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Sächsische Volkszeitung : 08.11.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-11-08
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192311084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19231108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19231108
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1923
- Monat1923-11
- Tag1923-11-08
- Monat1923-11
- Jahr1923
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 08.11.1923
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Kummer 218 — 22. Mrgang malwvchentl. veiUglprellr 1.Nov..Woch«85S>riNiard.M. iNIkigeN! Schlüsselzahl der Deutsch. Zeitungen: 100006000 Grundpreise: Die einaesp.Petitzeile KV M., f. gamilien« n. Sereinlanzeigrn, Gesuche 8V M. Die Petit. Rekiamezeil«, jS«m breit. L5V M. Ofsertenaebühr sür Selbstabholer 80M. i>»t lleberseiidung durch di» Post außerdem Uortozufchlaa. krkir für Me cinrelnummer 7 MiMaraea Mark. Josef Fohmann. Dresden Tvnnerstnq, 8. November 1923! Hm ,lalle üöheler >««walt «rll'cht jede Nerpftichtung auf Lieferung sotvie Erfüllung von Anzeigen-Aufträgen U»d^ Leistung von Schadenersatz, Für undeutlich und durchFerw» jprechrr übermittelt« Anzeigen übernehmen wir keine Ver«j antwortung. Unverlangt eingesandte und mit Rückporto ^ nicht versehene Manuskripte werden nicht aufbewahrt^ Sprechstunde der Redaktion 5 bis 6 Uhr nachmittag*.' Hauptschristleiler: Dr. Josef Tageszeitung für christliche Politik «ud Kultur ! Bedaueion „nd v)euA8ft»1t«U«: Dre»den»«ltstadt 1«, Holbeinüraste 4« ck Fernruf 8S722 / Postscheckkonto Dresden 147V7 IO BW ' Ak Bell See All' Is» m We» Druck und Verlagr Saxonia» Buchdruckerei <S. m. b. H. Dresden.Altstadt 16. Holbeinstrnße 46 Die sächsische Regierungserklärung Verschiebung der sächsischen Gemeindewahlen auf den 13 Januar — Eine Note der Alliierten bezüglich der Wiederher stellung der militärischen Kontrollkommissionen — Schroffe Anfrage Poincares an Deutschland — Die Aussicht auf neue Zwangsmaßnahmen kaMzsWiiz ai» 6. Uiomdkr Der Kabin-ttsberschleiss in Sachsen funktioniert beinahe besser als ein alter österreichischer Tabakladen. In knapp fünf lJahren hat das sächsische Volk acht Kabinette verdauen -müssen, um sich jedeSmal gründlicher den Magen zu verderben; am längsten war Dresden noch eine Buck—lige Residenz. Heute nun haben wir dort wieder angcfangen, wo wir Ende April 1820 aufhörten. Und eS liegt eine seltsame Ironie des Schicksals darin, dass ausgerechnet Herr Fellisch, der damals die Abkehr der Sozialdemokratie vom Bürgertum -und die Rückkehr zum schärfsten Klassenkampf betrieb und die sächsische Sozialdemo kratie so in die kommunistische Sackgasse hineinsührte, heute höchstrigenhändia den alten Faden wieder anknüpfen musste. Wie lange diese Bekehrung dauern wird, wollen wir lieber nicht prophezeien; die Bekehrung des Saulus auf dem Wege nach Damaskus war zweifellos gründlicher. Timeo DanaoS... Indessen, wenn man nach der ersten öffentlichen Vorstel lung des Kabinetts urteilen soll, nicht übel: Der festliche schwarze Rock der neuen Würdenträger gab dem ganzen eine gewisse feierliche Note, die während der ganzen Dauer der Ver handlungen eigentlich nie völlig verwischt wurde. Zweifellos stilvoller als damals — lang, längs ist'S her —, als die Herren He ckert und Böttcher in gewollt saloppem Anzuge einzogen und mit ihrem ersten Scheich Dr. Zeigner mähneschütielnd ihr Geschäft im Umherwandeln betrieben. „Nur eine alte Säule — der schöne Paul Böttcher — zeugt von der« schwund'ner Pracht" .... Wie dem aber auch sei, jeden falls bekam daS sächsische Volk wenigstens wieder eine — Regierungserklärung