Delete Search...
Sächsische Volkszeitung : 20.10.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-10-20
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192310205
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19231020
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19231020
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1923
- Monat1923-10
- Tag1923-10-20
- Monat1923-10
- Jahr1923
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 20.10.1923
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Nummer 204 — 22. Jahrqanq «mal wöchentl. verugzprriü 4. Ott-Woche 8vv0v«oa« M. Zlirnpen: Schlüsselzahl der Deutschen Zeitungen: soooooo. Grundpreise: Die eingesp. Petitzeile <>0 M., f. Familien« u. VereinSanzeigen. Gesuche 30 M. Die Petit.Reklamezeile, 8V,nm breit. 850 M-Ofieltenpebühr für Selbstabholer 30M. bei llebeiseudimg durch die Post ausserdem Portozuschlag. frei; für ttte ciurelnummer isooooooo Mark E>k>chü>ii>chrr Teil: Joses Fohmann. Dresden SücksWe Sonnabend, 20. Oktober 1923 Im Falle höherer Gewalt erlischt sede Verpflichtung aus Lieferung sowie Erfüllung von Anzeigen-A«lträgen und Leistung von Schadenersatz. Für undeutlich und durchFern« sprecher übermittelte Anzeigen übernehmen wir keine Ver« antwortung. Unverlangt eingesandte und mit Rückporto nicht versehene Manuskripte werden nicht ausbewahrt. Sprechstunde der Redaktton 6 bis 6 Uhr nachmittags. Hauptschristleiter: Dr. Josef Albert, Dresden' volfsMung Tageszeitung für christliche Politik und Kultu e evrinnl-" »v weswSstssteü»: »resde^»»iitstadt kV, Hold einst rast« 4« * Fernruf 827S2 / Postscheckkonto Dresden 14797 Illid BW ' Ae Well »kk M ' M Mk Mil Druck und Verlag, Saxonia« Buchdruckerei G. m. b. H. Dresden-Altstadt 16, Holbeinstraße 46 Der Sechskchießkl Landtagsfitzung vom 18. Oktober Die rote Flut, die besonders von Ende Juni bis jetzt über daS arme Sachsen ihre Brander ergeh, hat viel Unheil angerichtet. Augenblicklich sind die Fluten ein wenig zurückgcroltt, und waS sich dem Auge jetzt bietet, ist ein entsetzliches Trümmer, feld. Sieht man auch von den groben Schäden, die das Reich durch Sachsen und seine Negierung erlitt und die naturgemäß auch auf Sachsen zurückfallen müssen, vollständig ab, so steht man erschüttert vor diesem Bild? der Zerstörung. Sachsens Ansehen hat im In- und Auslande empfindliche Schäden erlitten und ist durch die sozialistisch-kommunistische Mihwirtschaft so in Mißkredit gekommen, dah bittere Jahre vergehen wer. den. ehe es die rote Schminke, die sein Gesicht zur Fratze ent- stellt, völlig weggetilgt hat und so wieder einen vcrtrauenswür. tagen Eindruck macht. Einst stand die sächsisch? Wirtschaft im AuSlande in hohem Ansehen. Die Aufträge drängten zu Häuf, ja Sachsen hatte sich in der Welt geradezu Domänen erobert. Die Arbeiterschaft freilich galt stets als ein wenig radikal, be sonders in Leipzig, aber fleißig und ordentlich, und aus aller Herren Länder kam man, um die mustergültigen sozialen Ein richtungen in Chemnitz, dem sächsischen Manchester, zu bestaunen. Und heute? Die Aufträge bleiben fast ganz aus, und von den, sächsischen Arbeiter will niemand etwas wissen. Im übrigen Deutschland, dem der „Helle" Sachse einst eine zwar etwas karikaturenhafte, aber gemütlich-sympathische Persönlichkeit galt, ist fast allüberall ein tiefer Haß gegen Sachsen ent glommen, weil man instinktiv fühlt, wie sehr dieser kommu- nistisch-sozialistische Klotz das deutsche Vaterland hindert, wieder zu Ansehen in der Welt und damit vorwärts zu kommen. Dieses Trümmerfeld wenigstens einigermaßen aufzuräumen und so eine notdürftige Ordnung anzubahncn, dazu sollte die gestrige Landtagssitzung dienen. Die roten Hundertschaften, ihr Terror, ihre Amtsanmaßung, ihre Uebergrifse und Paraden, die Waffenfrage, die sogenannten Teuerungsdemonstrationen, die