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Dresdner Nachrichten : 03.01.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-01-03
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-185801035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18580103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18580103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: Titelblatt fehlt.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1858
- Monat1858-01
- Tag1858-01-03
- Monat1858-01
- Jahr1858
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.01.1858
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— Hat auch Leipzig die fast in allen Welttheilen herrschende Geld-Calamikät bisher glücklich von sich abzu wenden gewußt, so war doch eine Stockung aller Ge schäfte nicht zu vermeiden, die sich selbst auf den sonst so lebhaften Kleinhandel in der Chnstwoche erstreckt hat. Eben so wenig war inan berechtigt, von der nach den Feiertagen begonnenen Neujahrsmefse irgend welche günstige Erwar tungen zu hegen. Allein faßt man die bisherigen Resul tate ins Auge, so sind selbst die geringste» Anforderungen unerfüllt geblieben. Bon Tuchen sind durch die letzte schlechte Frankfurter a. d. O. Messe große Lager an Leip zig gekommen, darunter nicht wenige sind, die zur Zeit noch nicht ein Stück verkauft haben. Was verkauft wurde, erlitt einen Rückschlag der Preise von 2^ bis 5 Ngr. pro Elle, Buckskins und andere derartige Stoffe mit einge schlossen. Fast noch mehr Stille giebt sich im Lederhandel kund, und eine nicht geringe Muthlosigkeit hat sich der Gerber bemächtigt. Obgleich ihre Forderungen zum Theil 10 bis 20 Procent geringer als an der Michaelismesse sind, so haben dennoch große Berkäufe nicht stattgefunden, und das Resultat wird voraussichtlich ein sehr schlechtes sein. In rohen Ledern gar kein Geschäft und die Preise noch weit gedrückter, als die der fertigen Maaren. — Seit einigen Lagen macht das Berschwinden des Böttchermcisters G E. Frey in Leipzig viel von sich reden. Wie aus dem Steckbrief, der hinter ihm erlassen wurde, hervorgeht, hat er sich des Betrugs durch Fälschung (an Wechseln von namhaften Beträgen) schuldig gemacht. Frey hatte sich am 23. Dec. mit einem Passe des hiesigen Po lizeiamtes nach Frankfurt a. M. versehen. — Aus Iöhstadt wird einer jener traurigen Fälle be richtet, wo ein Kind das Opfer des Spielens mit Streich hölzchen geworden ist In Bärenstein war am Sonntag früh eine Hausfrau in die Kirche, ihr Mann in ein Nach barhaus gegangen, während ihre zwei Kinder allem in der Stube zuruckblieben. Das jüngere davon, etwa 3 Jahre alt, hatte ein Streichhölzchen angezündel und durch das selbe unvorsichtiger Weise seine Kleider in Brand gesteckt. Als darauf das ältere die Gefahr bemerkt, nimmt es schnell entschlossen das Kleine in die Arme, um es hinaus in den Schnee zu werfen und dadurch zu löschen; aber im Borhause angelangt, muß es das brennende Kind nie- derfallen lassen, weil es selbst vom Feuer bereits ergriffen wird. Der gleich darauf zurückkehrende Vater fand sein Kind in einem Zustande, der keine Rettung mehr zuließ. — Am 31. Dec. früh gegen 8 Uhr wurde von dem aus Hof kommenden Personenzuge dem löjähr. Weber lehrling H. in Plauen, der sich aller Wahrscheinlichkeit nach m einem Anfälle von Geistesstörung, wovon er schon öf ter Anfälle gehabt, selbst über die Schienen gelegt, der Kopf durch Ueberfahren vom Rumpfe getrennt. — Buchhändler Wilhelm Engelmann in Leipzig hat kürzlich seine „Uiblioltieekr CeoArnplüo», Verzeichniß der seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts bis zu Ende des Jahres 1856 in Deutschland erschienenen Werke über Geographie und Reisen mit Einschluß der Landkarten, Pläne und Ansichten" veröffentlicht und dadurch ebenso wohl seine ungemeine Lileraturkenntniß bekundet, als den Fachmännern, Lehrern und Freunden der Erdkunde ein