vorgcsctzt. Hinter jedem Satz dieser Erklärung ragt der lehrsame Ringer des Herrn Dr. Seyfert her. vor, so dass das Ganze eigentlich nur als ein kurzer, verschwom mener Auszug auS einer langen doktrinären Prinzipienrede Dr. Seyferts über Demokratie und Parlamentarismus bezeichnet werden kann, nicht so tief, ideenreich, von stürmenden Idealen durchtobt wie einst die Reden in der Frankfurter Pauls kirche, wo eS noch ehrlich ringende Männer gab. aber immer- hin den Schein der Demokratie wahrend. Wenn diese Erklä- rung nicht nach dem machiavellistischen Rezept Tallebrands abgefasst ist, dass die Morte nur dazu da sind, um die Gedanken zu verhxrgen, dann bedeutet sie nach dem ausgeprägten Klassen haß Dr. Zeigners einen sichtbaren Fortschritt. Seit langem hören wir wieder ein Wort von dem Schutz der Ver fassung gegen alle Auswüchse von rechts und links und ver. nehmen wieder ein Wort von dem Wohle des gesamten Volkes. Ob der Mohr seine Ha-ut und der Leopard seine Flecken verändern kann? Indessen, wir wollen die Taten der Regie- rung Fellisch abwarten und ihre Worte zunächst nicht mit allzu viel Kritik begleiten. Nach dreser Regierungserklärung vertagte sich das Haus um zwei Stunden, um dann in eine Besprechung der Regierungs erklärung einzutreten. Herr Wirth von den Sozialdemokraten machte den Anfang. Offen gestanden, um Herrn Wirth ist uns etwas bange. Er hat sich mindestens ein dutzendmal „voll und und ganz" hinter die Regierung Fellisch, die doch uin- Kommunistisckien Gnaden war, und stellte sich heute wieder „voll und ganz" hinter die Regierung Fcllisch, der doch um gekehrt daS demokratische Prinziv achten will. Ob er bei diesem ewigen Treten von einem Standpunkt auf den andern nicht ein wenig „sonderbar" geworden ist? Jedoch er muss sich im Schweiße seines Angesichts mühen, und daS wollen wir an erkennen. Herr Deutler von den Deutschnationa'en hat cs leichter. Er kann sich lustig auf den Zweigen des OppositionS- baumeS wiegen, wie einst die Sozialdemokraten, aber er tut cs so nett und elegant, dass man ihm nicht böse sein kann, zumal er aus seinem Herzen wirklich niemals eine Mördergrube macht. Er polemisiert frisch und munter gegen den „politischen Dilet. tauten" Dr. Zeigner, der sich und seine Genossen mit seinen Kommunistenjünglingen bis auf die Knochen blamiert habe, ge. gen die grosse Koalition, die er den grossen Irrtum der Politik ucnnt, gegen Dr. Stresemann, den er skalpiert und geschunden sauf den bayerischen Aliar legen will, lobt — mit Recht — die 'Reichswehr und teilt schliesslich mit, dass seine Partei für die Landtagsauflösung stimmen werde. Wesentlich anders greift Dr. Kaiser (D. Vpt.) daS Problem an. dessen ernste Worte -inen tiefen und nachha ltigen Eindruck im Hause hinterlassen. Ganz scharf arbeitet er den selbstverständlichen Kernpunkt, die Rücksicht auf daS Reich, heraus und schiebt die bayerische Frage aus der Beleuchtung Beutlers in daS wichtige Licht: Hie Bayern, hie Reich. Nicht um Volksgunst zu buhlen, sei dir, Pflicht deS ernsten Politikers, sondern Reichs- And Landespolitik in das richtige Verhältnis zu einander zw Lringen, auch wenn es einmal gegen die mehr oder minder un- »laren Gefühle und Vorstellungen d?r Wählerschaft gehe. Im Adrigen nehme er, so führt er weiter aus, von der feierlichen Versicherung der Regierung Kenntnis dass sie auf dem Boden der Verfassung arbeiten »ud jeden Versuch, die Verfassung zu ge. äährden, von welcher Seit? er auch kommen möge, entgegen- treten wolle. Wir w'dersprecher aber der in der Regierung». Erklärung zutage getretenen Auffassuiig, dass die Massnahmen Heg Reiches gegenüber Sachsen sachlich und in der