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Dresdner Nachrichten : 05.12.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-12-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187012052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18701205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18701205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1870
- Monat1870-12
- Tag1870-12-05
- Monat1870-12
- Jahr1870
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.12.1870
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Küster« >nd Lachs H-E»andlu»n : Rr. 11, 1»»1. nInomMokltsiM »4, IV Aocii n^i.iu.VV'okiiuux. 1 ^rüncil. orthoilt. ntv.trns^MiuninI. »nomin. n.sclinell, lonlUl. Adonuem. Ist» « 8t. 1Tkli-. Tv«ßxvi», Bier, Spiritus und ein zweirä- »erkausen. Nähe- ffltzcr F. Schöne, MMg. lotzapotvekt j« > bezogene gen »icke« Kropf lichcm (ftevrauch ge» Athmungs- >, sondern nnch en Hals, Men schicdcne Riittcl alte, vollständig »ierüber meinen erlasse ich nicht, äußerlich cmzu iUen Ha ls leiden, entlichste zu cm tirna, :o. ^ülRr»K, inltr. nkhett? rcade, Arzt auptct, eine wie Stark parasitisches c, wie Hoff Zlirücksiukcn itufen oder, eftnirt, ein :m Siormal- organg, der TrganismuS »ypokrateS crankbeitalö ?tttzeit Vcr- oder Niug- Krankl'citcn Sünde de S sclvstftän- lesen init ci "c WaS also 't nicht io Gesundheit das höchste :e Gllt, der Hg ist die Menschen, Gesundheit idnicn. sc angelegte ,sten ^insein ncbineS alS zur Hrlxil t ist »rtvr. einer Nacki- ffalzertract, usc ictzlcn Oiätctik die nerksamkeit er Hrwäg- daß Ver Tod un- »rt. or Nach st: », lrcuzstr. 19. Hbert. er Back. !- U»K rl'alo drei »stutz der entstehen. und ganz >r Berlin i ßc 5«'». ncdst Ge Ttzlr. itspferd '»astliose zu ilagcn e Sonntans- age die vom sitzer-Verein, l»nd Verein nö zusammen Mage ,«r Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Litpflh L Ntilhardt. — Verantwortlicher Nedacteur: Iilltus Nkichar-1. Dresden. 4. Decdr. Sc. Mas. der König Hu den von dem Höchsteommandtrenden des XU. «königlich sächsischen, Armeecorps Prinzen «Äeor« königi. Hobeik die nachstehende telegraphische Mel dung erhalten: bhelles. ll.Deebr. Abts.' «8 Uhr. Die Verluste am :«>. Novbr. und 2. Dcebr. lassen sich wegen andauernder Alarmirung und Beweg ung der Truppe» noch nicht seststclle», dürftcu je doch nicht unter l.'»oo 20««i Mann betrage». Die Anzal'l der gesangenc» Franzosen beträgt llooll Mann, dabei mehrere Offiziere. Berlin, l. Dcebr. «Oificicll.- Von Sr Mas. dem Könige ist an I. Pias, die Königin dag folgende Telegramm angelangt: Versailles. Dcebr. Heute kein Gcicckft von Hrbcblichkcit, doch scheint der Feint vor Vincenncö sich noch zu verstärken. Trcsckow'o Division l'at geslcrn 7 Kanonen ge nommen und i^x» «gefangene gemacht, darunter I General und 2» Offiziere. Wilbclni. Versailles, :». Dcebr. Die feindliche Armee in Paris hat beute leinen neuen Versuch zum Durch bruch unternommen, v. Poddielöki. Nr.'i rit. WufzehuterJahrgang: Mitredacteur: Theodor Drobisch. Montag, 5. Tccember 1870. Dresden, 5. Deccmbcr. Dresden, 4. Deeeniber. Mil der Wuth des Verzwei felnden rüttelt Troehn, ein eingeschlossener Löwe, an den Eisen stangen des Käfigs bisher vergebens, aber immer wiederholt und immer heftiger. Der Blutgeruch, der aus dein Schnee vor Paris aufsteigt, ivirlt selbst aus die Nerven der Hunderte von Meilen Entfernten so aufregend, daß es schwer ist, an der Hand der wenigen Nachrichten, die in den offiziellen Telegram men liegen, den Faden der Erzählung nicht zu verlieren. Wir wissen, daß bisher alle Versuche TrochuS, den Eiscnring zu sprengen, an der bewunderungswürdigen Tapferkeit, an der über alles Lob erhabenen Todesverachtung der Unsrigen gescheit tcrt sind. Welche Opfer es gekostet hat, die wüthenden Bor stoße der Franzosen zurückzuschlagen, darüber geben ivir uns weder Bermuthungen noch Beschwichtigungen hin. Das Vater und Mutterhcrz, das einen Sohn auf den Sclmeeseldern vor Paris weiß, wird keine menschliche Zusprache trösten oder beru higen können; die spät ein treffeirden Verlustlisten werden eine Sprache reden, deren Eindringlichkeit durch kein geschriebenes Wort erhöht werden kann. Wir richten uns nur an die Leser, welche Ruhe genug sich bewahren, den blutigen Gefechten vor Paris mit der Sorge des Patrioten zu folgen, daß Alles das, was eine unvergleichliche Tapferkeit der Deutschen, speziell der Söhne des Königreichs Sachsen, errungen ltzft, theuer genug erkauft worden ist. Ter König Wilhelm hatte zwar von dem Kampfe am 30. November berichtet daß die 3 Dörfer, welche die Franzosen anfangs erobert hatten, Abends von den Unfern mit Hilfe der Südbrigade Schlesiens wieder genommen seien. Durch seine