höchst erwünschtes Hilfsmittel bei ihren Forschungen gebo ten. Keine Nation dürfte wohl ein ähnliches, bei so gro ßer Reichhaltigkeit doch so übersichtlich geordnetes Werk aufzuweisen haben. Ein sehr vollständiges Sachregister erhöht die Brauchbarkeit deS auch äußerlich sehr gut aus gestatteten Buches. — Am 29. Dec. fand unter angemessener Feierlich keit die Inangriffnahme pe< Golberodaer Steinkohlenbaues und die Weihe des betr. Schachtes statt. Zu diesem Be- hufe verfügten sich die Unternehmer des Baues, Advocat Riedel, Arzt Wohlfarth und Amtsactuar Bormann in Dippoldiswalde, begleitet von andern Mitgliedern des pro visorischen Comitec's und sonstigen Freunden des Unter nehmens, nach Golberoda. Dort wurde rin feierlicher Zug nach dem ungefähr eine halbe Stunde von Golberoda ge legenen, für die Anlage des Schachtes auserwähltcn Platze veranstaltet. Am Festplatze angelangt, bildete die Ver sammlung einen Kreis um den zum Einschlagen bestimm ten und mit Kränzen geschmückten Raum, in dessen In neren sich der Steiger mit den für den Anfang des Baues erforderlichen Bergarbeitern aufgestellt hatte. Nach ent sprechenden Reden Advocat Riedels und des Pfarrers Heydenreich aus Leubnitz, der dem Werke die religiöse Weihe gab und den anzulegenden Schacht »Dippolds- Schacht" taufte, und nachdem von drei der Anwesenden die üblichen Schläge in den Boden gethan worden, sprach Advocat Riedel Wünsche für das Gedeihen des Unternehmens aus und brachte demselben ein dreima liges Glückauf! worauf sich die Versammlung nach Ab- singung eines geistlichen Liederverses nach Golberoda zu- rückbegab. Dort vereinigte ein von der Gastfreundlichkeit der Golberodaer mit bestem Herzen dargebrachtes und an ständig ausgestattetes Abendbrod sämmrüche Gäste in der Wohnung des Gutsbesitzers Grahl, wobei die heiterste Laune herrschte. Tagesgcschichre Die Bischöfe von Münster, HildeShcim und Paderborn ha ben an sämmiliche Kirchenfürsten m Deutschland Zuschriften ge richtet, worin sie zur Gründung eines allgemeinen Gebetvereins einladen, der sich zur Aufgabe machen soll, die Wiedervereinigung der vom Mittelpunkte der katbolischen Einheit getrennten orienta lischen K>rche mit dem Oberhaupte der katholischen Christenheit anzustr den. Die „Kobl. Ztg.' schreibt: Ueberall finden wir im Freien wieder blühende Pflanzen und am ersten WeihnachtSiage wurde in einem Garten vor demMainzirTbore im Freien eine Erdbeer pflanze gefunden, welche an einem Zweige unten eine vollkommen reife, >n der Mitte eine halbreife Erdbeere und an der Spitze eine vollständige Blüthe trug. Schon seit längerer Zeit ist in Berlin das Gerücht verbrei tet, daß an der nördliche» Umfassungsmauer des ZudenkirchhofeS ein Schatz vergraben liegen solle. Eine Diebesbande soll dort einen Llechkasten mit einer erheblichen, vor länger als 20 Jah ren gestohlenen Geldsumme niedergelegt haben. In einer der letzten Nächte bcmerkie eine Patrouille der Schutzmannschaft ei ne» eigenthümliche» Lichtschein an der bezeichnte» Mauer deS Judenkirchbofes, und unheimliche Gestalten arbeiteten an jder Mauer geschäftig umher. Bei näherer Untersuchung fand man drei mit Ruß bedeckte Schlofsergeselle», welche einö der alten Erb begräbnisse unterwühlten, um nach dem oben erwähnten Schatz zu suchen. Da man das Sachverhältniß augenblicklich nicht näher beurthcilen und nicht wissen konnte, ob die Schatzgräber mit Die ben in Verbindung standen, so wurden dieselbe» zur Sladtvoigtti befördert, und ste fanden dort statt deS ersehnten Schatzes ein freies Nachtquartier. Die Situation der Hamburger Börte scheint sich etwas günstiger zu gestalten; inveß sieht man noch immer mit einigem Bangenden ersten Monaten deS JahreS 1858 entgegen. Die Luft ist noch lange nicht rein. Das beweis n außer den Gerüch ten, daß sich die Masse der meisten unter Administration stehen-
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