Bandendiebstähle auf dem Lande, die Streikunruhen mit ihren schweren Ausschreitungen gegen die Arbeitnehmer, die gewaltsame Unterdrückung seder anderen als sozialistischen Meinungsäuße rung und endlich das rote Tuch für Herrn Dr. Zeigner, die Reichs wehr, standen zur Aussprache. Wir können uns die stunden lange Anssprache und die erdrückende Fülle der Einzelheiten, die die einzelnen Redner dem Landtage mit authentischem Ve. weiSmaterial vorlegten, billig ersparen. Jedermann hat sich schon längst mis dem Mosaik der unzähligen Zeitungsberichte und eigenen Erfahrungen ein lebendiges Bild jener herrlichen Zu stände gemacht, die uns jetzt schon die Jünger der Herren Apfelbaum (Sinowjew) und Braunstein (Trotzkyj be» schert haben. Nach irgendwelchen Kostproben, wie erst noch der moskowitische Frieden des Grabes aussieht, gelüstet eS uns wahrhaftig nicht. Auch die Antwort des Herrn Lieb- mann vom hohen RegiernngStische können wir uns ersparen? Man stelle nur einmal di? sämtlichen Ableugungen und Ab schwächungen der famosen Nachrichtenstelle der Sächsischen Staats, kanzlet zusammen, dann hat man die A"Unart unseres hohen Herrn Ministers. Entweder überhaupt unwahr oder stark über trieben, so ist die Ansicht dieses Herrn, und er mußte sich dafür den Vorwurf der Unwahrheit gefallen lassen. Wohlgenährt, spötisch lächelnd und mit einem gewissen Behagen, daß er nicht leidend daran beteiligt war, kann er wohl sogar noch vieles entschuldigen. Indessen die Nemesis pflegt and den eigenen Reihen zu kommen. Schon klang aus dem Marsch, ge sang der Erwerbslosen in Dresden der drohende Refrain: „Schlagt den Bluthund Menke tot!" . . . Und Herr Menke ist dock ein so großer Rufer in. Streitet Auch die anheimelnde erste Silbe seines Namens wird Herrn Liebmann vor der NamcsiS nicht bewahren. „Einst wird kommen der Tag".. Und erst die roten Hundertschaften! Mein Gott, wie kann nur jemand et. was anderes darin sehen als geradezu den Begriff der Harm losigkeit. Harmlose Schafskopf- oder Skatbrüder, sangeS- und wanderfrohe Gesellen, die die noch harmloseren Eigenschaften ha- beit, in starken GesellschattSgruppen mit gut organisierten mili. torischen Formationen aufzutreten, Schießeisen und Hiebwaffen zum Vergnügen mit sich zu führen. Freilich, manchmal bleiben diesen Herren auch.ganze Kartoffelsäcke, und auch ungenießbare, aber nützliche Gegenstände auf dem Rücken, an den Händen und in den Taschen stecken. Aber, wer kann denn etwa? für seine Anziehungskraft. . . . Die Erde wird wegen ihrer Anziehungs kraft ja auch nicht verboten. Und wenn ein „Bourgeois" an einer harmlosen Kugel stirbt, oder von ihr schwer verletzt wiro, wenn er halbtot geprügelt und schwer mißhandelt wird, wenn es -hm unmöglich wird, sich mit anderen zu einem „staatS- gefährlichen" Kommerse oder GesangSabend zu versammeln, warum steht er dann gerade da, wo die harmlose Kugel fliegt, ein Knnvpel oder eine Eisenstange niedersanst oder ein roter Dnndcrtscbaftsmonn sich versammeln will. Wir leben doch im freien Volksstaatei Aber Herr Liebmann erklärt es als Lüge, daß die roten Hundertschaften bewaffnet seien, während der Demokrat Dr. Weigel einwandfrei daS Gegenteil und noch manch andere „Ungenauigkeit" nack-weist. ES ist doch etwas Schönes um rxine Sache, die die Lateiner VeritaS nennen. . . . Der Höhepunkt in dem unterhaltsamen Spiel des gestrigen Tage« war wiederum Herr Dr. Zeigner. Er läßt es sich nun einmal nicht nehmen: Er ist doch auch Kopf, Spitz? und erster Akteur. Selbstverständlich erging er sich in den nngekün- diglcn Enthüllungen über die Reichswehr. Ueber den Geschmack und daS VerantwortlichkeitSgefühl, dem Feinde immer neue Waf fe» gegen Deutschland zu liefern, wollen wir mit ihm nicht rech ten: Eine Sensation war eS aber nicht, sondern eine Aufwärmung jenes Materials. daS sein Parteifreund Breuer in der Glocke „Ku li ssen-K latsch" nennt. Gewissermaßen neu war eigentlich nur die Mitteilung, daß schwarz? Reichswehr- verbände in Königsbrück vom April bis September geübt hätten. Vollständig neu dagegen di« Behauptung, daß er nur aus vaterländischer Besorgnis gesprochen hätte. Na ja . . . Von va- jerläiidischer Besorgnis und von Vaterlandsliebe erlebten wir aber hoch mehr als ein Beispiel im gestrigen Landtage, j Der Abg. Dr. Kaiser'(D. Vp.) beteuerte, daß dieser schwarze Tag dem Lande Sachsen nicht erspart geblieben Der bevorstehende Bruch mit Frankreich Poineare lehnt kategorisch ab — Die Zuspitzung der Lage in Sachsen — Die Antwort des Reichs wehrministers — Sofortige Durchführung der Auflösung der Hundertschaften — Bayerns Bruch mit Sachsen — Ein kommunistischer Vorstoß im Landtag DikAitimt ins friWWtiWiniilttBkdklite» Berlin, 19. Oktober. Poineare hat in seiner Antwort die Aufnahme von Ncgierungsvcrhandlungen über die Wieder- aufnahmc der Arbeit im besetzte» Gebiete kategorisch nbgelehnt. Er hat erklärt, das, ihm die von der Ncichsrcgiernng und den Regierungen der Länder de» Beamten und Industriellen des be setzten Gebietes erteilten Weisungen gleichgültig seien und daß cs für ihn nur ans Tatsachen ankomme. Ausschlaggebend sei für ihn die restlose Wiederherstellung dcS tatsächlichen ZustnndcS vor dem 11. Januar 1923. Die deutsche Erklärung über die Unmöglichkeit der Finan zierung der Sachliefcrungc» könne er nicht anerkennen. Er müsse sie im Gegenteil als ein Element des Widerstandes bezeichnen. Auf welche Weise die deutsche Regierung die Finanzierung der Snchlieferungc» fertig brächte, sei ihm ebenfalls völlig gleich gültig. Die Erörterung etwaiger deutscher Vorschläge durch die Ncparationskommission werde er so lange nicht zulassc», als nicht brr deutsche Widerstand »ach französischer Auffassung restlos nuf- geben worden sei. Berlin, 19. Oktober. Das RcichSkabinett wird sich mit dieser Antwor, Poincares alsbald beschäftigen. Der Standpunkt der deutschen Negierung bleibt der gleiche wie er in de» Instruk tionen an den deutschen Geschäftsträger zum Ausdruck kam. Vor allem ist z» bedenken, bas, die ganz? Frage nicht nur Frankreich, sondern auch die andere» Alliierten interessiert. Aeve NttlilindluMil der Whnndu6rikl!kn " Paris, 19. Oktober. Gestern hat Stinnes in Begleitung von Klöckner und Bögler wiederum eine über zwei Stun den lange Unterhaltung mit Vertretern der Besatzungsbehörde gehabt. Zu Beginn der Unterhaltung, so berichtet der „Petit Parisien", spielte Stinnes auf die Erklärungen Stresemanus an, der ausgeführt habe, daS Reich sei augenblicklich nicht in der Lage, den Grubenbesitzern die Lieferungen, die sie der Entente für Reparationen leisten würden, zu bezahlen. Infolgedessen könnten die Grubenbesitzer die Lieferungen nicht wieder aufnehm?n. Die anwesenden französischen und belgischen Herren erklär, ten, daß sie aber bereits mit einigen Grubenbesitzern deS Nuhr- gebietS Abkommen getroffen hätten, wonach diese nicht nur den Abtransport der Borräte selber vornehmen würden, sondern ihre Produktion für ReparationSkohlc zur Ver fügung zu stellen bereit seien. Die französische» und belgischen Herren fragten Stinnes. ob die Gruben, die er vertrete, bereit seien, diesem Beispiel zu folgen. Stinnes babc darauf ge« antwortet und erklärt, solange die NrichSrcgierung nicht die Zahlung sichere, könne nicht daran ge- dach« werden, die Lieferungen wieder a»fz»- nehmen. Bisher ist in den Verhandlungen keine Einigung er zielt worden. Die eudgiillige SmIkiliiH der KtMutions- litfMIM« Berlin, 19. Oktober. Von einer mit den politischen Ab sichten des Reichskanzlers durchaus vertrauten Stelle wird dem „Börsen-Kurier" geschrieben: Wir stellen endgültig jegliche Re parationslieferungen und Reparationszahlungen an Frankreich ein und sind u»S der Konsequenzen