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Dresdner Nachrichten : 02.12.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-12-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187012021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18701202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18701202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1870
- Monat1870-12
- Tag1870-12-02
- Monat1870-12
- Jahr1870
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.12.1870
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Erscheint: . r§ei>ch tGh ? Uhr. Anlerake »«rten aiigencMMtU: bis AbentS 6. Sonntaasr VIS Mittags l2 Uhr UNarienstraßr »:»; In Neustadl: vuchdruckeret »»o Job. Päßter, ,r. Klostergassr ». Lujelgen in diel Wall» stade» ein« erfolgreich, Verbreitung. «uflage, N»,o«v Eremplare. Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Druck und Eigrnchum der Herausgeber: Litpsch ör Neichardl. — Verantwortlicher Nedacteur: Julius Nkichardt. /konnement: Vieneljährlich 2VNg» bei urieingildlicherLie. terung in - Hau» Duich di« König! P^l dlenestLhil 2L> rNze. Einzeln, Nummer» I Ngr Inseratenpreise; Für den Raum eia« gelpelienen Zeile: l Ngr. Unler „Eingesandts di» Zell» 2 Ngr. Nr.ri28. F-iinfjehutcr Jahrgang; Mitredaelcur: Theodor Drobisch. Freitag. 2. Decembcr 1870. Greste». 2. Dccemtcr. Berliner Briclr. III. 'Wer Zeuge tcr'Auftritic gcne>eu, welche am Sonnabend untBionlag im ffteichstagc vor 's ch ginge», tcr kann »ick ungefähr ein Bild bo» jene» Wüllen Scene» »lochen, welche man vom iranzösischcn Gonvcnt von I7'.»2 lcrichtet, Ich babc schon io Bianä'cm beigcwostnt, wuo »ich von einer parlamentarischen Holzerei nur wenig nnterschiet, oder ullco das verblaßt vor dem Golorit dieser beiten Sitzniigcn. Die linke (icke tes Reicl'Stago lullte eine Gruppe von 7 Secia liste» vcrschictcnstcr Ntichtung; alle sonst sich »cintseligcn Viiiien vereinigten sich zu einer einzigen, um jene'Ausbrüche zu crmög- licken, vic tcn Reichstag dis in seine Tiefen vcwcgtcn. Litte, Anstand unt Lckicklickkcit waren vcrschwuntcn, Witte (.'eiten ickulten tovtcn, Zügellosigkeit tcr Gesinnung wurte üvcrvotcn kurch Rohheit des AnotriukeS. tie tiefsten Halte» tcv mensch licken Herzens wurte» vloogclegt »nt ein Abgrund tvut sich au', in tcn inan nur mir Gntictzen seven konnte. Man stunt sick mit verschränkten 'Armen anfangs, tan» oder nur mit wü ten Gcdcrtcn gegenüber; Haß in te» Augen, Wuth in tcr Bticne, Verachtung in tcn auigci.-oncncn vippc», Zorn in tcn gebau ten Fäusten; krcisckentc Schneie, nntcrtrücktcs Gebeut. jäbc Ausrufe, Lckmcrz unt Jubel, gischende Brantung, schlammige Wogen, cm brotctntcr ugcrenkcsscl. 'Anfangs säst man rubig tu, au cinmal flog ein scharf S Wort des Gegners verwuntent tiirck tcn Laal, man sprang aus, ging aus cinantcr ein, l rückte sick »über unt nickt viel ieblte cS, da rist man tie Pulte unt Lcslcltebnen ab, um tas wutbvcrzcrrtc Gesicht tco Gegners mit Sckmcrz zu erfülle», klm völlig gereckt zu sein, so ist tie große Mehrheit des Reichstags nickt ganz tavon ircizuiprechen, tust es soweit kam. Lic batte am Lonnabcnt sich nickt so weit be be: rscht, um tcn 'Anstrückc» Bcbclo unt (.'icbknccktb gegenüber, t c sie zu reizen be ecknet waren, wenn nickt eisige .