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Sächsische Volkszeitung : 17.08.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-08-17
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192308174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19230817
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19230817
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1923
- Monat1923-08
- Tag1923-08-17
- Monat1923-08
- Jahr1923
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 17.08.1923
- Autor
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cr IM enr -iserel a riNNare lülliiliitll 13 H iterisl. mulst., ciiüliis S 8»av- ni äb. n e i-, lle 16. »L >8e Z; LN »»»» ion Z 4,t« >ü^o ! lect! sr nr.19L4 II 6 »» 16 8° > Nummer 149 — 22. Jahrgang Erscheint sechsmal wöchentlich.Bezugspreis sürAngust SO OOOM AnzeigenpreisrDie eingrspaltenr Petitzeile LOOOO Di., für Familien- u. BereinSanzeigen. Stellen» u. Miet gesuche 15000M Die Petit.RekIamezeile.8vmm br., KLOOOM. Offertengebllhr für Selbstabholer 20000 M. bei Urbeisendung durch die Post außerdem Portozuschlag, «reis »iir di-Einzelnummer 8000 Mark »eschästlicher Teil: Josef gohmann. Dresden SLcklWe Freitag, den 17. August 1929 Im Fallt höherer Gewalt erlischt jede Verpflichtung aus Lieferung sowie Erfüllung von Anzeigen-AuftrSgen uud Leistung von Schadenersatz. Für undeutlich und durchFern- sprecher übermittelte Anzeigen übernehmen wir kein e Ver antwortung. Unverlangt eingesandte und mit Rückporto nicht versehene Manuskripte werden nicht ausbewahrt. Sprechstunde der Redaktion 6 bis 6 Uhr nachmittags. Hauptschristleiter: Dr. Josef Albert. Dresden VolrsMung Tageszeitung für christliche Politik und VeLavtton „nd Gesibiksl-ftell«: Dresden.«ltstadt 1«. Holbeinftraf,« 4« S Fernruf 327L2 / Postscheckkonto Dresden 14797 M WW ' Ae Well »n Mli» M «eile Leben Druck und Verlag i Saxonia » Buchdruckerei G. m. b. H Dresden.Altstadt 18, Holbeinstrnße 4g Die Schaffung wertbeständigen Geldes! Gewaltige Erhöhung der Personen- und Gütertarife — Die Verkehrssperre wird writer verlängert — Vier^ Todesurteile gegen ehemalige bulgarische Minister — Die neue Kampsweise des sächsischen Ministerpräsidenten De Nchdarmih»«- des Schdcliiics Berlin, 16. August. Di« Neichöregiernng trögt sich mit der Absicht, über die Schaffung der wertbeständigen Anlage hinaus auch wertbeständiges Geld zu schaffen. Am Mittwoch haben Besprechungen mit Vertretern wirtschaftlicher und beruflicher Lr,:a»isationen stattgefmiden. Zunächst ist eine, nicht gcsctzgebe. rische Aktion geplant. Bei diesem Plan handelt es sich darum, den Sachbesitz, der durch die Produktion der Landwirtschaft und der Industrie (Kali, Kolilr chemische Industrie usw.) gegeben ist für die Sicherung und Deckung eines neuen wcrtbcsiöndigcn Zahlungsmittels alS Garantie nutzbar zu machen. Die neuen Eisenbahntarife Berlin, 18. August Die Personrntarife werden am 28. August nicht um 688, sinder» um 808 p. H., also a»f das Zehnfache der jetzigen Satze erhöht. Bom 1. September ab wird ein Jndextarif für den Pcrsonenv--rkehr eingcführt, dessen Höhe noch nicht bestimmt ist. Für die Gütertarife werben