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Dresdner neueste Nachrichten : 19.12.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-12-19
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192912199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19291219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19291219
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1929
- Monat1929-12
- Tag1929-12-19
- Monat1929-12
- Jahr1929
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 19.12.1929
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Dresdner Neueste Nachrichten sqsssseiipsessii NEMWHMMM M g:.:·::.szskzg«»sxg»:ng 2-2-—.».5 OW me TM nm- M Hm z KO; m unabhängige Tascsseäung in der Tichechosölowakei monotlich d Kk V. Po bezug sitt Most » « MDR - w Brief May mB M d ·i Dezember m Jn-M..einschueßnch 0,72 Jka ppstgedshkea who-Zu wkåazw DR - For Anweisung a d.mt:amane;mgz:ggs . stellungsgebühk). Kreunbandvendunaen Intand wöchentlich 1-10 Ravi- M hist-a kann eins Gen-öde nicht vernommen werden mit Handels. und Industrtesgeiiung ÆWMMM ØHZPSWTMM Uppqmosn vertan nnd dandtqefkndnøneuex Dresden-Q.Jekdinandsit.e - Zeknknh für den Oktdverkedr Sammemntntnek Adm, tat den Zeknvektedkl4l922oo24,229Bl-27983 - Telequ Reueike Dresden - dosifcyem Dresden 2060 Wiss-»g» Es«s·«sssssss Os-« »Im-« Md M-- IWLW sei WML Jahrg. Nr 294 Donnerstag, 19. Dezember 1929 Neue Schwierigkeiten fiir das Reich Die Frage des UlrimmKrediis noch nicht gelöst - Reuer ruffifch-türtifcher Freundschastspait Schwere Bergwerkekatasirophe in Amerika Beriangi Snowden Sanktionen? itngeheuekliche Behauptungen des »Ehe de Paris- B: V e r l iit , lsz Dezember. Gig. Drahtlkgcitsitl Im »Es-o de P aris« macht Periinax die sen saiionelle Mitteilung, das- der englische gchagkanzler Cnonsden plötzlich die susnahine non Sanktionshestimmnngen tu das im öaagabgnschließende Yonngi til-kommen verlangt hat. Der schwierige Ver lauf der deutsch-englischen Verhandlungen über die Lianidation des ehemaligen deutschen Eigentums habe cnowden dazn gehrachi, die Möglichkeiten einer nenen deutschen Zahlungsnnsiihigkeii stärker ins Auge zn sassen Er habe deshalb verlangt. daß schon jetzt Sank tionen iiir diesen Fall vorgesehen würden. Wenn es sich auch hei der Forderung Snowdens nicht gleich darum handle, daß das Ruhrgebiet oder das Rheinland wieder besetzt werden sollten.. so miirden sie doch zn schweren Ungelegenheiten Anlaß geben. Ihre Vor aussetzung soll nämlich sein, daß man die R epasr a - tio n sk o m m i s i i o n, deren Ahichassnng der Banng- Plan stillschweigend vorgesehen hat. weiterbestehen läßt. Außerdem toll die Fortdauer der Reparationss kommilsion nötig sein« weil man ohne sie das Problem der Ostrenarationen im Haag nicht lösen könne- Jn Berliner politischen Kreisen hält man diese Behauptungen des sranzöiischen Blattes stir so nn gehenerlich. dass eine Diskussion darüber sich ertibrigen dürste. Das ~Echo de Paris« mnß ja anch selbst zugestehen, dass diese »theoretischen Sanktions wünsche« sich kanm in die Praxis umsetzen lassen werden. Die Beseitigung der Revarationskommiision und aller mit ihr zusammenhängenden Jnstanzen gehört ia bekanntlich zn den wesentlichsten Zu g eit ii n d n i sse n , die Deutschland mit der Jnkrasts setznng des Zwang-Planes erhalten soll. Ihre Weiter existenz witrde die Annahme des Planes schlechthin unmöglich machen; J - Schacht gegen eine Auslandsånleihe B. B e r l i u, ts. Dezember. (Eig. Drahtberkchei Es fcheint, baß die Verhandlungen znr Unfnabtne eines Ueberbriicknngötres bits fttr den Jahresnltitno doch nicht den offizibs sugekünbigten glatten Verlauf nehmen. Man rechnet ietzt damit. daf- itie