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Dresdner neueste Nachrichten : 20.07.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-07-20
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192807206
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19280720
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19280720
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1928
- Monat1928-07
- Tag1928-07-20
- Monat1928-07
- Jahr1928
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 20.07.1928
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Dresdner Neuefte Nachrichten . eigenpkeistz Die 26 Im breite este kostet MS Jst-AL- , » . ges f q d MWMIIMÆM HEXE AMIVMW Unabhängige Tageszeiiung LIWVMsp opiekkiää M 111-M —2-2.5.-R;«.—Mi « Apsch U2 So Ihm Die THqu THE « MS 2 -" » fllk postbezu für Monat Juli 2,25 R.·M» für die TichemosGlowakel »Musik«-IF Amt-. ;Im Gnschqlskmhkmflckemlklsgstaxszäst ei v s i rnonaklfckJ d Kr.ls. Krenzbandfendnnaem Inland wöchentlich 1,10 KlN rnpgplåizen kann eine Gewähr nichf übernommen werden. m. Don cis · und Judnsirte«3etiung BIREMWMIFZTZMW Mantua- Berlag und Daupiaefchöfwsteae Dresden-at- Fekdiuqndstr. e ss Fernwi- 1 4 inse- 20 024- 27 gez-, 22 sm- 27 983 - Terms-Neuem Dresden ·«po·stscheck: Dresden 2060 lichtperlatlgke EIIsGUVUUOM Mk Volksska Istde Otdtk illkcckgthvdf vvch aufbewahrt - Jrn Falle höher-r Gewalt Betriebsstörung oder Streife haben unsre Besieher keinen Anspruch aus Rachlieferung oder Erstarkung see entsprechenden Entgelti »Ah-—- Rr. 168 ' - Freitag, 20. Juli 1928 xxM Jahrg. Chamberlain über die Rheinland-Räumung Keineriei englische Initiative Mitfpracherecht Miene-? - Die Untersuchung des Attentais in Mexiko Herriois Standpunkt Tclcgramm unsres Korrespondenten ob. Paris. 19. Juli Zu dem bekannten Beschluß der französischen sozia siskischen Partei. der die sofortige Rheinlandräumung fordert, nimmt da s Organ Herriots, der linkedümerliche ~Quotidien«, in folgender Weise Sielluna: »Die Zweite Jnternationale fordert ständig die sofortige Räumung des Rheinlandes und wird ans ihrer nächsten Taguug den Ausdruck ihres Willens in dieser Hinsicht erneuern. Welches wird wohl die Lage Paul-B oneou rs sein? Das Mandat, das ek von seiner Regierung erhalten hat« gestattet ihtn nicht, dieser Forderung der Zweiten Juternationale seine Zustimmung zu gebeu. Wird er sich anderseits in formelle Opposition zur Zweiten Juternationale setzen? Wir erkennen ohne weiteres an, daß die so fgeitellte Frage heikel ist. Aber man hätte nicht ge z stattcg sollen, dasz sie überhaupt gestellt werde. ; Deutschland selbst verlangte in den Besprechungen von Ishoiry nicht die sofortige nnd vollständige Räumung des Rheinlandes ohne Gegenleistung Deutschland schlug uns vor. zu verhandeln und ein Geschäft zu stehen« Zug um Zug. Frankreich sollte seine Truppen zurückziehen. Deutschland sollte nach llebereinkunft milden Vereinigten Staaten die Obligationen des Seines-Planes zugunsten Frankreichs nnd der übrigen Alliierten mobilisieren. Zu dieser Zeit erhob Strcse knann noch keine andern Ansprüche Es sind vielmehr diesranzösischen Sozialisten, die durch ihren rnklngeU sls Feldzug siir eine bedingungslose Räu nunaTeutschland dazu gesiihrt haben, seine ursprüng liche Stellung zu ändern, und die französischen Sozia listen find fiir die Rede Hertnann Müllers verant wortlich, in der er die sriihere Räumung des Rhein landes wie ein Recht forderte, ohne etwas als Gegenleistung anzubieten. Diese Haltung der fran zösischen Sozialisten hat ferner auch die Haltung der Zweiten Jnternationale bestimmt. Die sozialistischen