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Dresdner Nachrichten : 24.02.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-02-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188102242
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1881
- Monat1881-02
- Tag1881-02-24
- Monat1881-02
- Jahr1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.02.1881
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DrosÄvQ 1881. «NLNnt lüg UL ftü»7Utz» v, Ui 77,»rdNion: Ltarleuströl« I». IidniMkinciily'rct» Li-rlelstlirltL 2M«rk b» Mg«.. durch dic Pi>lt r«alN»Pke. «>u»kü>l »iu««. w PIgc. »iuflage SSOOO «tkiichl. ftür Lik NUcknaLr ciii»ei<>ilLt«r Ma- Mlclchle uttichl !>>ti bi« Rkdiclw, nicht »erdiudllch. dnieralen-Nnnnbme »udwiirl«: H«»I«o»»i» u. V»,I«» in Lanl- ti'lN. Scriln. Wieii.R'iVgg.vnIkl, »iittlan. grimklurl a. M. — Nu». H« in «criiii, t!ci»Ud, bum, gianksurt u,M , - tau»«L««. intzn . Nranksurt »«11« in «eliin. Hbmbur chl».—i - ...„ u M. -- Buna»; d. „Auv da»»". II„,«»,I.»tl>te, L t«. I» Paris. Wir». Miin. r«pp«. Llorxvu kroltLK ILvstvrtas? ' ' uockioLonston LivültMoüe, irir. Iu Tagekkatt fiir U-kitiK. Unterhaltung, Gtschästsverkehr. LSrsendericht, Fremdenlifte. glvr.vrvsÄsn'^ - ^ 26. ^Ldr^Luz. 2»>er»Ik werde» viar>e»ftra»e I I «>d Nddl. s Uhr Liiarnommen. »»unt-«»bi»Mttt-,«lriIhr. V» Neustadt»ur an Wochrmaa«»^ a>. a.'oitergasi« Nr. Lei« Nachm. Luh>- — Dcr Siaum einer ctnfpalNrrn Peliljeile kastei ISPisr. rrinaelabdt die Zeile nst Plge. Eine Orrauiie lllr da» nächst l<i,i,e Erschein«» der Li'scrai« wird nicht zegeden. Nurwärlige Anttaucen»NuNu,,! da» au» iiniiekannlruZirme» mu> Perioacn iiiserire» Ivir »ur aeue. !vr»»um,ra»d«-^ai,tun- r ur 1 Nriesmarken aber Pasieinjahluna Acht Silben kastei, >ä Psge. L» i erale iür die Monlagd-Nmmue> ader »acheini», gcsttagedic Pcn.' »eile Uri Pige. jx isto selwustvu unck uvckisLvustoll Livickt rütoke, cktv Kobs ,i U bis 12 uuil 15 >l»rk. Itestsr vou 3 dis >5 Lllr. Spott F dllliL unck iu «rüsstvr rVusvikidl, Ilrvppe. »IN ^luiomrvllUxpvMlon) ^ »8<IriiAfvr-Str»««« »sr. S». I. ! i'rompto llotöräoruiis vou .VuuMsn an sUo /situuLou cksr z vVstt zu türiliaSssigliu Nrvisvu oduo Nobovlrostoi,. Vor- ^usedlügv, lriitslopc, Olksrtku-Lnuüdmv vlo. xrutis. Rr. SS. Witterung vam'.st. Februar: Barometer ne» Oskar Bistold.Waststrali Iv. lAbdS.aiU)1 7.» Mist., ieit gestern »nueränberi. Tbernwmelogr. II. Reaum.: st , " ES., „icdr. Temv. '/> o.st., stiichste Tema. S ^ LS. arlld LNiiL. Heiler. Aussichten für den 24. Fübrnm: Zunächst Acnderung. L»sia«0L-VdoLtor. vouuori-tag tl«ll 24. Nolliuar 188 l 6. InMvplvt von Xnnn ^tlll unlin: Surchgegmigcne Weibrr. OesLuxsposso iu 5 Ijililoru von 4uLvdsou uiul LVUIri-n. ! MLSir--sr--n-7--iL-sr^-!Lss^:!