vollauf bewußt, daß diese unS durch die äußerste Not diktierte Maßnahme wahrscheinlich einen Bruch mit Frankreich bedeuten wirb. Erst vor kurzem haben die Anhänger der äußersten Rechten einen Bruch mit Frankreich ge. fordert. Herr Tr. Sirescmann weiß sehr wohl, and welchem Grunde er den Zeitpunkt deS offenen Bruches noch verschieben mußte. Ein Bruch schon vor drei Wochen hätte bedeutet, daß wir die ganze Entwicklung seit der Einstellung deS passiven Wider- ftandcs vorweg genommen hätten und dem französische» Minister- vrsiädcnten die Verantwortlichkeit für den Bruch abgcnvmmen hätten. Wenn wir auch von vornherein wissen konnten, daß eine Verständigung mit Frankreich ausgeschlossen ist. so hätte n»S daS die übrige Welt angesichts der Erklärungen PoinenreS da mals nicht geglaubt. Jetzt haben wir Poineare dazu gezwungen, Farbe zu bekennen, jetzt weiß alle Wett, jetzt wissen auch die übrigen Alliierten, baß Frankreich keine Reparationszahlungen, keine Verständigung, sondern die Vernichtung des Deutschen Rei ches sich zum Ziele sebt. Jetzt müssen auch die übrigen alliierten Mächte Farbe bekennen, ob auch sie dieses Ziel Frankreichs bil ligen und ob sie cs unterstützen, gleichgültig ob aktiv oder passiv. Di? übrigen Alliierten werde,, nu» um so reichlicher Gelegenheit haben, ihre wahre Einstellnng gegen Deutschland zu zeigen — von FriedenSgcdanken zu sprechen — und baß Deutschland in Kürze gezwungen sein wird, auch bei den Mächten die Reoara- tiouSzahlungcn einzustellen, die bisher noch beliefert worden sind. Nie KMöttgiMW und Lachsen Berlin, 19. Oktober Nach dein die »am General Müller i» scliren Schreiben an den sächsischen Ministerpräsidenten Dr. Zeigner gestellte Frist gestern mittag abgetanst,, ist. hat der General Müller den RetchSwehrminister in» weitere Anwei „»gen gebeten. Die Antwort des Reichswehrminist,rs Ist umgehend erfolgt. Wenn auch über de» Wortlaut der beide» Schreiben nichts bekannt ist, so darf dach soviel gesagt werden, daß eS b-si drin von der MeichSregleru-rg gcaebcncn Anordnungen auch wsstcr'sin bleibt. Der Rrichswehrminisstr soll angcordnet haben, daß die AnflSsiing der proletarischen Hundertschaften sofort d u r ch zu lüh ren sei. Die Aktion, die gleichzeitig mit einer Beschlagnahme von vorhandenen Waffen Hand in Hand gehen muß. soll durch die R e I ch s sch u tz p o l I z c i dnrchg.fübrt werden. Erst Vairii, wenn Widerstand entgegengesetzt wird, wäre die Reichswehr einzusttzen. Gestern nachmittag trat das N r i ch s ka b I » c t t zusammen, um zu den Vorgängen in Sachsen Stellung za nehmen. Da der Brief des Generallentieants Müller an Dr. Zeigner im Einvernehmen mit der Neichsreglerung erfolgte und De. Zeigner innerhalb der geforderten Frist dielen Brief nicht beantwort te/ war für das Relchskabinctt der Auge, blick gekommen, weitere Maßnahmen gegen die sächsische Regierung vor - znbe reite», lim eiiee Verständigung zn erzielen, wäre» die sozialdemokratischen Parteiführer Hermann Müller und Otto Wels auch vom Reichspräsidenten empfangen worden. Ver GenerMreik als Yrnckin-tlk! Berlin, 19. Oktober. Die Vorstände der erweiterten Orts- Verwaltungen der freien Gewcrkschaftsorganisatio- neu Berlins »ahmen in einer Versammlung zur innerpoltti- schcn Lage Stellung. Es wurde folgende Entschließung ange nommen: Angesichts der »ngehrureu Gefahr, dir der Arl» tterschi'ft droht, angesichts dcS grenzenlose» Estnds deutscher Arbeiter anae» stchtS der Tatsache, daß man die Regierungen in Sachse» und Thüringen mit Gewalt Niederschlage», um die Arbeiter d S gesamte» deutschen Reiche? wirtschaftlich und politisch zn knebln, erklärt die Versammlung: Sollst es dtrstlbe Rrichsr.gst«rnng wagen, die In Bnhern Verfassung und Ge'etz rnhig verge'"nl- tigcn läßt, die b c w a f f nc t e M a ch t gegen die sächsische und thüringische A r b e I t e r s ch a f