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Dresdner neueste Nachrichten : 17.02.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-02-17
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192902172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19290217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19290217
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1929
- Monat1929-02
- Tag1929-02-17
- Monat1929-02
- Jahr1929
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 17.02.1929
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Dresdner Neueste Nachrichten , . Vte 20 am bis-ne ne kostet 0,35 MAX - " « , ei evpkksses . « . · B —————- WORK-VI ITÆi»s-Z«·2R,;·kgssxsssäx Unabhängige Tageszeisung W WILL MEPHka US DR n ANY-» n.-M. Die Hkiefgevohk fük suchstavefmmxtam Posichug sur Monat Februar ms n.-«))i« sük die Einem-Simois- Mäfånåzä MA. —lm cinschalmng an bestimmten Nah-en mit anders d d o If Yonatliöh C- Kk 15. Kreuzvandiendunaem Inland wöchentlich 1-10 KER- M old-gen kann eine Gewähr nicht Mernommen werden. H .un »n q riet ei ung ILZMDUKIJMMMMUISR««vfssGrFFPSPIZMOZWJL WWL Zetan udnv Oaukänefgggøstkvllu Firma-M Herbst-andka « Fernwi: für den Okiøvemhr Sammelnammer 2400:, für den 5eknvektehr14191,20021,27981—27933 « Teleik.: Reueste Dresden - postschekt: Dresden 2060 Manna-W- CMW WAM m Im m· M WCM öUkUckMsksdk Koch Cufbewshkt -Im Falle bshekek Gewalt Betriebsstörung ode. Streits haben unike Beziehek keinen Anspruch nuf Rachliefmmg vdsk Ekstsfkuvg des entsprechenden Entgelt -M M· 41 Sonntag-, U. Februar 1929 MWI. Jahrg. Die erste Etappe der Pariser Beratungen Engkcfche Einladung ZU eines MMU vafekmz des Geemåchse Bedenktiche Lage in Wien infolge Kohlenknappheii - Däe Hilfs- akiion der deutschen Kriegsschisse in der Ostsee wird immer schwieriger lll’. Sllllllhl Mk M Allslllllbslllllklllkll Telcgramm unsres Korrespondentcn Die Tragödie der Kaiserin Friedrich Das Ende mancher Legende Das Drama vonGan Remo Die Kaiserin und ihr Sohn oh· Paris, 16. Februar Die Un-tersuch·ung der wirtschaftlichen nnd finan ziellen Lage Deutschlands durch den Sachverständigen augjchuß fand in den beiden Freitaassitmngen ihren Abschluß. Damit ist dcr erste »bcfchtcibcndc Abschnitt« mkonferenzh lowcit es sich um Deutschland handelt. erledigt Am Montag wird man msit der Prüfung der Lage der Etiiubigerstaatcn beginnen. i WUeber die gestrige Vorniittagsfitznng, iiber die ein "schriftliches Communiqnå nicht ausgegeben wurde, ilassen sich folgende Einzelheiten mitteilen: Der Sach isverständigenanssschuß nahm ein Expeer des Reichs- Mkpkiisidenten Dr. Schacht über die Verwendung der m Deutschland fett dem Jahr 1924 aufgenommenen « Auslandsanleiben entgegen. Es handelte sich dabei - vor allem um die Darlegung, daß Deutschland feine z Weg-Mulden nur dann weiterbezahlen kann, wenn zielfintljnsfte ans den miit fremden Anleihen finan snennt Unternehmungen höher sind als die Zinsen, diefür die gewährten Kredite bezahlt werden mtiffen. Der Gedankenganq der Darlegungen Dr. Schacht-s m dabei etwa folgenden Die Flur-italien, die Deutsch fsland aufgenommen hat, find teils in Gesellschaften zsnciert teils für Arbeiten und die verschiedensten Zwecke verwendet worden. Demgemäß find auch die Einkünfte variabeL Verschiedene Kapitalien wurden in Handels- nnd industriellen Unternehmungen in- veftiert und werfen höhere Gewinne ab, als Deutsch land fiir den Zinsendienft benötiat In zahlreichen andern Fällen find