«, die Rechtsparteieu wurden sch tiber Dr. Stresernanns Erklärungen zwar aus -regen, aber sie wären zu dein Eingeständuis ge zwungen, daß die Rheinlandräutunnq zwangslänsig siattsinden müsse. Jeder weitere Ansschnd wtirde die Blaniaae der sranzdsischen Rechten vergrößern Diese Meinung sindet sich auch in den Parteiblättern der qeuiäszigten renublikanischeu Kreise, wie Hernöö »Victoite«. M d glich erwe i s e wird Dr. Sttesemauns »Matin«sExnois-s auch dein Ministernräsideuten Poiuearå svon Nutzen sein, wenn er in der Finanz ’komnission der Denutiertenkantnier »Aber die Zu sammenhänge zwischen Pontia-Plan nnd Räumung sprechen wird. , In der Rechtspreise ist der Ton natürlich ein ganz andrer. Dr. Stresetnann wird hier sehr ungnädig behandelt, weil er die Tat sachen in ihrer nüchternen Härte sprechen läßt, weil er eine zieltrefsensde Behandlung der Konserenzfrawen verlangt und vor Verschleppungen warnt« Das gefällt den politischen Schwarz-schau nicht. Sie finden es unerhört, daß Deutschland, wie sie sagen, zur Eile drängt. Es paßt ihnen nicht in den Kram, an ein geganaene Bin-bangen erinnert zu werden und, um sich aus der Verlegenheit zu helfen, fafeln sie wieder von »Papierwischen«, (den Locarno-Verträgen, dein KelloawPakU unid behaupten, Deutschland sei es, trotz den Erklärungen Dr. Stresemanns, nicht ernst mit der Durchführung des Young - Plians. Am hseftigsten reagieren sie in der Saar frag e. Mit einer Verbissenheit, die an Wut grenzt, lehnen die Nationaliiten eine französisch-deutsche Aussprache über eine vorzeitige Regelung der Saur irage ab und pochen auf das Saarstatut, das inihnen noch allerlei heimliche Annektionshvssnunaen erweckt. Die deutschen Vorschläge B. Berlin. 10. Juli. (Eigener Drahtberichy Die deutsche Regierung Hat (wie wir gestern noch iin größten Teil der Auf-lage berichten konnten die Red.) durch ihren Botschafter in Paris einen voll ständigen Arbeitsplan für das Inkrafttreten des Saum-Planes und die politische Regierunsg-skonferenz Eil-erreichen lassen. Der deutsche Vorschlag geht dahin, schon am lö. Juli in Berlin eine Sachverständigen lonferenz zusammentreten zu lassen, deren Aufgabe es km soll, die im Maus-Plan vorgeiehenen Organi iationen zu schaffen und den entsprechenden Entwurf auszuarbeitew . . Der Sinn und die Absicht dieses deutschen Vor ,ichlages scheinen hie und da mißverstanden worden zu Ijsein Das Wesen des Vorschlagses ist dies- Jm YoungsPlan selber wir haben hier schon mehr- Ficch daraus hingewiesen ist zunächst einmal der Zu kiammentritt zweier Organisationskomiteeö vorge sisdetn Bevor der YoungsPlan angenommen werden ktann, muß man wissen, wie er durchgesührt werden TM Diese vorbereitende Arbeit sollen die Organi- Isisationötomitees besorgen: eschandelt sich dabei-un die -.'eichsdahn, die Reichs-bank, die Obligationen kund bnliches mehr. Ob auch die finanziellen Fragen, will Men, die Verteilung der Quoten aus die einzelnen ributglåubiger, bei derselben Gelegenheit vereinigt tden sollen, scheint noch nicht ganz sicher. Geschieht »Es, so wird die Hinzuziehung der kleineren Staaten Whl daum sich vermeiden lassen. Ursprunglich sollten « n der Tagung der Organisationökomiteeö nur die chvn im YoungsPlan Vorgesehenen teilnehmen. « Soviel tiiber die Konserenz der Organisations omitees, von der, im Interesse einer Beschleunigung. u«-tfchland oorgeschlagen hat, daß sie schon am "« Juli in Berlin stattfinden soll. Du r cha u d da - Mszu trennen ist dies grsoße politische onfereiiz. Auch die gliedert sich naturgemäß-in «.lTeile. Fu dem einen wird man über den Youngs M M verbandelnbabem in dem andern über diev Ikkkschen Folgen, das heißt, die Räumung des be sten Gebiets (Rheinland und Saat). Die franzö- FHOU Bestrebungen gehen, oder gingen wenigstens Wes-, dahin, die beiden Materien auch zeitlich zu kennen, d. h. uns zunächst den YoungsPlan an shmen zu lassen und das Weitere zu vertagen. Dem enjiber besteht die Reicheregierung nach wie vor,» HW Wswxuevw Bette-Meers cui-der- Was Amerika fagf Sonderiapelfdienst der Drsesdner Neuesten Nachrichten .