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Sächsische Volkszeitung : 18.11.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-11-18
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192311181
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19231118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19231118
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1923
- Monat1923-11
- Tag1923-11-18
- Monat1923-11
- Jahr1923
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 18.11.1923
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Mmmer 226 — 22. Jahrgang »mal wöchentl. vttllgrpreirr 17. bi» 30. Nov. 2.80<8oldmurk Nnrelgenr Berechnung der Anzeigen nach Goldmarl. Preise: Die »ingespalten« Vetttzeü« 20 «Z. f. Familien- u. Lerein-anzeigen. Gesuche 15^. Die Petit. Reklamezril«> 80mm breit. 80«), Ossertengebühr sür Selbstabholer 1ü«). bei Urbriirndung durch die Post außerdem Porto,luschlag. krelr lllr ale klnrelnummer ro öolllplennig Geschäftlicher ilkilr Joses tzohmann. Drr«de« Sonntag, den lö.Novemb. 1926 Im Felle höherer Gewalt erlischt jed« Nervstichtung c»e^ Lieferung sowie Erfüllung von Anzetgen-Au>trägen und Leistung von Schadenersatz. Fllr undeutlich und durchFer»^ sprecher übermittelte Anzeigen übernehmen wir keine Ver antwortung. Unverlangt ringesandtr und mit Rückporti- nicht versehene Manuskript« werdcn nicht ausbewahrt/ Sprechstunde der Redaktion S bi- 0 Uhr nachmittag». Hauptschriftletter: Dr. Josef Albert, Dre-detz Tageszeitung für christliche Politik und Kultur »r.-' enltstadt'^o,nstÄ,4« * HkIkl^lllllW IIIt!l Wllikll * Äk Nkll Ilkk FklIII * M Hkllk Wkll * e°x°n>° .^üchd^/r" "b. H. Fernnif'82722 / Postscheckkonto Dresden 147V7 Dresden-Altstadt 1k. Holbeinstraße 40 No» dn dtisihc« Zioikirocht Von Universität-Professor Tr. Friedrich Dessauer. Deutsch - amerikanischer Anstanschplau Jeder von uns hat von Tag zn Tag wie auS grauen Wolken steigend, ein stärkere? Ahnen: Es wird etwa- geschehen! und in. dein er da? suhlte, ergreift den ernsten Mann Sorge, andere leichtere Naturen saht Hoffnung — sie glauben: Aendernng sei Besserung. Der Beginn dieses Geschehen» ist morgen viel leicht, vielleicht übermorgen. Wird eS in verfassungsmäßigen Formen zum Auktrag der Spannungen kommen, werden diese Spannnngen die Formen zerreißen, so daß eS Splitter und Trümmer gibt? Werden, wie oft in Deutschland» Geschichte, Deutsche gegen Deutsche mit den Waffen de» Tode» kämpfen, wird Blut der Brüder fließen, bloß deshalb, weil die Deutschen sich über di« Art nicht verständigen können, wie sie friedlich zu- saminen leben können? Denn glückliche Deutsche wollen sie ja alle sein. Keiner behauptet, daß er de- Volke? Unglück walle, jeder will, darf man den Worten glauben, des Volke? Heil. Und !m allgemeinen darf man die? auch glauben. Jeder aber meint e? auf andere Weise. Und weil Zeder meint, nur die eigene Richtung, der eigene Weg, sei gut und alle anderen verfehlt, so kämpft er mit dem anderen und hadert — bis zum äußersten, b!Z zum drohen- den Bürgerkrieg. Der aber ist das Gegenteil von der Wohlfahrt die man erstrebt. Und so das Gute suchend, aber mit falschen Mitteln sind die Deutschen ihre» eigenen Un. glttckS sichere Schmied« — jetzt wie so oft in ihrer trau, rigen Geschichte. So taten wir Deutsche Jahrhunderte lang al? die fran- zösischen Könige auf den Thronen saßen, lauernd und wägend, wie sie au- dem .Hader Nutzen zögen; so taten durch ein Jahr» tausend die deutschen Fürste» und führten die deutschen Stämme gegeneinander; so ging e? weiter in den Zeiten Napoleons, der, als Gefangener auf St. Helena über Deutschland ein höhnisches Wort hintcrließ. Andere Völker haben das nicht getan. Gewiß auch sie haben ihre Meinungsstreite, Klassenlffimpse. Heftige sogar. Ost- malz hörte ich Franzosen des Norden? und