^>>>rbd nocl) wenig! Tonnkrstag, 24. A-cbrnar. giir den Monat Mär» werden Abonnements auf die „Dresdner Nachrichten" in derExpe- vition, Marienstraße Ui, zu i)0 Pfennige, soioie für auswärts bei den Postanstalten zu V2 Pfennigen angenommen lSclaMwvrliichcr Nedacicur lür Pvlflifchkö ^r. Emil Btercv in Drlld:n Es wird zwar keinesfalls gleichgiltig, welche Gehilfen mit dem Titel „Minister" Fürst Bismarck neben sich, d. h. in seinem Gefolge hat, doch wird man gut thun, künftig Berändcrungen in dem preußi schen Ministerium und in den höheren Neichsämtern nicht mehr tragisch zu nehmen. Gefällt dem Manne amWebstuhl der deutschen Geschichte die eine Garnnummer nicht, so reißt er den Faden ab, greift nach einer anderen Nummer und spinnt seinen Faden weiter. Das ist Alles. LZie das Gespinnst schließlich ausfällt, steht auf iinem anderen Blatte. Mit dem Grafen Eulenburg scheidet der letzte Vertreter des Eollegialsystems aus der Negierung. Alle Be mühungen des Kaisers und des Kronprinzen, ihn im Amte zu er halten, waren vergeblich. Er sehnt sich nach jenem Zustande, den isamphausen grob genug neulich als den glücklichsten bezeichnet hat. Er wünscht Berlin so schnell als möglich zu verlassen und zieht einen heroischen Abgang einem allmähligen Sichabnützen vor. Er ist pr jung genug, um zu hoffen, noch einmal wiederkommen und Minister werden zu tonnen. Im Grunde genommen hat ihm Fürst Bismarck selbst ein sehr in die Augen fallendes Piedestal errichtet. Die Nach rufe der Presse an Eulenburg sind voller Sympathie und Wärme. Man rühmt übereinstimmend seine Gewissenhastigteit, seinen außer ordentlichen Fleiß und das Durchdringcn in alle Details bei seinen Vorlagen; neben der unantastbaren Ehrenhaftigkeit seines Charakters preist man an ihn besonders die Loyalität, mit der er das Sozialisten gesetz ausführte. Bor dessen Erlasse verbürgte sich Graf Eulenburg feierlich im Reichstage, daß das Sozialistengesetz ausschließlich sei nem Zwecke entsprechend angewendet, nicht aber gegen andere oppo sitionelle Parteien gemißbraucht werden würde. Wenn untergeord nete Polizeiorgane im Uebereiser auch die Preß-und Versammlungs freiheit der nichtsozialvemotratischen Parteien antasteten, so hat auf erhobene Beschwerde Graf Eulenburg als Vorsitzender der bctr. Neichsretursinsianz jeden Ucbergrisf wieder gut gemacht. Für die bevorstehenden Neichstagswahlen mit ihren Agitationen in Presse, Flugblättern und Versammlungen hat daher die Person des "Nach folgers Eulenburgs ihre Bedeutung. Wenn aber selbst der Kaiser, welcher der ewigen Differenzen unter seinen ersten Dienern herzlich müde ist, hierin keine Aenderung herbeizuführen imStande ist, wenn selbst eine Stellung, wie die Eulenburg's, die nach allen Seiten hin die Festigkeit eines Erzfelsenü zu tragen schien, dem Zusammenprall mit dem Fürsten Bismarck nicht zu widerstehen vermag, da kommt für einen armseligen Journalisten die praktische Weltweisheit der gutlomervativen „Schles. Ztg." zu Ehren, welche schreibt: Fürst Bismarck zählt zu Denen, die nicht an dem Maßitadc gewöl'iilichcr Sterblichen gemessen werden können. Wir möchten keinem'Foimialiitrn ratbc», sich mit der Auffindung des richtigen Maijstabcs iür den ungcmötmlichen Sterblichen zu beschäftigen, dem, ein solches Bemübe» könnte leicht damit enden. daß tüni Richte, sich mit dem Strafmaß für einen solchen Uebcreisrigen zu belaßen baden werten." Was mit dem Zuständigkeitsgesetz in Preußen noch wird, kann man sich denken. Bismarck will von dein Bestätigungsrccht für die Stadträthe nicht einen Zollbreit hergeben. Wenn daran die ganze Fortsetzung der Verwaltungsreform in Preußen scheitert, so wäre das kein Wunder. Ist einmal der Töpfer aus der Werkstatt ver trieben, so kann auch der Krug in Scherben gehen. Ueberhaupt hängt das Zustandekommen von Gesetzen in Preußen von unberechenbaren Zufällen ab. So wurde anfangs das vielgenannte Verwendungs gesetz, das die künftig erst vom Reichstage zu bewilligenden neuen Steuern schon vertheilte, 6 volle Wochen lang in einer Commission begraben. Dann erschien Bismarck im Abg.