aber die Einkünfte uuzureirhend, beispielsweise im Volkswohnuugdbau nnd in Unter nehmungen, die zur Verbesserung öffentlicher Ein richtungen dienen. In einer ungefähren Schätzung beniertete Dr. Schacht die dinfenlaft der Auslande-- anleihen auf jährlich eine Milliarde Goldinark, die zu der jetzigen Aunuitiit von SM Milliarden also noch dazu kommt. Diese Fcftftellnnq Dr. Schachtel wurde von den Sachverständian im allgemeinen als zu treffend anerkannt. Die Delegierten wünschten im Anschlan au dsie Ausführungen Di·. Schacht-Z einige niihere Angaben til-er die produktiven und unpwduks tiben Anleihen, namentlich auf industriellem Gebiet. Die deutsche Delegaiion wird auf diefe Riickfragen niit einer Denkfchrift antworten, die im Laufe der nächsten Woche außerhalb der Sitznnsgen geprüft werden foll. Zu der Nachnisitta Sfitzuua wurde die Diskussion über diie Frage der Zahluugsfiihiakeit Deutschlands fortgesetzt, obgleich ziu betoucn ist, daß der Ausdruck »Zahlunggfähigkeit« in dem Meinungsauøtausch non keinem Partuer gebraucht wird. Nach lVgstiiudiger Beratung, tu der hauptsächlich einige Reftpuukte zur Erledigung gelangten, wurde die Sitzung aufgehoben und auf Montag vormittag vertagt. Oesterreich bitiet um Kohle X Wien, Ic. Februar. tDnrch Funksprukh) Jusolge der großen Kobtennot bat sich die Generaldirektion der Bundesbahnen gestern abend tu die Direktionen der Deutschen Reichsbahn in Würzburg nnd Essen tnit der dringenden Bitte ge wandt. die fiir den Bedars Oesterreichs verladene Ruhrtohle möglichst rasch nach Oesterreich abrollen zn lassen. Die Petrolemn- nnd Petrolcnmosengefchäfte haben gestern ihre Vorräte fast ansoerkanit. Die Ver einigung der österreichischen Tageszeitungen teilt mit, dass die nene Papiersnbrikoerbandö-G. in. b.H. insolge der drohenden Papiernot gezwungen sei. die Beliefe- Umg teils wegen Holgstosf-, teils wegen Koblentnangels W zehn Prozent zn nerringern. Die Wiener Zei- Ukmicn werden daher bis anf weiteres in re r tln ge rt e m Umfa n g e erscheinen. Die Betriebs eiultellnngen wegen Mangels an Kohle und Koks werden immer häufiger. Heute wird bekannt, daß ani W Etzbcrg in Steierniark die Arbeit eingestellt werden mußte, wodurch 2500 Arbeiter arbeitslos werden. Bei-zweifelte Lage der Gch.ffe im Langelonds- Bett s. Mel. 16. Februar Das Anhalten der Kälte hat in der Ostsee zu einer neuen und diesmal fchr ernsten Gefahr für die M den Langelanids-Belt achgetriebencn fünf, nach neueren Meldungen sechs Schiffe geführt, von denen btsber drei deutsche, nämlich die ~Magsdeburg«, »Götsm Elf« und »Lule Elf", festgestellt find, während fich in Ihxkt Nähe noch ein däiiifchcs, ein eskländisches nnd, M es scheint- ein englisches Fahrzeug befinden chseSchisie sind bereits vor über einer Wothe von den Linienfchiffen »Schleiz wisGolsteitss und ~Elfaß« einmal west- Uch der Jnfel Fehmarn befreit worden« gingen jedoch bei Nacht dem Geteitzug wieder verloren Und wurden von treibenden Eisschvllcv durch die ganze Kieler Bucht in den Latiaelaiids-Belt hineingetrieben. Dritt Hat sich das Eis in den letzten Tagen jedoch in einer· überaus Beforgnis erregendcn Weise Nimm-im bck M herrschenden Winden sowohl aus dem Fchmsatsw Bett im Süden, als auch aus dem Großen Velt im Norden hohe Packcismauern hineinttciben. Für die eingeschlossencn Schiffe besteht also die ernste GENU- Mß sie über kurz oder lang von dem Treibeiö zetmalmt werden, sicqu zwei der deutschen Dampfer bereits recht alt und baufällig