Süden? über da» schlimme Pari?, da? Ung'ück zentraler Verwaltung, dst hcsrpt. städtische Anmaßung und Bürokratie sich beklagen — wie bei nnS viele Stimmen mit mehr oder weniger Recht über Berlin. Aber da- wissen die Franzosen alle. ES ist eine Frage zweiten Range?, dieses Schicksal der Zentralisierung; ausgewogen wird es vielmals durch den Vorteil der weltpolitischen Kraft, welche die Zentrale verteilt. Und in Zeiten der Not — gar wenn fremde Völker das Vaterland bedrücken, schweigt man von diesen Dingen. In England ist der soziale Abstand der Klassen viel, fach stärker als hier. Heftig bis zum äußersten sind die Kämpfe zwischen den Arbeitern und de» besitzenden Volksschichten. Aber die Einheit. Größe und Geschlossenheit des Vaterlandes — deS riesigen Weltreiche? — das ist selbstverständlich, steigt weit über alles hinaus; und zuerst sieht jeder im andern doch den Lands- ' mann — weit voraus und dann erst den Mann au? der anderen Klasse. In Zeiten der Not de? Vaterlandes aber schweigt der Hader. Die Stärke aller dieser Völker liegt darin, daß sich die Menschen um ihre Staaten scharen in allen ernsten Fragen. Wa? soll gar über die Riesenrepublik an Land und Men» scheu, da? stärkste Reick der Erde, die Vereinigten Staa ten gesagt werden? Sie sind auS allen Völkern der Erde zusammen geflossen, sie sind nicht wie wir durch jahrtausend» lange Geschichte verbunden, sie sind viel verschiedener al? wir, sie haben ihre auseinandergehenden Meinungen und Interessen, sie kämpfen diese Tinge au? — aber sie denken nicht daran, ans diesen Fragen zweiten Ranges heraus dar Vater, land anzutasten, indem sie, a»S welchem Anlaß immer, die Per. fassung verletzen oder gar sich gegen einander bewaffnen. Wir aber tun daSl Gewiß sind MeinungSvcrschieden» heiten da; gewiß gibt e? Fehler. Sünden, Verstöße auf allen Seiten. Aber gibt der Fekler irgend einer auch regierenden Stelle da? Recht, daS letzte Gut, de» Vaterlandes Einheit anss Spiel zu setzen, auS dem Gesetz beraus zu treten und die Waffen anfzuheben. weil andere anderer Meinung sind, weil andere geirrt, sich einer Ansicht nicht unterordnen wollen? Wir tun es, wäbreno der Fremde im Land steht, während Empörer douticheS Land loSreißen wollen. Wir tun eS. während wir alle unsäglich leiden und im Leid zusammen stehen müßten, das Trennende aber vergessen sollten. Wir tun eS und vollen, den selbst daS Zerstörungswerk, da- Feinde kaum Vermocht hätten gegen uns. Daß auf lange Sicht hinaus eine Gewalttat, woher sie auch komme, zum Guten führe, wer von denen, die sie unternehmen, kann daS wissen. Daß sie un? sicher z u n ä ch st inS tiefste Elend bringt — da- ist für alle offenbar. Einer ist. der sich freut. : Der gewaltige barte Staatsmann, der Frankreichs Steuer in Händen hält. Ob er in diesen Tagen an eine Aufzeichnung denkt. Hie ein anderer Peiniger Deutschlands machte, als er einsam seinem Tode entgegen wartete. Napoleon I. war dieser Peiniger. Er aber schrieb in den Tagen seiner Verbannung auf St. Helena über unS in seine» Leben-erinnerungen: „Gegen Deutschland babe ich vor allem den Blick gewendet. jZwicspalt brauchte ich nicht zu stiften unter ibnen, denn die Einigkeit war an» ihrer Mitte längst gewichen. Nur meine Netze brauchte ich zu stellen, und sie liefen unS wie scheue- Wild selbst hinein. Untereinander haben sie sich erwürgt und glaubten, damit »ndlich ibre Pflicht zu tun. Leichtgläubiger ist kein Volk gewesen und törichter kein an dere» ans Erden. Keine Lüge ist so grob ersonnen worden, der sie ihr nicht in unbegreiflicher Albernheit Glauben beigemessen Hatten. Die törichte Mißgunst, womit sie sich untereinander ange- eindet, haben sich zu meinem Gewinnste wohl gehegt; immer »oben sie mehr Erbitterung gegeneinander al» gegen den wahren feind gezeigt." Möge tief in