-Hause und bezeugte das lebhafte Verlangen, daß das Gesetz noch durchberathen würde. Mit Feuereifer machte sich die Commission darüber her und zerbrach üch in Tage- und Nachtsitzungen den Kopf, etwas Brauchbares zu sammen zu bringen, auf einmal erklärt ein Regierungövertreter: die Negierung lege keinen großen Werth mehr auf die Erledigung dieser Vorlage; sie werde vielmehr dem nächsten Landtage ein ganz anderes Verwenduugsgesetz vorlegen. Allgemeines Staunen. Das Heft wird zugellappt. Die Schule ist aus. Es war eine zwischen den Republikanern der verschiedenen Schattirungen abgekartete Komödie, als der Abg. Devös über die Unterstützung Griechenlands mit 30,000 französischen Gewehren und Kriegsmaterial aller Art eine Interpellation einbrachte. Gam- belta fühlte den üblen Eindruck, den das Bekanntwerden dieser Thatsache mackien mußte. Wie? Was? In amtlichen Aktenstücken ermahnt Frankreich die Griechen allen Ernstes, Frieden zu halten und heimlich verkauft der Kriegsminister Farre ihnen 30,000 Ge wehre und Wagenladungen voll Patronen! Welche Doppelzün gigkeit! Um der Kritik dieser Handlungsweise zuvorzukommen, verabredete Gambetta mit seinen Mameluken die Interpellation und alle Phasen der Berathung, ließ sich sogar zum Scheine der „Neben regierung" anklagen und schuf sich damit den Anlaß, sich öffentlich als „Friedensfreund" anzupreisen. Er eilte vom Präsidentenstuhle auf die Rednerbühne, bearbeitete sie mit wuchtigen Faustschlägen und donnerte in die Bersammlung hinab. Natürlich erklären die Gam- bctta-Blättersdiese neueste Rede ihres Meisters für die beste, wie in Deutschland die Freunde Lindau's und Ebers', deren neuestes Bühnenstück resp. Roman stets als das beste belobbudeln. Gebrüllt habe» die Garnbettisten allerdings minutenlangen Beifall, aber über zeugt haben sie Niemanden. Es glaubt es eben Niemand Gam betta, daß er keinen Einfluß auf die Regierung auüübe. Er stürzt und schafft Minister, und als er die Dreistigkeit so weit trieb, die Minister zu fragen, ob er je einen Druck aus ihre Politik ausgeubt — schwiegen sie alle still. Dieses Schweigen sagt Alles. Sü wollten wenigstens nicht lügen. Bemertenswerth ist die Rede Gambetta'S insofern, als er sagte: „Ich kann warten". Er lün digte damit seine Kandidatur für die Stelle des Präsidenten dei Republik an. Im klebrigen läßt sich Deutschland durch die glatter Friedcnsworte Gambetta'S nicht täuschen oder einschläsern. Wir verlassen uns auf andere Dinge als die Phrasen dieses geriebenen Talmud-Politikers. Jetzt ist er noch durch die Friedensliebe seines "Volkes gezwungen, friedliche Karten, wenn auch knirschend, auszu- spielcn. Sein ganzes Verhalten legte Zeugnis; ab von der fried fertigen Gesinnung der Regierung, denn diese hat eben die Sen düng der 30,OM Gewehre