Parteien der andern Länder waren der Ansicht, daß sie keinen Grund hätten, unnachgiebiger zu sein, als lbre französischen Kameraden. Da die französischen Sozialisten aber die Räumung bedingungslos verlangten, haben auch die Sozialisten andrer Länder sie verlangt, und das um so williger, als sie dadurch den Interessen ihrer eigenen Regierungen dienen konnten. Aber wo und wann hat in der französischen sozialistischen Partei eine Debatte stattgefunden, um die Partei zu dieser Stellungnahme zu ermächtigen? Aus welche Unterstützung im Lande zählt die sozia listische Partei zugunsten einer Politik, die nur Rück sichten aus die deutschen Forderungen nimmt und ihr-en die berechtigten französischen Forderungen vpert?« Der Artikel des »Quotidien" ist ein neuer Be- Ws für die außerordentlich nnklare und zwei dSltkige Haltung Herriots, der sich gern als der Apostel des Friedens und der Versöhnung feiern läßt, als Staats-wann aber bei der Behandlung dieser Fmgen bisher stets in auffallender Weise ver fagt hat« Lcm Güdiirol Bot- Ueberrafchungen2 Seipei und Mussoiini Von unterm N.-Korrespoudcnten Junsbtuck, 17. Juli Die Stimmung in Tirol hat sich nun nach den letzten Ereignissen, den bekannten Verliiiitbaruiigen der amtlichen römischen Nachrichtenstelle ~Agen,3(a Stesani«, der eindrucksvolle-r Gegenknndgebnng auf dein Berg Ziel in Zunsbruch beruhigt. Die Tiroler bürgerlichen Abgeordneten haben die Regierungs erkliirung im Hauptansschusse wohl zustiinmend, ie doch nicht voll befriedigt zur Kenntniss genommen, die Anstliiruugen des Abgeordneten Dr. Kolb und auch zuletzt jene des Abgeordneten Dr. Straszner haben ihre Wirkung getan. Man kehrt in der Bevöl kerung zum Glauben zurück, die Abgeordneten des Landes im Nationalrate, die im Februar dieses Jah res die dil.iloinatisch-volitische Offensioe gegen Italien eröffnet haben, hätten die Pflicht gehabt und sie hätten diese Pflicht auch befolgt, der Regierung seit entgegenzutreten, wenn diese non den am 28. Februar sestgelegten Grundsätzen in der Südiiroler Frage ab gewichen wäre. Die Opposition der Sozialdemo kraten war beinahe zu erwarten, diese haben aus iunerpolitischen Gründen einen Gegen antrag gestellt, aber auch dieser Gegenantrag enthält nichts davon, daß der· Außenmiuister und Bundes kanzler Dr. Seipel bei diesem Anlasse Oesterreichs Interessen preisgegeben habe. Diese unbedingten Gegner Dr. Seipelö hätten sicher eine Kritik in dieser Richtungnicht unterlassen, wenn ihnen dies möglich gewesen wäre. Ihr Angrisf konzentrierte sich darauf, festzustellen, daß die zwischen Wien nnd Rom geführ ten Verhandlungen zu einem Mißerfolge siir Oesters reich nnd seine jetzige Regierung geführt hätten. Diese Ansicht wurde vielleicht von der Mehrheit der Natio nalriite innerlich geteilt, man iand es jedoch außen politisch siir höchst bedenklich, die Meinung von einem Mißerfolge öjfentlikh zu bestätigen, insbesondere aus dem Grunde, weil, wie ich aus besonderer Quelle erfahre, die Aktion noch nichtabgeschlosseu ist. Diese Wahrheit wird sich über knrz oder lang erweiseni Die Räume, in denen die Beratunan des Haupt ausschnsses über diesen Gegenstand stattfanden, waren diesmal ausnehmend dicht und gut gepolstert, man er säbrt höchstens lose Andeutnnaen über die Beratnngen, die, mit dem ossiziellen Communiqus verglichen, dennoch ein aut erkennbare-B Bild der Sachlage geben. Es ist zu vermuten, daß es sich bei der ersten Ver öfsentlichnna iiber den Inhalt der Noten durch das amtliche italienische Nachrichtenbureau nicht nur Inn eine bloße Jllonalität, sondern um viel niebr ge handelt hat: nämlich um eine