(kälte, io teck rubigc Würde zu bcwabrc». Das mag aber entiebultigt weiten bei tcr hochgehenten Zeit. Wenn man uno, wäbrcnd unsere Brüder draußen einen ickwcrcn Krieg obne Gleichen bc- stcbcn, einen Krieg im Innern entzündet, wenn man kein Wort ics Dankes für unsere «oltatcn bat, deren Tapferkeit teutschc Gebiete vor dein Jammer eines Kriegsschauplatzes bcwabrt baben, renn man in beleidigender Horm seine Sympathie mit denen ausspricht, die Pas tödtliche Blei in das Herz unsrer Löhne unt Brüder jeden Augenblick zu senden bereit sind — so gehören Wesen böberer Gattung dazu, um gleichsam wie in Bronze ge gossen. rubig sitzen zu bleiben. Die Aufwallung tcS Zorns ist acrcckt. (fiebkneckt aber ergriff tie Bcranlassurg mit Freuten, in sich als tas Opwr tcr Brutalität tarzustelten. 2Gcr aber emcr Versammlung Krieg bis amo Biene: aiitüntigt, wer keinen Varton giebt, hat nickt tas Recht, über untcrkrückte Nictclrci- ncit zu schreien, wenn er taun keinen Parton findet. DaS ist m gerate tas Gntsctzlicke jeden Krieges, ticicr Barbarei in . rooem Style, tust (.'eben unt Gigenivum iänlltloicr Bürger .nvarmbcrzig zerstört wird, tust lick tie triumpbirente Gewalt ur in Ltrömcn Blutes »megeln tann. Unt käst tie Locialiftcn es aus eine» Krieg im Parlamente ahgeichen batten, U.rüber H em ,j>venel unzulässig. Zit cinmal tcr Krieg entbrannt, so : es abgeschmackt, zu verlangen, tust ter Gegner nickt wieder i crübcrsckieste, wenn man auf inn zielt. Dann gebt auch bei > nein Heere gedienter Loltaten nickt immer Alles >» Ordnung; .it Glacnbantsckubeu kommt man nickt weiter, wenn ter Gegner Kolbcnstöste anwcntct. — Am Lonnabcnt stant tie Bewilligung reu 1»X> Büllicncn zur weiteren Kriegsfübrung in zweiter, gestern in dritter v'eiung aui tcr Tagesortiiuiig. Amangs he ncgte sick tie Debatte in dem ruvigen Gcleiic iacklick'cr 'eörterungen tarübcr, ob man tie neuen ><x> Büuionc» > .m Tbcii i» Lckatzanwcisungcn. von tcncn tcr norttculscke - unt allein schon' über .'>«» Biillionen besitzt, auinebmcn, >g e tie unvcrzinslick'cn Kaffenbillete in gröbere» Appoints neck weiter vcrmcbrcn solle, icrner in wie weit ter Geldmarkt tes Auslandes bei ter neuen Anleibc bctbciligt iverkcn soll. Uw, sollte schon die Debatte geschlossen werten, da reitet de» Abg. Lckulze Dciitzstb ter Kitzel, sick mit tcn Sozialisten zu reiben. Gr weist innen nack, tust auch tie »ran .nicke Republik croberungssü l'lig aui deutsches Gebiet war. Das war für die Lozialisten »abezu eine Gotteslästerung. Ginc Republik tan, nack ibrer prinzipiellen Anschauung, niemals mit tcm Btakel bebaltet weitc>i, (srobernngspolitik betrieben zu l aben. Das ist aber eine unbillige Hortcrnng: Die Mcnicken nat ibrc bösen v'cikcnickaftcn sind unter allen Hnnmclsstricl'e» und waren z» allen Zeiten