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Sächsische Volkszeitung : 15.11.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-11-15
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192311154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19231115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19231115
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1923
- Monat1923-11
- Tag1923-11-15
- Monat1923-11
- Jahr1923
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 15.11.1923
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Dresden Die Eiuricht»«« vo« M«ffe«speis»«ge» Dresden, 14. November. Am 12. November 1S23 v-r- HnittagS 10 Uhr sand im Ministerium des Innern, 4. Ab- Teilung, eine Besprechung über die Einrichtung von Massenspeisungen statt, zu außer den Vertretern der interessierten Ministerien und kommunalverbände Vertreter der Spitzorganisa- ttonen der freien Wohlfahrtspflege, sowie Vertreter der Arbeitgeber« und Arbeitnehmerverbände geladen waren. Dir 4. Abteilung versolgt bei der Einberufung der Sitzung das 'Ziel, die bisher zersplitterten Maßnahmen sür die Aufrrchter- haltnng der ErnShrungsfürsorge in ganz Sachsen einheitlich zu gestalten. Die Notwendigkeit der Einsiihrung von Massenspei- sungen wird von sämtlichen Beteiligten grundsätzlich bejaht und dringend anempsohlen. Da jedoch Staat und Kommunalverbände nicht in der Lage sind, die zur Durchführung der Speisung erforderlichen Summen aufzubringen, muß die freie Wohlfahrts pflege, sowie die Selbsthilfe von Arbeitgeber- unv Arbeitnehmers Verbänden aufs äußerste angespannt werden. Ter Beschluß orr Versammlung geht dahin, daß die Durchführung der Einrichtung llon Massenspeisungen dezentralisiert uno in die Hände der Nn- zelnen Wohlsahrtspsftgebczirke gelegt werden solle. Tie Ergebnisse! der örtlichen Sammlungen verbleiben zur Verfügung der Snmmel- stelle. Das Landesamt für Wohlfahrtspflege soll jedoch die Anregung zur Errichtung von Massenspcisunge» an die Wohl fahrtsämter geben, die von sich aus mit den örtlichen Organisa tionen der Wohlfahrtspflege und. der Arbeitgeber- und Arbeit nehmer-Verbände in Verbindung zu treten haben Tie folgenden Verbände haben sich grundsätzlich bereit Erklärt, bei der Durchführung der Massenspeisungen aufs lebendigste mitzuarbeiten: Landesverband für innere Mission. CarltaS- Kerbanb für daS katholische Deutschland. Zen tralstelle für Wohlfahrtspflege der Deutschen Jude». Hauptaus- schnß sür Nrbelterwohlsahrt. ZentralwohlfahrtSauSschnß der christlichen Arbeiterschaft. Deutscher Gewerkschaftsbund, Landes verband Dresden. Gewerkschastsring der Arbeiter- und Auge- stellten-Organisationen Sachsens. Deutscher Bcamtenbund. Sächsi scher Lehrerverein. Sächsischer Philologenverein. Sächsischer Leh rerinn en-Verein. Katholischer Lehrerverein. Landesverband Sächsi scher Frauenvereine. Zentralvertreter des Dresdner Großhandels. Zcntralvcrtreter des Dresdner Einzelhandels Vertreter des Sächsi schen Handwerks Sächsische Staatsbank. Dresdner SNchtzahle« Die Dresdner Ricbtzabftn der Lebenshaltungskosten für ErnSlming, Heimng, Beleuchtuna, Wohnung, Bekleidung berechnen sich taut Mit eilung dcS Statistischen Anne» der Stadt Dresden nach dem Prc kstand« vom 12. November 1823 auf das 208 S milliar. den