v o l l k o m m e n e Um - deutnna des Sinnes der österreichischen Botschaft an Italien. Unter solchen Umständen mag es ausfallen, daß die österreichische Regierung sich nicht sofort und offi ziell in aller Oeffentlichkeit erklärte, nachdem doch auch Italien durch sein amtliche-s Pressebureau seinen an geblichen außenpolitischen Erfolg vor aller Welt ver künden ließ. Jeder andre Staat hätte wohl augen blicklich diesen Weg gewählt. Oeiterreich tat dies nicht. Vielleicht haben wir und alle andern, die an diesem Vorkommnis Anteil nahmen, das Zeichen wahr zunehmen, dasz man in Wien dem Minister präsidenten Mussolini noch eine Frist gewähren will, um ihm zu ermöglichen, zu kor rekter Haltung zurückznsinden Hier in Jnnöbruck wird behauptet (und diese Behauptung wird eines Tages begründet werden könnend, Italien habe dem österreichischen Bundeskanzler Dokumente »abge listet« und den Sinn des Rotenaustausches in der Oeffentlichkeit verdreht oder verdrehen lassen; wenn einmal dek Beweis siir diese schwere Beichuldigung erbracht sein wird, dann kann sich die moralische Posi tion Oestcrreichs jedenfalls nur verbessern. Angesichts dieier Sachlage kann aber die öfter reichische Regierung ihre Zurückhaltung nicht länger bewahren, die Frist zur Klärung darf nicht allzu lange dauern. Wenn diese Frist aber verfirichen ist, bleibt für die Wiener Regierung nur die einzig mögliche Konsequenz, daß iie als An klägerin gegen Italien auftritt. So ergibt sich also heute eine ganz andre Situa tion. Wenn verschiedene Blätter vor kurzem den Rücktritt des Brindeekaiizlers Dr. Seipel voraus fagten, to mochten sie non einer rein parlamen tarischen Perspettive ans nicht salsch gern-teilt haben. Nur soll man nicht vergessen, daß es ein Gebot der politischen Vernunft nnd« Taktik ist, niemals eine Regierung fnlipnzulafsem die in bester Absicht Verhandlungen nnternnbm die nur durch die Hötz entlassen N Berlin, 19. Juni. Der Ferieuftmffeuai des Reschsgctichts hat, wie die »Voss. Bin-« erfährt, unter W Vkaitz des Seuatspriifidcuten Arudts iu Sachen Max Hölz gemäß dem Haftunterbrecluumäsi Mag der Verteidigung eineu Beschluß gefaßt, nach dem der Veturteilte ohne Verzug mit Strafunters tmchuntistugderStrafanstnltSouueuburg tutlassen wir-d. Das eingeleitete Wiederauf- Uahmevetfahren geht unabhängig hiervon weiter-. Wie aus Souuenburg berichtet wird, hat Max Hislz Wem abend 8 Uhr das Zukbthaug in Sonne-thing verlassen und ist in Begleitung seines Verteidigers Dks Apfcl im Auto abgeteilt Vor dem Zuchilmus Wen sich zahlreiche Oriåeinwohuer ciuacfunden. quenlMel-he politischen Teuwnstmtioneu sind nicht Pptsetommejk . is Mut-tun une- willsqu Dlwsm Zott fcdsm u. Illu. W s. schlaf zlmnt soner costs-sollt- uns sung-I tu iso slssk Auswahl del eventule Zahlt-aszet dhtsnmq Im del-« musique-Ist IW »M« . q, lass-pl. mil 60 can I la oaddckcndos bo- IM sb- Islo Auswahl ln so mm sllok M zu Inzlcg als-s- THIS-aus« ckcrsllmslclllss striebsstsunæ Inltqsn speziell soc sbsuwobnunson Ich Isdlisnsos lebte-aus« sagt-latfustkls fis-u leg Eäxge vorfichsige Erklärung Telegramm unsres Korrespondenien RR London, w. Juli In politischen Kreisen erörtert man lebhaft eine Erklärung iiber die Rheinlandriintnung, die Sir Ansten Chambetlain gestern im Unten-bang abgab· Nachdem der Slnszentniniiter ani die nun schon tradi tionell gewordene Interpretation über die Räumung die ebenso wohlbekannte Antwort gegeben hatte, Eng land habe volles Verständnis stir den deutschen Stand punkt nnd sei jederzeit bereit, dahingehende Vorschläge wohlwollend zu prüfen, müsse aber ans politischen Gründen die Initiative