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Dresdner neueste Nachrichten : 20.07.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-07-20
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192907206
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19290720
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19290720
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1929
- Monat1929-07
- Tag1929-07-20
- Monat1929-07
- Jahr1929
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 20.07.1929
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resdner Neuefte Nachrichten J of U Mut O Messe-IMM- kiikmäswo MADE-Ins —BOIUS«MME « W 3""«"""« M 2 25 R M - Aaschw Oxpåmpaeamoäekzriszggszxg cost-M ä-Dt.,imk Uncbhckngsge TOgcszeMmg in vkk Dich-wo-otpwskFUkaHZistiFanakaYmZpmä z« 250 - - U C We gen Ili 2,25 K.-:N. i " . « . Lskgkkazo IMM- - Ick ØIMCUIMS CI btfllmmien Tag-u mit and l . flälungsgebühk). KästalilägciejdugäezrtßllHDPZCFZSÆUANYka pap ptcktzen kann eine Gewähr nicht übernommen werden. esc un n u riet e uns Anstade Einzelnnmmeklou M außerhalb IFR m -1,25 .- . ·· . .· .· . !sedaktiIon,XYRZRZUÆFYELJFVZIIIJJYZKIZMZMJ « FMMM Mk den Oktøvekkehk Sammeln-Immer Ums-, sm- den zeknvekteor 14191,20022. 27981—27083 i Telequ Uemäe Drede Itfßtsttfekxkxesven 2000 kllOkVMng Ækem habet- unske Besiedn kein-a Anspruch qui Rachliefsmng ova- Ckflattunq des entspräche-wen Essig-its Nr. 162 Sonnabend, 20. Juli 1929 MVIL Jahrg. Anakiffe ver franzijstitljen Linken auf Poinctmj Gcharfe Abeechnnng wegen der Ruhebefeiznng Auch Washington nimmt gegen China Stellung - Großfeuer im Emdener Hafen sMitimcifme Vocaeceimuuen in ver Manosmucei Telegramm unsres Korreipondenten RFL London-, 19. Juli s Immer neue Nachrichten iiber militiirischc Vor jmimugeu an der russiichschinesischev Grenze trejsen I- London ein, ohne jedoch die oorherrschende Ansicht zu verändern, daß ein Krieg in der Mandschurei un wahricheinlich ist. Einiae Kommentare, beispielsweise ein Leitartikel im »Dain Telegraph«, geben der Auf fassung Ausdruck, daß die Sowjetreaierung entweder wirklich den Krieg wolle oder doch den Eindruck her vorrusen möchte, daß sie ihn wolle. Nimmt man jedoch alle vorliegenden Kommentare der englischen, amerika uischen und japanischen Presse zusammen, so ist es wermschenky wie tubia die öffentliche Meinung die ieuiichtlichen Truppcubcwegunaen an einer der schtqgadern der Welwolitik aufnimmt. Der Grund dafür dürft-e darin liegen, daß man allgemein den Ehinesen eine Lektion adnnt, und daß niemand glaubt, die Russen würden mehr als eine «Strasexpedition« zustande bringen. Es wird hier ganz ofsen und wohl gesällig die Meinung geäußert, daß die Zurückhaltung ans seitdem Beginn des Konflikts die Ursache der wachsenden Kühnheit der Rassen sei. - » Wenn England im Augenblick einen ähnlichen sinsluß ausüben könnte, so würde es dies vermut likh in gleicher Richtung tun, nämlich in dem Sinne, daß es durch Passivität Rußlands Hand stärken würde. Die gleiche Stimmung herrscht osseulmt in Washing- Ltvn wo nach einer Meldung der ~Morning Post« sias seutimentalc Interesse an dem jungen China sast ganz verschwunden ist und die öffentliche Meinung in dem gegenwärtigen Konflikt eher Rnßland begünstigt, weil die Rassen ausnahmsweise einmal die Eigen stumsrechte auslänidischer Nationen in China ver kteidigew f » . Esiä die »Timeg« aus Washington melden, qtaubt die amerikanische Regierung noch immer, daß die rufsifchschinefifchen Streitigkeiten unmittelbar