sind. Man hofft, daß die Befatznngen sich noch rechtzeitig in die stärkeren Jahr-Zeuge binübervegeben werden. In Kiel haben die Linicnichiffe »Schleswig-Holstein« nnsd »Elf-aß« erneut gekohlt und find mit Proviant ver sehen worden. Sie sollen heute erneut in See gehen, um einen Rettunasverfuch in dem für die Schiffahrt allerdings sehr schwierigen LamsgelandsWelt zu machen. Ferner foll heute wie-der ein dreimotoriges Groß- Flusazeua der Luftlmnsa von Lübect-Ttavemüncde niach der dänischen Küste zum Lan-gelan«ds-Belt fliegen, um die Dampser whermals mit Lebensmitteln zu ver sorgen. Im Ante von Eyli nach dem Jemand X Hamburg. 16. Februar. Wie aus Westerland ausf Sylt gemeldet wird, ist es dem Flcif ch e r meister Ratzlaff aus Wenningftcdt ge lungen, im Kraftwagen nöridlich des Hindenburgdammes über das Walten eis nach dem Festland zu fahren. Auf dieser idealen Fahrbahn muri-se die etwa zwölf Kilometer lange Strecke von Noesse bis zum Klanxbuell-Deich in zwanzig Minuten zurückgelegt. Föhwerkehk Deutschland - Schweden unterbrochen X Saßniiz auf Rügen, 16. Februar vDer am Donnerstag angekominsenes Eishrecher »P r e u ß en« ist gestern früh 8 Uhr aitsaeiahrem um sür die Fährschifse eine Rinne zu schaffen· Er kam jedoch nur bis Stubbenkamnier. Zwischen Stubben kammer und Areona wär die Stauunq des Eises so groß, daß er wieder umkehren mußte. Aus diesem Grunde hat das deutsche lährichiff »Pthßen« seine Fahrten nach Schweden eingestellt. Das schwedische Fälsrschifs ~.lidnig Gustas« dwaieaen ist gestern Um 10 Uhr mit 100 Passagieren von Trelles bot-g ausgelausen« blieb aber in der Gegend von Stubbenkasmmcr hilflos im Eise stecken, so daß der Eisbrcchek »Preufien« es nach Saßnitz bringen mußte. Unter diesen Umständen ist damit zu rechnen, daß der Fährverkehr zwischen Saßnitz nnd Schweden weiterhin vollständia ruhen to i r d. lWeitekc Nachrichten über die Kältewellc siehe Seite Fund 0 - « « . Von Oskak v. Diesoeben im Verlag fiir tinltnrvolitit nunmehr auch in deutscher Sprache erschienenen Briese der Kaiserin Friedrich, zu denen Wilhelm 11. ein Vorwort geschrieben hat, stellen politisch nnd menschlich ein Doknment ersten Rangecs dar-it. Politisch, weil die Briefe, die iich ootn Jahre 1859 - die Heirat der Prinzessin mit dem deutschen mon nriuzen fand am U Januar ist-s in London statt bis· zum Oktober 1900, also sast bir- zum Tode der Kaiserin erstreckten, vier entscheidende Jahrzehnte deutscher Geschichte umfassen. Menschlich, weil sie die Schicksale des tironprinzetwaareo mit einer Gefühls tiefe nnld Ein-dringlichteit darstellen, die kaum zn über-bieten ist. Man kannte natürlich auch schon bio her die Rämpse, die der sironpriuz und seine Gattin am preußischen Hofe, namentlich Viginarct gegen über, auszuiechten hatten, doch in denßrieseneriebt man die ganze Enttoicltung und zahllose Einzel heiten in stärkster Intensität mit. Alle jene Per sonen, die damals eine Rolle spielten, die Königin Viktoria von England, der Prinzgeniahl Albert, König Wilhelm 1.,' seine Gemahlin Augusta, Vis niarck, das kronvriuzliche Paar. Wilhelm il. ala Kronprinz und tiaiien stehen mit größter Deutlich keit vor uns, enthüllen sich in ihrer Geistiaieit und ihren Charakters-name Als letzte dunkle unpersön liche Macht beherrscht dann die entsetzliche urautheit »die Szenerie, die das Traina zum Alsislsluii bringt und zwei edlen Menschen Glück und Macht raubt. Jm Mittelpunkt der Ereignisse und Vorgange jener Jahre steht votn Gesichtspunkt