im grosten Ganzen tieielben. Die icigungc» ncbmc» je »acl' ^seit und l?rt andere (gestalten an, neben ankere Ziele, erstreben sie aui anderen Wegen im gro n Ganze» lio beick'ämend es ist: ba: der mcin.uiick'e ('gois ins, ter tes Ginzclnen >oic tcr von Staaten, 'eit Zabrtau'en den nur wenig von seiner Art einacbüstt. Aepubliten kennen ebenso eroberungssüchtig sein, wie Monarckieen. Die Bildnngs n ittcn tcr Mcnickbcit, die gricckisck'en stiepubliken nickten aui Koste» ibrcv Gicicken zu wackicn, tie »icpublik Aom eroberte die ganze kamals bekannte Grkc, tie italienischen stlepnblikcn des Mittelalters, tcncn tie Kultur so viele irucktbare Keime dankt, kämpiien nickt bloo gegen Hürstcngcwalt, sondern gingen g.uck auf Groöcrungcn aus; die Lcl'weizcr Republiken unter lockten, vom Lt.Gottbard bcrnickcrstcigcnt, Gebiete tcr italic nücken Republiken; tie Grobcrungstcntenz tcr Bereinigten -taatcn von Nortamcrika ist weltbekannt unt weltgenucktet und tie französilck'c Republik von ld'.w' begann kamit, tust cs l c Republiken, tie als freie, rcicksunmittelbarc Ltättc im i>isa> als Gnclavcn, von französiick em Gebiete umgeben lagen, anncktirte. Hieraus cntipranaen erst jene Kriege tes damaligen deutschen Reichs gegen Hraukrcick, wclckc durch tcn Separat nieten von Basel eine >o sckmackvollc Abschwäckung erlitten. Btag auch aui Beranlassung tcS tamaligcn Königs von Prcu ncn in den Abmachungen von Pillnitz gegen tie sreibeitlicken Tendenzen der französischen Revolution Manckcö geplant wor den sc!» — de» ersten Anlast dazu gab tie Grobcrungvtcntcnz der Girontisten, wclcke, wic Wcbrcnplennig scbr ricktig bcrvor bob, einen Krieg mit dem Auslände brauchten. nur 2 Iabre binter cinantcr tie Besitzenden durch tie Besitzlosen auSplüntcrn zu lassen. Davon wollen aber die Herren Sozialisten nickt gern etwas hören. Lic unterbrachen Lckulze n. Gs kam zum Toben unt Lckrcicn; inzwischen endete Lckulze ieinc Rete nock mit leidlicher Rübe. Da gost Vaster Del in s Heuer, in dem er ziemlich unverblümt fragte, ob cs tcnn gar kein Büttel gebe, tc» unrubigcn Winkel zu dämpfen ? Loiort antwortete Viebkncckt: Wir baben gar kein anderes Mittel, unsere Mei nung zu Geher zu bringen, als intcm wir ebenfalls unter brechen. Run wurte die Generaldebatte geschlossen. Vicbkucckt erhielt das Wort zu I. Gr setzte sick vor, nachzuwciscn, wie tie erste Zerstückelung Dcutscklantö durch deutsche Hürstc» auo- gcgangen ist. Gr begann tamit, tast tie Bivtbüincr Metz, Toul unt Vertun von protestantischen Hürstcn an Hrankreich vcrratben ivortcn »eien. Hicgcgcn läßt sich gar nichts sagen; cs ist im Gcgentbcil tür jedes protestantische Herz eine ter trau rigslc» Tbatsackcn, tast tas Gut ter Gewissensfreiheit nicht anders errungen wurte, als tast Kurfürst Moritz von Lachsen diese tcurickc» Reichsstädte, tie also ibm nickt cinmal gehörten, tem König von Hrankreich abtrat. Vicbkncckt also sagte, tie tcutsckcn Hürsien benutzten die Reformation, um sick von Kai ser und Reick . . . (lebhafter (lärm liest mich seine Lcklust- wortc nicht höre» ; er subr fort: Namentlich das Haus Hoben- zollern .... Hier brach nun der Gingango getackte Sturm los. Gin großer Tbeil tcrAbgcortnctcn, besonders die zunächst vor ibm sitzende», wollte» gehört haben: ,,Verrätst des Hauies Hobcnzollcrn." (licbkneckt unt tie Sozialisten bestritten, jene beisteuerte» cs unt nur nacktem tcr Präsident istn ausdrücklich befragt, (liebknecht aber erklärt statte, er habe kiest Wort nicht gebraucht, konnte er forttastren. Balt aber entzog ibm die Ver sammlung taö Wort, ta er sich nickt an tie Lache stielt. Ibm folgte Menke, tcr cs verstand, die längste Heiterkeit, tie im Rcickstag bisher vorgckommcn ist, selbst ln ticicr ernsten Zeit zu erregen, (läßt sich wostl eine köstlichere Raivctät denken, als tie, wenn ein Abgeordneter für die Redefreiheit also spricht: „Vor kein ärgsten Tribunal, tcr spanischen Inguisition, tunten die Gotteslästerer ihre Gotteslästerung wiederholen unt stier sollte man nickt einmal einen König lästern dürfen:" Dieser Satz wird Mente'o Namen aus lange Zeit berühmt macken; ick fürchte Wantrup wirk ciicrmcktig. - Zuletzt stimmten 8 Abgeordnete, taruntcr auck tcr berühmte Orientalist Gwalt, gegen tie ltttt Millionen. Möchte cS wahr sein, was tcr Hi- nanzministcr Gampstauicn erklärte, tast das Gute des Krieges bald bcvorstünde! Hast aber scheint es, als sollten diese ux> Millionen völlig verbraucht werden. — Oeffcn klicke Sitzung tcr Stadtverord neten am lltt. November. Nacktem Vicevorstesterk)!'. Lckaffratst mitgctstcilt bat, tast er für tie Dauer tcr Abwciensteit tes zum Reichstag abgegangcnen Herrn Holratst Actermann den Vorsitz führen werte, unt taS holleginm seine Zustimmung kazu ge geben bat, tast Ltattv. Adv. Krippenden auck für kiele Zeit als stellvertretender Vorsitzender zu betrachten sei, erwähnt tcrVorsitzcnte, tastcr mit Ltattv. Krippcntorl in Vertretung tes hollegiuino tcr Ginwcistung des neue» Gcwerbcstauscs beige wohnt stabe, unt widmet Worte ter Anerkennung unt tcr Be wunterung dem Geiocrbcvercinc, ter Ictiglick durch die Ginig keit unt Kraft seiner Mitglieder ein löickco Werk geschaffen stabe. Nachdem man beschlossen bat, eine die Auszahlung ter fälligen Ginauartierungsgclter betreffende Gingabc des Herrn Adv. Hcvmann dem Llatlratb zu überweist», gelangt zur Vorlcnnig ei» Telegramm Lr. kgl. Hobelt des Prinzen Georg, tas dieser als Antwort aus die durch die Herren Ober bürgcrmcistcr Plorcnstaucr unt Honatst Ackermann gelegentlich ter Geburt tes Prin e» Bla: targebrachtcn Glückwünsche an den Rath unk tie Stadtverordneten gerichtet bat; cs lautet: „Meinen herzlichsten Dank kein »iatst und den Stadtverordneten Dresdens für ihre ncnntlichen Glückwünsche. Georg, Herzog zu Lacststn." Als Antwort aus die bei teile,bcn Gelegenheit Lr. Mai. dem König karget lackten Glüchoünstste ist ein Schreiben des Ministeriunis des königlichen Hausts eingegangen, wenn tcr Dan! des Königs stir die Ttcilnatme der stidlisthcn hollcgien anögctrückt wird. Den Gciucken tes Vereins für Hebung des sittlichen Gennas bei Dienenden, des Dresdner Hilisverenis sür Hrauc» und Kinder der im Helte befindliche» Krieger und der koniglichcn Superintendent»» um lleberlassungtes Litzungc- saalcs zu Abstattung von Vertinsversanimlungen bez. einer Sitzung tes Gesamintkircstenvorsiandes wird naktzugcbcn bc scl'losscn unk ein Gonnnunicat des Ltatlratbs betr. die Ver sickerung tes in> Wailenl'aust befindlichen Mobiliars gegen Heuersacsttr der Hinanzdepntation überioicien. Denni ig'st gelangt zur Vorlesung die 'Antwort des Ltatkratbs am die an ist» gerichtete Anfrage, ob die Bewirtstung der zur Division Klmiiiicr gehörige» Soldaten, die als Begleittnannsthaften hier hergekommen iind, in der vom Gollegiiiin beantragten Weile statt gc'unden stabe. Nac!'eine! Zglsclni't des(S appeneonnnandantengclst l'ervor, rast bis letzt nur zweimal Goininandos von icner Division inerhergekomnieii und in der beschlossenen Weile bc. wirtbet noldcn iint, was auch die Soldalen dankbarst ancr kamst statten. Die Anfrage 'ckeinc sick zu beziehe» am Mann schäften tes zur Division Sckmcling gehörigen (.'andwcbrba taillons Gumbinnen, die neulich in einer Stärke von 527 Mann zum kleineren Tstcile als Begleitmannschaften, zum größeren, um sich stier zu sammeln, in Dresden angciangt seien. Da »cstwcr zu ermitteln gewest» lei, welche Mannfchastcn als Bc glcitcommanto gekommen seien, io lei die Bcwirthnng unter lassen Worten, um tas anvertrautc Gelt nickt zu andern als zu kein festgesetzten Zweste zu verwenten. Wolle man alle durchgehenden Mannst-stalten bcwirkl c», so wurden tie Gelder bei einer monatlichen Passage von ca. Man» bald im Gute erreichen. Das h'oliegium »aßt hierbei Beruhigung. Nachdem die Vorschläge tcr Wahldepnlalion betreffs ter dies »eiligen Wastlgcstilsc» bei ter am l>. Dccembcr slattnnkcnde» Nemoastl tcr Stadtverordnete» angenommen wortc» sink, be rucktet Ltattv. Bcrtstclt über die Hortlümunig tcr Römi'oisgasfe bis zur Annenstratzc unt Bebauung dieses Tractcs. Die Vor schlägt tcS LtattratstS finde» cinstinnnige Billigung. Tstc Kaufverträge über kic Veräußerung von Gonlinunaregl an der Krummcgassc bcstulS tcrcn Gratlcgung an tcn Staatoffscus und über die Veräuberiniff z>vcicr Gommunparccllcn an der Nortwcstcckc tcr Huinbolttltrastc »ocrde» genehmigt, ebenso er klärt »na» seine Billigung zu den» mit tcm Ltaajsffscus über die Grwcrbung tes GinnchmcrbäusckcnS am Pillnitzer Schlage geschlossenen Kaufvertrags. — Dad (.'cstrerpenslonsregulativ voin I. Dcc. I8l'>1 enthält tie Bestiminung, tast von 10 zu ll> Jahren tcrStattratb im Ginvcrnchmen mit tcn Schulbcbörten eine Mehrung oder Mintcrung tcr Beiträge tcr Vestrer zur Pcnsionskasie sorgfältig in Grwägung ziehen solle. Die damals gehegte Grwartung, tast ticse Ka»sc sich in tcr Hauptsache selbst erhalten werte, bat sich nickt bestätigt; die Statt bat große Zu schüsse leisten müssen, unt lür tie nächsten lttIabre berechnet tie städtische Rcchnungsteputation das jährliche Dcncit am I'MXtTblr. Nacktem sür die Volksschullebrcr ein Staatspcnsionsgesctz er lasse» Worten ist, ist die städtische Penstonskasse für diele ge sperrt Worten; cs werten nur noch tie (.'ebrcr an tcn städti schen Mittelschulen, für die cs nock kein Ltaatspensionsgeletz giebt, aufgcnominen. Bisher zahlte jeder Vestrer, tcr ter Kasse angcstört, bei einein Gestalt bis äoo Tstlr. k, bis tttOo Tstlr. 