tache der Vorkriegszeit (1218/14 — 1), da« sind 00 v. H. mehr als in der Vorwoche, «o das 104 6 milllardenfache erreicht wmde. Ohne E nrechnw'g der BekleidungSkosten ist die Richtzahl seit der Vorwoche vom >08 vmilliardcnsachen auf da» 21K Milliarden- fache oder um 107 v. H. gestiegen. Am Mittwoch kostet in Dresden: 1 WI«rpsn«dbrot 1. Sorte 170 Milliarden Mart 1 Vierpfnndbrot 2. Sorte IKK „ „ 1 Liter Vollmilch 32,8 „ „ 1 ebm GaS (Gutschein-EInhelt) L0 „ » Einschränkung der Postschalterstunde« Die Nachrichtenstelle der Oberpostdirektion teilt mit: Der Geldverkehr hat bei den Postanstalten einen solchen Umfang an genommen. daß zur ordnungsmäßigen Durchführung des Dienst- vetriebeS außergewöhnliche Maßnahmen notwendig sind. Mit Ge nehmigung des ReichSpostministeriumS werden deshalb seit dem 12. November gewöhnliche und telegraphische Postanweisun gen und Zahlkarten bei den größeren Postanstalte» in Dresden bis auf weiteres nur bis 1 Uhr, bei den übrigen Dresdner Postanstalten nur während,der VormittagSschalterstun- -cn angenommen. Bei der Einlieferung »ach dieser Schlußzeit hverden- die Gebühr an für gewöhnliche und telegraphische Aufträge deS Geldverkehrs verzehnfacht. Bei den Postan» Pakten außerhalb Dresden» kann der Schluß für Annahme von gewöhnlichen „nd telegraphischen Postanweisungen und Zahlkarten zm Bedarfsfälle ebenfalls bi» 1 Uhr vorgerückt werden. * lieber bieft einschneidenden Maßnahmen herrscht in weitesten Kreisen berechtigte Mißbilligung. Man weist mit Recht darauf hin, daß die Post ein öffentliches VerkehrSinstttut Ist, das von der Allgemeinheit unterhalten wird, während doch die Beschränkung der Zahlungsannahme ans die Vormittags stunden für weite Schichten der Bevölkerung — Geschäftsleute »bensowohl wie Arbeitnehmer — eine unerträgliche, mit schweren Nachteilen verbundene Maßnahme bedeutet. ES ist zu hoffen, baß baldigst eine befriedender» Regelung erfolgt. Vrrkanfsstellrn für Gasqnlschesn« Ab Mittwoch, den 14. November d. I. werden folgende 'Verkaufsstellen für GaSgutschrtne neu errichtet: 1. Straßenbahnhof Naußlitz, KrsselSdorfer Sir., Ecke Grenz- straße, 2. Straßenbahnhof Pfoeenhauerstraße 106, 3. Straßenbahuhof Mickten, Leipziger Straße 133, 4. Straßenbahnhof Tolkewitz, Wehlencr Straße, 5. Straßenbahuhof Trachenberge, Trachenberger Straße, (sämtlich geöffnet werktags von 8 Uhr vorm, bi» 6 Uhr nachmittags), 6. Großerkmannsdorf bet Herrn Krirsche (Verkaufszeit wird von der Gemeindeverwaltung bekanntgegeben). Tie Verkaufsstelle Trachenberger Straß« 83 wird ab 14. d- M. eingezogen. ^ .. : 28 Billionen für die KIndrrhIlfe. AuS der Regelung einer Patent-Angelegenbeit der Lingner-Odol-Werke mit der amerikanischen Firma Poetin GaleS u. Co., Ine. Ro- ichester, Staat Neuhork, ist der Betrag von 10 englischen Df/und Sterling -- rund 28 Billionen Mark zum Besten ^>er „Kinderhilfe" bei der Geschäftsstelle deS Dresdner Lehrer- «ereinS, als Veranstalter der .Kinderhilfe" «ingezahlt worden, f— Wir geben über diese Stiftung um so lieber Bericht, als die Lingner-Odol-Werke im März diese» IahreS zugunsten der Ruhr hilfe den Gegenwert von 2400 amerikanischen Dollar» zur Ver- »üg»ng gestellt haben mit der Bestimmung, die Hälfte diese» Be trages zugunsten der „Kinderhilfe" zu verwenden. : Brotverteilulng