der vorliegenden Publikation ans betrachtet die Kaiserin Friedrich. Das vorliegende Werk stellt eine Mischung von bio graphischer Darstellung tiud Briefvublitation dar. Der Herausgeber erzählt, soweit ec- znm Verständnis der Ereignisse und des Zusammenhanges nötig ist, das Leben der strouprinzessin und läßt zugleich sie selbst in ihren Briesen zu Worte kommen -«- Mit einigen Lsegenden räumen die Briefe vollkommen aus. Die Tochter der Königin Viktoria von England, die »Prineesz Royal«, machte in Berlin durchaus nicht englische Politik. Es swiire ittbertriebeu, zu sagen, sie sei ganz Deutsche geworden. Was die als deutsche Princhffin gebotene Zarin Katharina 11. von sich sagt-e: »Ich habe die letzte Faser deutschen Empfindena in mir getötet«, durfte die englische Prinzesssin in ähnlichem Sinne nicht von sich behaupten. Die Sehnsucht nach der Heimat, nach deren Lebensgewohnheiten, nach der Liebe, die sie dort umgab, den liberale-n politischen Institutionen, der größer-en Freiheit des Hoflsexbens erfüllten fie immer. Aber sie betrachtete sich durch-aus als deutsche Fürstin. Und es wäre ungerecht, ihr etwa Hochverrat vorzumerfen, wie dies hier und da ge schehen ist. Am S. Februar 1877, in der Zeit des danischen Krieges, schreibt sie an ihre Mutter: »Ich hoffe und bete, daß der Krieg für unsre braven Truvpen ehren-voll enden nnd alleßesultate zeitigen möge, die Deutschland erwartet . . . Man tann keinem Engsländer einen Vorwurf daraus machen, daß er die Schles-cvig-Holste-inischcn Frage nicht versteht, nachdem die bei-den deutschen Großmiichte sie derart verwirrt haben. Trotzdem bleibt sise uns Deutschen vollkommen einfach und durchsichtig Für ihr-e Lösung sind wir gern ·bereit, jedes Opfer zu bringen« Wenige Wochen spat-er nimmt sie Stellung zu den heftig-en Angriffen Englands gegen Preußen. »Wenn das Bombardement von Sonderbnrg«, be merkt fie, »die englische Meinung gegen uue anf gesbracht hat, so können »die diimmsstem llngerechtsesten, gröbsten und heftsigssten Angrisfe in der .Timeø« und im Parlament nnr den Zorn oder vielmehr die Ver achtung bestärken-, welche die Deut-schen in allerdings tnaßlof·en Ausdrücken k«un-dtun. Ich kann in der Be schießnng Sonderburgo nichts Unmenschlicheø oder Unriechtes sehen. Was wiirde Lord Rnsfel sagen, wenn wir nns immerfort darum bekümmertem was in Japan los ist - wo Admiral Cooper weg-en der von ihm angeoodnseten Beschießnng keine großen Skrupel zeigt? Der hochpatslietische, philantronische und lügen-hafste Ton, in dem alle die-se Angriffe geaen Preußen vorgebracht werden, hat etwas vollkommen Lächerliches an sich. Die Englander wurden es auch 01 Sir Fr. Poscion ha: »Ist-Mc rcr Kaiserin Fried tich.» Ejnaelei.tct von Wilhelm 11. Verlaa für A ultu k v«out«« Vetxcks Mc. Wertheimer nicht etwa-rieth wollt-e nmn ihnen, wenn sie in einen Krieg vermittelt find, in pompöiem Stile vorschreiben, wie sie sich zsn bcnehmen hätten. Ich bin sicher, daß sie eine solche Einmischung nicht dusldcn werden. Warum sollten wir es also tnn?