bcreliS am 28. August dir Jnvextartte in Kraft gesetzt, und zwnr nuf der BastS der Fricdcnstnrike mit rer Schlüsselzahl von 1,2 Millionen. Das bedeutet gegen die jetzigen Siitze baS 21fache. Die lchlku Ktkalmiskii des lleichslM Berlin, 16. August. In der gestrigen NeichStagssitznng wurde der Antrag aller Parteien auf Erhöhung der Zulagen in der Unfall versicherung debattclos In allen drei Lesungen angenommen Es folgt die erste Beratung des Gesetzes über die wertbeständigen Post-. Postscheck- und Telegraphcn- gebühren. Nach der Vorlage soll die Grundgcbühr durch Vervielfältigung mit einer Schlüsselzahl berechnet werden, deren Grundlage die jeweiligen Bezüge des Personals bilden sollen im Vergleich zum 1 Juli 1914 oder einer allgemein gültigen Reichsiiidex- zifser. Auf dieser Grunblage soll der Postminister am 1. oder 16. des Monats die Gebühren fcstsetzen. Die Vorlage wiro ohne Aussprache in allen drei Lesungen angenom men, ebenso das F er n s p r e ch g e b ü h r e n g e s e tz. Es bringt unter Fortfall der Grundgebühr einen reinen Gesprächsgebüh- rentarif, bei dem aber monatlich eine Mindestzahl von Orts gesprächen bezahlt werden must. Auch die Fernsprechgebühren sollen wertbeständig gemacht werden. Ein Antrag Esser (Zentrum) fordert mit Rücksicht ans die Schwierigkeiten, die Hand werkern und kleinen Unternehmern durch die Geldentwertung er wachsen, die Negierung auf, die Vergebnngsstellen öffentlicher Arbeiten anzuweisen, erprobten Lieferanten Abschlagszahlungen auf laufende Lieferungen zu gewähren. Der Antrag wiro an ge nominell. Zn dem vom Abg. Hertz (Soz.) eingcbrachten Ge setzentwurf über finanzpolitische Vollmachten der Reichsregieruu g haben die Regierungsparteien eine Ent- schliesinng vorgelegt, wonach die Regierung alsbald die Gesetz entwürfe einbringen soll, die durch Belastung der Vermögenswerte der Wirtschaft und durch Uebcrgang zu einer wertbeständigen Währung eine Sanierniig der Reichsfinanzen und eine Stärkung der Reichskredite in die Wege zu leiten geeignet sind. Nachdem Neichsfinaiizminister Dr. H i l f e r d i n g auf eine Anregung des Abg. Dr. Helffer ich (Dnat. Vp.) zugcsagt hat, das? die Ne gierung in dieser Frage mit den Bernssstände» in steter Fühlung bleiben wird, wird die Entschließung angenommen. Abg. Dr. Herzfeld (Komm.) begründet alsdann den kommunistischen Antrag auf Außerkraftsetzung der Vororonnng des Reichspräsidenten vom 10 August, die sich auf die Beschlag nahme der Noten Fahne und anderer kommuiiistischcr Blätter beziehe. Der Reichspräsident habe gegen den Geist der Demo kratie dadurch verstoßen, daß er die Presse unter das Polizcr- gesctz gestellt habe. Abg. Müller (Franken, Soz.) beantragt, den Antrag dem Rechtsansschuß zu überweisen. Die Angriffe des Vorredners auf den Reichspräsidenten würden diesen ebensowenig ausrcgcn wie die Sozialdemokratische Partei. Abg. Thomas (Komm.): Die Ileverweismig an den Mechts- ausschuß ist heute, wo bas Haus sich vertagen will, einem Be gräbnis gleichzuachtcn. Der Antrag muß sofort zur Erledigung kommen. Die Verfassung gibt jedem Deutschen, auch dem Ar beiter, das Recht des freien Wortes. Reichsminister