jede» Deutschen Menschenseele diese» Wort rennen. Einmal muß ja jeder Deutsche, der jetzt mit Gewalt we» Standes auch immer — dem Landsmann Amerikanischer Weizen sür Deutsches Kali — Ein Iweckverban- zwischen dem Reich und den br» setzten Gebieten — Das Zugeständnis einer erwriterten Setbstv-rwaltung Mttchuuyell mit dem WWenItn des amerikälljjchell landivirteblllldes Berlin» 17. November. Der Chikago Tribüne wird mitge teilt, daß Herr Stresemann gestern Herrn Grap Silver, dem Präsidenten de» amerikanischen Landwirteverbandes, ein Aus tauschabkommen in dem Sinne vorgeschlagen habe, daß Deutschland Kali gegen amerikanischen Weizen austauschcn würde. Diese Anregung wurde in allen Einzelheiten dem amerikanischen Delegierten vom Finanzmtnister Luther und Ernährungsmini, ster Kanitz auseinandcrgesetzt. Die Herren erklärten, sie wünsch ten diese Vereinbarung zu treffen, nach der Deutschland zu den nötigen Weizenmengen.kommen könnte. Beide Herren hielten einen Austausch von Kali und Futterstoffen und anderen dent. schen Produkten gegen amerikanischen Weizen für geboten. Herr Kanitz erklärte: Ich wende mich an die amerikanische Negierung und an daS amerikanische Volk mit der Bitte. Deutschland SO Millionen Scheffel Weizen auf der Stelle gegen langfristige Kre- dite zu liefern; denn vaS ist der einzige Weg, einer ungeheuren Hungersnot tn Deutschland während des Winter? vorzubengcn. Kanitz fügt hinzu, wir haben keine Zeit, um ein verwickeltes Austauschsystem auSzuarbeitcn, denn »nS fehlen 2 Millionen Tonnen Weizen, und Rußland konnte u»8 nur ein Viertel dieser Menge zur Verfügung stellen. ES Ist keine Rede davon, daß wir bar bezahlen, doch wird Deutschland diese Schuld später abzahlcn können. Die Herren Kanitz und Luther werden sich heute mit Herrn Silver, dein Vertreter nnS Washington, treffen und alle Einzel. Helten deS AnSlanschvIancS vereinbaren. Silver erklärte den deutschen Ministern, daß er diesen Plan für sehr zweckmäßig halte, da Driittchlaud über -rosst Mengen von Kali verfüge, an dem die amerikanischen Landwirte außerordentlichen Bedarf Hät ten, fllr den ein Schuvzollac-lommen getroffen werden könne. So bestehe eine Möglichkeit, Amerika Kali z» billigen Preisen zu liefern. Silver sagte noch» wir sind überzeugt, daß Deutschland große Mengen an Weizen und Fett diesen Winter »ottucn, falls einer HnngerSnat vorgcbcngt werden soll. Eine sofortige Bewil ligung langiristiger amerikanischer MegiernngSkredste für Deutsch land scheint die einzige Lösung zn sein. Unterdessen können wir versuchen, den AnStauschplan nnszustellen. London, 17. November. Die Nachricht ans Washington, daß Amerika Deutschland mit einer Anleihe von 160 Millionen Dol lar zum Ankäufe von Lebensmitteln zu unterstützen beabsichtigt, hat in hiesigen finanziellen und politischen Kreisen beträchtliches Aufsehen erregt und lebhaftes Interesse hervorgerufen. Vor al- len Dingen erbebt man hier die Frage, welche Sicherheiten Deutschland wohl den Vereinigten Staaten zn geben bereit und in der Lage ist. In diplomatischen Kreisen verhält man sich in dieser Angelegenheit reserviert, verfolgt aber mit großem In teresse die Entwicklung der Tinae. Inoffiziell wird bereits die Vermntnna laut, daß die französische Negierung, falls'diese Ak tion tatsächlich verwirklicht werden könnte, gewisse Ansprüche an die deutsche Regierung in bezug auf die Lebensmittelversorgung der besetzten Gebiete erheben würde. Ml!' Md AMruM Verkitt. 17. November. DnS RelchSkebinrtt bist sich gestern nachmittag erneut mit den Nb ein- »nd Nnhrfra- gen beschäftigt. ES soll mit den besetzten LandcSteltcn e'n Zweckverb and auf ver Erunolagc einer erweiterten Selbstverwaltung gebildet werden, der alle notwendigen wirtschaftlichen Maßnahmen treffen kann. Der Iß er Ausschuß wird am Sonntag in Berlin erwartet, nm mit dem Reich», kattzler Fühlung zu nehmen. Karlsruhe. 