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Dresdner neueste Nachrichten : 29.11.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-11-29
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192911290
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19291129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19291129
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1929
- Monat1929-11
- Tag1929-11-29
- Monat1929-11
- Jahr1929
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 29.11.1929
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Dresdncr Nenefte Nachrichten M FCZMRRMMMME Zezusspkcssct ZZSLWEZTIEFUYFUM 2,25 Kak s- Iniqu ca Monats-s Text ns- dksit san i Jun. ka- qnabhckusisc Tageszcsilmg c- o« Eichen-»etwas« mein-nich c nk is. ooW MW M K.R - on oriqqeow is Buchflastn chsmdu YU LIM« clnschncßnch 0,72 R,-M Pqsigebü ken (phne ZU sem- tm Its-R - sdt Masche-tunc es bestimmten Tag-u « d l d d i stenungsgeoohkx muzdandieavunqen Jknano mische-inne mo K.-m., ad Mit-u kann eins Ost-äh- sltdt obs-samtnen verdeu. m an ess un n nsir etZeiiung WlßENEmzemnmmuloß»,pf» ERSTEN 15R.«M. 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Das ist doch wohl nur die halbe Wahrheit Selbstverständlich werden, wie immer nach langer Unterbrechung der parlamentarischen Arbeit, die Par teien einander just um der inneren Politik willen heftig an den Haaren nehmen. Aber das ist doch nur das äußere Gesicht der Dinge. Dahinter werden sich, vielleicht nicht immer für das bloße Auge sichtbar, die unruhevollen Bewegungen innerhalb der Par teien uind zwischen ihnen fortsetzen. Sie haben im Grunde dieses ganze Jahr erfüllt. Es ist nicht ganz ausgeschlossen, daß sie nun wirklich irgendeiner Ent scheidung sudrängew Jm Mittelpunkt steht dabei die« Deutschnationale Partei. Es ist natürlich ganz oberslächlich - ohersslächlich und irresührenid zugleich-, von einem Hugensbergschen Sieg in Kassel zu reden. Wie kann man siegen, wenn der eigentliche Gegner überhaupt nicht zum Kamps sich stellt? Wenn kkzunächst einmal aus-weicht, um aus gsünstigerem Terrain und zu einer ihm gelegeneren Frist Schlacht und Sieg zu suchen? Herr Schiele und die Seinen im Landlurnd haben geglaubt, richtiger zu ve-rsahren, wenn sie fürs erste ihr Pulwer trocken hielten. Ihr Organ, die ~Deutsche Tageszeitung«, hat mit lässiger Ueberlegenheii üiber die Kassseler Beschlüsse hingewischi. Etwa so: »Wir sind auch noch da.« Und wenn der YoungsPlan verabschiedet sein wird, werden sie da sein und ihren Mann stehen. Jn ernst basien politischen Kreisen rechnet man damit, daß die Gram-e usm Schiele dann sich von der Deutschnatios nalen Partei Hugenbergischer Führung oder, wie man will, Hugenbergsischer Prägung, löst, und mit den unterschiedlichen Bauerwparteien zu einem neuen Körper sich zusasmmenschlieszt Nur daß damit (erst recht mit andern kleineren Ahsplitterungens sür die Gesundung unsres Parteilesbens oder unsre-r inner poliiischen Zustände noch nicht viel gewonnen wäre. Dann isst nämlich folgende Entwicklung möglich: diese neue snennen wir sie ein-mal so) freikonser vative Partei zieht die nach rechts neigenden Gle menie der Deutschen Volkspartei an. Alle sene Männer und Schichten, die niemals der alte-n Natio nalliberalen Partei angehört haben. Die erst nach dem Zusammewbruch zur Deutschen Volkspartei ge kommen sind, weil es eine Organisation des gemäß-ig ten Konsewativismus damals nicht gab. Manche slirchten, daß unter solchen Umständen von der Deut schen Bodkspartei nicht mehr viel übrig bleiben möchte. Jm Reichstag schätzungsweise zehn bis sünsi zehn Mann. Wenn die