verhindert. Da nun aber die weiter, Sendung von Wagenladungen von Patronen aus dein Kriegs ministerium nicht aufgeklärt wurde, so kam ein zweites Mal das heuchlerische Spiel Gambetta'S und seines Leibpagen, des Kriegs Ministers Farre, in der Kammer zur Sprache. Da aber diesmal die Interpellation ernstlich gemeint war (sie ging von einem Bona- partisten und nicht einem gefälligen Republikaner aus), so verwei gerten die Republikaner die Anstellung einer amtlichen Untersuchung über diesen auffälligen Verlauf von staatlichem Kriegsmaterial an die Griechen. Dafür wird die Sache im Senate zur Sprache kom men. Doch ist der moralische Eindruck jener Enthüllungen über die gefügige Rolle des Kriegsministers Farre gegen Gambetta so stark gewesen, daß er seine Entlassung genommen hat. Um aber diese Meinung nicht aufkommen zu lassen, ließ er sich zum Scheine in einer untergeordneten Verwaltungsfrage von der Kammer schlagen. Im englischen Parlamente kam zuin ersten Male die neue Ge schäftsordnung, die der Minorität das Wort gewaltsam nimmt, zur Anwendung. Ueber Anträge darf nicht mehr gesprochen, nur abge stimmt werden, wenn es Gladstone befiehlt. Einen„Sprcchcr,"Prä sidenten, hat das Parlament nicht mehr; man hat viAmehr vorge schlagen, den „Sprecher" künftighin „Todtschweiger" zu nennen Gladstone behandelt die Irländer so geringschätzig als möglich. E> giebt auf Anfragen keine Antwort und bleibt sitzen. Das hat nicht bloS unter den Betroffenen böses Blut gemacht und das englische Volk, das Gladstone bei seinem Amlsanlritte förmlich vergötterte, verurtheilt seine tyrannischen Gewohnheiten auf's Schärfste. Sein Bemühen, mit den Transvaal-Boers einen ehrenvollen Frieden her beizuführen, ist nur auf den Schein berechnet. Die Boern gaben sich offenbar, »ackibcm Wood mit Verstär kungen i» fliegender i>ost dem bedrängten Eollel) zur Hilie ge kommen, dem Feinde »icbt incbr gewackncn gefühlt und sind daher ans das Tranobaalgebict zurückgckebrt. Der Anmarsch Woods ist von ihnen noch beunrubigt worden, aber uiicrbcblick); sie komm» bei ivrcr geringen Anzabl den englische» Ersatz, der in einer Stärke von I2t>0 Manu Irüaiitcrle mit Scküffokanonen. 25» Husaren und einem berittenen Polizcikorps heranrnckte, un möglich hindern. Der Marsch Woods verdient alle Anerkennung; cs war eine hervorragende Leiilung. Die Sympathie, welche überall im Ausland« die Sache der Boers findet, ivird von den Engländern als „unliebsame Ein mischung" aufgefaßt. Die Kriegspartei sucht darauf Kapital zu schlagen und die Stimmung der Engländer dahin aufzureizen, unbe kümmert um alle Welt die äußerste Gewalt zu gebrauchen, um darzuthun, daß England thun könne, was es wolle. Dieser Appell an den Nationalstolz ist auch nicht ganz ohne Erfolg. Der Krieg gegen die Boers fängt an populär zu werden, und Mr. Gladstone ist klug genug, dieser Strömung der öffentlichen Meinung Rechnung zu tragen. Er läßt keinen Tag vorübergehen, ohne neue Verstär kungen nach dem Kriegsschauplätze zu entsenden. Araiitiurl, eü.gclniuir Adcurs. LrcdilSiaatt-b. LLL'-Z,. Lnnibari». r>a>t,. S'wic SUi'c»'ki»c ec.-.',. PiN'icni'ii'e k"/«. Lcukir. 0!^u-- remc 7tt. Nns.ar. 0>o!dicnl<! «">/». 77cr'!»!M>n V7 2. Uncii! 