Form dem pllgcn,einen Volkswillcn widersprochen hätten und unerträglich tzewcscn seien. Im Gegenteil sind die Bemühungen des Reiches, !sn Sachsen Ordnung herbeizuführen, von weitesten Kreisen bis aief in die Arbeitnehmerschichten hinein, mit Genugtuung And Hoffnung begrüht worden; denn die alleinigen /Ürsqche» für daß Eingreifen deS Reiche» durch Einsetzung des Reichskommissars und der Reichswehr sind die Zustände gewesen, die sich unter der Negierung Zeigner in Sachsen entwickelt hatten. ES wird also ausschliesslich an der sächsischen Negierung und an dem sächsischen Volk? liegen, wenn derartige Massnahmen sich nicht weiterhin als notwendig erweisen. Insbesondere aber verlangen wir von der Negierung, dass sie Verständnis sür die schwere Aufgabe der Reichswehr erweckt, dass sie der Hetze gegen die Reichswehr entgegentritt, und dass sie alles tut, um solange die Reichswehr auf Grund des Ausnahme zustandes als verfassungsmässiges Organ in Sachten zu wirken hat, im verständnisvollen Einvernehmen mit ihr zu handeln. Da die Regierungserklärung irgendwelche positiven Angaben darüber, wie sich die Negierung die Erfüllung ihrer Aufgaben im einzelnen denkt, vermissen lässt, fordern wir weiter von der Negierung, dass, solange sie im Amte ist, sie die politische Meinungsfreiheit der Beamten mehr als bisher achtet, daß sie insbesondere bei Ernennung und Versetzung von Beamten mit dem früheren System völlig bricht, dass sie in anderer Weise als bisher für Beschaffung von Arbeit und Lebensmitteln sorgt, und dass sie die Sicherheit deS Landes und jeder seiner Bewohner gewährleistet und dadurch den Wiederaufbau der schwer erschüt terten sächsischen Wirtschaft ermöglicht. Im übrigen können wir in der Regierungsbildung eine Lösung der sächsischen Krise nicht erblicken. Solange nicht hinter einer Regierung eine Mehrheit solcher Parteien steht, die gewillt sind, auf dem Boden der bestehenden Verfassung Sicherheit und Ordnung in Sachsen hgcbeizusühren, solange eine Regieruna von zufälligen Mehrbei. ten, Stimmungen und Parteizielen abhängig ist. kehrt in Sachsen die notwendige Ruhe nickt zurück. Dafür aber, dass die jetzige Negierung eine solche Mehrheit sich schafft, sehe» wir im gegenwärtigen Landtage bei dem augenblicklichen Cachstande kaum eine Möglichkeit. Wir sind deswegen der Ucberzouguug, dass der Versuch gemacht werden muss, durch eine Neuwahl eine Mehrheit zu schaffen, die die Staatsnotwendigkeit erkennt und den gesamten Interessen des Volkes gerecht wird, nicht aber einzelne Parteiziele verfolgt. Unser Antrag auf Auflösung deS Landtages gibt dem sächsischen Volk di« Möglich, keil, diese Frage zu lösen, und sein Schicksal damit selbst zu be. stimmen. Herr Exministcr Paul Böttcher (Komm.) bestieg so dann die Rednertribüne. So matt war „der schöne Paul" noch nie. Sitzt ihm der Schreck über seinen letztem Esting auS dem hohen Finanzministerium in Vegleituirg der Reichswehr noch in den Gliedern? Hat er sich etwas heftig auf die Bajouett- spitzen der Reichswehr gesetzt? Oder sollte aar ein mos ko- witisckier Reif in Paulchen Böttchers FrühliugSuacht ge. fallen sein, weil er einen Auftrag Moskaus versiebte? Mau bat schon Beispiele: Auch Herr Göty Weimer, im ersten säch sischen Ncvolutionklandtag kommunistischer FraklionSsührer und erster Heldendarsteller, wurde mit einmal kleinlaut und musste auf höheren Befehl des roten Zaren schleunigst zu seinem heimatlichen „schwäbischen Spätzle" zurückkehren. Her Böttcher gab nur einen langatmigen historische» Uebcrbsick über seine Ministerherrlichkeit, die unter dem dröhnenden Gleichschritt der Reichswehr ein jähes Ende fand; keine Spur eines kommunisti