- New York, .10. Juli. lDurch United Pres) Zu den Bemühungen Stresemannö, dsie rasche Annahme des Anna-Planes durchzusehen erklärt die »Wald-« in ihrem heutigen Leitartikel, d nsz di e Haltung des deutschen Angenministers die einzig richtige sei und alles Lob ver diene. Je länger die Annahme des Pontia-Planes hinausgeschossen würde, meint das Blatt, desto schwie riger würde es sein, eine Uebereinstimsmuna zwischen den beteiligten Staaten zu erreichen. Gleichzeitigikeit. Wir werden nichts dagegen haben, daß man die beiden Fragenkomplexe in zwei geson derten Ausschüssen bearbeitet, aber diese Arbeiten müssen dann parallel nebeneinander hergehen. In der Beziehung kann es kein weiteres Entgegenkom men der deutschen Regierung und kein Abhandeln geben. Gibt England in dekSaatfkage nach? Telegramm unsres Korrespondenten RR London-, 10. Juli « Ueber den Termin und das Programin der Ede vorftehenden Reparationskonferenz dürfte mit Aus-» nahme der Saarfrage nunmehr allgemeine Ueberein ftimmung deftehen.. Es scheint feftzuftehen, daß. der ti. August, ein Dienstag, fiir die Eröffnung der Kon ferenz in Aussicht genommen ist« Da die franzöfifche Regierung · ihren«.Widerftand gegen - die "·gleichzei-tigei Inangriffnahme allersur Beratung stehenden Fragen aufgegeben hat« wird die-unverzügliche Einfetzungjder verschiedenen Unterausfchtisse keine Schwierigkeiten mehr machen.· Jn-d e r Sa a r f-r a g es. fcheint -da-: gegen wieder, wie Pressenachrichten zu entnehmen«ist,« fisch der englische Standpunkt demsfr·ai«n-"" zjd fifch e n zu .n ähe r n, daß nämlich vdie Erörte-« rung diefer Frage auf dieser Konferenz nicht oppor-« tun «fei. Ei e offizielle Verlautbarung liegt- jedoch darüber noch nicht vor. Der Streit um den Tagungss sort ift fest die einzige »Meinungsverfchiedenheii, die diefthrarbeiien für die « Konferenz noch ernstlichl au ält. - » - " Keinemandvekdekbrltifchen Rheinlandtmvpen Eine offizielle Erklärung im Untirhanö X London, 10. Juli. Im Unterhaus erteilte der Staatdsekretär Für dadKriMswesen vaus die Inst-law ob sür sdie nächsten drei sonate irgendwelche « n-. stalten zur DIE-Haltung von Mandvern britischer Trup pen aus deuts em Boden qetrossen worden seien-Äol pende von den Bänken der Regierungspartes mit ei atJßrusen ausgenommene Antwort:· »Bei der dritt schen Rheinartnee werden in diesem Jagre te in erl es Mand v e r oder Uebungen inner atb des Brigadeverdandes durchgeführt werden. Die Re klieruna wünscht nicht, der Äivilbevölkerung absichtljch sc.geqz,temlschkeiten und Belästtqunqenjn verur tk s T · Das Minderheitskabineti Bünger Ferien haben immer etwas Wohltuendes. Ihrem Nahen ist es auch zu verdanken, daß die neue sächsifche Regierung nicht noch durch verdrängte Ministersessel-Komplexe ausgebooteter Parteien zu grunde gerichtet wurde. Aufwertler und Miso-Ita listen, von deren Votum das Wohl und Wehe des kommunistischen Mißtrauensantrags abhing, haben sich die Sache, wie man zu sagen pflegt, in letzter Minute nochmals dnrch den Kopf gehen lassen, und dabei ist ihnen offenbar die Erleuchtung gekommen, daß die Verantwortung für den Sturz der soeben ge bildeten Regierung von dem Lande kaum zu tragen gewesen wäre. Noch am Tage vor der Abstimmung war das Stichwort Landtagsausldsung in die Debatte geworfen worden. Inwieweit die Haltung der beiden genannten Parteien dadurch beeinflußt worden ist, läßt sich natürlich nicht sagen, obwohl die Ver mutung nahe liegt, daß gerade sie einer solchen Ent wicklung nicht ohne Sorge entgegengesehen hätten. Anderseits war aber der Gedanke an Neuwahlen acht Wochen nach dem 12. Mai schon deshalb absurd, fweil die Möglichkeiten einer Regierungsbildung in keiner Weise erschöpft waren, weil insbesondere das Haupt problem der politischen Konsolidierung