Sollmann erkennt an, daß der Vorredner sich auf den Boden der Verfassung stellt. Selbstverständlich decke das neue Kabinett die von dem vorigen Kabinett erlassenen Ver ordnungen. Die Verordnung richtet sich nicht gegen das freie Wort oder gegen den Arbeiter, sie richtet sich nur gegen ge waltsame Versuche, die Staatsordnung »mzu- stoßen. (Abg. Höllein ruft: Du hast schon schön von Stinncs gelerntl) Die neue Regierung chat noch kein Blatt verboten, trotzdem wird sie in der wüstesten Weise angegriffen. Die Re gierung ist vom Volke und Parlament berufen. Die kommu nistische Presse fordert ihre Beseitigung durch den Kamps der Straße (Große Unruhe.) und Errichtung eines Sowjets an Stelle der Männer, die im Bratenrock im Reichstag sitzen. Dagegen muß sich die Regierung schützen. Die Verordnung will aber Auswüchse der Rechtspresse treffen. Redner verliest dann einzelne Prcsse- änßerungen rechtsstehender Blätter, die ans Anlaß des Vcr- fassungstages sich gegen den Bestand der Republik richteten. Alle diese Dinge von links und rechts seien ein Beweis dafür, daß daS Maß des Zulässigen überschritten wurde. Der Minister richtet an di« Kommunisten den Appell, im Interesse der deutschen Volks- exnähruna die Behindern« der Ernte durch Streiks m,d sinnlos: Ausschreitungen zu unterlassen, andererseits ersucht -er die Land wirtschaft, nicht durch Warenzurllckhaltnng und Wucher die Er regung des Volkes zu steigern. Der konimunisttsche Antrag geht sodann an den Nechts- ausschttß. Tie Ergänzung des Reichs siedln ngsgescheS durch Verlängerung der LandeSb-lhnfsungSfrist ans zehn Wochen wiro enogült-g angenommen, ebenso gegen die Kommunisten und Dcuischnativnalen die Erhöhung aer WolnumgSbauabgabe auf 45000 v. H., mit Gemeindezuschlag 90 000 v. H. Einstimmig angenommen wiro ein Antrag, der die Re gierung ersucht, der Notlage der Studentenschaft abzuhelsen. Um 5.45 Uhr ist die Tagesordnung erschöpft und der Reichs ter vertagt sich ans »»bestimmte Zeit. Der Präsi dent wird ermächtigt, Zeitpunkt und Tagesordnung der nächsten Sitzung festzusetzen. Der neue Chef der Reichskanzlei Berlin, 16. August. Im „NeichSanzeigcr" wird da? Kabinett Strcsemcinn in seiner vorläufigen Zusammensetzung amilich be- kamrtgegeben Außerdem wird mitgeleclt, daß das ReichSkabinstt das Mitglied des Reichstag:? Legati-onsrat Freiherrn von Rhein haben zum Siaatssekrelär in der Reichskanzlei er nannt hat Reichminister und Oberpräsident Berlin. 16. August Der znm NeichSminister der besetzten Gebiete ernannte Oberpräsident Dr. Fuchs, wird den Blättern zufolge mi Einverständnis mit den Negierungen des Reiches und Preußen auch während seiner Mirastertätigkeit das Amt als preußischer Oberpräsident der Rhein Provinz beibehalten. Weitere Derlänaeruna der Derkehrssperre München-Gladbach, 16. August. Wie von der Bc- satningSbchörde München-Gladbach mitgeteilt wird, ist die Ver. kebrSsverre zwischen dem bcs-atztcn und dem unbesetzten Gebiet bis auf weiteres verlängert worden. Dk. ZkiMrs m»c Kampfansage Dr. Zeigner hat dem Dresdner Vertreter der „Vossischen Zeitung" ans die Frage, ob die sächsische Regierung auch nach dem Sturze Cunos