schen Orkans, ans dessen Flügeln sonst .Herr Böttcher einherzu jagen pflegte, im Gegenteil nur ein so mattes und leises Zephtr- säuseln, dass einer der bürqerlichen Horchposten sanft entschlum merte. Auch der kommunistische Misstrauensantrag n»d die Zu stimmung zur Laudiagkauflösung wurden müde und resigniert in den Saal geworfen. In der Tat. ein Schwanengcsang! Mit aufgehobenem Zeigefinger hält Dr. Set, fert (Dem.) den Kommunisten ihre Sünden vor und ruft die ungezogenen Kinder zur Ordnung, ohne allerdings mit den, Bakel aucki den Weg zu dem Herzen der Rangen zu suchen. Er sucht und findet in der jetzigen Regierungserklärung wesentliche Unterschiede »»- gegenüber den früheren Regierungserklärungen und teilt am Schlüsse seiner Ausführungen mit, daß die Demokraten gegen die Auflösung des Landtages stimmen würden. Ob Herr Dr. Seyfert trotzalledem aber in daS heisserschnte grosse HauS am Königs, ufer wieder cinziehen wird . . . . ? Zum Schlüsse gab eS noch einige hochinteressante Augen blicke, Der ehrliche Bethk? lSoz.) gestand ei», dass die Sozial demokratie sich vor der Reichswehr hätte beugen müssen, weil „die Kraft des Proletariats gebrochen wäre", machte aus seiner Abneigung gegen die Kommunisten kein Hehl, deckte die Unwahr haftigkeit und Hinterhältigkeit der Kommunisten klar auf und sprach unumwunden auS, daß ein Zusammenarbeiten mit den Kommunisten unmöglich wäre. „Wir würden unS freuen, so be. kannte Herr Bethke, wenn die bürgerlichen Kreise dem Kabinett die Sraf« zu positiver Arbeit geben würden". Alle Hochachtung, Herr Bethke, daS war das Wort eines ehrlichen Mannes k Mährend dieser Ausführungen BethkcS spielte sich ein be merkenswerter Vorgang ab. Mit wachsendem Unbehagen hörte Dr. Zeigner, jetzt wohlbestallter Landgerichtsdirektor, diese Aus führungen, und rief seine Mannen zusammen, um Herr» Bethke am Weiterreden zu hindern. Und alle, alle kamen: Graupe, Edel. Arzt, Menke Müller (Leipzig), Herr Schnirch stieg sogar vom Schriftsührcrsessel herab und rief dem Redner zu, den Mund zu halten, so dass schliesslich Frcou Eva Büttner zornig anfsprang und Walkürenhaft ihrem bedrohten Genossen daS Recht der freien Rede erkämpfen muhte. Wer könnte ihr aber auch Wiederstehen ... Die scharfe Abrechnung VethkeS rief den kommunistischen... „Feldwebel" . Siewert aus den Plan, d?r wohl, wenigstens nach dem Donner seiner Rede zu urteilen, der kommenoe Thronerbe Böttchers ist. Er diente seinerseits mit allerhand Intimitäten a»z der politischen Kinder stube Dr. Zeigners, fand kolossale Töne gegen die Reichswehr und proklamierte ganz offen den roten Terror. Schliesslich etab- lierte er sich noch als Prophet und prophezeite: „Einst wird kommen der Tag. wo di? Arbeiter wieder obenauf sind." In. dessen, wenn es ernst wird, dann wird wohl der Herr Siewert ebenso schnelle Beine bekommen, wie einst Dr. Kurt Gey e r in Leipzig und Herr Brandler jetzt in Dresden . . . Dass Beut, ler (Du.) noch eine persönlich« Erklärung abgab, sei der Voll ständigkeit halber nur erwähnt. Und die Moral von der Geschicht'? Bedeutet der gestrige Tag wirklich eine neue Epoche in der Geschickte der sächsischen Sozialdemokratie, da der Vater der Linksentwicklung tu Sachsen, der schärfste Klasseukämvfer, der einst selbst einem NoSke die Tore von Chemnitz verriegelte, augenscheinlich sein Damaskus gefunden hat. Unter dem Druck der Bajonette vielleicht, noch mehr vielleicht b?i der drobenden Landtagsauflösung. Aber wenn die Gefahr vorüber ist, wenn die leichten sozialistischen Gedanken wieder frei und lustig im luftleeren Raume schweben können, dann fürchten wir, wird Herr Fel lisch wieder alles ver gessen, in seine alt? Verebrunq der „Massen", in die Nega tion und den Klassenkampf znrückfalleu. Diese Bekehrung er. folgt- zu plötzlich, um echt zu wirken. „Xatnram sl oxpvll»» kure», tamvn »«gas rscnirrot." Dresden. 