1'-D7o, äußerten» bei jetcr Gehaltserhöhung, tic mit einer Beförderung verbunden ist, den monatlichen Grtrag tersclbcn, wogegen tic regelmäßige »teuer für tas bctrcffcnte Jahr unterbleibt. Der Stattrath bat nun beschlossen, tie Beiträge tcr Gvmnasial- unt Rcalschullestrer aus l'/s bez. 2 Proccnt, tic terVolkSsckul- Icstrcr bei einem Gehalte bis 0<x> Tstlr. auf :i. bis ^0 auf 4, unt bis lOO<» Tstlr. auf 5 Proccnt zu erhöhen und tie Abgabe eines Monatsbetrags von jeder Gehaltserhöhung in Wegfall zu bringen. Das Gollcgiuin genehmigt tiest Vorschläge, c-tattv. Atv. Damm berichtet über tie Grbauung tes neuen Waisen hauses. Schon früher hatte tcr Stattrath tie Gewährung eines Darlcstns für diesen Bau aus communlichen Mitteln beantragt; ta aber bis jetzt tic Frage noch nickt entschieden ist, ob tas Waisenhaus eine Stiftung otcr ein städtisches Institut sei, so statte» tic Stadtverordnete» diese Gewährung abgclebnt, viel mehr tcm Stattratst gcrathen. tas Darlchn autz tcm Vermögen tes Matcrnistospitals otcr aus der Sparkasse zu entnehmen. Daraus crwietcrt tcr Stattratst, daß tics nickt tbunlick lei, weil tas Vermögen tes Matcrnihoipitalö nur aus Hvpotstckcn und Slaatspapicrcn bestehe', deren Veräußerung in tcr jetzigen Zeit nur mit Verlust möglich sei, tie Sparkasse aber einen so be- teutentcn Betrag — <;o,(XX> Tstlr. — nickt volschicstcn könne. Die Deputation empffchit jetoch, vor jetcr weiteren Beschluß fassung: „Den Stattrath uiw eine bintcnte Erklärung wegm ter eventuellen Rückzahlung tes Darlchns tcr Stattgemeinte und ter Zeit derselben zu ersuchen, dessen unerwartet aber schon jetzt dem Stadtrath zu erklären, tast tie Stadtverordneten tie ihnen vorgelegtcn Pläne zum Bau eines Waisenhauses, namentlich tcostalb nickt antsteisten können, weil tarin besondere Sckul- räumc vorgesehen seien, besonderen Waiscnhauöschulcn aber der Unterricht in anderen öffentlichen Schulen entschieden vor zuzicstcn >'ci; endlich tcn Stattratst zu ersuchen, ohne Weiteres, sobald als möglich, tic Waisenkinder in tas sonst Gcbaucr'schc Grundstück übcrzusictcln. unt sic des Unte«icktS wegen tcn nächskgclcgcncn öffentlichen Schulen zuzuwciscn." Dieser An trag nutet gegen I Stimme Annahme. -- Die nun folgende allgemeine Debatte über tcn nächstjährigen Hauc-Haltplan iRcl. Staktv. Schilling» gestaltet sick wesentlich zu einem Wort wechsel zwischen tcn Stadtverordneten Grüner und Friedrich. Der Geltere gedenkt mit Befrictigung tes Umstandes, daß sick in jüngster Zeit ein Verein gebildet stabe, tcr sick mit tcn städtischen Angelegenheiten und besonders mit den Hinanzver stältnisscn beschäftigen wolle. Gs sei jedoch dabei zu viel Ge