Berntnngen erft in einigen Tagen zan Abfchlnß kommen werden. Die Schwierig keiten find nach wie nor iin wefentlichxn nnf die Ein wendungen des Reichsbankpräfibe ten znrtickzm führen. Nach dem »Betliner Börfen-Conrier« drängt Reichsbanlpräfibent DI-. Schacht ietzt, ähnlich wie itn Falle Berlin, nnntnebr anch bei dem Reiche offenbar darauf, baß znr Behebnng der Reichskaffennot dem Wege ber in liindi f ch e n Geldbefchaffnug vor der Heranziebnng non Ansl a n d s kapital der Vorzug gegeben wirb. Die Anleihe würde danach von einer sentf chon Bankengrmwe nnter gleichzeitiger Nebiölontznfage ber Reichsbant verfügbar gemacht werden. Einige sanken follen fich in ibren Disposi tionen bereits anf Enentuqianfpriiche größeren Uni iangeö eingestellt haben. . Das Kompiomiß kennte vom Handelspocitiichen Ansichnß in feiner heutigen-Votmittagssitzn·ng znm größten Teil bereits verabschiedet werden. Gegen,l Uhr mittngs wurde die Sitzung unterbrochen. Die Agrarlnchverständigen der Regierungsrat-Leier ikaten zn einer Besprechung znianunety nm iiit die noch nnaeliiiten Fragen eine Lösung vorzubereiten- Es handelt sich dabei insbesondere mn die Vieh- nnd Fleischziille, nnd um die F n t t e r s e r it e- Die Abstimmung im Ausschuß VDZ. Berlin, 18. Dezember. (Eig. Draht-bepicht) Der Haud"ecspotitische Ausschuß des Reichstages ging am Mittwoch bei der Beratung der Zolltarifvorlage zu den Getreidczöllcn über. Zum Weize n z o ll wurde vom Sozialdemo kraten, Demokraten, Zentrum und Deutscher Volks partei beantragt, daß die Regierung, wenn die Ent wicklung der Weizenpreise es erfordere, den Zollfatz für Weizen bis auf von 3,50 M. fiir den Doppel zentner herabzusetzen oder bis auf den Betrag von 9,50 M. heraufzusetzen hat. Hierbei hat ein Preis von 260 M. pro Tonne als Durchschnittspreis zu gelten. Ein entsprechender Antrag wurde für den Roggenzoll eingebracht, der nach unten auf 8 M·, nach oben aus 9 M. begrenzt werden soll. · Von Vertretern der Regierusngsparteiien wurde weit-er beantragt, der Wer t b eft imm u n g de s Einfuhrscheins den niedrigsten Zollsatz der be treffenden Fruchtgattsung, bei Hafer 6 M. für den Doppelzentnicr zugrunde zu legen. Bei Rogsgen ist ein Betrag von 6 M. und bei Weizen unsd Spelz ein Betrag von 6,50 M. für den Doppelzentner zu grunde zu legen, solange der Zollsutz ·für Roggen nicht den Betrag von 6 M. und bei Weizen und Syelz nicht den Betrag von 6,50 M. überschreitet. Die Reichsregierung wird jedoch ermächtigt, bei der Aus fuhr svon Roggen die Erteilung der Einfubrs scheine an Bedingungen zu :.-kntipfen. Ferner wird bei der Ausfubr von im Jnlande er zeugter Ge rft e mit einem Oektolitergcwicht von- mehr als 67 Kilogramm bis zu einer Höchst mengevon 500000 Doppelzeninern ins einem Kalen derjabr der Wertbeftimmung des Einfuhri fcheines ein Betrag von ti,so M. für einen Doppelzentner zugrunde gelegt. Diese Einfuhrschcine diirfen nicht zur Bezahlung des Zolles ftir Gerfte, die zur Viehfiitterung beftimmt ist, be nutzt werden. In der Abstimmung wurden die Zollf ii ne fii r· Roggen nnd Weizen nach dem Antrag der dsiegiernngsparteien mit 18 gegen b Stimmen a n ge nom m e n. nachdem Anträge der Dentfchnationalen nnd der Bauernpartei auf Einftibrnug eines festen- Zollfatzes von 10 M. abgelehnt morden waren. Der Zollfastz ftir Brangersteslmnrdenaebseinem Antrag der Regierungeparteien mit einem F e its 01l von 9 M. sein-elend für Hafer wurde ein . est-- zoll von 8 M. festgefetzt. Ferner wurden die Uns triige der Regierungöparteien, betreffend die Einfubks scheine, angenommen. - . Am Nachmittag nahm »der Ausschuß den Zoll fiir Futterg er it e nach der Regierungsvorlage an. Der Zoll