dann dem rechten chügel der Demokraten sich gesellen, sind wir bei Licht besehen so klug als wie zuwor. Wir haben dann eine neue, vielleicht gang ansehnliche regierungssäihige Partei. Im üibrigen hätte sich an der leidvollen Zerklttstung kaum etwas geändert. Und wenn dann die Neuwahlen kommen - und sie kom men vermutlsich sviiher, als man gemeinhin glaubt —,- kann auch die neue Herrlichkeit zerzausst und ent dbättert werden. So also wir-d es damn gehen. Wie aber sehns ien wtr die neue große Staatgbürgev va rte i ? Schlagwortsartisg ausgedrückt: se ne n Zusammenschluß von Lindeiner bis Aülz, den man - nsicht nur in den Debattierklubö und Konventikeln der Unmaßgesbltichen unsd ewigen Pläneschnviesder seit Monaten besinnt, bespricht, vor bereigtet und rüstet? In den Kreisen der Jugend meint man, die Initiative könne nsur vom Volk, aus dem Lan-de selber kommen. An sich ein durchaus rich tiger Gedanke Die zusiillsigen Manidatsinhasber sinsd in diesen Stücken doch allemal Partei. Ssie werden, auch die achtbarstem nie ganz von der Erwägung sich losringen mögen: Wie sichere ich unter allen Um ständen mir die Wiederkehr? Aber was ist »Vvll«? Man kennt den bitteren Ausspruch HeaeM »Da-s Volk ist derjenige Teil des Staates. der nicht weiß, was er will.« Und wo vollends faßt man das »Land«? Wie man die Dinge auch anzugreisen sich müht, immer stößt man aus die Parteien, die Vol-kund Land durch-, kann sein sogar iiberorganifiert haben. Die bestehenden Parteibureaukratien aber darüber soll man sich keinem Zweifel hingeben sind die grundsätzlichen Gegner sed weder Erneuerung des Parteilebens. MDWssMpeWmtedieietms Bon Richard Belu- die Drähte in der hand, an der die Puppen tanzen. Es ist deshalb auch schosn der Vorschlag ausgietaucht, die Bildung der neu-en Staatgbürgerpartei damit ein zuleiten, daß man die Sekretäve und Generalsiekretäre samt und sonderö pensioniert mutet dem selbst verstänsdlsichen Vorbehalt. iden einen oder andern wie der einzustellen) Die ,Banken«, hört man sagen, hätt-en zu solcher Hilssakftion sich schon bereit erklärt. Die »Banken«i Welche? Die nie-isten von ihnen schauen aus wie Friedhdfe an regnerifchen Winter-tagen Die Hälfte aller Schreibsessel steht leer. Wer noch da ist, zumal so ihm an den Schläfen die ersten grauen Här chgi sich zeigen, zittert in der Erwartung am nächsten Ersten sden blau-en Brief auf seinem Pult zu finden. Kuer und gut: ich würde ergebenst raten, sich das mit den »Banken« schriftlich Felsen zu lassen. Und überhaupt: f o i « die Sache nicht zu machen. Auch fo nicht. Es gibt nur den einen Weg: daß man die gesamte Wirtschaft an die Spitze des Unter nehmens stellt. Daß sie zu den bürgerlichen Parteien spricht: wir geben euch für eure Sonder fpiele, durch die ihr euch und das Bitt gertum niederkonkurriert, keinen r oten Heller mehr. Nur fiir eine gefchlossene Gefamtvertretung der, beiläufig nicht nur materiellen, Interessen des Bürgertums sind wir noch zu haben. Dann wäre die Bahn frei. Und iiiber innere und äußere Hemmungem Bedenken, Einwände würde man hinwegkommen Solange es aber nicht gelingt, diese Quelle einzufangen und zu fesseln, wird die Gefahr nicht gebannt sein, daß auch gut gemeinte und an sich richtige Anläuse zwecklos ver-rinnen Noch eins: es dürfte sich empfehlen, fchnell zu handeln. Die Zeit steht nicht still. Irgendin hat Dr. Hans Luther einmal gesagt, muß regiert werden. Und es wird ganz überwiegend sozialdemo kratiisch regiert. Schon sieht man im Hintergrund Herrn Wissell langsam mit neuen, vorgeblich sozialen Anforderungen heranziehen, die jeden vernünftigen Hausxhalwlan jede