vor der tatsächlichen Kriegsertlämng haltmachen werden. Immerhin haben sämtliche amerikanischen Konfuln in der Mandschurei Ordern erhalten, alle amerikani fchen Bürger in der gefährdeten Zone zu warnen und im Ernftfall in Sicherheit zu bringen. Der verfchies deutlich aufgetauchte Gedanke, die Vereinigien Staaten um Vermittlung zu erfnchen. findet in Washington offenbar gar keinen Anklang. Dagegen macht man sowohl Rußland als auch China darauf aufmerksam, daß fie soeben den Kellogg-Pakt unterzeichnet und sich auf die Anrufung von Schiedsrichtern festgelegt haben. Das gleiche Blatt meldet aus Tokio, daß die fcharfe ruffifche Antwort auf die chinefifche Note in Japan einigermaßen überrascht habe, daß aber auch die neuefte Entwicklung die Auffassunq nicht erschüt tern konnte, daß es nicht zum Kriege kommen werde. Das japanifche Kriegsmiuifterium erklärt. daß felbft im Kriegsfalle Japan keine Drum-en nach der Maudfchurei fchickeu werde. eine Erklärung, die ein fach bedeutet, day man nicht«-ans-etnen. Kriegofall glaubt. ..« Melduwgen aus Nanking und Scham-» .3 loien et kennen, daß die Chinesen das russische Vorgehen mit erstaunlichem Gleichmut betrachten. Der vor-herr schende Faktor in der chinesischen Politik dürfte über haupt die lieberzeugunq sein, daß Russland nicht ne süxchtet zu werden braucht, selbst wenn es zum Krieg kommt· Diese Zuversicht wird übrigens von eng lischen Veobachtern skeptisch beurteilt. Wenn es zum militiirischen Zusammenstosz kommt, so hält man hier die Niederlage Chinas sür beinahe unvermeidlich, vor ausgesetzt, daß die Rassen nicht so weit in die Mawdschurei eindringen. daß eine japanische Inter vention notwendig würde. Belagerungszustand über Charbiu XTok i o , 19. Juli. Durch FunkspruG Wie ans Charbin gemeldet wird, ist dort sofort nach dem Abbruch der chinesierncsischeu Beziehungen derselagernngszuftand verhängt worden. Starke chinesifche Trnppenabteiluugen versehen den vPanctmilleudieust in den Straßen. Eine Proqu- HUaLion des Gouvernenrs droht fin die Verbreitung Don nudegründeteu Gerüchten die Todesstrase an. slle Zeitungen sind unter Zenfur ges stellt. Das Gefchäftsleden ist lnhmgelcgt rot-den. Jm japanischen Koufulat drängen sich die Tlowjetruisischen Staatsnngehdrigen, die ein Vifum zu Jnhalten wünschen, um nach Daireu zu geben« Keine Antwort Chiana-? 'X Schanqhai,l9.luli. (Diurch Funkspruch, Reuter.) Die die chinesischen Blätter erklären, beabsichtigt die Nankingregierung nicht, auf die lebte russiiche Note, die den Abbruch der Beziehungen erklärte, zuer widekn Nach Meldungen aus russiichen Quellen haben "ivwieirusfische Flugzeuge in der nördlichen Man .dichurei über chinesischem Gebiet Flugblätter abge- Ukaem in denen die Proletarier Chinas aufgefordert .wetden, die Sowjetregierung zu unterstützen. Wie es vweiter heißt, werden die rufsiichen Bandelsschisse auf dem Amur in Blagowefchtschenki zusammengezogen, wo Ue Möglichkeit besteht, große Truppenmassen in sikdeSfter Zeit in die Mandschurei zu werfen. Deutschland Im dieznieressenwahmehmung gebeten XBekciu.lo.Ji-li .