noch die Veröffentlichung von Dolnmcntcn über das Verhältnis zuni Reiche, zur Frage der Reichswehr und der angeb lichen Neichserekutive gegen Sachsen plane, folgendes erklärt: „Der Rücktritt des Kabinetts Enno und der Eintritt der Sozialdemokratie in das »ene Kabinett gibt meiner Ansicht nach Gewähr dafür, daß die Reichsregierung die bisher so sehr ver säumte Initiative an der richtigen Stelle zeigt. Es erscheint mir nicht zweckmäßig, wenn ein Mitglied einer Landesrcg.ernng ohick zwingenden Grnnd sich kritisch über die Reichsregierung als .Ganzes oder über einzelne ihrer Mitglieder ausspricht. Dil: sächsische Regierung wird aber unter keiner Bedingung von einer Verösfenilichung nbsehen können, wenn nicht im Reichswehr- ministerium eine Aenderung eintriit. Das ist auch dem Herrn Reichspräsidenten mitgetcilt worden." Auf die weitere Frage, in welcher Form gegebenenfalls die Veröffentlichung der Dokumente crsolgen würde, antwortete der Ministerpräsident: „Angesichts der Maßnahmen, die die Regierung Enno er wogen hatte, um einer solchen Veröffentlichung vorznbeugen, käme dann für die sächsische Regierung nur die Einberufung des Landtags in Frage. Dort würde durch eine feierliche Erklärung die Aufmerksamkeit des ganzen Reiches anf Vor gänge und Zustände gelenkt werden, deren Fortdauer für den inneren Frieden des Reiches unerträglich wäre und die uns im Auslände auss schwerste geschadet haben." Dresden, 16. August. Wie der Telunicm-Sachsendienst zu verlässig aus Berlin erfährt, wurden währmd der Fraktionssitzung der sozialdemokratischen NeichstagSäraktion schwere Bedenken gegen die Wiedereinsetzung Dr. GeßlerS als NeichSwcbi minister laut. Anlaß dazu gaben die schar-cn Angriffe, die der sächsische Minister- ( Präsident Dr. Z eigner gegen Neichswchrmin.ster Dr. G eß! er richtete. Diesem Widerstande Dr. ZeignerS gegen die Wieder wahl Dr. GeßlerS zum NeichSwebrmmistcr lag znm Haursticil mit der Vorfall zu Grunde, der sich anläßlich der Verfassung?- feier im Dresdner Opernhaus abstsielte. Bekanntlich batten die g-eladcnen Vertreter der in Dresden garnisonierenden Neichswehrtruppen ihre Karten wieder zur Verfügung gestellt, mit der Begrüadmig, daß die ReichSwebrtruppen Dresdens eine eigene Verfassnnigsfe'cr cibhielten. Da General Miller bei diesem Vorgehen durch den Reichswehr-minister Geister gedeckt wurde, glaubte Dr. Zeigner mit Erfolg gegen diesen operieren zu können. v Zeigner hat eine neue Waffe, „die feierliche Erklärung im Landtag" entdeckt. Ist dieser Mann denn immer noch davon überzeugt, daß seine feierlichen Erklärungen auch in der Tat feierlich ausgenommen werden? Wir wollen hoffen, daß der Reichskanzler diesem „sächsischen" Treiben bald ein sicheres Ende seht. Stresemann, der voraussichtlich mit noch anderen „Grü ßen" fertig wird, dürste sich kaum von unserem „berühmten" Lande Vorschriften machen lassen. Neue Todesurteile in Bulqarien Graz, 16. August. Wie die „Grazer Tagespost" mlttcili» wurden in Sofia Im Prozeß gegen die Minister beS K a b i n e t t S Stambulinski vier Minister zuin Tode, zwei mit lebenS- länglichem Kerker, die übrigen zu drei bis fünf Monaten Kerker