den » stärker interes sierten« Staaten überlassen, iiigte Chambetlain den bemerkenswerten Satz hinzu, außer den Be sntznnnsmiichten müßten noch andre Mächte gesrqgt werdet-, ehe man nn dic vorzeitige Räumung denken könne. Dieser Gedanke bat natürlich überall lebt-altes Aussehen erregt. Man fragt lich, welche Macht der Außenministcr im Auge hatte. Begreiilicherweiie drängt sich dabei die kürzliche Aktion des polni schen Außenminiiters Zalestt aut. Dass die Regie rung oitizicll die Forderung Polens, ein Ostloearns zur Vorbedingung der Räumung zu machen, ableliun hat sie deutlich zu erkennen gegeben. Es ilt aber durchaus denkbar. daß sie in irgendeiner Form Polens Ansprüche in Betracht ziehen will. Die etwas dunkle Aenßernng Chansberlains drängt noch nicht unbedingt zu diesem Schluß, da sich die inantanen Antworten des Minister-s schon olt als rein persönliche Augettblirlsansichten her-ausgestellt haben· Darüber wird man vermutlich in den nächsten Tagen weitere Autrlärungen fordern. In diesem Zusammenhang verdient auch die in der gleichen Unterhanråsitzung ersolgte E r k l ä r u n g des Finauzminiitcrs Chnrchill Beachtung, der zum erltenmal otiiziell zu der letzten Phaie der Reparationsnolitik Stellung nahm. Churchill erklärte. die Regierung sei bereit, Vorschläge liir eine endgültige Regelung der Revanc tionsirage zu prüfen. vorausgesetzt, daß dieie Vorschläge die Rechte und die Interessen Englands nicht verletzten. Diese kurze Erklärung Chamberlains ilt wohl so aufzusasiem daß nicht England in der Frage d i e J u i t i a t ive zu ergreifen habe. Diese muß nach hiesigen Anschauungen unbedingt von den Vereiniaten Staaten ausgeben. Es ist aber durchaus bemerkenswert daß die englische Regierung den Zeitpunkt sitt gekommen hält, z u m e r lt e n m al ostiziell den Anregungen Barker Gil bcrts beizutretetn Die Bedeutung der Erklärungen Chamlierlains darf selbstverständlich nicht unterschiitzt, aber auch nicht iiberschätzi werden. Wir sagen das ausdrücklich, weil in einem Teile der deutschen Presse bereits ganz überschwengliche Hoff nungen an die Erklärungen des britischen Aussen ministers geknüpft werden. Diese Hoffnungen dürften sich leider, vor allem soweit das Tempo der sich eveniuell au- die gestrige Unterhauserklärung anfchließenden Entwicklung in Frage kommt, als vorzeiiig erweisen. Wir können aus der außer ordentlich geschickt, aber auch außerordentlich vor sichtig formulierten Erklärung Ebamxberlainö in erster Linie nur herauslefem daß England zwar, was allgemein bekannt ist, einer früheren Rheinlaud ränmuna wohlwollend gegenübersteht, daß es aber die-fes Wohlwollen nicht so weit treiben will, irgend wie auch nur int geriniten aus eigener Initiative etwas zu tun. Clminberlain hat das sin seiner späteren Antwort anf die Anfrage des Ab geordneten Kirkwood nochmals ganz besonders unter strichen. Man lese also nicht nur die wohlwollenden Sätze in der Einleitung der ersten Erklärung, sondern auch die ganz besonders ftarkc Einschränkung in der zweiten Erklärung « Chaniberlain will es also den, wie er lich aus driickt, »st a« r k e r in te r e f i i e r t e n« Staaten iibers lassen, den ersten Schritt zu tun. Hierzu gehört Deutschland, ganz ebenso aber auch Frank reich. Befondersbedenklich aber muß ein in Deutschland nielfach übersehener Pafsus stimmen. aus den unser Londoner storrefpondeni, wie aus feinem oben wiedergegebenen Telegrainm hervorgeht, auch besonders aufmerksam nmchi, nämlili der, in dem der englische Ansicnminister davon spricht, daß neben den Besatznngsniiichten an rli noch a nd re L ii n de r in der Nänmungsfrage