d i e G roß e Koalitiom ernstlich überhaupt noch nicht in Er wägung gezogen worden ist, so viel man darüber aus allen Seiten, mit Drohungen und mit Befürch tungen, mit Wünschen und Verwünschungen geredet hatte. o « i Der dünne Boden unter der Regierung Bünger, der nach mancherlei Fährnissen nun mit Ach und Krach gezimmert worden ist, bedeutet durchaus keine Stabi lierung der innersächsischen Politik. Die wird erst kommen, wenn es gelingt, eine Regierung zu finden, die eine wirkliche Mehrheit des Landtags fiir sich hat. Heute sind, siir Sachsen immerhin merkwürdig, Deutichnationale, Landvolk, Wirtschaftspart·ei, Deutsche Volkspartei und bis aus weiteres siins National sozialisten die Kräfte, aus die sich die Regierung zu stützen vermag, 41 Stimmen, von denen die der Nationalsozialisten, wie aus den Worten ihres Spre chers deutlich genug hervorging, nur von befristeter Treue sind. Und es scheint uns, als ob die loyal ab wartende Haltung und die Unterstützung bei positiver Arbeit, welche die Demokraten zugesagt haben, für die Regierung bald wertvoller sein dürfte als die Augenblicksgnade ider Rationalfozialiftem Diese wollen Freiheit für ihre Arbeit gegen den Staat. Der Abg. Kunz beklagte sich gestern bitter darüber, daß der bis herige Innenminister Dr. Apelt seiner Partei diese Freiheit nicht gegeben bat. Der neue Jnnenminister wird an diesem für die Marschrichtung der National fozialiften entfcheidenden Punkte kaum eine andre Hal tung einnehmen können als fein Amtsvorgänger. Dennbier gehen ja wie-der Haksenkreuz und Somm stern zusammen. Undder Landesinnenminifter, der das«Rotfrontkämpferverbot nicht aufbebt, erscheint lübrigens gerechtermafzeni auch der Hakenkreuzfront gefährlich. Wie man aus dem zweiten Hakenkreuzs brief— an die Korintber erfuhr, würden die Mannen Hitlers für diefe Freiheit, die fie meinen, auch eine marxsistifche Regierung in Kan nehmen« . So kann vielleicht die vielerörterte »neue Si tuation-« eintreten, sdie die Sozialdemokraten bestim men.·wird, ernstlich in Verhandlungen über eine Kon litioneinszutreten Es ist Inder Aussprache über die Regieruwgöercklärung viel von den-Sinn der-Wahlen die- Rede getvesen szDehtucs Hatte ohne Zweifel recht, alter meinte, der Sinn der Wahlen sei subjektiv io mnnigssaltig wie die Parteiiziele Objektiv könne er nursder gewesen sein« dem Lande eine arbeitssähige » Regierung der Mitte km gebeu, an die sich die Par « teien rechts undzliwks »so weit als mit-glich anschließen Im Landtag selbst hält man die Regierung Blinaer s siir ein Ue«bergangs«ka«binett. Nach ihm wir-d kaum ! eine andre Regierungslbildung möglich sein, als die . der Großen Koalition Dann werden auch die Na « tiln:alifozialissten nur noch e.ne-bedeutuugslos·e Gruppe » sein. Es ist möglich, daß diese Einsicht »die National fozialisten nur Mäßigunsg zwinge, unid daß in diesem ! Falle der Regierung ein längeres Leben beschieden s; ist, als-es ietzt-den Anschein-hat« Eine Wirkung, dte L man begrüßen dürfte. Denn die Zufanrmeniehung hesåiatbinetts das wurde an dieser Stelle bereits zum Ausdruck gebracht verbürgt sachliche Arbeit. Jedenfalls in höherem Maße als die Konstellation, der sie ihr Entstehen ver-dankt. Zu dieser sachlichen Arbeit gehört aber auch die Widerstandssähigteit des Volksbildungsminisiers gegen parteilikhe Beein - slussungsversuche in Dingen der Kunst, Die Staats ·«lptisshneu -.sdnneu. stö. Referenten Feige-malte Muzaud ertragen, der als einzige Eignung partcisfrcundbiche Protektion aufzuweisen hätte. Und es wäre einfach die Pflicht der Sachlsichkett, einer Kunst- und Kultur pplåtih die daran-f einginge, das Vertrauen zu ent zie en. ist-I Die Alt-sozsialisten haben gestern erklärt, daß sie die Streitfrage, welche bei der Berti-sung Dr. Biingers entstanden ist, durch den Staatsgerichtshof des Deut fchen Reiches entscheiden lassen wollen. Man tann nur hoff-en, daß diese Erklärung nicht mehr