verurteilt. Die neuen Männer Dr. Gustav Stresemann. Gustav Stresemann wurde 1875 in Berlin geboren. Nach dem Besuche deS AndreaS-NealgymnasiumS studierte er auf den Universitäten Berlin und Leipzig Staatswissenschaften, Geichiclne und Literatur. Nach Abschluß seiner Studien war er von 19>tt bis 1903 Assist-at de? Verbandes deutscher Sclwkoladcfabrikanteii. Dann wurde er Syndikus des Verbandes sächsischer In dustrieller. Außerdem iübrle er dis Geschäfte des deutsch- amerikanischen WirischasiSverbandeS und gab die Zeitschrift Deutsche Stimmen heraus, deren Leitang er bis heute beüeehielt. Seit 1917 ist er stellvertretender Vorsitzender deS Bundes der Industriellen. Von diest-r Stellung im Wirtschaftsleben auS schni er sich auch das Feld für seine politische Betätigung als Mitalieo der Nationalliberalen Partei Ir» Jahre 1907 wurde er in de» Reichstag gewählt und t>at dort im Laufe der Jahre mehr uns mehr als Redner seiner Partei hervor, in deren Zenlralvarstaiid er auch Mitglied wurde. Bei den Wahlen 19i2 unterlag er zu nächst, fand aber durch eine Nachwahl doch wieder den Weg in den Reichstag. Als es nach der November-Revolution im Winter 1918/19 zu einer Vereinigung der Fortschrtttl-che» Volksparte! mit dem größten Teile der Nationastiberalen Partei kam. lstelt er sich abseits und begründete die Deutsche BolkSpaetei, der die rechtsstehenden Nutionalstberalen, namentlich in Westfalen und Sachsen, znftelen. Dr. Stresemann selbst wurde im Wahl kreis 15 lOSnabrnck. Oldenburg, Anrich) in Pie Nationalversamm lung getvählt, außer ihm 22 andere Abgeordnete seiner Partei. Wilhelm Sollmann. Wilhelm Sollmann, Nedakl-nr in Köln, wurde 1881 in Oberstnd (Sachsen-Meiningen) geboren. Er besuchte da? Gym nasium in .Koburg, weilte von 1897 biS 1911 als Handlungsgehilfe in Köln, trat Ist03 in die sozialdemokratische Partei ein und war hier bald führend ni der Angestellten-, Jugend» und Abiti- nenzbewcanng tätig. Im Iabr: 1911 trat er als Redoktcur bei der sozialdemokratischen Nh-mischen Zeitung in Köln ein, über nahm 1912 die Leitung bcs Würzburger sozialdemokratischen ParteiblatlcS, kehrte aber 19t3 wieder in die Redaktion der Nhei- nischrn Zeitung zurück. Er ist Vorsitzender des Sozialdemo kratischen Vereins in Köln und seit 19>8 Stadtverordneter daselbst Dr. med. Rudolf Hilferding. Rudolf Hilst-rding wurde 1879 in Wien als österreichischer Staatsbürger geboren Er entstammt einer jüdischen Familie, studierte zunächst Medizin und war bis 1907 in Wien als Arst tätig. In dwseni Iabre wurde er von der radikalen Richtung im drulschen sozialdemokratischen Parteivorstand, anf Vorschlag von Heinrich Schulz, zusammen m-t dem Holländer Pannckok an die Parteischule der Sozialoemokr.iist- nach Berlin berufen. Die Ne. giernng unterband indessen bald di: Lehrtätigkeit HilserdingS, i». dem sie ihm d>e Ausweisung cmdrobte. H. bolätiate sich nun journalistisch und wurde in dw Schriftleitung des Vorwärts berufen. Im Jahre 1910 veröffentlicht? er ein nmsangreicbeS Werk: Das Finanzkapital, das auch in der sozialistischen Krit k geteilte Aufnahme fand. Am 4. Angw.st 1914 trat H. in einer Erklärung mit anderen