mitzureden hätten. Mit Recht fragt man sich «iiberall, welche andre Länder damit gemeint sind, nnd mit ebensouiel Recht schließt man daraus, daß hinter diesen dunklen Worten gewisse A nsp r üch e P oleniz aus Mitentscheidung stehen, wie sie in den letzten Wochen etwa in verschiedenen Reden des politischen Aussenministers Zalcsti zutage getreten sind. Vom deutschen Standpunkt ans mnß man sich gegen derartige Ansprüche Polens selbstverständlich nur mit größter Oeftigkeit wehren. England bat zwar ein ~Lftloearno«, wie es Jalesfi als Gegenleistung für eine frühere Rheinlandriinmnng verlangte, ans drüctlikb abgelehnt Sollen nnn die nnllaren Worte Chamberlains etwa daranf bindenten, daß England trotzdem aewiiie politische Ansprüche bei den Verhand lungen über eine frühere Rheinlandriininntw mit ins Treffen fiiltrcn will? Der Wortlaut - X London, 18. Juli. Jm Unterhaus stellte heute das Mitglied der Ulrbeiterpartei W ellock die Frage, ob die briiische Regierung das vor kurzem ge stellte Ersuchen des deutschen Reichskanzler-s bezüglich der Rheinlandräuinung erwogen habe, und ob sie be reit sei, in wohlwollender Erwägung dieses Ersucheus zu handeln. Cb amber la i n erwiderte, der deutsche Reichskanzler habe in seiner Reichstagsrede keine ausdrückliche Forderung bezüglich der Räumung des Rheinlandes gestellt, sondern lediglich der Ansicht Ausdruck verliehen, daß das besetzte Rheinland in Anbetracht der bestehenden Verhältnisse noch vor Ab lauf des durch den Vertrag von Versaiiles festgesetzten Zeitpunktes geräumt werden sollte. Die britische Regierung stehe dieser Ansicht wohlwollend gegenüber, aber eine vorzeitige Räumung des Rheinlandes könne, wie er bereits sriiher auseinander gesetzt habe, nur aus Grund einer beson deren Vereinbarung zwischen den Be satznngsmächten und Deutschland er folgen, bei der neben den Besatzungss mächten auch andre Mächte befragt werden müßten. Die britische Regierung sei jedenfalls bereit, etwaige Vorschläge-, die von einer an dieser Frage stärker interessierten Seite ausgingen, in wohlwollende Erwägung zu ziehen. Der Abgeordnete K i rkwoo d stellte die Frage- Ist der Staatsickretär des Aeußeren nicht bereit, end lich die Rolle des Starken zu übernehmen, der sich seiner Stärke bewußt ist und es sich leisten kann, edel mütig «zu scitt? Jst es nicht siir uns an der Zeit, der Welt unsern Friedenötvillen zu beweisen, indem wir alle unsre Truppen vom Rhein zurückziehen? Chambe r l a i n antwortete: Ich habe bereits ge sagt, daß ich es zur Zeit n i cht sitr zweckmäßig erachte, eine Initiative zu ergreifen. Die Zurück ziehung der britiichen Truppen allein würde die Frage der Rheinlandräutnnng weder lösen noch sie einer Lösung nähert-ringen Die Auffassung in Berlin B. Berlin, 19· Juli. (Eig-. Drahtberichy Tie Erklärung, die Cshamberlain gestern ab gegeben bat, liegt den Berliner amtlichen Stellen in ihrem authentischen Wortlaut noch nicht nor. Im allgemeinen glaubt man jedoch, in der Tatsache, daß in ganz kurzer Zeit die Parlamente der an der Ve sehung des Rsheinlansdes beteiligten Staaten iiber die Räumungdsrage gesprochen haben, ein günstiges Zeiche n sehen zu können. Die Diskussion über das Problem« die in den letzten beiden Jahren sast ein geschlafen war, kommt scheinbar wieder ernsthaft in Gang. Deutschland selbst wird an dieser Diskussion in n'·chstet Zeit sich kaum be teiligen. Es wird abzuwarten sein, bis man- aus der andern Seite sich soweit einig geworden ist, daß die Möglichkeit einer baldige-n endgültigen Lösung m unmittelbare Nähe rückt- Wss
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