2. Nni'i.i —. W ic ii, 2-1, KMnar. AbcndS. irrem Tl^al d. Lnn.-.o. Somli. NniNoainskr.B. WÜ.oo.'NiivvIeouöd'or 2 22. iVeii'.ier 2n7..'l-. Pa^ieir.7.1.70. Hi-ic I. Äoidrciilc »»,7V. Ungar. Äowrenlc l!2.7N Maüiiiiicii 7,7.!,2. - -alnta um!,'. Pari», 2». tZedniar. (Schlot.) Rente Si.lü Anleihe Il!>,i7. Ziaiiciiel -unu-balin >!»!>,77,. hoiiiluirdcn 2ll,L7, Ln. Piieiiinicn - I. i.^'.!Nici Uel. Le nre. Galdreiile 770,'«. — Steigend. «euette Telegramme oer „Dresdner Nacvr." v. 23. Febr. Berlin. Betreffs der Minlsterkrisis ist bis gestern Abend keine definitive Entscheidung getroffen gewesen. Eulenburg hält sein DeintjsionSgcsuch aufrecht und wird dasselbe wabrschciniich nicht zurücknebmen. Euienvurg batte gestern beim Kaiser eine Audienz, welcher tvn dazu deruien ließ; der Kronprinz sicht der Angelegenheit vollständig abseilS. Berlin. Das Abgeordnetenhaus nahm die Be ratdung der KreiSordnungonovelle, welche gestern behuis weiterer Information über die Tragweite der comervatlverjcitS gestellten »Anträge abgesevt worden war. wieder aui. DasGeiev wurde mit einer Reibe von Amendements angenommen. Eine längere Debatte verursachte wieder die Bestimmung über die Quaufikation der Laiidräthe. Rach der am Schluß vom Prä sidenten gegebenen Geschüitoübersicht vielt das Abgeorbncten- vauS in der adgclauienc» Scffio» «iff Pleiiarlibungcn ab. -Dao Herrenhaus lehnte den vom Abgeordnclcnhause wicdcrherge- stellten K ? (Bestätiaung von Gemeindebeainlen betreffend» abermals ab. Der Rciecent ging mit dem Abgeordncienhause sevr schars ins Gcrtä't. Die Beschlüsse desselben, meinte er. zeugten von einem Ucverscduß vo» Sclbttübcrschäßung. Das Verighren des Abgeordnetenhauses könne ec nur iür ci» illoyales erachte». Der Präsident erklärte diele Ausdrucks,reue iür unvarlamcntarhch. In der Abcndsiizung nahm dao Herre»« dauö die KrcisortuuugsuovcUe nach den jenseitige» Beschlüssen an. — Abend» '.»Ubr pcreinigten sich beide Häuser des Landtags zur Schlußsitzung im Abgeordnete,ivauosaalc. Paris. „Agcnce Havao" dcmcntirt das Gerücht wegen des DenMIonögesuchö dcS Krlegöministerd. Rom. Die Kammer geuchmigte die Aushebung deö Zwangs - EouricS. Berliner Börse. Die Börse bewahrte beute eine gleich mäßig leite Haltung, nur der Schluß war clwaö schwächer. Die vemerkbare Neigung zu Realisationen wurde durch güiiüige aus wärtige Nolirungen an der Wcitcrentwickeiung verhindert. Die Ultimo-Regulirung scheint sich leicht vollziehen zu solle». Credit ' 2, Franzosen 5 Mark besser. Dcutiche Balnic» cudig. nnvcrändcrt, einige österr. belebt und Höver. Prioritäten im Allgemeine» iest, »ur einzelne österr. ließen etwas nach. Deutsche Fonds ohne Leben, aber gut bebauplct, fremde tbeilwcile unter dem Drucke vou Realisationen schwacher. Rumänische Rente Procent besser. Banken rudig, recht scst. LeivZiger DiSconto t-h i Proc.) und Lcivz. Credit gingen Höver um. Bcrgweike vernachlässigt. Sächsische Zlidustlikpapiere erstihten mehrfach Akffvlltteriliigen. Lokales und Sächsisches. — Gestern Abend ward von den Etattvcrolriielcn die Wie derwahl des Herr» Stadtrath E. Ad. Paul Bötlgcr mit 44 von 5l St. vollzogen, der somit aus Lebenszeit erwählt ist. — Der Direktor der Bcrgschule in Zwickau, Berga,ießor Wilhelm Schulz, hat eine Bcrulung zum Proicswr der Berg- wtssenschaslen an dao Polytechnikum zu 'Aachen augenommcu. — Den Inhabern von Schuldscheinen der Dresdner 5yroc. Anleihe (».Al».