7. No-embrr. Im gestrigen Landtag saird keine Abstiiiimi-»; statt, da die zwecke Beratung v:S Antrages ans L a n d t a g S a u f l ö su n g am Donnerstag zusammen mit der Beratung über den elngegang.-nen k o m in » n i st i s ch e n M i ss tr a u c n s a n tr a g stotttinden soll. Zu Berichterstatt-ci, sind vom Präsidenten Abq. Müller (Leipz.g, Soz.) und Ab;. Tr. Kaiser (D. Vp.) ernannt worden. Nächste Sitzung Donnerstag, d-n 8. November, nach mittags 1 Uhr: Tagesordnung: Mißtrauensantrag »ud zweite Beratung des Antrages Tr. Kaiser auf Laiidtagsauf-, lösung. Elltliltkvoie ii!itt dir ßoutrMauiMMN Parts. 7. Novembrr. Der „TemvS" teilt In s.'nein heutigen LeitarU'el zunächst in:t, dass de alliierte» Negierung-,i beschlossen hätten eine neue Note an die dentichr Negierung zu senden, um die N e'erlierstcllung der militärischen Kon- tr o l l k o in m i s s i o ii e n zu verlangen. Die Note der Bot- schasterkoiifkrein, von der der heutig: Temvsnrtikel ssiricht. ,st gestern abend der hiesigen deutschen Botschaft z» gestellt worden. Sic bezieht sich zunächst ans r:»e frühere Note d r Bot- schnsterkonferein vom 3, Oktober, tu der die N-tedereursetzung der militärischen Koiitrollkommsiswiien in Deutschland verlangt wurde. An,' diese Note, so steckte oir Botschafterkoiucrelu fest, hat Deutsch- land bisher inch nicht geantwortet. Tic Botschattcrkoufrrenz meint weiter, dir dentiche Ncg'criing habe nunmehr wobt ge- nügend Zeit gehabt. um die Massnahme z» überlegen, die sie zu ergreifen gebeult. Die Botichastcrkonferenz ersticht al.aami lim eine Antwort bis spätestens znin 10. Novewber. Die Note der Botschnfterkmiferc»; ist kurz »nd hat eine halbe! Schreibinaschincnstite Text, Vliintms schroffe Mmug Im Aufträge der Botschasicrkonfcrenz. Paris, 7. November. (Trat,»bericht.) Tie Botschafter, konfercnz hat sich in Ihrer Sitzung wiederhol» ml» der Frage der militärischen interalliierte,, Kontrolle In Deutschland besaß» und Poincare beauftrngt, von der Berliner Regierung eine sofor. tigc Antwort ans die letzte Note der Botschaflcrkonsercnz zu verlangen, In der sie von der deutschen Regierung entsprechende Maßnahmen zur Fortsetzung der Interalliierten militärischen Kontrolle verlangt hat. Der französische Ministerpräsident hat vorgestern dem deutschen Geschäftsträger in Paris sein Erstaunen zum Ausdruck gebracht, daß die letzte Note der Botschafterkni,, fcrcnz noch nicht beantwortet worden sei, und hinzugclügt, daß sich die Berliner Negierung hierzu spätestens bis zum 1». Novem. brr zu äußern hätte, lieber den Inhalt der neuen Note, die Poincare im Aufträge der Botschafterkonfcrenz nach Berlin gesandt hat, glaubt daS Journal zu wissen, daß sie in unge- w Ähnlich schroffen Tone gehalten sei und die sofortige Wiederaufnahme der der interalliierten militärischen Kontroll. kommisstonen verlangt. Die Kommissionsmitglieder würden künftig ihre Tätigkeit in Uniform auSübcn. Ferner wurden in der Note der deutschen Negierung dir Zwangsmaßnah men mitgeteilt, die die gesamten Verbündeten zu ergreifen be- absichtigen» falls die deutsche Regierung die Forderungen der Botschafterkonferenz nicht erfülle. Eine abschlSaiqe Berliner Antwort Berlin, 7. November. (Drahtbericht,) In hiesigen IlK ständigen Kreisen glaubt mair bereits zu w fsen. dass die Restu-i rrgiermig dies« Note abschlägig beantworten w'rd. Diese Ansicht M schon heute morgen durch die Berliner Presse^
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