17. November. Staatspräsident Dr. KöRer hat sich auf Einladung des Reichskanzlers nach Berl'n begcb'ii, um an der auch heute stnttflittienden KabinkttSsttznng zur Erörterung von Fragen des besetzten Gebietes, tetljnnchnien. Was wir- ans der Resiernng? ^ Ans dem Reichstag wird unS geschrieben: Am Dienstag wird der Reichstag zu einer Sitzung zusam- mentreten, die von einer entscheidenden Bedeutung sein wird. Entweder wird bis dahin eine Klärung der Regierungs krise, und zwar im Sinne einer parlamentarischen Rechtsregierung erfolgt sein, oder aber in der Sitzung sei- ber wird das Kabinett Stresemann gestürzt. Der Kampf gegen Stresemann als Führer der Regierung hat sich in den letzten Tagen nickst etwa abgeschwächt, sondern noch erheblich verschärft. ES ist nickt daran zu denken, daß die Demokraten ibren Beschluß, an einer Regierung sich zu beteiligen, we'cher die Deutschnationalen offiziell angebören, rückaängig machten. Aber auch beim Zentrum besteht gegen eine solche offizielle Be- teilignng der Deutschnationalen starkes Bedenken. Die Dinge können nur noch dadurch gemeistert werden, daß ein konzentrier- teS Kabinett, bestehend a»S bürgerlichen Persönlichkeiten, mög. lichst nicht politisch gebunden, geschaffen wird, daß bei der gan- zen gegenwärtigen Lage deS Reiches weniger den politischen al» wieder die Hand reichen. Könnte daS nicht gleich geschehen? Sind unsere inneren Kämpfe wirklich so groß, wenn sie gemessen werden an dem, waS unS von außen, von den fremden Herren geschieht, daß wir da- Vaterland in Stücke schlagen, die Ver fassung zerbrechen und un» vollends ins Elend stoßen müssen? Nein — wenn die Vernünftigen unter un» sich zu sammenscharen, um Ordnung. Staat, Republik, Gesetz kämpfen, ihren Streit, — der immer sein wird — anschen als das, waS er ist —> »weiten VianaeS aeaenüber den Not des Landes, vornehmlich den wirtschaftlichen Fragen seine Aufmerksamkeit zu. zuwenden Hütte. Dieser Plan wird aus ein sogenanntes Direk torium hinauskommen, wird insbesondere von bestimmten Kreisen der Wirtschaft vertreten, die des weiteren der Auffassung sind, daß nach Erledigung der brennenden wirtschaftlichen Dinge durch ein solches Neickisdirektorium die Bahn wieder frei für ein par lamentarisches Kabinett wäre. Jedenfalls ist nicht anziinebmen, daß der Reichspräsident erneut die Ermächtigung zur Auslösung des Reichstages geb-n wird. In parlamentarischen Kreist,, wird angenommen, daß ein solches oben beschriebenes Direktorium von dem General Seeckt präsidiert würde, dessen Aufgabe es in erster Linie sei, für die Aufrechterhaltiliig der inneren Ruhe und Ord nung zu sorgen, und damit die Durchführung der notwendstMi WirtschastSmaßnahmen zu sichern. Naturgemäß geht die Ten denz >m Reichstag dahin, die Dinge nur auf legalem, also var'o- mentarischem Wege zu beordnen, wenngleich gar kein Zweifel darüber sein kann, daß dieses Direktorium auch mit diktatorischen Vollmachten auSznstattcn wäre, so daß in der Tat der Reicbslag sicMfür eine Zcitlang ausschlösse. So aber sieben die Dinge nicht, daß der Reichstag durch solche Maßnahmen sich von der ihm allein obliegenden Verantwortung entlasten ließe. Die Fortsetzung der Zahlungen für die be setzten Gebiete ist entgegen den ursprünglichen Absichten nnw doch von der NeichSregiernna beschlossen worden. ES wer- den, wie bereits berichtet, 100 Millionen Nenteiimark für die Zahlungen für die ErwerbSlosenfürsorge und für die ans der Okkupation sich ergebenden Schäden, vor allem die Onartstr- lasten, »och weiterhin zur Verfügung gestellt. Damit ist der gefährlichen Bahn der „Versackung" für? -rite pariert. Der Be- schluß ist notwendig geworden, wenn nicht angesichts der erneut gescheiterten Verhandlungen zwischen der Industrie »nd den französischen Vertretern ein vollständiges EhaoS in den besetzten 'stAebieten balle derpora.rufen werden sollen. Daz» kam, daß von der Gegenseite »ncrpörte Forderungen, so auf 00 Prozent der Nbeinschisfabrt, auf einen dauernden Anteil an der Kohlenförde rung in Höhe von 40 Prozent und dergleichen gest-llt worden waren. Die Sckwieriakeiten sind mit dem Beschluß der Reich?