als ein Rückzuasgefecht bedeutet. Denn von dem Staats geriihtshos sollte man in Sachsen nachgerade genug haben. Es ist nicht ohne Reiz, sdasz dieser Ruf nach dem Staatsgerichtshof jetzt von Herrn Heldt ausgeht, der das Ende seiner Minister-Mast gerade dieser Insti tution der Rechtsweisheit verdankt. Und wenn das Sieben-Männer-ziollegiuni in Leipzig eines Tages entscheiden sollte, daß bei der Stimmenberechnung am 27. Juni die abgegebenen weißen Zettel der Kommu nisten mit zu beachten gewesen seien und Dr. Bünger nicht als rechtmäßi? gewählt gelten könne, was wäre der Erfolg? Viel eicht hätte Herr Heldt dann Und sicht, noch« einmal auf eine Woche den Geschäfts ministerpräsidenten zu spielen. Aber dieser Preis wird kaum von- irgend jemand hoch genug ange schlagen werden, usm eine Erskhtitterung der staatlichen Verhältnisse, wie wir sie dank dem Staatsgerichtshosf schon einmal erlebt haben, zu rechtfertigen Die Vorgänge liei der Wahl Dr. Büngers haben gezeigt, daß Meinungsverschiedenheiten über die Aus legung der-in Frage kommenden Artikel der fiikhfii schen Verfassung entstehen können. Auch Abg. Dr. Bliiher wir-d skeinesn Zweifler oder ganz ungläubi gen Thomas belehrt haben, als er gestern den Staub fkhen Kommentar zum Handelsgesetzbuch - das klaffifkhe Buch in Ghrenl zur Interpretation des sächfisschen Staatsgrunsdgefetzes heranzog. Der Land tag sollte deswegen die Zweifel von sich au s ein siir allemal lösen und durch einen Zusatz zu dem Verfassungsartikel festlegen, wie bei der Wahl des Minissterpräisidenten künftig verfahren werden soll. Das würde zur Beruhigung der politischen Atmosphäre nicht unwessentlich beitragen. Und diese Beruhigung zft für Sachsen bitter nötig. In wenig Tagen geht nun der Landtag in die Feriem Es hat viel geregnet. Doch nnn scheint sich die Sonne auf ihre somtneiliche Arbeitspslicht allge-« mach wie-der zu besinnen. »Wachsweiier·'«»jedenfalls-. Das erweckt Erwartungen Viel-leicht kommt doch bis zum Herbst das Wunder. Vielleicht wächst, wenn so viele Blüten Frucht ansehen, auch die politische Ein fischt.. So ist der M·en«fch, der keiner Fiziltkon angehörth Noch am Landtag piflanzt er die Hoffnung anf. Ein- Punkksieg Daßdaö Kabinett Bünger bleibt, wußte man schon vorher, nachdem die loyale Haltung der Demokraten zu dem Mißtrauensvotum bekannt-. gewinen war. Eigentlich hätte nach der Ablehnung des Miß trauensvotumö trotzdem während der Etatsberatung nach parlamentarischem Gebrauch die Regierung oder wenigstens doch der Finanzminister wieder zurück treten ·müssen. Aber in Sachsen nimmt man es nicht so genau. ismmcrhin bleibt doch höchst interessant, daß bei Beratung der Vorlage 100 über die Staats straßen «der Finanzminister mit allemNachdruck und unter.Ablehnung aller Verantwortlichkeit siir seine Person nnd sür das Kabinett sich gegen einen An trag 1118, die «schwarz-gelben« Straßen in staatliche Unterhaltung zu übernehmen, eingeseßt und ihn für untragbar erklärt hatte, und daß trotzdem dieser Antrag mit den Stimmen der Kommunistem Sozialdemokraten und Nationalsozialisten (i) an-. genommen wurde, obgleich diese sich doch wenige Mi nuten zuvor mit der üblichen Ueberheblichkeit als die entscheidende und maßgebliche Regierungspartei prä sentiert und. sogar - man höre und staune die Auswandszulagen der Minister und Ministerial beamten im Gegensatz zu ihren Reden und ihrer Hal tung im Ausschuß im Plenum mitangenommen hatten. Daß Dr. Bünger zunächst bleibt, wird man aus persönslichenund sachlichen Gründen aber durchaus begrüßen. Freilich, es war usur ein-sehr schwindet- Pu n·«ktsieg. Und der Laie wird kaum begreifen, daß nach sächsischem Parlamentsrecht ein Minister pväsident nötigenfalls mit 88 Stimsmen gemählt, acber nur .mit mindestens 49 Stimmen wieder gestürzt werden kann Trotzdem war die Zahl derjenigen, die das Mißrrauensvew W etwas nein-es G-
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