«!»» Thlr.) von IdM, welche vor deren Kündigung mit einer Umwandlung derselben in 4proc. Scheine einverstanden sind, wollen die »ethlgen Schritte dazu in hiesiger Ltadtvailptbuchhaiterci vis längstens am W. k. bewirken und Genaueres in dem heutigen Inserat d. Bl. Nachlesen. — An der Verarmu»g tcö deutschen Volkes trägt die jetzige Gesetzgebung mit ihren abnormen Kosten bei Abwickelung eines Prozesses sicher dag Ihrige dazu bei. Zur Bestätigung l etz Gesagten und Statistik der Prozcßkostcn diene Folgendes: Ein Miether „rückt" an einem schönen Morgen irüh zeitig aus, hat zwar für dieses Quartal bezahlt, weigert sich aber den Kontrakt zu halten. Der Vermictber wird klagbar zuvörderst aus hi Jahr MiethzinS im Betrage von l«!5 M. Der Mictver, ein Gnls- bcsitzcr M., vcireit sich durch einen Eid von seinen Verbindilch- keite» und der Kläger bat zu zahlen 7M. 55 Pi.. Mi Bt.ö^Pk.. 21 M. 55 Ps. und weil durch irgend ci» Vcriebe» 2 M. 4»P,. nicht bezahlt sind, wird er auch noch ohne vorherige Miltheilung mit 14 M. 25 P>. — wohl gemerkt wnrdc» also aus 2 M. 4» Pf.: 14 M. 25 Ps. — gepfändet. Endlich findet sich in den Akten noch ein Gebühren-Zettel von 2:l M.'.»» Pi., macht in Summa >63 M. 83 Pf., ohne Porti, Zeitverlust und alle noch dem Kläger bis jetzt unbekannte Kosten. Durch den Schwur wird aber auch Anivrucv aus den zweiten Zinstcrmi» verloren, so daß der Verlust an Mictbe und Koste» 4'.»3 Bk. 83 Ps. vc- trägt. Gegen M. ist die Untersuchung wegen Meineid von der Kgl. Staatöanwaltschail eingcleitct. — Sin den verschiedenen schwarzen Breier» der Univcrsi- tätögebäude In Leipzig prangen gegenwärtig die von der aka demischen Behörde gc»cb»>igtcn Statuten des „Vereins deutscher Studenten" roow A »tiseINitc» und dieSllitirciidc»siutircii den Anschlag natürlich einigst. K I der Statuten lautet: „Zweck deö Vereins ist, unter bcn deutschen Studenten zu Leipzig tculscl;- natlonaie Gesinnungen zu pflegen", s 4 bestimmt: „Miiglicd kann werden jeder a» hiesiger Hochschule immattikulirtc chrlsllich- deutsche Student, der sich dem Vorstände gegenüber mit dein Zwecke deö Vereins einverstanden erklärt hat". 8 12 erklärt: „Aenterungen der 881. 4 und 12 dctcutcn 'Auflösung des Vereins". — Der Re chötagöabgeortnetc Bebel wurde in Leipzig am 21. Februar mit einer gerichtlich angeordnclen Haussuchung be dacht. Derselbe ist angeklagt, zu Gunsten der ans Berlin und Hamburg-Altona Autzgcwieseuen Sammlungen veranstaltet zu habe», worin die Staatsanwaltschaft einen Verstoß gegen 8 16 dcS Sozialistengesetzes erblickt. Die Hansstichnng, die Lurch zwei höhere Polizeibeamtc vorgenommen wurde, sollteBewciömalcria!, Briese, Quittungen :c. liefern, sic verlief, dem Vernehmen nach, rcsultatlos.i?) — Im vorigen Jahre begann in Dresden daS Wasser- besprengcn der Straßen und Plätze am 24. Mar-, endigte mit dem 8. Qctvbcr und dauerte 3 Tage länger alö 187'.,. ES wurden 132,465,25 Kbm. Wasser verbraucht. Für dieses Sprengen wurden 15,895 Pik. 83 Pfg. ,'ür Wasser und 43,11» Mk. 