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Dresdner Nachrichten : 22.09.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-09-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186009226
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18600922
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18600922
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1860
- Monat1860-09
- Tag1860-09-22
- Monat1860-09
- Jahr1860
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.09.1860
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l. ,lli -.M «rsch. tSgl. Morg. 7U. Inserate, dFpaltzette S M. werden b. Ad. 7 (Wennt.bisLU) angenommen in der Expedition: Johannes-Allee und Waisenhau-stra-e k. Unterhaltung nnd Geschäftsverkehr. Mitredacteuv: Theodor Drobisch. l rrui <i ML6S7 Sonnabend. Abonn. vierteljährlich 20 Ngr. bei unentgeldl. Ljeserung in s Hau«. Durch die Kgl. Post vieUeljährlich 22 Ngr. Einzelne Nummern 1 Ngr. UM Drc-den, den 22. September. — Oeffentli che Gerichtsverhandlungen: Der Schwin del scheint jetzt in großer Blüthe zu stehen. Denn nachdem in den vergangenen Wochen mehr als jemals verschiedene Schwirr- deleien zum Anspruch gekommen waren, entwickelt« sich am vo rigen Donnerstage abermals ein Betrug, an dessen Gelingen die Leichtgläubigkeit des Verletzten allerdings viel Schuld trägt. Der Angeklagte war der Bauerssohn Carl Gottfried Rehn aus Oelsen bei Pirna, seines Gewerbes Maurer, früher wegen Un- würdizkeit vom Militär ausgestoßen und wegen Diebstahls und Betrugs bereits zweimal mit Gesängniß, zuletzt mit 1 Jahr Arbeitshaus bestraft. Er war am 22. Mai d. I. von Zwickau entlassen worden und hatte bis Monat Juli zu Tharanv in Arbeit gestanden. Einer geregelten Thätigkeit abhold, war er jedoch bald wieder auf Abwege gekommen und mochte es für bequemer erachten, sich von dem Schweiße anderer Leute auf leichte Weise zu nähren. Daher erschien er im Laufe de« Juli i bei Herrn Schneidermeister Petasch allhier mit dem Ersuchen, ihm einen vollständigen Anzug zu leihen, mit dem Hinzufügen, er habe-ein Erbtheil von 18V Thlrn. von dem Gutsbesitzer Rietschrl in pelsen zu erhalten, der ihm einstweilen, da es ihm augenblicklich mit der Auszahlung nicht passe, einen am 33. Sept. zahlbaren Wechsel ausgestellt habe. Diesen Wechsel erbot sich Rehn Herrn Petaschen als Pfand dazulassen, da derselbe jedoch nicht accrptirt war, Letzterer auch überhaupt kein« rechte Lust zu dem Geschäft hatte, schlug er es ihm ab. Allein Stehn kam nach einigen Tagen wieder und brachte jetzt den von sei nem eigenen Pater auf Herrn Rietschel gezogenen Wechsel mit des Letzteren Accept zurück. Jetzt ging Herr Petasch, wie er sagte, auf Zureden seines Werkführers, der in dem Manne ei nen grundehrlichen Menschen zu erkennen glaubte, in die ihm gelegt« Schlinge und händigte ihm nicht nur einen auf 37 Thlr. berechneten vollständigen Anzug, sondern auch noch 3 Thlr. baareS Darlehn aus. Natürlich war Wechsel und Accept falsch und die vorgespiegelte Erbschaft befand sich nicht einmal im Monde. Die Freude, die Rehn über diesen wohlgelungrnen Coup empfunden haben mochte, documentirte sich bald. Denn schon nach acht Tagen kehrte er wieder zu Herrn Petasch zu rück und überreichte diesem einen angeblich von seinem Vater gesendeten Brief, worin dieser die Güte der seinem Sohn« ge lieferten Bekleidungsgegenstände außerordentlich pries und ihn er suchte, auch für seinen zweiten Sohn- der dieselbe Statur habe, einen Rock und ein Paar Hosen verabfolgen zu lassen. Der zu liquidirende Betrag, hieß es, werde zugleich: mit den ersten 40 Thlrn. an einem festgesetzten Tage von.ihm selbst gezahlt werden, an dem er ihn zu diesem Behuf nach Oelsen einlud. Das war ja tin herrliches Geschäft,! W- Wunder, daß Herr Petasch nicht nur sür 19 Thlr. einen Rock und ein Paar Hqsen, sondern außerdem noch 8 Thlr. baares Darlehn auf Ersuchen an den jungen Mann auszahlte, der so kostbare Ga- rantieen gab! Leider aber ließ Rehn an dem zur Reise nach Oelsen festgesetzten Tage Herrn Petasch vergeblich, am Bahnkof« harren, und jetzt schoß ihm das Blütt. Er reiste einige Tag« darauf allein dorthin und fanv natürlich, daß Alles schmäh lich erlogen war. Rehn hatte indcß, wie er sagte, aus Furcht vor der Strafe RechauS genommen und war, obschon legiti mationslos, bis Hamburg und Bremeichafrn gelangt, wahr scheinlich in der Absicht, über See zu gehen. Jndrß mußte sich das wohl als unausführbar herauSgestrllt haben, denn Rehn nahm den Krebsgang nach Hannover. Dort aber ging ihm der Athcm, d. h. das Geld aus, er konnte nicht weiter und denuncirte sich selbst, worauf er per Schub anher zurück- geliefert wurde. Die erschwindelten Kleidungsstücke hatte er mit Ausnahme von ein Paar Hosen sofort nach deren Erlangung verkauft. Herr Advocat Fränzel führt« di« Bertheidigung des ganz offen mit dem Gestänr-yiß vorgrgangenen Angeklagten. Das Erkenntniß des Gerichtshofs lautete auf 2 Jahre und 8 Monat« Arbeitshaus. — Vom 1. Oct. ab erscheint bei Woldemar Türk un ter dem Titel „Sachsengrün" eine vom Ob«r-8,bliothrkar O. Gustav Klemm re. herausgegebene kulturgeschichtliche Zeitgeist aus sämmtlichen Landen sächsischen Stammes. Monatlicherer Lieferungen ä Bogen und 2 Lithographie««. Preis per Quartal 1 Thlr. — In einer Zeit, wo der Naturkunde «in« immer größere Aufmerksamkeit geschenkt wird, erlauben wir uns, da« Publikum auf di« ausgezeichnete, dem Verkauf gewidmete Mineraliensamm lung des Herrn Moritz Müller, an der Herzogin Garten Nr. 7 Part., aufmerksam zu machen. In hundertfachen Kisten undf Ka sten, wie offenen Darstellungen, erblickt der Beschauer die Weder- baren Gestaltungen au- dem Innern der Erd« in den bizarrnen Formen und verschiedenartigen Farben. Wer der Jugend «in si >- Niger Geschenk bieten will, findet hier dir schönste Gelegenheit, denp die systematisch geordneten Sammlungen, mineralogische wie geognostische, sind in jeder beliebigen Größe des Formates als auch in der Zahl ihrer Species zu haben, wie sie eine-theils den Lehrern zur Erleichterung, anderntheils den Schülern zur Auf munterung dienen können. Man bekommt bei Herrn Müller, der mit größter Bereitwilligkeit einem Jeglichen sein interessantes Lager zeigt, eine recht yübsche Mineraliensammlung im Preis von 1 Thlr. an und noch dazu in einem äußerst netten Pappkasten. — Wie wir vernehmen, soll morgen, Sonntag, Montag und Dienstag das KirmeSfest in dem geschmackvoll decorirten Saal« »es Waldschlößchms abgehalten werden. Während an beiden"
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