VorwärtS-Nedaktenren und Sozialincu gegen die Krcditbewillizuna der sozialdemokratischen Fraktion anr. Nach der Revolution erwarb er daS deutsche Siaoisbürgerrecht und übernahm die Leitung deö Hauptblattes dcr KSP.. der Freiheit die er nn Sinn: des rechten FlüaelS der Partei redigierte. Bei dem SpalinngS-Parteiiag der USP. wandte er sich in einem langen Rest-rul gegen Sinowjew und wurde dann nach Abspaltung der Nenkommun'sten ein-r der Führer der NEP. Bei Gnindnna des Rei.'IiSwirr>chanSrate? wnrdc er von 'einer Partei in diesen eistiandt. Im Juni 1921 trat er an Stelle Kaiiitzkys auch i» die So-ialstierungskonnnisston ein. Inzwischen wirk'e er für die Verciistauiig der 11SP. mit der allen Partei. Nachdem die? Ziel crr.icht .oar. erhielt er stn Herbst l9?2 den Posten eines NnterstäätsststretärS. Hans v. Raumer. HanZ v. Raumer ist 1870 als Sobn eines prenststchen Osft. -stcrS in Dessau geboren. Tr wandte sich den: PerwailungSdnuist zu und wurde Landen, zuletzt » Wittlaae sWestf.). >915 wurde cc Direktor des Bundes der El-ktrizitätSversorgunaS-Unterueb. nnliigcn Dentstblaiid?. In dieser Eigenschaft wurde >> nun r du» Graten v. Rödern. Ende Ist!'!, als- Referent niZ Re.chssc»- tz- iniiistlerinni berufen. Dann nnirw er aeschästsNibreudls Bar- standsmitg.ied der Deiitstben ckettrotechniscben Industrie mit dem Sitz '» Berlin. Er ist Anr-ger und Mitbegründer der Zentral- Arbertsg'meinstchast der industriellen und gewerblichen Arbeit- oster und Arbeitnehmer Deutschlands, sowie ReichSbevolln öchtlq- t;r lür die AußenbandelSstelle dw Elektrotechnik. Im Juni '920 wurde er von der Denlichen Volks-Partei für den Wabstreis 2 (Berlin' in den neuen Reichstag entsandt. Er wurde Reicbs- schaßminister in, Kabinett Fahrenbach und trat mit diesem Kadi- neu am l'> Mai 1921 zurück. Robert Schmidt. Robert Schmidt wurde am '5. Mai 186t in Berlin ge boren, wo er Volksschule und Fortbildungsschule besuchte. Dann trat er >n die Lehre als Klaviermacher und war bis 1803 in diesem B rus als Gehilfe tätig. Er baüc sich iinwischen der sozialdemo kratischen Bewegung zug-we»det und sich durch Selbilsindiann derart gefördert, daß er 1893 als Schristleiter am Vorwärts ein- Ircten konnte. Z'bn Iabr: hindurch war er hier tätig. Dann übernahm er die Leitung d:s ZenIra'-ArbeiiersekretariaiS in Berlin. Scho» 1W3 war er im 5. Berliner Wahlkreis in den Reichstag ge» ählt worden, der ihm jcd-och 1893 verloren ging. Be! den Wahlen von I9"3 jedoch eroberte er ibn zurück und lnüke ibn seither inne. Im Januar 1919 wurde er in die National- vc-sammlinia gewäblt. Bei der Bildung de? ersten parlamen tarischen Kabinetts- an» Grund der neuen vorläufige» ReicbSver. sassung wnrse er ErnäbrnngSminister. Dies Amt behielt er auch in dem folgenden Kabinett Bauer im Inm 1919 bei. Nach dem Rücktritt Wissels übernahm er Ende Juni noch d-e Leitung des NeichSwirtschaftsmmisierinmS und führte es- auch in dem nna- gebildeten Kabinett Bauer vom Oktober 1919, ebenso in dem folgenden Kabinett Müller vis zu dessen Rücktritt im Juni >929. Im Mat 1921 trat er dann wieder in das erste Kabinett Wirth
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