Finanzresorm, die solchen Namen verdient, in Grund und Boden ruinieren müßten-. Wieder ein Borstoß Kardorsss B. Berlin, 28. November. lthener Drashiberichti Der Wpräsiident des Reichstags, der volksparieis gche Abgeordnete v. K a r b o r f f, trat gestern »in einem orckmg , , sitt sie Bildung einer großen bürgerlichen Mbektögemeinlchaft - ein. Er wandte sich gegen die Gründung einer ebn hesitbichen großen bürgerlichen Staat-spottet und be gründete dieer Standpunkt, He Wählerschafst set hier für noch nicht reif, denn das Gesfüshl der Parteitrewe set in Deutschland besonders start. wadlsgedessen würde, nach Kardovsss Ansicht, e tu Aufruf zur Gründung ( einer Staatspartet der Mitte auf den stärksten Widerstand bei sen organisierten Partetmttgltedexj to ß e n. Infolgedessen tolle man sich mit einem bloßen Kartell aller zu gemeinsamer Arbeit jeretteu Mittccparteien heutiger-. Der starke Ambransg zu dem Vortrag Kavborfis bei wies, wie sehr dieses Thema sur Zeit interessiert Die liberwisegende Mehrzahl der Gäste gehörte wohl der Volkspartei an. Zu einem kleineren Teile waren aber auch Mitglieder ansdrer bürgerlicher Gruppen erschienen. Der Vorschlag sdes Referenten zur Bildung vorerst einer Avbesitsgemesinschait san-b lebhaften Bei fall. Man hatte aber stark den Eindruck daß in der Versammlung vielfach die von Herrn v. Oardorfs auf gezählten Hemmnisse die einem Zussammenschlusz de- Blirgsertumö entgegenstehen, nicht für so groß ein geschätzt wurcdem wie sie dem Redner erschienen In der nur kurzen Diskussion. die sich ain Kardvrssö Rese rat anschloß, bekannte sich u.. a. der sriihere Reichsernäshrungsminister Gras Kanitz zu den hier abgesteckten Zielen. Er beklagte vor allem daß »die Parteileiiungen lich allzu wenig mit dem gan zen Problem beschäftigten Jnteressansi war, was er über die Gäkuugöerichcinuugcu bei den Demut-nationalen zu berichten wußte. Nach seiner Ansicht würde die Symb- tn du dentstbuauonaleu Partei sogen Oasen-. Die Vkliilillllllllkll llkZ Wllssknflillfklmlss Telegramm unsres RR London, 28. November Noch ehe die schwersällige Maschinerie des Kellogg- Pakteö oder des Völkerbundes sur die Vermittlung zwischen Rußland und China in Bewegung gesetzt werden konnte, ist es zwischen Moskau und der Proviuzialregietnuq in Mulden zu einem Waisen stillstand gekommen. Die Delegierten des Marschalls Tschang Sue-liang sind am 21. November bei Po granitschnaja unter dem Schutze weißer Fahnen in die russischen Foontlinien gegangen nnd haben mit dem dortigen Kommandanten Verhandlungen ausge nommen, aus denen sich direkte Verhandlungen zwischen Mustden und der Sowietregierung entwickelt haben. Die mandschurische Regierung, die erst vor einigen Tagen von Nanking die Vollmacht zu Separatverhandlungen erhalten hat, erbot sich sofort, der Sowietregierung sehr weitgehende Zuge ftii ndnisse zu machen. Die von der mandschnrischen Regierung angenommenen Bedingungen für den Wassenstillstand werden von der »Times« wie iolgt aufgezählt: 1. Die Chineicn verpflichten sich, die Situation wiederherzustellen, die an der chinesischen Oitbahn vor dem gegenwärtigen Konflikt existierte 2. Im Zusammenhang damit werden unverzüg lich der abgcictzte Leiter nnd der iicllvcrtretcnde Leiter der tuisifchen Eifenbahnverwaltanq wied et eingestellt. 