« O . I Auch andre Aenßernngen, so ans der Zeit occ sirieaeszi von Miti, beweisen, wie sehr sie sich alr« Prenfiin fühlte. »an net-sichere Tir«, schrieb sie da mals- an ihre Mutter, »daß, wenn das iibriae Europa die Einzelheiten dieses Krieges kennen würde, wenn das Licht, in dem unsre Ofsiziere nnd Manniclmften fiel) zeigten, allgemein bekannt würde, das ureiißiidie Volk in aller Augen liochgenchtet dastünde. Jcli siih!e, daß ich jetzt ebenso stolz bin, Prenfiin zu sein, wie Engliinderin . . . Ich innß sagen, dass die Preußen eine höherneljende Rasse sind, soweit Intelligenz nnd Menfciilikl)teit, Erziehung und Herzensgiite in Frage kommen« So konnte nur eine Fürstin sprechen, die sikh ntit den Interessen ihres neuen Vaterlande-I durchaus identifizierte Die andre Seite ihrer Gefühle, die Folae vieler Ent tiiusclntngen, toird sichtbar, wenn sie im Jahre 1871 ani- Potcidam zu einer englischen Freundin änszerte: »Sie lönnen sich nicht vorstellen, wie langweilig, melancho lisch nnd sonderbar tnir hier alle-s vorkommt, da ich von Ihnen allen und meinem geliebten England ge trennt bin. Jedes-mal, wenn ich dorthin komme, siihle ich, wie meine Anhänglichkeit an dieses kostbare Stiitl Erde stärker nnd stärker toird.« Bei solchen Neuhe rnngen must man eben ihre schwierige Lage ant Hof nnd in Deutschland überhaupt, die fortwährenden Kampfe mit Bisntarck nnd andre Enttiiusclntngen de riicisichtigen. Ihre Liebe ztt England war jedenfalls-« nie politisch, sondern aktuell nnd persönlich Es laa darin auch die Anhänglichkeit an ihre eigene Jugend und ihre Familie. » L I ,- II- Durchaus widerlegen die Briefe auch die oft wie derholte Behauptung, de r Kronp r i n z ha b e ganz unter dem Einfluß seiner Gemah lin gestanden. Beide Gatten begegneteu iich in liberalen Anschauungen Auch hierin herrschte, wie in allem, vollkommene Harmonie zwischen ihnen. So tragisch sich das Schicksal der Kaiserin Friedrich auch gestaltete, so wurde ihr doch ein Liebesgliick zuteil, wie es an Fiirstenhösen selten blüht. Vom ersten bis zum letzten Moment iit diese Verbindung eine schöne, innige gewesen. Ja, man gewinnt oft den Ein druck, daß durchaus der Kronprinz der Führende war, so sehr die stronprinzeisin in vielen Angelegenheiten, wie bei der Erziehung der Kinder, der Einrichtung der Wohnung völlig selbstän dig vorging. Es ist nnr ein Zeichen echter weiblicher Anhänglichkeit wenn sie nach liisniggräg ihre Mutter fragt: »Macht es Dir nicht ein wenig Freude, dasz ec unier Fritz allein ist, der alle diese Siege errungen hat? Du weißt, wie sehr ich bemüht war, ebenso wie Fritz die Schrecken dieses lKrieges zu vermeiden. Aber da es nun soweit ist, bin ich dankbar-, daß unsre Sache unter Fritzens Leitung die Oberhand gewonnen hats- Einmal urteilt sie über ihren Mann, als sie ihrer Mutter ein Bild des Prinzen Christian von Angustens burg entwirft: »Er sPrinz Christian) ist auch nicht so distinguiert wie Fritz, von dem ich, was seinen Cha rakter und seinen Verstand betrifft, die höchste Mei nung habe« It . II- Man kann sich kein kostbarer-es emreifenidereo Zeugnis ihrer Liebe vorstellen als den Be rzweifi lang-sich rei, »der sich nach dein Tode ihres Gatten ihrer Brust entrinnt Am Abend seines Todes schrieb fie, kalt-m ihrer selbst bewußt, an die Königin Viktoria: »Am 14. Dezsenliber 1861 idem Tobeeiaa sdeel Prinz gemabls Alberi) fandcst Du ln Deinem iibcrivältigeni den Kummer Zeit unsd Kraft mir ziu schreiben; so mqu auch ich Tit aus tödlichem Kummer, halb wahnsinnsg vor Schmerz ein paar Worte sen-den. Jch kann Dir nicht lagen, was fünf-tauchen ich durchgemacht habe, welche Bilder meinen Sinn quälen, welche Empfindun gen mein Herz bewegen, sdle Qual ist zn schrecklich, wenn zwei Leben, die ein-s aewovden sind, so aus einansdergerissen werden. Nnn muß ich bleiben und mich erinnern, wie-er von mir ging! Oh, der Blick
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