t zn senden, ko erwart t die Versammlung, daß auf di-ses Attentat die einzig mögliche Antwort von den Spitzen der Gewerkschaften erteilt wird. So- fortIge P ro k l a m I er » n g drs G e ne r a l st re i k S! In 12. Stunde ruft die Versammlung den Arbeiter» des ganzen Reiches z», eine eistnre Einheitsfront z» bilden und z» dststm Zwecke in jedem Betrieb »ikd i» jedem Ort gemeinsame Aktions ausschüsse zu schassen. Abberufuni des bayerischen Gesandten aus Sachen München, 19. Oktober. Das StaatSministcrtni» des Aeusstrn hat dem sächsischen Mtnisterium für auswärtige Angelegenheiten geantwortet: Die bayrische Regierung sei, solange die kom munistische Partei, die erbitterst i Feinde jeoer nrrsgsiiiiigs- mäßigen Staatsordnung, in der sächsischen Regierung ve-tr'ten seien, nicht in der Lage, einen neuen sächsische» Gesandten oder Geschäftsträger in München z» empfangen. Zugleich bat die bayrische Regierung den bayrischen Gesandten bei der sächsische» Negierung Herrn von Pregcr c> b b c r » f c n. Der Ausnahmezustand bleibt Berlin, 19. Oktober. Die ..Vossi'che Zeitung" schreibt: Die Neichsreglerung hat, wie verlautet, beschlossen, den Koniiiiniidnir der bayrischen Reichswehr abznberusen. Die bavrische Regierung hat zu verstehen gegeben, daß sie mit einer Abberufung des sei. Ausgerechnet am 18. Oktober, ausgerechnet an jenem Tage, wo einst ans sächsischem Boden bei Leipzig das deutsche Volk seine Freiheit von Napoleon erstritt und dessen Macht für immer brach, würden heute den nicht minder rachsüchtigen Nach kommen eines Mannes Waffen gegen das deutsche Vaterland ge liefert. Die Franzosen brauchten keine bezahlten Spione in Deutschland mehr zu halten.. Wenn wirkliche Männer, denen die Erniedrigung und Schmach de? Vaterlandes ans der Seele brennen, sich zu Vereinigungen zusaminenschlösse», so sei eS ein Beweis für die Sehnsucht nach Ordnung und Wehr haftigkeit, für eine Sehnsucht, die weit in die sozialistischen Kreise feste Wurzeln geschlagen, und deren Ausbreitung die So zialdemokraten niemals würden aufbaltcn können. Und dessen frone er sich von ganzem Herzen. Herr Beutler tDn.) zog die schärfste Tonart vor und schleuderte Herrn Dr. Zeigner das Wort: Hochverrat inS Gesicht. Tobender Lärm auf der gesamten Linken und Herr Menke (Soz.), Dresdens vortrefflicher Poli zeipräsident. rief Herrn Beutler zu: „Sic sind der erste, drr an den Laternenpfahl kommt"» und daS gleiche Wort dem Abg. Schisfmann (D. Vp.)I Aber Herr Polizeipräsident! Haben Sie den Refrain der Erwerbslosen: „Schlagt den Bluthund Menke tot" vergessen und das andere Wort: .Wer andern eine Grube gräbt" . . .? Und wilder wird der Lärm unter Anführung deS ehemaligen Wirtschaftsministers Schwarz (Soz.), der bekannt lich wegen Krankheit pensioniert wurde und des Herrn A r z t (Soz.), einst VolkSschullehrer, dann Sozialist und dafür mit dem Posten eines Schulrats belohnt, der Vater der famose» sozia- listisch-koinmunistischen NegieniugSkoalition! In der Tat, ein schwarzer Tag! Ist daS wirklich daS Spiegelbild de? sächsischen V ol- keS, der wahre Sachsenspiegel? O nein, da? ist ein GratiS- sviegel, der nur eine verzerrte TenstlSstatze, nicht aber das wirk liche Bild deS sächsischen Volkes zurückwirst. S o sieht daS Sach sen des GewerbcflcißeS, der rauchenden Schlote, der sausenden Räder und ratternden Webstüblc. der Regsamkeit und Betrieb samkeit, der Kunst und Wissenschaft und Kultur nicht a»Sl Die rote Jakobinermütze paßt zu ibm »och weniger als der festlich« Frack zum Bettler. Er bat sich auch nur z»m Popanz machen lassen, weil man ihn durch den Rethylalkoholdes So zialismus völlig trunken macht. Aber er wird seinen Rausch nusschkafe» und dann wachen Sinnes, mit seinen Verderbern Ab« rechnung hatten. moäa!> in rvblls, sunt eortl äknlau« tlnos^
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview