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Dresdner Nachrichten : 19.11.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-11-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187011191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18701119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18701119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1870
- Monat1870-11
- Tag1870-11-19
- Monat1870-11
- Jahr1870
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.11.1870
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Etage, im Ubend-Cirkeln !«»' atl.l-OT-lr. sntion, Corre- ich. Direktor sc:ro, l. Et. 4, Tageblatt für Unterhaltung und Kreirag. 18.November, Nachm.'«4 Uyr. sOittciell.! H e rsa i 11 e ö, 18. November. Der -^ömgln August« in Koblenz. Der Großherzog von ? ^ gestern den Feind auf seiner gan zcn ^inie bei Dreur zurückgcwoncn. Generaladju- tant v. Treskow, der momentan die 17. Division commandirtc, hat mit geringem Verluste Dreur*» genommen und viele Gerangene gemacht. Perfol gung m der Nichtung Le ÄAans. Wilhelm. ?reur liegt circa v Meilen nördlich von Cbartreö. ,st der Hauptort deö gleichnamigen Arron- distementS des Departements Eure-Loire und bat circa 8000 Einwohner. Zn Dreur befindet sich die spelle der Familie Orleans mit deren Familien Druck und Eigenthum der Herausgeber: Litpsch L Ntichardt. — Verantwortlicher Redacteur: JulwS Nkichardt. Nr.sss. Füilfzehnter Jahrgang: Mitredacteur: Theodor Drobisch LomiabeiiN, IN. November 187V: Dresden. 10. November. «aiK Dresden, 18. November. Wie allemal vor großen militärischen Aktionen erfahren wir in Deutschland viel mehr Zon dem, was die Franzosen machen, als von den Bewegungen der Unsrigen. Daß die französischen Blätter das Plaudern nicht lassen können, hat ihnen nicht nur in dm ersten Phasen des Krieges, hat ihnm auch jetzt bei Orleans empfindlich ge schadet. Erst durch die Mittheilungen der Loireblätter wurde ». d. Tann darauf aufmerksam gemacht, daß die Loirearmee etwas im Schilde führe und die von seinen Reitern unter nommenen Aufklärungs-Recognoscirungen bestätigten und er weiterten die Wahrheit jener Andeutungen. So erfahren wir auch jetzt, was d'Aurelles that, um seine Erfolge auszunutzen und sich auf weitere Unternehmungen vorzubereiten. Das erste, was er that, war, daß er die eroberten Positionen, namentlich die bei Arthenay, verschanzte; ferner errichtete er vor Orleans ein großes verschanztes Lager, um eine sichere Rückzugslinie zu haben. Die Telcgraphmlinim von Orleans ab wurden wieder ihergestellt und die zerstörten Eisenbahnen in kurzer Zeit für Personen- und Gütertransport wieder fahrbar gemacht, die Brücke über die Loire bei Beaugmcy neugeschlagm. Diese Re paraturen an den Berkehrsanftalten dienen dazu, die Truppen- concmtrationen zu erleichtern, die Möglichkeit zu bieten, die Truppen je nach Bedürfniß nach verschiedenen Punkten zu werfen und namentlich, wenn es der Loirearmee fehlt, ihr Pro viant zuzuführen. Die Verstärkung der Loirearmee durch Zu züge der Armee von Lyon ist unzweifelhaft. Ueber die Position von Arthenay hinaus hat d'Aurelles noch keine Bewegung nach Paris zu gemacht, so daß er von dem Mecklenburger Groß herzog nur 2 Eisenbahnstationen entfernt steht. Eine auffallende Erscheinung nach dem Erfolge bei Orleans ist es, daß, abge sehen von einem oft in s Kindische ausartcnden Jubel, die Mehr zahl der französischen Blätter eine gewisse Nüchternheit zur Schau trägt. Die meisten Zeitungen warum vor einem tollen DraufsoSgehen, man möge sich auf keine Abenteuer einlassm, nichts riskiren, Alles wohl vorbereitm und dann erst handeln Sie empfehlen die Manier der Deutschen, die tluge, praktische, wissenschaftliche Kriegsführung, die von den Franzosen bisher gröblich vernachlässigt worden sei. Es sei besser, die errungenen Vortheile zunächst zu behaupten, als aus ungewisse Wagnisse auszugehen. Diesem Plane scheint es zu entsprechen, wenn die Franzosen jetzt auf einen concmtrischm Angriff an die Cer- nirungslinim der Deutschen vor Paris hinarbeiten. Deshalb warten sie auf das Eingreifen der Armeen von Keratry im Nordwesten und von Bourbaki im Nordosten. Alles dies mag von ihrem Standpunkte aus ganz zweckdienlich sein, eins aber werden die Franzosen dadurch nicht verhüten tonnen, daß näm lich auch die Deutschen die Pause, zu welcher sich die Franzosen verurtheilm, auf das Bortheilhasteste ausnutzm, und da unsere Heere den feindlichen nicht nur der Zahl, sondern auch ihrer tüchtigen Organisation, ihaer Bewaffnung, der Disciplin und der einheitlichen Handlung nach bei weitem überlegen sind, so dürfen wir es als gewiß ännehmen, daß dieser neuen Riethode gegenüber auch alles Das gethan wird, was zu thun Noth ist, selbst wenn wir darüber nichts erfahren, oben nur auf unklare Anzeichen angewiesen sind. Diese Art, dem Publikum nicht das Entstehende zu zeigen, sondern mit dem Fertigen aus dem geflissentlich bewahrten Gehrimniß hervorzutretm, hat sich nun innerhalb der nahezu vier Monate, da die Kriegsfackel lodert, so sehr bewährt, daß uns dieses Stillschweigen Moltte's, resp. Podbielski's gar nicht mehr befremdet. Somit müssen wir uns damit begnügen, zu berichten, daß die Spitzen der Friedrich Carl'schen Armee sich der mittleren Loire oberhalb Orleans nähern und daß alle Anstalten getroffen werden, die Loire- Armee kräftig zu umklammern. Kein Mensch fragt jetzt mehr: Wann wird das Bombardement von Paris beginnen? Diese, sonst so eifrig besprochene Frage, die unser ganzes Interesse in Anspruch nahm, ist zurückgetrclen gegen die Erwägungen, die mit dem erwarteten Ausfälle Trochu's zusammenhängen. Es sind neulich wieder Mittheilungen aus Paris hergelangt, denen Hu Folge die Proviantvorräthe soweit auf die Neige gehen, daß jetzt nur noch Pferde-, Maulthier nnd Eselfleisch Rationen ver theilt werden. Das klingt sehr wahrscheinlich, trotzdem bedeutet dies noch nicht das Nahen der Hungcrünoth. Ehe die Tausende von Percherons vor dm Pariser Omnibussen geschlachtet sind, kann es bei gehörigen Salzvorräthcn noch geraume Zeit dauern. Auch besitzt eine Weltstadt wie Paris ganz ungewohnte Hilfs stellen. Die Bären des zoologischen Gartens und andere eß bare Thiere, die Thiere des Jardin d'acclimatisation werden schon jetzt geschlachtet und in den Schlachthäusern sammelt man jetzt das Blut, das man sonst in die Cloaken laufen ließ. An einein einzigen Tage verkaufte inan 16,000 Pfund Blutwurst. Auch kocht man die Knochen zu Gallerten und vermehrt so die Hilfsquellen der Ernährung. Rochefort wurde von Jules Ferry rn einem Theater getroffen und gebeten, wieder in die Regie rung einzutreten Man glaubt auch nicht, daß Rochefort lange bei seinem Berstecknißspiclen beharren werde. Wenn diese Scmc wahr ist, so scheint Paris seine frühere Physiognomie wenn auch verändert, doch nicht ganz aufgegeben zu haben. — Bon Garibaldi liegt keine neuere Nachricht vor. Die Auflösung der Ostarmee deutet daraus hin, daß Garibaldi die Aufgabe habe, zur Loirearmee zu stoßen, v. Werder hat diese Be wegung erkannt und ergreift die nöthigm Gegenmaßregeln. Man spricht davon, daß er das von dm Franzosen stark be festigte Chagny umgehen und Garibaldi nachziehen wolle, um ihm dm Weg nach der Loire zu verlegen und so sein Erschei nen auf dem Kriegsschauplätze an der Loire zu verhindern. Zu diesem Bchufe rückte er in das von ihm verlassene Dijon wieder ein. Ist diese Annahme die richtige, so begönne zwischen Garibaldi und v. Werder in nächster Zeit ein Dauerwettlauf nach der Loire zu, von dem Einen, um sie zu erreichen, von dem Andern, um sie ihm abzuschneidm. Aus dem Gesammt- bilde aller Bewegungen in Frankreich ergiebt sich so viel, daß sich Alles zu einem letzten gewaltigm Schlage zuspitzt, der westlich von Paris an der Loire geführt wird. Siegen wir, woran nicht zu zweifeln, in diesem letzten Kampfe, so ist damit der in dsr That entscheidende Schlag geführt; Frankreich, durch die bisherigen Verluste in's Schwanken gebracht, liegt vollständig niedergeworfen am Boden, ohne Hoffnung, sich wieder zu er heben, der Gnade des Siegers völlig preisgegcben. Damit kürzt sich der Krieg ab und insofern hat das gegenseitige sich Sammeln zu einem letzten Schlage seine großen Bortheile, welche die Aussichten auf den Frieden beschleunigen. Es muß jedoch daran für die Zukunft festgehalten werden, daß die gewaltigen Kraft anstrmgungen, die, gewiß auch zu unserm Erstaunen, Frank reich jetzt gemacht hat, nicht möglich gewesm wären, ohne die Unterstützungen der überseeischen Länder. Nicht nur haben die Erfolge an der Loire den Franzosen dm Geldmarkt in London und New-Pork zum Abschluß einer neuen Anleihe wieder er öffnet, sondern aus Amerika sind in den letzten drei Wochen über eine halbe Million Hinterlader mit der entsprechenden Quantität von Munition, sowie zahlreiche Geschütze nach Frank reich verschifft worden. O Neutralität, — Du bist doch nur eine elende Phrase! In dem Dorfe Breval bei Nantes hat sich am 01. Oktober folgender Vorfall ereignet: Ein Husaccncommanto von 12 Mann mit cincni Officicr, das dahin gekommen war, um Haler zu rcguirircn, wurde von dem Maire freundlich zu einem Früh stück geladen, und als die Soldaten abgcstiegcn und waffenlos waren, wurde auf sie auö allen Häusern gefeuert. Neun Mann und dem Offizier gelang cs, der Hetzjagd, die auf sic eingestellt wurde, zu entrinnen, doch sind sie auch noch vor dem Torle von einer sie erwartenden Bande beschossen worden. Drei Man» dlicvcn zürnet. Wcnigc Stunden später erschien aber schon eine starke Abthcilung Husaren ln Breval, um de» Ort für den klederiall zu strafen. Von dm drei Vermißten wurde einer als Leiche mit sieben Schnittwunden im Gesicht, der zweite durch einen Fußtritt auf die Brust und einen Kolbcnschlag in s Gesiebt tödtlich verletzt gesunden, der dritte war aber nicht mcvr auizusindcn. Der Ort wurde alsbald in Brand gesteckt und die Flamen waren mehrere Nächte hindurch ein warnendes Feuer zcichen für die benachbarten Döner. Von der Pariser Be lagcrungSarinec wird geichricbcn: Eine große Anzahl flüchtiger Familien aus der Umgebung von Paris kcbren jetzl aus ibrcn Verstecke» zurück. Gott weiß, wo sie sich verborgen gehalten. Man sieht sic in ganzen Zügen aus den Landstlaßm der Leine und Marne, mit hoch bepackten Wagen, aus denen sic ibrc bäus liehen Hab'eligkeitcn wieder in ihre Döner zurückschlcppcn. Die armen Leute müssen größtenthcils in den Wäldern gesteckt und viel gelitten habe». Sic erscheinen jetzt wieder am Tageslicht mit Kesseln und Casscrollen, Tischen, Stühlen. Schränke» und Betten. Eine Ziege, ein Esel und ein Pferd gehören fast zu jeder Wirtbschait und an der Seite des hoch vcpacktm Wagens hängt wohl ein großer Gitterkasten mit Lapins, den wilden .Kaninchen, die ihnen jedenfalls zur Nahrung gedient. Das Acußerc der arincn Leute ist oit crvarmcnswcrth. Ihre Klei dungsstücke starre» von Kotb, sind oit von einer ganzen Lcbi» knote umgeben, da sic dieselben in dem feuchten Obdach der Wälder niemals abgelegt; ihre Füße sind von Lappen umwickelt, ihre Pom Wetter gebraute» Gesichter sind zigeunerhaft, und mit wildem, scheuen Blick weichen sic den deutschen Soldaten aus, wenn sic diesen aus der Landstraße begegnen. Ria» siebt cs ihnen an: sic trauen, seit sie wieder unter dem freien Himmel sind, der Nachricht nicht, die man ihnen in des Waldes Dickicht gebracht; sic haben sich vielleicht die Sache ganz anders vor- gestellt und begegnen min den gehaßten Feinden, die sic schon lange abgezogen glaubte». Vielleicht auch hat die .Kälte diese Unglücklichen aus ihren Schlupfwinkeln heraus gejagt und mit srostgeschwollcnen und aufgcbrochencn Glieder» entschließen sie sich, von zwei Feinten den barmherzigsten zu wähle». Was aber geschieht jetzt init dem arincn Frankreich, »achtem die Schwätzer und Schwärmer decretirt, daß im Reiche der Pban lasse kein Fuß breit reellen Bodens abgetreten werden dürfe ^ -- Es zirkulirtc das Gerücht, daß der Reichskanzler Grai Bcilst seine Entlassung gefordert und dm ungarischen Minister Präsidenten Grasen Andrassh zum Nachfolger erhalten habe. Es wurde hinzugciügt, Gras Bcust werde als Botschafter »ach Petersburg geben. — Jenes Gerücht bat bereits oit die Runde gemacht, ohne sich zu bestä-tigm. — Die Spanier habe» endlich einen König. Aus Madrid, 16. November wird tclegrapbirt: Bei der feierlichen KönigS- wabl, die beute durch die Kortes stattgesundm, bat man mit 191 (stimmen für den Herzog von Aosta gegen 27 für den Herzog von Montvmsicr gmiinint. — Vorgestern Nacht kam mittelst Eourierzug der bei Srvan schwer verwundete Prcmierlieutmant v. Schulz hier an; der selbe lag bis jetzt im Lazarcth Douzy und wurde von dort durch de» Herrn I)r. m<-<1. Fritz Schurig hierher transportirt. — Der Fähnrich Lehmann vom Leibgrenadierregiment 10t». erst 17 Jahre alt. Sohn des Herrn Zoll und Steuerdireclor» Lehmann, hat für seine ausgezeichnete Tapferkeit den Heinrich»- ordcn und daö eiserne Kreuz erhalten. — Auch ein sächsischer Bataillonstambour hat sich tapfer vor dem Feinde bewiesen. ES ist dietz Heinrich Kellermann vom 4. Infanterieregiment 100, auö Großburg gebürtig, delleu Eltern jetzt in Dresden leben. Derselbe, als seine Tambours um Ihn i» der Schlacht bei Sedan gefallen. war! dm Stab weg und ging kämpfend vor. Dafür crthcilte ihm Se. Majestät der König von Sachsen die große goldene Tapierkeitsmedaille de» St. Heinrichöordms, die ibm Kronprinz Albert unter den ent sprechenden militärischen Feierlichkeiten überreichte, und der Overbundesfeldberr das Eiserne Kreuz 2. Klasse. Die Kame raden hatten, als der Decorirte heimkehrte. daö Quartier mit Ephcu, Lorbeer, Orangerien geschmückt und daö Fest durch einen kolossalen „Glühwein" erhöbt, den der Zufall hcrbeigeschaM- Die Mannschaften batten nämlich schon lange die'Ahnung, daß im Garten irgend welche zurückgelasscne Gegenstände vergraben sein müßten und hatten wohl schon gegen 10 Mal das Land umgeschauielt. An diesem Tage aber waren sie glücklich; denn sic stießen aus ein zwei Eimer enthaltendes Faß des reinsten Rothweinö, der die erwähnte Bowle gab. — Täglich durchstreifen bis aus Weiteres Cavallerir- Patroulllm von Pirna auö die Gegend bis zur böhmischen Grenze. Anlaß hierzu giebt das bereits zu wiederholten Malen erfolgte Entweichen tranzösiscber Soldaten auö ihrer Ge fangenschaft. — Dem „Cb. Tagebl." wird aus Dresden berichtet: Ein spaßhafter Zurali hatte dieser Tage sein Spiel, als ein Geian- gcnen-Tranöport vom Leipziger in den Schlesischen Bahnhof einbog und still hielt. Zwisckxm letzterem Bahnhofe und den sogenannte» Scheunmhötm liegt freies Feld, welches äugen blickiich zu Excrcier-Uebungm benutzt wird. Das Kommando zum Sturmangriff aui jenen Theil des BabnhvieS war eben erfolgt, als die Loromotive heranrollte, und so wurde denn der Zug mit gefälltem Bajonnet und dem bekannten „Hurrab" empfangen. Die Attaque machte die Franzosen scheinbar stutzig; ob sie glauben mochten, einer nochmaligen Gefangennahme zu verfallen, oder ob ihnen Scencn ans den Kämpfen vom Kriego- schauplas in'S Getächtnitz gcrio'en wurden ? Wer weiß! Die Lache klärte sich aber bald aui. Der Commandirendc hatte die Ankunft des Zuges nicht rechtzeitig bemerken können. — An unserer König!. Hoibühnc ist man jetzt mit ten Vor- bcrcitunaen zur hundertjährigen Geburtstagsfeier Bee thovens, 17. Dccembcr d. I., eifrig beschäftigt. Das eigens zu dieser Festlichkeit geschriebene Gedicht „Daö Erwachen der Künste , in seinem musikalischen Tbeilc an Beethoven s,.Ruinen von Athen" sich anschließend, bat Julius Rodcnbcrg aus Wunsch der Gcneraidircction der Königl. musikalischen Kapelle und de» Hoithcatcro zum Verlasset und dcnndcn sich die einzelnen Rollen in den Händen der ersten Mitglieder des Königl. Hostbcaterö. — lieber die Veränderungen beim Lebrerpmonale der Tbaranttcr Academie wird uns Folgendes ergänzend und be richtige»!- mitgctbcilt: Die landwirthicivstliche Abtbeilrmg der Akademie ist seit Oller» dieses Jabrcö auigcbobcn, cs hat sich dabcr nicht um eine Wiederbeictzung der Stelle ihres bisherigen Direktors, des >>crrn Hoiratb De. Schober, handeln können. Herr Professor Richter bat die landwirtblcitaftlichen Vorträge übernommen, welche in den Lehrplan der F-orstacedemie aufgc nominell wurden, über National Oeconomie llcSt gegenwärtig Herr Oberiorstratb Oe. Judcich. — Eine in der Musikwell vorwcilh.ist bekannte Persönlich keil, Herr Wilhelm Wüinngboff, der namentlich seit Jabren am Rvein als Pianist und nuoikalischer Schrütstcller gewirkt, wird nächsten Montag biersclbll iin Salon des Herr» Rönisch ein Oonccrt im Verein mit seiner achtzehn Jahre alten Tochter veranstalten. ES wird dieicr Abend von Seiten dcr Gcnanntcn rein dem Pianoiortcipiel gewidmet sein, indem Herr Wülfingboff beabsichtigt, sich auch vier den Musikfreunden bekannt zu mactzcn, da er sich als Lehrer des PianoiortcspiclS niedergelassen, in welchem Wirkungskreise er i» Verbindung mit seinen Sprach kcnntiiisscn höchst acl'tungswcrthc Enoltge erzielt. — In Folge des Bußtages mußten nach der gesetzlichen Be stiminuiig icho» am Adcnt vorher alle Festivitäten, Conrertc re. die an verschiedenen Orten der Residenz zur Jubelfeier des Prinzen beabsichtigt waren, selbstverständlich unterbleiben. So unterblieb unter Anderem auch das große Concert auf de», Köuigl. Belvedere der Brübliche» Terrasse, behufs dessen die Lokalitäten dcrcits aui das Prächtigste dccorirt waren; nament lick' imponirtc vor dem Orchester eine Pflanzcngruppc in Lebens größe, Germania von Ghps. aus dem Atelier von Cbristoiani, welche schützend das Schwert hält über die Büsten deö Königs und der Prinzen. Das stispcndirtc Concert wird in aller Form beute Abend stattnnten. - Nicht das teilt eingerichtete Schloß Ucdigau selbst, sondern die an das Schloß angrenzenden großen Räume der früher Listcr' scheu Fabrik sollen zu einem Lazarctb eingerichtet werden. waS wir zur Berichtigung der gestrigen Notiz erwähnen wollen. (sin hiesiger Restaurateur, „am See" wohnhaft, hatte am Donnerstag Abend aushilfsweise das Geschirr eines Kohlen traiisports vom Plaucnschcn Grunde nach Dresden übernommen, als in der Näve des Hohensteins die Pierte durchgingen und der Restaurateur io unter den Wagen zu liegen kam, daß iln» die Klater über einen 'Arm und ein Bein gingen und dadurch nicht unerhchlichc Verletzungen cintratcn. Der Verunglückte wurde Adends gegen »ach 7 Uvr in seine Behausung „am Scc" gemacht, wo alsbald nach ärztlicher Hilfe auSgcschickt wurde. Leiter war cs nicht möglich, vor ' ,10 Ubr einen Arzt aufzu rinden. was man doch eigentlich in einer Residenzstadt kaum glaublich finden dürste. Ein solches Factum liegt aber hiervor nnd sollen sogar, wie uns erzählt wird, in einigen ärztlichen Wohnungen von Seite» der Frauen abweisende AntWwten ge geben worden sein. Alles schon tagewesen' Neuester jele-ramm siehe am
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