wicht aus tic gesteigerten 'Abgaben gelegt Worten. Die Vor- trefflickkeit einer Hinaiizvcrwältung erkenne man nickt daran tast tie Abgaben niedrig seien, sonder» daran, tast durch zweck mäßige 'Ausgaben das West! unt Gedeihen tcr Gemeinte bc sörtert werte, mit tics sei in Dresden geschehen durch zweck »lästige Herstellung von Beleuchtung, Straßen, 'Anlagen, Scku len u. !. w.; auch sei eine Vermehrung ter 'Ausgaben dadurch tzcrvorgerufen worden, daß man tie Lünten tcr Vorfahren habe wieder gut macken müssen, z. P. Schulen erbauen, die tic Vonastren hätten baue» »ollen. Stadtv. Friedrich sinket im GccWsatz dazu, tast lcstr viel Gelt unnötstig verausgabt wordcnGci kurest Ankauf von Gruntstückcn, kic jetzt tic Zinsen nicstt trügen, z. B. der Saloppe, tes Grinitstücks auf tcr Brei tenstrastc, des Gestauer'scsten Grundstücks u. >. w., unk macht dem Ltattv. Grüner den Vorwurf, tast er die städtische Hinanz- vcriraltung verherrlichen wolle. Dieser replicirl mit ter Bc merkinig, tast dies leincswcgS seine Absicht lei, er müsse aber anerkennen, was anzucrkennc» »ei; tast manchmal beim besten Willen Hehler vorgekoniincn 'eien, erkenne er an. Ltattv Friedrich antwortet in ziem ick erregter Wciie, was istm emen Ordnungsruf des Vorsitzenden zuzicstt, und wird auck vom Statt. Grüner wicdcrsto.t stencsttigt, bis der Schluß der De batte wettere Grörterungen astfchneidet. - Gs werten nun nock :»<»>> Tstlr. als jufchlist zu dein tiesjastrigen Bauaufwand der Bogcnlchützcnge,ellschast und >><'«» Tstlr. als Fehlbetrag zur (.'esticrpensionstassc bewilligt, worauf Vorträge tcr PctitionS- depnlatio» folge», nacktem mehrere Gegenstände. kicBcralstung über den im vorigen Iastrc angeblich im Statikrankenstausc vorackommenen Hospitalbrand nnt über den statträthlichcn Vorschlag, neiterc l<><» Stück Acticn tes zoologischen Gartens zi, übernehmen, aus verichiekencn Gründen ausgeletzt werten mußten. — Gütlich sind die trei Herren, welche cs übernommen statten, tic durch tic Dresdner Sammelwagen erlangten (.'iebcS- gabcn sür tie Truppen ins Feld zu tranSportircn, an Ort unt Stelle und zwar nach l4tägiger Fahrt, angekommen. Scho» unterwegs statten sie Gelegenheit, eine Austhcilung vorzuncst nicn. inte»' stc beim Vorübcrfghrc» tcr Bahiihosswache in GlarainvilierS eine Kiste Hlcischwaarcii aus tcm Wagen warfen, tie mit Hurrast angenommen wurte. In (jüiicvillc, Blaisville, Nancv wurden die Regimenter 1(»0, lol, 108, dann tic l , 2. u. GSeatron tcS Gartcrcitcr Regiments, tic k und l». ülbtl'cilung, tic 4. Pionnicr Gompagnic unt 2 Gompagnicn des Train Bataillons, tie mit ihren Wagen an Ort unt Stelle waren, bedacht. Selbstverständlich haben tic Geschenke große Freute bereitet. — Die letzte O.uotc ter zum Dienst tüchtigen diesjährigen Rekruten tcr Infanterie ist zur weiteren militärischen Ausbil dung am l. Dcccmkcr hier eingetroffen. — Die Helsenkellcr Brauerei giebt diesmal 2(^ die Felt- jchlöstzhcn Brauerei l«i Procent Dividente.
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