8. Alle Sowjetbiirgey die im Zusam- Korrespondenten meuhamq mit dem Konflikt verhaftci worden sind werdeu freigelassen. Diese drei Punkte, die natürlich eine glatte Kapi tnlation China-s vor der militiiriicheu Uebermachtder Rassen bedeuten, liegen dem Waffenftillstaude zu grunde. Litwiuow hat in einer Mitteilung an Tschang Sue-liang erklärt, daß zunächst einmal der Punkt 2 der Bedingungen ausgeführt werden müsse- und daß über die Durchführung von Punkt 1 und 3 unverzüglich Verhandlungen in Chabaronifk beginnen sollen. Dort sollen auch die Vorverhandlnngen für den endgültigen russiscl)-chinefifchen Frieden geführt werden. Während diese Ereignisse dem rufsifchs chinesischen Konflikt ein neues Gesicht gegeben haben, gehen die Bemühungen der chinesischen Zentral regierung in Nanking um Jutervention der Großmächte offenbar weiter. Der khinefische Ge-. sandte in London hat gestern nochmals den englischen Außenminister ausgesucht, und ei ist wohl als Ergeb nis dieser Unterredung zu betrachten, wenn Henderson im Unterhause erklärte, daß die englische Regierung bereit sei. sich einer internationalen Ver mittlungsaktion anzuschließen Man glaubt aber hier« daß die Initiative von Washington kommen müsse. Trotz des in der Mondschnrei abgeschlosseuen Waffen stillstandes hält man in England eine internatisouale Aktion durchaus nicht für überflüssig da die geplante Friedsenskonserenz zweifellos vie-le Fragen berühren wird, die von höchstem Interesse für die Groß mächte sind. berg nichts unternehmen, bevor nicht Volksenticheid nnd Young-Plan erledigt sind. Auch bestätigte Graf Kanitz die auch von uins registrierte Wahrnehmung, daß sehr ernste Bestrebungen zur Bildung einer »frei konfervativen« Partei und zum Anschluß der unzu friedenen bäuerlichen Mitglieder der deuiichnatio nalen Fraktion an die Chriftlichnationale Bauern partei bestehen. Schließlich unterstrich Graf Kanitz die Notwendigkeit einer Verbreiterung der bürgerlichen Basis nach beiden Seiten. In einem Schlußwort schlug der frühere Reichgwirts schastgminister v. Raumer noch hoffnungsvolle Töne an. Raumer ist gerade vom wirtschaftlichen Gesichts punkt aus überzeugt« daß die Not der Zeit mit einer gewissen Automatik aus eine Zusammenarbeit der bürgerlichen Parteien hindrängt, da man sonst kaum den bevorstehenden schweren Winter ohne heftigste Er schütterungen überstehen kann. Kardorsss Jrriümer Llls N o the he ls dür die schswierigstens Ausgaben der allernächsten Zeit mag »das von Knrdorss vor geschlagewe Kartell ganz giute Dienste leisten, aber eine dauernde Lttsnng stell-i es auch dann nicht dar, wen-n ed, wie Knrdorfs an einer Stelle seiner Rede wenigstens andeutet, selbst von vornherein mit dem Gedanken geschlossen wird, ans seinem Boden eine neue, größere Partei wachsen zsu lassen. Wir glauben auch nicht, daß das Problem einer solchen lang ersehnten Stoßen Partei der Mitte nur mit den bestehenden Parteiktirnern gelöst wenden kann. Eine neue, wirklich arbeitsfähige staats erhaltende Partei entsteht nicht idurch einfache Addi tio n der bestehenden Parteien oder durch Vereins-eit lichunig, Fusionierung und Rationalisierusng der be stehenden Parteibureankratien. Eine wirklich vo n n e u e m G e ist erfüllte Partei, die der Juger ihren wachsen-den Ekel vor der jetzigen Politik nimmt unsd sie der Welt links- nnd riechtsrasdikalier Agitatoren entreißt, kann nicht gleichbedeutend sein mit eine-m sür alle Zeiten sicheren Ruhehasen sür verdiente Ab geordnete, Routiniers nnd Partesissekretäre Da s Abgeordnetenmanidat ist kein Civil versorgnngsscheim der nach einer Rest-he von Dienstjahren das Anrecht aus einen guten Dauer posten gibt. Aus dies-ein Grunde wivd man um so mißtranischer, je esisriger sich die osssizsiellen Partei sekretariate mit der kommenden Ncnordnnng unsres Parteitvesens beschäftigen Wenn man den Inhalt von drei kleineren Flasche-n verschiedener Wesinsorten in eine grössere Flasche zusammen-sehn so