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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.09.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-09-26
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185909268
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18590926
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18590926
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1859
- Monat1859-09
- Tag1859-09-26
- Monat1859-09
- Jahr1859
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.09.1859
- Autor
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X Anzeiger. Amtsblatt des Köuigl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. - > Montag den 26. September. 185». Bekanntmachung. Nachdem bei dem hiesigen Aichamte laut dessen Bekanntmachung vom I. März dieses JahreS nun auch für das Aichen der gläsernen Schankmaaße Einrichtung getroffen worden ist, so ordnen wir hiermit, an, daß vom 1. Oktober dieses Jahres an im hiesigen Stadtbezirk das Ausschenken des BiereS lediglich in von einem inländischen Aichamte gesichten und mit dem amtlichen Aichzeichen versehenen Schankgläfern zu geschehen hat. Zuwiderhandlungen gegen diese Anordnung werden in Gemäßheit §. 9 und II des Gesetzes vom 12. März 1858 bestraft werden. Leipzig, dm lL. März 1839. Der Rath der Stadt Leipzig. Koch. Cerutti. Bekanntmachung. Das an der Frankfurter Straße unter Nr. 3 gelegene ehemalige MilitairhoSpital (Eingang zwischen der goldenen Sonne und der Angermühle), große Räume enthaltend und besonders zu Fabrikzwecken geeignet, soll in seinem jetzigen Zustande, wie eS steht und liegt, auf drei Jahre meistbietend verpachtet werden. Wir fordern die Pachtlusttgen auf, den «». September 18L» Vormittag- II Uhr in der hiesigen RathSstube zu erscheinen und ihre Gebote zu thun, behalten uns auch die Auswahl unter den Licitanten so wie jede sonstige Verfügung vor. Leipzig, den 2V. September 1859. Der Rath der Stadt Leipzig. Koch. ' Cerutti. Bekanntmachung. Die Beiträge, welche von den die hiesigen Messen besuchenden Fremden wegen ihrer Miethen zu dem Stadt- schulden-TilgungSfondS allhier zu entrichten sind, haben dieselbm für den bevorstehenden Michaelistermin bis spätestens Mittwochs den H8. September e. ». an die im Rathhaufe zwei Treppen hoch befindliche Cinnahme, und zwar in demselben Verhältnisse, wie in dm vorhergegangenen Hauptmeffen abzusühren. Leipzig, den 24. September 1859. ' Der Rath der Stadt Leipzig. ' Berger. , Bekanntmachung. Wegen Reinigung de- LocalS bleiben Dienstag den RV. September d. I. die Verrichtungen des Leihhauses au-gese-t. Die Deputation deS Leihhauses. »!« Ein Tag beim Wunderdoktor in Horburg. Die rühmlichst bekannten Gcheuerfeste Leipzigs verlocken häufig z» An-stügm in die Umgegmd; das letzte glaubten wir nicht besser benutzen z« können, als für vergangene und künftige Leiden eine Ern bei dem Wunderdoktor G>iemig in Horburg zu gebrauchen. Unsere Gesellschaft bestand aus drei Herren ^»nd zwek Damm und galt für mehr oder weniger leidend, -bscho« da- Aeußere dem nicht ganz entsprach. Zwei zählten ztzr Elchsse der Hypochonder, der dritte hatte Anfälle von Husten; Hi« «ige litt perioden- wetft am kalten Fieber, dt« anbftr war g ^ Morgen- 7 Uhr, begünstigt vsn heiterm Sonnenschein, fuhren wir anserm Schicksal« entgegen. Dom Gasthoft zum Bären bogen WK rechts nach der goldenen Aue ab, in welcher Horburg, noch eine Viertelstunde entfernt- versteckt liegt, und bald ergriff uns ein heiliger Schauer, denn wir erblickten, auf dem Heimweg be griffen, einen Wagen voll geheilter Landleule, welche augenschein lich im ersten magnetischen Schweiße saßen — sie waren voll ständig vermummt und nur di« Nasen der Mitwelt sichtbar. Hvrburg ist ein idyllisch gelegenes Dörfchen und von Zwiebeln zeigt es keüu Spur. Wst wurde» angenehm von puritanischer Sauberkeit überrascht, weniger durch den Anblick der vielen Kranken, welche die Dorßgaff« entlang promrnirten, vor den Thürm saßen oder in den Gehöften Herumstande«. Wir fuhren nach der Hütte de- Arzte-, und hier gewahrte man eia Leben, «inm Andrang, wie seine- Gleichen sich mur in einem renommirten Bade oder beim Debüt einer gefeierten Künstlerin an der Casse findet. Blinde, Lahme, Gichtbrüchige, Aussätzige (bei dem Einen stand die Ab wesenheit der Nase in nächster Zeit zu befürchten), kurz reiche Auswahl von allem menschlichen Elend umdrängte das Hau-, in der frohen Zuversicht, durch einfache Berührung de- Wunder mannes von jahrelangen Leiden befreit zu werden. Wir waren betroffen ob der entsetzlichen Verblendung. Gleichwohl schien unser Hypochonder Nr. 1 zur Umkehr geneigt zu sein, denn eS näherte sich eine bekannte Persönlichkeit, bleich, aufgeregt und schwankend mit den Worten: „er hat mein Leiden sofort erkannt, ich habe eine schwere Blutkrankheit." Wir be ruhigten unfern Hypochonder und erklärten ihm, daß bei dem uns verlassenden Patienten weniger der Magnetismus, als der zu oft und zu viel genossene Sprit wirke. ' Wir drängtm uns durch da- Gewühl nach der Parterrestube und erblickten auch hier wiederum Kranke; auf dem Sopha lag eine Gestalt, welche schon mehr der andern Welt anzugehören schien. Ein Leipziger Bürger, zur Heilung in Pension hier, stellte dm Cassirer vor und verabreichte uns je für dm Bettag von 19 Sgr. eine numeritte Blechmarke, dmn unter der strengsten Conrrole wurden sämmtliche Patienten ohne Unterschied der Person nur nach der Nummerfolge zugelassm. Die vier Markm wiesen bi« Aahlm Nr. 3SV—402, für dm heutigen Tag wohl die höchsten. Da zur Zeit unserer Ankunft um 9 Uhr Nr. 195 Audienz erhielt, nach eingezogmer Erkundigung circa 25 Nummern pr. Stunde expedirt wurdm und 2 Stunden zur Erholung für den Mittag
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