beträgt für Gerste zur Biedstitteruug unter Rllssicherung bis zum 31 Dezember 1980 fiinf Mart« vom 1. Januar 1981 zwei Mart« - . « Das Zollkompromiß B. Berl i n, Is. Dezember. (Eig. Drahtberichti In der Frage der Ug r n r z ö l l e scheint sich ient ein Komnrpmih anzubahnen. Am Schan der qefttigen Reichstagssitznng traten die landwirtfchaftlichen Sach verständigen der Regierungönntteien im Beiicin der Minister Dietrich nnd Hilferding zn einer Beratung Iniammem die bis Mitternacht wenn nicht zu einer vollständigen, in doch sn einer weitge h e n d e n V e r ft än d i g n n g führte. Vor nllem gelang es, til-er sen Hanntitreitnnnkt, die Getreidezölle. eine Einignnq sn erzielen. « · Danach lind die non den Sozialdemokraten im Gegensatz an den bürgerlichen Parteien veriochtenen Gleitzblle io ani wie gefallen. Unter Gleitziillen versieht man bekanntlich Ziille, die lich den Schwankungen der Getreidenreiie nach einer be stimmten Gleitfkala anpassen. Je höher der Getreides preis im Inland iteiat. mn io niedriger wird der Zoll- Mi An ihre Stelle ioll eine sogenannte Sicher heitgklanlel in den Regierungsentwnri einaeiiigt werden. Die Neuregelung ist io gedacht, daß ein Weisenvreis von 260 M. nnd ein»Roggen preis von 230 M. als »angemessen« ieitgeient wird. Wird dieier Preis ins Viermonatsdnrchlchnitt unter ichrittew is soll der Zoll iiir Weizen ani. Will-its nd der iiir Rogaen ans-O Ili. fixiert werden; Zielet Zollian kann bis ani s.sii M. iiir Weizen nnd bis ani I M. iiir Rogaen berabgeieni werden. nienn in der Frist von vier Monaten die Preiie überschritten werden. Praktisch wird alio vom l- Januar »Man der Weisenon 9,50 M. nnd der Rosaensoll I· »M. betragen. Bei Br a n aer it e toll M ieiier xZoll ohne licherheitöklanicl non c M. Mk bei paier von-I Wjeltem Politische Schuljugend Von Karl Trinkg, Botsitzendet des Sächsifchen Lehketvereing Die Wahlkiimpse im November haben unser Augenmerk auf eine Gefahr des politischen L e b e n s gelenkt, die in ihrer Schwere gar nicht über schätzt werden kann, aufdie Politisicrung der Sch uslkin de r. Besonders rege war in dieser Zeit die ko mmunist i f ch e Werbung. Auch Dresden hat einige Proben der kommunistischen Kinderpolitik ver spürt. Was uns noch alles bevorsteht, wenn es aus diesem Wege weitergeht, davon geben uns Berliner Ereignisse einen Vorgeschmack: Schulstreik, Aufforde rung zu Gewalttätigkeiten gegen Lehrer, Organi sierung des Klassenkampfes in den Schulen, Utnztige der Schulkinder durch die Straßen. Politische Kinder-. zeitungen sind ja auch schon in Dresden verteilt wor-. den, und politische Schitlerversammlungen hat es in Sachsen schon mehrere gegeben. Noch immer hat der SLV. entschieden iede Politisierung und weltanschaus ltche Bindung der Jugend bekämpft, die Rücksicht aus kommunistische Mitglieder in seinen Reihen kann ihn niemals bewegen, von seinem Ideal der kircheni und parteifreien Staatsschule abzulassen. Es sei zur Steuer der Wahrheit festgestellt, daß kommunistische Lehrer in ihren Partcikörperschasten Einspruch gegen derartige Agitation unter den Kindern erhoben haben.. Jhr Einfluß scheint aber-nicht weit zu reichen. Es muß weiterhin festgestellt werden, daß der« Dresdner Lehrerverein sofort nach dem Aus treten politischer Kinderslugblätter in einer Vereins versammlung gegen die persönlichen Herab se hun g e n de r Leh r e r lebhaft protestiert, nnd dasz er als erste Lehrerorganisation in einem Schreiben an das Bezirksschulamt die Erwartung ausgesprochen hat, daß auch die vorgesetzte Behörde die Lehrerschast wirksam schützen möge, zumal in der Lehrerschaft die Meinung bestehe, daß andre Behörden sür ihre Unter gegebenen