erhält man nämlich keinen neuen, besseren Weit-. sondern ein untrinkbares, nn bekommliches Gebräu, das jeder Ken nerfzurückweifh I Die Widerstände gegen eine wirkliche Ncubiidung des deutschen Parteilebens liegen auch nicht, wie Herr v. Kardorff in seiner Rede erklärt, in der übergroßen «P arteit r e u e« des deutschen Wiililers, sondern, wie unser Berliner Mitarbeiter Dr. Ri ch ard Bahr, heute ganz richtig erklärt, in dem egoisstischen Be—barrungs-willen des allmächtiggewordenen bureau kratischen Apparates der Parteisekretariate, die in immer wachsendem Maße den Einfluß sowohl der Wähler wie der Abgeordneten beisseitegeichoben, sich als ausschlaggebende Faktoren in den Prozeß der ! politischen Willensilsildung eingesklsmuguelt haben und dort einen absolut ungesetzlichen Machteinsluß ausüben. Parteitreue ist im übrigen auch in Deutsch land ein seshr relative r Begriff. Gewiß werden gerade Wahlen die sich ihrer Verantwortung bewußt sind und politisch denken gelernt haben, nicht heute der und morgen jener neuen oder radikalen Partei ihre Stimmegselben, soniderni im allgemeinen bei einer Partei der Mitte bleiben, die eine gewisse Stabilität sichert. Aber diese Stimmasbgabe ist doch in der weit über wiegenden Mehrzahl der Fälle keineswegs der Aus fluß besonderer Parteitrene. Sie bedeutet keineswegs ein unbedingtes Vertrauensvotum für die Partei und noch weniger für die von der Partei in den einzelnen Bezirken zufällig gerade vorgelegte Liste, auf deren Zusammensetzung der einzelne Wähler auch nicht den geringste-n- Einisluß hat. Sonsdern sie ist entweder, wie zum Beispiel bei vielen Wählern der Volkspartei in den letzten Jahren, ein Ausdruck der Anerkennung für eine Führerpersönlichkeit wie Dr. Stresemann, oder aber das ist in wachsende-m Maßes der Fall - sie entspringt der Erwägung, daß die betreffende Partei unter den osbwaltenden Umständen den Anschauungen des Wahleer noch am meisten entspricht unid daß man politisch sinnlos handeln wenn man sich der Stimme tibevhaupt enthält. Th. sch. Die Akbeiislofigfeii steigt weiter X Berlin, 28. November In der ersten Hälfte des November ist die Zahl der Hauptunterstützungsempsäuger in der Arbeitslosenversicherung wieder um 126 000 oder 14,2 v. H. gestiegen. Die Gesamtzahl betrug am lö. November rund 1016 000, davon 808 000 Männer und 208000 Frauen. Die Zunahme belies sich bei den Männern aus 16,2 v« H» bei den Frauen dagegen nur-aus ZuspHL · » Auch» die Zahl der Haupttmterftützunqsempfänger in dc Krisenfiirsorae ift in der gleichen Zeit weiter gestiegen, nnd zwar um 6000 Personen oder 4v. H. Auch hier war die Zunahme bei den Frauen geringer als bei den Mänkterm Die Gesamtzahl er Hatäptunierstühunqsempfcinger in der Krisenfürq come Hm- m ts. November rund 178500. » , W- Ub- Ida-N II U Cl ask CFTDM Ist-IF I k Ess- s!- M I sollt-IF- I . I st m .-. . . . . m sisåcsäick F« cis-disk- ..«· Ess« Sack« Itsicllm « ft. giesst-: M .. . u Haus« « ...« m ask-« Eis-« »U -sit Use i fl- how VIII-DE .- 7375 Ist-m ins-sichtqu I. M Inn so Fassu- Inst I- f tout-W 111-chau lIIIIWW Manns-san WMISII Mann-sann Moments »Mit-user Illllllslltlsk . Wiss-111 Illmgok str. 21 - Läuse- Wollust-M 111 illa-tu sein-Inseln- Monat-taten ts- Inmlstllsi so cl. ko. cl. Kl· Issm Its-Moden sc M at. uo sak, wis su fort-. cum-qui s. 11. Jus-takes Im IsiNtunckokt (eo ibel Isednt nnd mein u. set weitest k tqu en bei mit tlich preist-ein Ihnen lata-teile lits Jalzttdsxlteuf Sie Ibaiu II llchanchmetm Isiellmig über nicht lein l Diese ts- ist-se In von-sum Insekt-I « Kapitalation Shinas
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