- regiernng nach bei weitem nickst behoben, denn da nur Renten» mark zur Verfügung gestellt werden kann, und Zahlungen in Paviermark nicht mehr erfolaen könne», wenn nickst diese Ren. tenmark von vornherein zerschlagen werden soll, ist nickst ab,zu- sehe», ob di- Hilfe der NeichSregierung für die besetzten Gebiete praktisch werden kann. Mise IlllaniineiitMe im! ssmerkrs's?kn Esseir, 17. November. In der Stadt kam es gestern zn blutig cir Zusammenstößen zwischen der Pellz,-' u->d Erwerbslosere. Schon im Lanke des Vormittaas sanacn wlnud-. rii'men statt. ES wurde der Versuch gemacht, die Hanutvett- kauksaikltalt des Kruppsche» Konst,ms zu plündern. Al» di« Polizei mit Haiedgra,laten bewarfen wurde,,, aab s'e Feuer. ES wurde!« 2 Zivilisten aetötet und 28 verwundet. Da e'n Sturm aus de" RatliaS i" '^'r'-ttir war, bwrft-rstn die Franzose,, e'ue Kompngirie französisch« Soldaten zur Verstärkung d-r dwitschen Polizei. Französische PanzerautoS durchfuhren d'r Stadt, ^n der Burgsteiirstraße batt-n »st Erwerbslosen Gräben anSgewer e» 'iv'd Bnrtttt'st» errichtet. ES band-lte sich ttd'glich »m innaere Elemw-te. die In zalstrstch-n Fäl'en d'e AiGza!i>ii"g der Er- werkElüseieunterstühiing verhinderten. Gleickizeitla macht sch auch wieder eliee v-rstärtt» Fsnobsattnrovaganda der K-muiiintt'en bemerkbar. Weiter hat man den Eindruck, daß dir S-vnratisten versuche!«, die ArbritSlosen für ibre Zweck« nnSzab ittrn, Düsseldorf 17, November, "euch hier sind aroße Plünde rn" gen vorgenommen worden. Vor allein wurden Fuliriverks und LebenSmstteltranSvorte in den Außenbezirken augehglien und aiiSgeraulst. Gestern vormittag wurde an einzelnen Stellen auch der Bettuch gemacht, in Prikatbänser einziidringen. Abend? sind im südlichen Stadtteil aus Fuhrwerken, Kästen »nd Möbeln Barrikade» err'ckstct worden. Da Be»zi„sässer ge raubt worden waren, offenbar in der Absicht, sie am Abend beim Anrücken der Polizei in Brand zu stecken, wurde d'e Feuer wehr alarmiert, die die Barrikaden bttestigte. Im Laust der Nach! wurde das Polizeikomma ndo In der Höbenstrnße zurückgezogen, well man einen Angriff bewnfspeier Von- den befürchtete und unnötiges Blutvergießen vermeiden wollte. Ter Stand der Polizei ist am Abend besonders schwer, da di« Ruhestörer dazu überaeganasn kind, o!e Straßenbeleuch tung tn den von ibnen beichten Straßen a u - z u l ö s ch e n um in der Dunkelheit die anrückende Polizei besser angrcisen zu könne:,. kiek amllicke kimWe Erdliinmz Voirdon, 17. November. Amtlich wird erklärt: Die Bot- schnsterkonstrenz tritt beute in Pari» zu einer neuen Sitzung zu- saminen und die Diskussion über die Rückkehr deS deut schen Kronprinzen und über die Weigerung Deutschland», die Sicherheit der interalliierten Milttärkontrallkom- mtsstonen während ihrer JnspelttonSarbeit zu gewährleisten, wieder aufzunehmen. Seit dem Beginn der Rnhrbeietzuiig durch Frankreich und Belgien sind die Arbeiten der Kommission, so wenn sie dem Staate dadurch ihre Kraft leihen, — dann ist noch nicht alle Hoffnung verloren. Darum. Bürger, sckiart euch um euren Staat, um eure Republik. Die Ausländsdeutschen schauen verquält von Sorg» auf das Fieberschauern unseres Volke» und fragen: Werdet ih, euch wirklich wieder zerfleischen? Indem ihr die Republik verteidigt, indem ihr die deutsche^ Brüder für sie gewinnt, mit ihr versöhnt rettet ihr dir Zst, kunstl
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