durch Sie Reichswehr.) Die 11. Kom pagnie deS ReichSwehr-Infanterie-Reglment» Nr. 10 sandte am Sonnabend für bedürftig« Kinder der S. BezirkSschule in der Mörlitzer Straße 13 Brote, 1 Eimer Marmelade und Margarine. : Kolltdiebftahl. Am 6. November wurde von einen: zwei- spänntgen Kastenplanwagen, der vor dem Grundstück Oppellstraße «r. b2 kurze Zeit aufsichtslos stand, «in grauer Karton mit SO Psunbwürfeln Margarine gestohlen. Der Karton trug die Aufschrift „Leubener Margarine, Vereinigte Fettstoffwerk« A.-G." / : Kellereinbrüche. In der Nacht zum 31. Oktober wurden in Keil ArgpdsMen Sohlmidstraße 31 und Wittenberger Straß« 80 verschiedene Kellerabteile erbrochen und daraus Fleischkonserven, Fett» Butter, Bienen- und Zuckerhonig, eingelegte Früchte und Eier, «in Tragkorb mit schmutziger Wäsche und anoere« niehr im Werte von 2360 Milliarden Mark gestohlen. : WohltätigkeitSkönzert. Freitag, am 16. November, abends 7.30 Uhr findet im großen Saale des Gewerbehauses/ Ostra-Allee ein großes Wohltätigkeitskonzert, ausge-^ geführt von der Kapelle der Nachrichten-Abteilung 4 (Obermusik- meister Bühlmann) unter Mitwirkung der ehemaligen Kgl. Sächs. Hostrompeter statt. Der Reinertrag ist bestimmt sür dc>8 Militär» Knaben-Waisen Haus am Queckbrnnne» und für Bedürftige der Jakobigemeinde. Karten bei Beck. Buchhand lung, Schlvßstraße und Trümper, Sporergasse. : Straßenbahn Loschwitz—Pillnitz. Die Strecke Schubert straße (Dresden)—Oberer Gasthof Niederpoyritz gilt jetzt als K »rzfah rer-NcbergangS st recke, für die der Fahrpreis nicht mehr beträgt, als der jeweilige Preis für die ganz: L'nie Loschwitz—Pillnitz (jetzt 35 Milliarden). Es sind nur durchlau fende Wagen zu benutze», da der Knrzfahrer-Fahrschcin nicht zum Umstetgen berechtigt. Urchristentum. Kominnikismns. dieser zeitgemäße Problem wird in dem Vortrag, der am Freitag, den 16. November, abends 6.30 Uhr in der Kirche des I o s« p h i n e n st i f t e s von einem Jesnitenpater gehalten wird, behandelt werden. Das Urchristentum muß oft als Beweis für die Möglichkeit kommu nistischer ZnknnstSpläne dienen. Der Vortrag soll den geschicht lichen Beweis dafür liefern, daß das Christentum seit seinen ersten Anfängen mit den Plänen und Anschauungen einer einseitigen Gleichmacherei, wie es der Kominunismns anstrcbt, nichts ge mein hat. Das Christentum kennt nur die Gleichheit aller vor Gott — es kennt nur eine Gleichheit In der Erfüllung der Pflichten, besonders der Pflicht der Gerechtigkeit und Liebe. Ter Vortrag verspricht einen interessanten Einblick tu daS Wesen des Christentunis und des Koinmnnismus. — Abends 8 Uhr findet im Josephinenstist von demselben Pater ein Vortrag für Lehrer und Lehrerinnen im Vortragssaal statt. : Vühneirvolksbimd. Die Weiterführung der Geschäfte der Dresdner Philharmonie erfordert eine Umstellung des BurobetriebeS, das Büro des Bühnenvollsbundes Ist zur Ab holung der Karten »nd Regelung der Kassengesclstilte vom Mitt woch, den 14. November, ab sür den öffentlichen Verkehr wochen tags von 1 bis 7 Uhr durchgehend, und Sonn- und Festtags von 5 bis 7 Uhr geöffnet. Von Montag, den 19. November ab wird die Vundeszeitschrift die „Sachs. Heimat" wieder an die Mitglieder ausgegebe». Ter Monatsbcitrag beträgt dafür 10 Goldpsennige. Leipzig ) Drohende Schließung von Fleischerläden. Auf dem gestri gen Viehmarkte, wo zum ersten Mal nach Goldpreisen gehandelt wurde, wurden sür ein 12-Zentner-Rind 600 Billionen und für ein 2 ^-Zentner-Schwein 30 Billionen Mark verlangt. Einem große» Teil der Leipziger Fleischer war eö nicht möglich, diese Preise zu bezahle». Es ist zu erwarten, daß ein großer Teil der Leipziger Fleischer wegen Warenmangel gezwungen sein wird, die Geschäfte bis auf weiteres geschlossen z n halten. ) Speisung von 75 alten Leuten. Vom Zentralverlxmd der ArbcitS-Invaliden und -Witwen Deutschlands, Ortsgruppe Leip zig, Kohlenstraße 26, wird uns geschrieben: Herr Arthur auf der Maasch hat sich bereiterklärt, jede Woche 76 alte Leute unserer Organisation mit warmem Essen (mit Fleisch) zu bewirten, für viele daS erste warme Mittagessen seit Mo naten. ) Autounglück. Am 12. November nachts gegen 12.30 Uhr stieß ein Personenlrastwagen mit einem mit Kartoffeln beladenen Handwagen zusammen. Der Zusammenstoß war so heftig, daß die drei den Handwagen ziehenden Personen schwerver. letzt nach dem Krankenhause gebracht werden mußten. Der Führer und Besitzer des Kraftwagens gibt an, von den Lichtern eines ihm entgegenkommenden AntoS so geblendet worden zu sein, daß er den Handwagen nicht bemerkt habe. — Ein weiterer Autcmnfall ereignete sich vor dem H a u p t b c> h n h o f, wo ein 54jähriger Arbeiter am 10. d. M. von einem Personenkraftwagen angefahren worden ist. Der Verunglückte ist seinen Verletzungen im Krankcnhause. in daS er sofort gebracht wurde, erlegen. ) Stratzenräuber. Am Sonnabend wurde eine 15jährige Kontoristin von 2 jungen Burschen im dunklen Hausflur über fallen. Die Räuber rissen dem Mädchen die Handtasche mit über 15 Billionen Mark a»S der Hand und ergriffen die Flucht. Das Mädchen lief schreiend hinter den Räubern her, bis sie von einem Manne festgehalten wurden. Die Diebe, die sichzur Wehr setzten, wurden schließlich von 2 weiteren Passanten überwäl. tigt und der Polizei übergeben. Aus Sachsen und den Nachvarlanden DöttLers Hilfsaktion Der ehemalige sächsische kommunistische Fi»cnizin>nister Bött cher erntet« den Beifall der Massen durch seine Mitteilung, daß die internationale Arbeitcrhilfe Nn Gegensatz zu den Besitzenden Sachsens den Erwerbslosen und Kleinrentnern erhebliche Men gen von Getreide zur Verfügung gestellt stabe. Wie diese internationale Arbeiterstilfe in Wirklichkeit aussieht, darüber plau dert die „Leipziger Bolkszeitung" wie folgt ans der Schule: Aussehen erregte die Erklärung der Negierung über die belnnn- ten Verhandlungen mit Sowjetrnßland wegen Beschaffung von Brotgetreide: während zur Zeit der Verhandlungen der Zentner Inlandsgetreide auf 7ch Gold mark stand, forderten die Ver treter Sowjetrußlands 15,7 Goldmark. Tic Beratungen über diesen Punkt wurden ausgesetzt, weil der Ausschuß erst einmal den Vertrag etnsehen will, um auch , die anderen Bedingungen kennen zu lernen. Zweifellos handelt cs sich bet dieser ganzen Aktion nicht nur um ein kommunistisches Agitations- manöver, sondern auch um die Absicht Sowjetrußlands, mit den armen ausgemergclten Sachsen «in Geschäftchen zu machen. — Damit dürfte» die russische Hilfe und da» Manöver Böttchers gerichtet sein. Ei« neues staatliches tzauptnmspannwerk "" Am 1k. November