--s--«« « bet ’ iefunspu h« . auch die SIW Wahr . Samt-I THZFZFIIRMUUU Zekxuthk sei der den « Interessen Ersuchen statt- Yiehkuttitä gekrieruua bat beiden ; en e HMcbclL «« Es ist bemerkenswert. daß dieses Ersuchen um END Wer Interessen von Rußland und China, den beiden Gegnern im ostasiatifchen Konflikt, gleichzeitig nd Unabhängig voneinander, gerade an Deutschland kWet worden is . Deutschland ig die einzige Gon -. M- dke machibolitiich am ernen Osten völlig uninteressiert ist, so sehr es sich bemüht, die wirtschaft lichen Beziehungen zu China und zur Mandschurei auszubauen und zu pflegen. Durch den Verzicht auf alle die chinesische Souveränität beeinträchtigenden Konzessionen hat sicä Deutschland in den Jahren nach dem Kriege ein ho es Maß von Vertrauen bei der chinesischen Regierung gesichert, das sich nun, in einem für China kritischen Augenblick, in der Uebertragung des Jnteressenschutzes äußert. Für Deutschlands An sehen im Osten und in der Welt wird diese Geste der Nankingreaierung nicht hoch genug zu bewerten sein. Daß Rußland den gleichen Schritt getan hat, dürfte Deutschlands Rolle nicht unwesenilich erleichtern. Wird doch dadurch von vornherein ausgeschlossen, daß man Deutschland in seinem Treuhänderwerke ein seitige Parteinahme vorwersen könnte. Schon sent kann ausgesprochen werden. daß Deutschland bei der Wahrnehmung der übernommenen humanitären Pflichten sich ausschließlich von dem Gedanken des Friedens leiten lassen wird. Die Beurteilung der Lage in Berlin B. Berlin, 10. Juli. Eise-der Drabtbericht) Die Lage in Oftafien bekommt nun doch ein recht ernsteö Gesicht. Truppenkonzentratiouen an der Grenze werden von China wie von Rußland in großem Umfang vorgenommen. Aber wie in London und in Washington nimmt man auch in Ber liner politischen Kreisen im Augenblick noch nicht an, daß es zum Aeußersten kom m e n wird. Bei den starken Trunvenaniammi lungen und der erregten Stimmung büben wie drüben wird es freilich nur eine Frage der stärksten Nerven fein, ob die Gewebre losgehen oder nicht. Aber auch dann würde fürs erste nur die Gefahr brtlicher Zu sammenftöße droben, die ernstere Nachwirkungen nicht unbedingt zu haben brauchen. Schließlich fürchtet fa jeder der Beteiligten, das Odium der Schuld am Aug bruch der offenen Feindfeligkeiten zu tragen. Weiter nimmt ntan hier als sicher an, dirs Ja v an trotz der reservierten Haltung, die es zu zeigen sich mildt, sofort einareist, wenn das Geplänkel zu ernstem Kampfe wird. Zur Stunde liegt ein ein gehender Bericht der deutschen Gesandtschcrit in Tokio noch nicht vor. Nach den Zeitungsmeldunaen scheint man in Japan die Dinae insdeö sehr ernst zu nehmen, wobei sich allerdings nicht ersehen läßt, wie weit hier der Wunsch der Vater des Gedankens ist. Man hebt hervor, daß die Nussen auf keinen Fall ihre Beteili gung an der mandschurischen Eisenbahn aufgeben werden: eine unter ihrem direkten Einfluß stehende Verbindung des Binnenlandes mit Wladiwvsiok sei iiir sie eine Lebensfrage. , Eine stärmische Auseinanderfetzung Telegkamm unsres oh. Paris, 19. Juli Seit zwei Tagen bleibt Ministerpräsident P din earö der Schuldenregelungsdebatte fern. Es ist wohl anzunehmen, daß es sich um keine diplomatische Erkrankung handelt. Aber der Zufall will es, daß gerade während der Abwesenheit Polncaråg dem »Mann der Ruhr« von den Führern der radikalen Partei und von den Sozialisten gründlich die Leviten gelesen werden. Briand, Painlev6, Barthou, Tardieu sitzen auf der Regierungsbank und hören dieser fcharfen Abrechnung zu, ohne fich ein zumischen. Jm Gegenteil, manchmal nickt Painlevö beifällig und Briand schüttelt den Kopf, als wolle er sagen: »Warum hat Poinearå meine Mahnungen, nicht in die Ruhr einzumarfchieren, unbeachtet ge lassen?