tatkräftiger eintreten. Dazu aber kann sich der Sächsische Lehrerverein oder einer seiner Unter verbände nicht hergeben, als Schutzmittel gegen die politisierte Jugend die körperliche Züchtigunnq oder Fürsorgeerziehung herbeizurusen. Mit Schulstrasen wird man dem Uebel deshalb nicht wirksam begegnen, weil man die wahre n Schuldigen damit nicht trifft, nämlich Erwachsene, welche die Schuljugend verführen. Die Kinder kämen von sich aus niemals zu politischer Haltung. I . I Wenn Kinder der Volksschule politische Schlag wovte im Munde führen, so ist es unt-erstan deines Nachreden dessen, was Erwachsene ihnen vorgesagt haben. Das heißt aber nicht, daß der Lehrer die Kinder nicht vermahnen oder dort, wo er unmittelbar einschreiten kann, parteipolitische Umtriebe in den Schulen verhüten sollte. Die Politi sierung der Jugend wird nicht nur von der KPD be trieben,»aus der politischen Rechten werden national sozialistische Schiilerbiinde gegründet. Der Fall Ges lar, wo höhere Schüler bei einer schulischen Veran staltung schwarzrotgoldene Schleifen von den Kränzen abgerissen und in den Schmutz getreten haben, die rege Teilnahme von Jugendlichen an politischen Aus schreidungen, der verhältnismäßig hohe Anteil junger Leute, die den Erziehungsanstalten noch nicht ent wachsen waren, an politischen Verbrechen sind Aus wirkungen dieser Versiindigungen an der Jugend. Als beim Rat-benau-Mord diese Schaden zum ersten mal weithin sichtbar wurden, wandte sich der Lehrer versein mit einer Entschließung an die Oesse-ntlichkeit," er ries die Eltern aus, die Kinder vor politischen-Karikaturesn und Witzem vor ehrabschneidenden Verdiicht·igungen, vor Judenhetze und Völker-baß zu be h titen und ihnen ein Vorbild im staatsbürgerlichen Denken und Handeln zu sein. Damit hat sich die Lehrerschast an die richtige Stelle gewandt, von der Besserung zu erwarten ist, an die El-ternschaft. Ein wirtsameres Mittel gegen die politische sUebertremdung der Jugend als polizeiliches Ein schreiten und Schulsstrasen wird die n ä d a g o g i ich e Einsicht der Erziehungsberechtigten .sein. Vornehmlich an sie sollen diese Zeilen.ge richtet sein. Ein Grundsatz der sreideutschen Jugend bewegung, die noch nicht beeinflußt wurde von irgend welcher Parteirichtung, lautet: «K i n d e r stsn dsn o ch nicht Klasse oder Stand.« Diesen Leitgedanken sollte sich ieder Erzieiher zu eigen machen. Dieses Wort will nicht besagen, daß Klassenunterschiede über sehen oder geleugnet werden« es soll die Parole sein. mit deren Hilfe man sür die Kinder ein Gebiet er obern will, wo ohne Predigt und Jdedlogie Jugend -li-;·- sichs zu sich ielber tin-den sollen. tenseits der Klassenkämpse der erwachsenen Generation. Die Schule lst der Ort, wo das Kind die Möglichkeit einer schöneren vollkommeneren Gemeinschaft, als sie im Leben draußen heute möglich ist, konkret erleben und daraus Kräfte und Antriebe gewinnen soll. Jede part-eipolitische Beeinflussung der Kinder aber ver hindert oder erschwert zumjndcst diese Gemeinschaft und deshalb ist die parteipolitische Imp fung der Kinder zu bedauern. so- « si- Die kommunistische Propaganda irrt, wenn sie glaubt, daß im revolutionären Proletariat kein Widerspruch zwischen den Interessen der Erwachsenen und der Kinder besteht. Diese Spannung zwischen Vätern und Söhnen ist eine piidagogisch außerordent lich fruchtbare Polarität. Das junge Geschlecht ist« iiberall ein Feind des Alten. Es ist eben keine revo lutionäre, sondern eine konservative Gesinnung, wenn man das Kind nur nach dem Sinne des Alten will. »Wenn dir von Sohnespflicht, mein Sohn, dein alter Vater spricht, gehorch ihm nicht« gehorch ihm nicht.