In der Generalversammlung vom 30. März dieses Jahres ist unsern Actionären bereits mitgetheilt worden, was bis dahin in Betreff der Brüx-Moldauer Linie zu berichten war. Wir lassen, was darüber zu Protokoll genommen wurde, so wie die Discussion und Beschlussfassung über diese Angelegenheit als Einleitung unseres heutigen Berichtes hier folgen: Bezüglich des Punktes V der Tagesordnung, Bericht über die Verhandlung mit der Prag-Duxer Eisenhahn-Gesellschaft wegen Uebemahme des Ausbaues der Linie von der sächsischen Grenze bis Brüx und Beschlussfassung über die vorliegende Offerte, trägt der Herr Vorsitzende die hier folgende Darstellung vor: „Bei Punkt V der Tagesordnung, zu der wir jetzt gelangen, möchte ich zunächst der geehrten Ver sammlung in’s Gedächtniss zurückrufen, was wir darüber bereits in der vorigen Generalversammlung ge sagt haben. Es lautet wörtlich: „„Wir haben uns über die Sachlage genau unterrichtet und in Erfahrung gebracht, dass die erste Hälfte der Bahn Brüx-Klostergrab im Baue soweit vorgeschritten ist, dass man, ohne die jetzigen Finanz-Anstände der Gesellschaft mit ihren Contrahenten über das Bau kapital, bereits im Herbst dieses Jahres hätte die Strecke eröffnen können. Die zweite Hälfte der Bahn Kloster grab-sächsische Grenze ist technisch so gut vor bereitet, dass der Bau beginnen kann, sobald die Finanzfrage geordnet ist. Ueber die Betriebsfahigkeit der Linie sind nach den neuesten Erfahrungen der Brenner bahn Erörterungen angestellt, aus denen sich ergiebt, dass bei einer Maximalsteigung von 1 : 40 zwei nach den neuesten Verbesserungen construirte Achtkuppler-Locomotiven, die eine ziehend die andere schiebend, 8000 Ctnr. brutto gleich 5000 Ctnr. netto befördern, dass man also in dieser Art bei mässiger Geschwindigkeit bis 8 Millionen Centner pro anno transpor- tiren kann, was genügen würde, um das erforderliche Anlagekapital von circa 4 Millionen Thaler (6 */ 2 Millionen Gulden österr. Währung) anständig zu verzinsen. Hieraus geht hervor, dass zwar die momentanen Finanzverlegenheiten den Bau aufhalten