« Als Herriot, Bergery und der Sozialift Auriol die Revarationspolitik Poincaråö in den diifterften Farben schilderten, hatten sie die Genug tuung, daß Briand am Schluß ihrer Reden höflich Beifall spendete. Die Mittels und Nechtgparteten ge bärdeten sich fehr erregt. Mehrmaw entstiftete sich Marin darüber, daß auf der Regierung-bang die Toleranz gegen die »Verleumder« Poincarås denn doch zu weit getrieben würde. Er erhielt von der linken Seite her die ironifche Antwort, das Ruhr unternehmen könne nur Poincarö selbst verteidigen. Am aggressivften zeigte sich der Radikalfoziale Bergery, den Poincarä früher öfters wie einen Schuliungen abgekanzelt hatte. Als früherer Kabi nettschef Herriots, der die politische Kulisse fehr gut kennt, trat er den Behauptungen Poin car6s, daß das Ruhrunternehmen nicht allein unvermeidlich, sondern auch einträglich gewesen fei, mit aller Wucht entgegen. Er befchuls digte den Minifterpräfidenten, die französischen Reva rationshoffnungen vernichtet und alle Aussichten auf eine günstige Einigung mit Deutschland durch eine brutale und finnlofe Sanktionöpolitik zerstört zu haben. Dann warnte er vor dem schädlichen Einfluß Poinearög bei den ietzt schwebenden Verhandlungen Für die beschleunigte Räumung trat er ebenfo ent schieden ein wie der Sozialistenführer Blum und er klärte, gegen die Regierung stimmen zu wollen, deren Haltung in der Reparationöfrage er alg »dunkel und machiavelliftifch« bezeichnete. An die Bereinigten Staaten richtete er die Warnung, durch ihre finan zielle Druckpolitik sich nicht bei allen europäifchen Staaten verhaßt zu machen. Der Sockialisst Anrivl beträftigte die Aug stthrungen Blau-O »Der Veriailler Vertrag ist an allem schuld«, rief er aus. »Der Weg, den wir von Versailleö bis zur Pariser Reparationökonsserenz zu rückgelegt haben, führte zur Erkenntnis, dasz der Friedens«-ertrag den wir Deutschland diktiert hatten, uns selbst tn schwere Krisen stürzte.« »Die Idrechnung mit Poinearö erhielt dadurch einen interessanten Beigeschmack da se man de n verstorbenen Marschall Joch sür und gegen das Ruhr-unternehmen aus spie lte. Die Radikalen erklärten, Foch habe zuerst vor dem Ruhreinmarsch gewarnt und dann den Standpunkt vertreten, daß das Rushrgebiet die Sicher heit Frankreichs nicht erhshr. Daher sei er sür die Räumung gewesen. Der Rechtödepntierte Reibel Kosten-andeuten suchte das Gegenteil zu beweisen. Er verlas zwei Privatbriese des Marschalls Foch an den Präsidenten der Republik, Doumergue, in denen Foch vor einer Gesamträumung in einem Zuge warnt und ein etappenmäßiges Zurückziehen der Trupven gemäß den deutschen Reparationsleistungen empfiehlt. Die Einmischung des Marschalls in eine rein reparationss politische Angelegenheit beweist, welchen Einfluß der Generalstah aus die Behandlung der Nachkriegsfragen ausübt. B rian d fühlte, wie unangenehm die Ent hüllung Reibelg wirkte und äußerte sein Bedauern darüber, daß über die Haltung des Marschalls Foch in einer politischen Frage öffentlich diskutiert werde. Am Schluß der Nachmittaggsitzung kam es zu einem heftigen Zwischeniall. Als der Sozia list Grumbach für eine Politik der Freundschaft zwischen Frankreich und Deutschland eintrat und der Rechten die Worte zurief: »Wenn wir den Youngs Plan annehmen und nicht sofort das Rheinland räumen, begehen wir am deutschen Volk einen mon strdsen Betrug«, da brüllte der Nationalist Faure dem Redner zu: «Scprechen Sie französisch!