23 Pfg. iür Fuhr- und Fülllöhne und sonstige Regie- und Reparaturkosten auSgegcben. — Gestern wurde ein biöhcr bei der könlgl. Pellzeitirektion sfftirt gewesener Hilislebrer. Namens Mitscherling ans Glashütte bet dem königl. Landgericht eingelicfert, dem der Diebstahl von 47 goldenen Ringen zur Lust gelegt ist. Im Besitze des Inhaftirtcii befand sich eine Baarschast von 40 Mark und 20 Piandschelne. — In Leipzig ist am Montag Mittag der mit4000Mark flüchtig gewordene Commis der hiesigen Nähniaichincnzwirn. Fabrik, Alban Lange, iestgenommen worden. Lange vakte sich, nach dem er das Geld unterschlagen hatte, in ein ln Neustadt im sog. Grunde gelegenes Freudenhaus begeben, dort ziemlich viel Geld mit einem vrostiruirtcn Frauenzimmer vcrtban und dasselbe vcr anlaßt, mit ibm loctzurcilen. Vorher halle er sich dann noch vollständig »c» cguipirt und iür seine Begleiterin ebenfalls Einiges an Wäsche :e. angcschafft und war dann nach Leipzig adaedampft. Obwohl die dortige Polizei schon über den Be trüger benachrichtigt worden war. konnie sie denselben doch nicht in seinem Quartier ausfinden, weil sich das Pärchen unter lalschcm Namen eingeffibrt hatte. Erst vorgestern Abend, als Lange mit der Prouilulilcn die Vorstellung im Alten Tbcaker besuchen wollte wurde er erkannt und lammt icincr Begleiterin scstgcnommcn. Von dem untcrichlagencn Gcldc fand man noch 3000 Mark bei 'lim vor, das klebrige war bereits verprasst. — Eine starke Agitation toll - wie der ..Sächs. Volks»'." sagt — jetzt von der hier seit längerer Zeit bestellende» Dilü de n t e n - <Mc!hooistc>i-s G c mci» bc geübt worden ici». indem »u den Gemcindc-Kintcrgotteödtcnstcn. die in dcr Ncuegassc siati- findcn, evangeliich-Iutberische Kinder durch Verabsoigung von Geschenken herange,zogen werde»: aus der >0. Bczirksschulc sind allein 35 Kinder zur Tbcilnahinc an diesen Gottesdiensten ge zogen worden. Es ist schon zweimal in de» Schulen vo» den Direktoren aewarnt worden, auch das Kultusministerium hat bereits sein Bedauern auögedrückk. — „Die Schwarzen hoch!" daS war das Lomngöwoit, welches vunderstach vorgestern Abend in den >clle gcichmackvoU dckorietcu Bach'scheu Sälen, woieibst das S ev ü tz c u - linier os i jz i e r k o r p s seinen diesjährigen Ball abbicit, wicderllallic. Das gekämmte OkstzierkoipS, voran Herr Over» v. richirichln mit Frau Mnsikbircktor Werner, cröffnelc die Poionaiic, sowie sich auch die Herren Offiziere a» der gegen H ü Ubr beginnen- den Taiel velbciltgteii. Sinnreiche Toaiic am Kaller. König und Vaterland, den allveicbric» Regimentt- Kommandeur und bas Okflzlerkorpö von den L"cpuli'tcn tcö Meißner IägcrcataiUons. dcS Vorstandes vom hiesigen Verein „Iaacr und Schnne»". so wie vieler anderen Schützcnvrüder erhöhten den aus den „eenen Bäche»" fl cßentcn materielle» Genuß unb wurde in einem Toaste kciieiiigen Kamciadcu gcdachl, welche i» in kurzer ",«ir durch Bildung der neuen Regimenter den Czalo mit der Pickel haube vertausche» werden, und Ihnen an'S Herz gelegt, den wahren Lchützc«.geilt und dieSchützcnevre auch in einer anderen lliilloim immcr'ori zu wallren. Ei» sti-öner «isti'ii'.i der >"" 7'
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