« Diese Mahnung Dehmels gilt dort, wo der Vater frühzeitig von dem Sohne das Versprechen fordert, das gleiche politische oder religiöse Glaubensbekennts nis abzulegen, Das eigenwillige Schöpfertum, dass mit jedem neuen Geschlecht eniporsteigt, sein Wille zum Anders- und Besserseiu sind nicht peinliche Zu gabe, sondern notwendiger Einschlag in unser Sein; am Beharrungsvermdgen und an der Fesiigkeit des alten Geschlechte-s soll das junge seine Kräfte er proben. Für Freiheit« Gerechtigkeit nnd Brüderlich keit zu kämpfen, auch persönlich ovferm das eben ist« der Klassenkampi nicht der Jugend einer Volksschicht, sondern der Jugendklasse überhaupt. o » s Im Kinde liegt Liebe über die Schranken der Klasse hinweg, es gewährt bedingungslose Hilfe dem andern, der irgendwie leidet. Damit ist nichts gegen den Wert einer Weltanschanung gesagt. Es kann aber nicht die Aufgabe der Schule sein, Weltanschauungen und Glaubensbeikenntnisse gegeneinander abzuwiigen oder gar die tinmiindigen zur Entscheidung auf-zurufen Eine Weltanschauung soll das Ergebnis eines erfahrungsreichen Lebens sein, sie entsteht aus dem Bemühen des reifen Menschen, seinen Gedankenkreis zu einem Ganzen zusammen zuformen und damit dem Leben Richtungssicherbeit zu geben« Das sichenttvickelnde Kind kennt das Be dürfnis nach einer überschauenden Wertwelt noch nicht und ermangelt der Kräfte zu einer weltanschaulichen Haltung. Im Namen der Bildungsidee muß die Schsuleriziehung jede Bindung der Jugend an ein Glaubensbekenntnis parteilicher oder kirchlikher Art als Verfriihung und piidagogischen Zwang ablehnen. Wohl aber will sie durch die Entwicklung der inneren Lebendigkeit, des Selbstdenkens und der sittlich-en Selbstbestimmung in der Jugend einer künftigen Wertentscheidung vorarbeitcn. Die beste Gewähr, das junge Geschlecht zu staatsbürgerlicher und weltanschau lichet Mündigkeit zu erziehen, bietet die freie weltliche Staatsschule, die weder das Hinterhaus einer Kirche, noch die Hilfsanstali ein-er Partei ist. Was an welt anschaulichetn Bildungsgute der Jugend in der Schule geboten werden soll, darüber hat die Volksgesamtheit durch Verfassung und Gesetze Bestimmungen getroffen. Diesen gegenüber hat der Pädagog in der Auswahl unsd Betonung eine eigenftiindige Berechtigung: Er kann Schritt-halt mit dem Hin-weis auf ihre Mida gogische Uttibrauchbarkeit auf dieser oder jener kind lichen Entwicklungsstufe abweisen. Weil der Erzieher nie wissen kann, was Sache des kiinftigen Geschlechts sein wird, miusz er das Ganze der Kultur im Auge haben, kann er nicht nur den protestantischen oder sozialistischen Menschen bilden, darf er nicht nnr einen Teil der kindlichen Kräfte schulen und ans weitau schauliichen Grün-den andre ungenutzt lassen. .. ·- « s- Da er den absoluten Gehalt und die künftige Sen dung einer Weltanichauuna nicht kennt, w i r d e r sie allesamtzn dulden und verstehen lehren. Duldung darf aber für den Lehrer nicht nur im Gewährenlassen eines im tiefsten Herzen mißliebigen Sachverhaltes ans Zweckniiißiqleitsgriindcn bestehen, sondern im Verstehen des Andersieins und der Ein sicht in die Vielheit des Guten. Der Jn1,..-lt der Erzieherakbeit iit das menschliche Leben, die mensch liche Kultur in ihrer Gott«-weih nicht in einem politi schen, religiösen oder weltanichaulichen Teile. Dieser «Einseius»·vnu Elementen aus« allen Weltanfchauungen Eutsolism sls Cis-111 cat -, sk ist wertvoll HEROLD- Iklk RM 12ssns 23511 233 Bad-L 14552 RM 10451 111 1.70 . . .. 5.g0 Its-I-Tslhshlung Weise- Umsatz HNSTR 17415 ~··cel·los Ifollo ompsehlt · o I-, dessem-unsinn mo U. l. isnnscken in s-sc an lok UsW. tentaschen
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