ist das H a u p t u m s p a n nw e rk Nodewih und der zweite Stromkreis der 100 000- Volt-Leitung Hirschfel de-Dresden-Süd nebst zu gehörigen Schalteinheiten in Hirschfelde und DrcSden-Süd ohne Anstände in Betrieb gegangen. DaS Hauptumspannwerk Nodewih speist über die 40 000- Volt-Leitung Rodewih-Bautzen das Stadt, und Neberlandvcrsor- gungSgebiet von Bautzen, über die 40 OOO-Bolt-Leitung Nodc- wih—WehrSdarf wesentliche Teile der VersorgnngSgebiete der staatlichen Betriebsämter Obcrlansih in Zittau und Elbtal. zentrale in Pirna sowie schließlich im Anschluß daran das Vcr- sorgungSgebiet des Elektrizitätswerkes GroßröhrSdorf. Das neue Werk gab am 12. November während der Tagesstunden bereits die volle Belastung eine» 15 000-Kilo.Volt-Ampere-llnispannerS ab. -- 0 Bautzen. 14. November. (Bezirksamt.) Die Stelle des BizirkSarzteS für den Medizinalbezirk Bautzen ist vom 1. November 1923 ab dem RegpMed.Mat Tr. Bremme in LSbau, Goethestraße Nr. 12 (Fernruf LSban Nr. 159) übertragen worden. Sprechstunden ln Bautzen, Sonnabends 9—1 Uhr im Justizgebäude, Zimmer 831, (Fernruf Nr. 92), Anmeldung Zim mer 338. Außerdem ist der Bezirksamt in dringenden Fällen Mittwoch» vormittag bet der Kreishauptmannschaft anzutresfen. () BaaEe«. 18. November. (Jugendliche Scheckbetrüger.) Ei» 10 jähriger keufmannSlehrlin, legt« hier in einem Bankhaus eine» -«fälschte« Echeck vor, um ihn «inzulbken. Der Bett«, wurde . sofort bemerkt und tzrx jung« Mtnfttz der Polizei übrrarbrn- 0 GberSbach, 14. Nevember. fAuSwelsung.) AuS de» Gemeinde auS-ew i esen wurde am Sonnabend die am Kiich- ftca wohnhafte Sckilndlerlckie Familie. Schindler datie an einem Sonnabend eine Schlägerei inszcn'ert, an der sich auch seine beiden stoffnungroollen Söbne beteiligt h-b-n. Dieser Vorgang, wobei der A,bester Schö'zel au» Neusalza-Svrcmberg derart miß. handelt worben ist, daß er bewnßpol vom P ohe getragen wirsen mußte, batte in Ebeirback große Erbitterung erregt. Schst'd'er, der nach Klaa in Böhmen znstlrdir ist. hotte schon wiederholt zu poli zeilichem Einickreiten Beranlossnirg gegeben. Rui erftlote neuerliche Anzeige der bitstg-n Grmeinvebedörde hat dar >ächstsche I ist z»>in sterinm die Ausweisung der Sch ndbrichen FamiUe nach Böhmen v.r« fügt, die emr Sonn-rbend dnrchgeskhrt wurde. () O-berSbach, 14. November. (LebenSmittelschrnnzgler.) - V-rbastet wurde vorige Woche hier der Grii»zcui''8»dler Vehirer au» Svreedwf und d m Amtsgericht zuaesuhri. Schon lange staub er im Verdachte, nach dcr Tlchecho-Slowakei allerlei Lcbnienuile! zu verichicbe», konnte aber immer nicht -cäßt weiden. Ai« nun eine neue Jubre Kraut und ondcic» Geiniile über d e Grc» e ccbiacstt werden rollten, gelang e«, ihn zu Übersicht'«'. Nach Hintcr'.egnng einer größeren Kaution wurde Bchner wiea.r ous trenn Fuß gesetzt, dürste jedoch eine- empsindli ' en Straft (n'-eo-niik-n. () Holzweißig, 14. November. (Mord.) Hier wurde dcr Arbeiter Karl Kranz, 52 Jahre alt, vor seiner HauSlür er schossen mifgesunden. Vermutlich liegt ein Racheakt vor, da Kranz sein ganzes Geld bei sich trug. ES waren 5 Schüsse aus ihn abgegeben worden. () Moritzbnrg, 14. November. (Einbrnch.) Das zum Schloß gehörige, irn Staatsforstrevier liegende sogenannte HüilrnhcruS wnrde von Dieben erbrochen. Die an