« Die Linke brach in einen Sturm der Entrüstung aus und ver langte, daß Faure zur Ordnung gerufen werde. Das geschah. Aber Faure legte kräftig los. Er rief den Sozialisten alle möglichen Beschimpfungen su, beson ders der Ausdruck »Verkausde« kam in verschiedenen Varianten vor. Der Lärm und das Geschrei wollten kein Ende nehmen« Erst als der Präsident nach dem Hut griff, trat wieder Stille ein. Nach langen Auseinandersetzungen wurde he schlossen, eine Nachtsitzung abzuhalten, denn es standen noch 23 Redner auf der Liste. Die Hitze lähmi Teleqtamm unsres Korresponbeuteu Ch. Bari-. is. Juli Die Mehrheit der Deputierten wollte gestern eine Nachtsitzting abhalten, um den Abschluß der Rattiizies rungsdebatte noch in dieser Woche zu erreichen. Sie hatte aber die Rechnung ohne die e r b a r m u n g s - lose Ditze gemacht, die in dem Saal herrschte. Als die Abgeordneten um 10 Uhr abends ihre Sitze ein nahmen, war die Atmosphäre unerträglich. Der Schweiß rannte den Volksvertretern von den Stirnen. Verzweifelt über diesen Zustand schlug der Präsident vor, sich mit einem Redner zu begnügen und dann die Sitzung zu beenden. Raum hatte der Deputierte Reynaud, ein Verteidiger der Politik Botm earås, seine Rede begonnen, da verließ mehr als die Hälfte der Deputierten den Saal und kehrte nicht mehr zurück. Reynaud sächelte sich, während er sprach. Er schien am Ende seiner Kräfte angelangt zu sein, denn er sagte plötzlich: »Jnsolge der schrecklichen Hitze werde ich mich kürzer fassen.« Beute nachmittag wtrh Potnearö wieder in die Kammer kommen. Der Ministerpräsident bleibt wohl zur-ersichtlich und rechnet mit einer starken Mehrheit; aber dieser Auffassung treten zahlreiche Parlamentarier entgegen. die an nehmen, daß die Regierung zur Not eine knappe Mehrheit von 20 bis 80 Stimmen erhalten werde. Der Völker-bund wartet ab Telegtammunsre-Korrespo«ndeuten zw. Gen-. Is. Juli In den Kreisen des Völkerbunded beschäftigte man sich geftern eingehend mit der Frage, wieweit der Völkerbund durch die Vorgänge im Fernen Osten berührt werde. G- handeli fich dabei allerdings vor erst um rein theoretische Erörterungen, da noch von keiner Seite auf Grund ded Artikel-s 11 der Völker bund auf den drohenden Konflikt in der Mandfchurei aufmerksam gemacht wurde. Da ed fikh aber um einen Konflikt handelt. der »von Einflqu auf die inter nationalen Beziehungen fein tann, und da er den Frieden nnd das gute Einvernehmen zu ftdren droht«. fo könnte der Völkerbund von fedein Mitglied ge beten werden,·fieb mit der Kriegddrohung zu beschäf tigen. Der Generalfelreiäk des Bandes wird zur Zeit durch den Uniergeneralfelreiär DufouriFåronce vertreten. Man hat sich gestern etnqehend damit beschäftigt, ob die Einberufung einer außerordent lichen Ratstagung zu erwägen fei, kam a be r davo n nb und stellte sich nun anf den Stand punkt, der Rat wolle sich mit der Sachlage in seiner ordentlichen- Sitznng befassen, falls nicht feine Inter ventgon durch. ein Mitglied des Bandes gewünscht wer e. Daß der Völkerbund in diesem Avnslikt kin areisen kann, obwohl es sich um den Streit eines Mitgliedes und eines Nichtmitgliedes des Bandes handelt, legt der Artikel 17 der Satzungen klar dar. Der Nat hat das Recht, den deiden Gegnern ein Schiedsgerichtsversahren vorzuschlagen und, salls Russland dieses adlehnen würde, alle Sanktiiinen gegen dieses Nichimitglied zu tressen. Man sosst allerdings in Geni, daß einerseits der Keiman- akt, anderseits die Jntervention Japans schon dafür Sorge tragen werde, daß der Konslikt nicht zum osses nen Kriege sührt. Immerhin versolat man die Vor aiinae hier mit einem ungewöhnlich grossen Interesse.
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