Türen, Scsträuken usw befindlichen Messingschlösser und dergleichen wurde» gestohlen. () Plauen, 14. November. (Salzdiebstahl ) In einer dcr letzten Nachte drang ein Einbrecher in ein ElsenbahnblockbauS ein mnd stahl dort 4 Zentner Salz, das in Papiersncken verpackt war. Das Salz war von einem Unbekannten einstweilen dort eingestellt worden. l» Plauen, 13. November. (Eine reisend« Einbrecher« bemde.) verschiedene E nbrüche in Vlorrener Geschä't chAuIer "'oben letzt ihre Auikläeriirg gesunden. Die Täter g hörten zu einer Eirr- brecherdanbe au« Berlin, die durch da» ganz- Reich Raub- ziige unternahm und ihre Beute stauvi'ächlich in Ve-lm zu Geld machte. Die Einbrecher konnten in C emn tz uns Berlin leftge- nommen w rden. () Miesenbach 14. November. (Speieü'.) Tie Firma Meyer n. Co. brachte einen große» Posten Margarine im Werte von ejw.r 30 Billionen zur Verteilung unier ihre Belegschaft. Es e»t- sielen ans jede Familie je nach der Kinderzahl 5 bis 10 Psund. () Waldhcim, 14. November. (Grostfeuer.) Gestern nacht wurde dcr Gasthof «Zum braunen Roß" in Reinsdorf ein Raub der Flammen. DaS Gebäude ist bis ans die Unrsassrings. mauern niedergebrannt bezw. eingcstürzt. Durch das ent'chlos. sene Eingreifen der Freiwilligen Feuerwehr konnte ein werteres Umsichgreifen des Brandes verhütet werden. 0 GSrlik, 18. No» mder. (RStselhajler Mord) Dl« Sl iähr ge, geichredcne Fra» Riller, die b-i ihrem Vaier, einem Schneidermeister, wohnt, wuroe In der Wohnung m't durch schnittener Kehl« ansgesunden. Aaschcin-nd ist die Frau «mgebracht wordcn. ohne sich gewehrt zu staven; denn keine Svuren lasten aus einen Kamps schließen. D»e Mordwaffe wucde nrchr ge sunde». All Mörder kommt etn 22 jähriger Schuhmacher Pa neck in Frage, der flstchlig ist. Da nur emt,e K eidunas 'ück: dec Er- nivrdktt» fth'en, iann er sich nicht um einen Rautmord Handel«. Em anderer Anlaß zur Tat ist jedoch auch nicht bckaor,'. ? Langnrjalza. (Ktrchrneinweistung.) Am Feste deS hl. MartinuS fand in Langensalza die Einweihung der neuen krtstv- lischen Kirche statt, die Propst Tr. Freus b er g-Erfurt im Aufträge des hochw. Herrn Bischofs von Paderborn vornahm. An der Feier beteiligten sich namens der hiesigen Garnison Major Kroesting, sür die Kreisbehörden Landrat Tr. Flitschen und Sckmlrnt Arothe, für den Magistrat der Stadt Langen- solza der Bürgermeister Menschke, der Erfurter Katholische Arbeiterverein, der Verein der Eichsfelder, der Quickborn Ersnrt- Gotha und viele andere Freunde aus den Nachbargenieinden Erfurt, Gotha, Witterda, Mühlhausen. Das Gotteshaus faßte kaum die große Schar der Festgratulanten. Nach der llt.rrgischen Weihe, bei der der Langensalzaer Kirchenchor die liturgischen Gesänge nach der offiziellen Ausgabe des Vatikan vortrug) wurde daS erste feierliche Hochamt vom Propst Dr. Frensberg untrr Assistenz des Domvikars Hartmann-Erfurt und des Kaplans Kaufmann-Mühlhausen gefeiert. In der Fcstvredizt hob der Herr Propst die Bedeutung des Gotteshauses für die Gemeinde hervor in Anknüpfung an das Wort: „Herr, bleibe bei uns" und forderte zum Danke gegen Gott den Herrn <r»f^ durch dessen gütige Vorsehung die Vollendung deS Gotteshauses in so schwierigen Zeiten möglich geworden sei. T'e neue Kirche präsentiert sich nach innen wie nach außen als «in wohlge- lungeneS Werk des berühmten Münchner Sakralarchitektcn Sei- zer in Form einer modernen Basilika. Tie schöne^: Fenster tu Bleifassung sind hergestellt worden durch den Erfurter Glaser- meister Franz Breiten stein, die Stückarbeiten l-.iftte der Bildhauer August B ü r k - Erfurt-Nord. Travertinsänlen glie dern den Bau, der im Altarraum mit einer geräumigen Apsis obschließt. Tie Stufen sind ebenfalls aus geschlisscneinTravertin, einer Kalksteinart, die sich durch ihre fein getönte Maserung prächtig ausnimmt. Hoffentlich kann auch der .Hochaltar in diesem Naturstein nusgesührt werden. An der erhebende» Feier be teiligte sich noch der Bläserchor dcr hiesigen Garnison, der das Hochamt durch seine Darbietungen verschonte. Dcr Erbauer dcr Kirche, der Psr. Dr.'Vogt, und die katholische Gemeinde Langensalza dürften ihres neuen Gotteshauses wirklich frob wer de». Einstimmig war das Lob der zablreichen Besucher, die >m Laufe des Nachmittag» das sein stilisierte GotteSbans beitch- tigten, an dessen Ausführung der hiesige Siadtbanmeisler Kum mer in hervorragender Weise beteiligt war. Ad niultos ainiosl j- Die richtige Antwort. Einer von denen, die risse ge wisse Mitschuld tragen an unserem Valntaelend, erhielt die gebüh rende Antwort. Er wollte, wie dein „Pirnner Anzeiger" be richtet wird, Arbeitern, die einen Teil des Lohnes in Renten- mark der Handelskammer erhalten hatten, die Menleninark zu SpekulationSzwecken abluchse». Die Arbeiter gaben ihm leine Ncnienmark, wohl aber bekam der Volksansbenter die I n nste In so ausgedehntem Maße zu spüren, daß ibnr für einige Zeit die Neigung vergangen sei» wird, sich ans Kosten des V^les >m Nichtstun zu bereichern. Wenn jedem, der sich in dieser W-'l'e om Volk versündigt, so gedient würde, wäre vielleicht manches nicht so arg, wie es leider gekommen ist. N Eine iirterrssantr Berechnung geht nnS ans unserem Leserkreise zu. Wieviel Tausendmarkscheine sind nötig, um etn Pfund Wurst zu kaufen? Angenommen, die Wurst koste 500 Milliarden, dann brauchte man 500 Millionen Tau'cndmarl- scheine. Auch wenn man sie hätte, könnte man sie nicht abzählcn und würde man so alt wie Methusalem. Probiere» wir es mit dem Wiegen. 1 Tausender wiegt 1,3 Gramm, lOOM wiegen 13 Kilo, 100 Millionen Stück 130000 Kilo, 500 Millionen Stück, die wir zum Ankauf von 1 Pfund Wurst brauchen, wiegen 650 000 Kilo oder 13 000 Zentner. Um sie zu transportieren- braucht man bei 20Ze»tncr Ladegewicht 650 Lastwagen. Schissen wir diese Scheine zum Altbändler! Der zahlt sür das Pfund Altpapier etwa eine halbe Milliarde, für den Zentner 50 Mil liarden, für unsere 13 000 Zentner Tausendinarischeine also il.'O Billion Mark. Augenblicklich kostet ein lebendes Zentnerscbw.in 1,3 Billion Mark. Für unsere 650 Billion sür alte Tgnscnd- markscheine erhalten wir also sünf Zentncrschweine. Also trägt man das Geld besser zum Althändler, als zum Fleischer. « Und, lieber Leser, klage nicht über die hohen Zeitungspreise, sondern abonniere, sammle die gelesenen Nummern säuberlich »nd trage sie zum Althändler oder Kaufmann und du bckomnist eine schön« Summe zur Bestreitung des LcscgeldeS dasür. DaS Papier geld ist nicht wertbeständig, das Zeitungspapier aber i st wertbeständig!
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