gestrige Mittheilung erfahren wir aber, daß die Franzosen anfangs auch ein 4. Dorf, Brie sur-Marne erobert hatten und namentlich auch, daß sie Ehampigny nicht blos den 30. Abends behauptet, sondern auch die ganze Nacht hindurch, den !. December und die Nacht zum 2. December besetzt ge halten haben. Trochu erneuerte bekanntlich am k. December den Ausfall nicht, spndern beerdigte seine Tobten; im Morgen grauen deS 2. DecemberS begannen nun die Deutschen den An griff. Es war also am 30. November den Franzosen gelungen, sich jenseits der Marne in den Dörfern Brie und Ehampigny zu erhalten; sie aus diesen gefährlichen Positionen herauszu werfen, machten sich dießmal die Deutschen auf. Es gelang nach dem Telegramm des Prinzen Georg dieses Delogiren der 'Franzosen unseren Sachsen in Brie, ebenso nach dem Telegramm des Königs Wilhelm den Württembcrgcrn in Ehampigny, wäh rend das Telegramm des Obercommandanten der Württembcr- ger, Generals von Obernitz nur von einem Theile von Cham pigny dies behauptet. Ware das letztere richtig, so hätten die Franzosen nur einen Theil von Ehampigny eingebüßt, hielten den andern aber noch besetzt. Sobald die Franzosen merlten, daß ihnen die Sachsen und Württemberger aus den Leib rückten und nachdem sie an dieselben wichtige Positionen verloren hat ten, so überschritten sie in beträchtlicher Anzahl die von ihnen geschlagenen Marnebrücken und suchten die verloren gegangenen Dörfer wieder zu erobern. Daß ihnen dies, nicht gelang, ist unzweifelhaft, ebenso daß das Zurückschlagen dieses Angriffs uns Ströme Bluts kostete: die Differenz besteht blos darin, ob Trochu ganz Ehampigny verloren hat oder nur einen Theil, wie es nach dem Telegramm des Württembergischen Comman bauten scheinen will. Auf jeden Fall gebührt der Preis der Mitarbeit unseren Sachsen, die von den Würltembergcrn und den Pommern letztere waren aus der Neserve in die Kampfes linie eingerücktj kräftig unterstützt wurden Wir entnehmen dem blutigen Gemälde noch einige Züge. Einmal die verbissene Wuth Trochu's, durch immerwährendes Anstürmen schließlich doch unsere Linien sprengen zu wollen, sodann die Wachsamkeit und Thatkrast der Unsrigen, die, wenn sie an einem Tage eine Position eingebüßt, sofort sie wieder mit stürmender Hand nehmen; weiter die im Ganzen vorthcilhaslen Stellungen der Franzosen auf der birnenförmigen Halbinsel St. Maur, welche ein gleichzeitiges Hervorbrechen auf mehreren Stellen ermöglicht, zumal da das dahinterliegende Gehölz von Bineennes das un bemerkte Ansammeln bedeutender Strcitkräfte ihnen ermöglicht, endlich daß bereits unsere Reserven in die Gefechtslinie einge rückt sind, während die von Trochu über die Marne unter dem Schutz seiner Forts geschlagenen Brücken noch in seinem Besitz sind, er also jeden Augenblick neue Streitkräste uns entgegen werfen kann. Es wird sich also bei diesen Kämpfen vor Paris wesentlich darum handeln, wer es mit Menschen am längsten aushalten kann. In dieser Beziehung glauben wir freudigen Herzens einer Kunde, die, weil sie aus französischen Quellen stammt, uns an und für sich unglaubwürdig genug erschienen wäre. Es ist die Meldung, daß die Manteuffel'sche Armee, welche bei Amiens einen so entscheidenden Sieg erfochten habe, auf einmal nach Paris abgeschwenkt sei. Wie bemerkt, wenn es nicht der jetzige Augenblick wäre, so würden wir darin eine französische Windbeutelei sehen, welche diese Nachricht aus sprengt, um den üblen Eindruck der Niederlage ihrer Nordarmee bei Moreuil zu vertuschen Jetzt aber erscheint es völlig glaubwürdig, daß Manteuffel von Versailles aus Befehl erhalten hat, die sich zurückziehende Nordarmee in Teufels Namen sich flüchten zu lassen und eilends nach Paris zu kommen, um die Verluste beim Zurückschlagen der Ausfälle wieder zu ersetzen, den Eer nirungsgürtel zu verdicken. Ist es an und für sich eine große Ehre fiir die Württemberger, Sachsen und Pommern, mit ver hältnißmäßig geringen Streitkräften die das Plateau diesseits der Marne stürmenden viel stärkeren Franzosen drei bis vier mal zurückgeschlagen zu haben, so erfordert eS die Noch und Vorsicht, sie hierbei nicht aufreiben zu lasten. Unter allen Umständen sind auch die Verluste der Franzosen ganz gewaltige gewesen. Es wird sich nun fragen, ob der moralische Eindruck, den ihre Niederlagen auf sie machen müssen, sie so bis in ihre Grundvesten erschüttern, daß sie wenigstens in der nächsten Zeit ihre Vorstöße nicht erneuern. Ein jetzt gar nicht aufzuwiegendes Glück ist es, daß Bazaine sich bei Zeiten in Metz ergeben hat. Drei bis vier Tage später, und die Partie, die jetzt für uns wahrhaftig nicht leicht ist, stünde schlimm für uns. Was mit den Erfolgen, die Trochu bei diesen Ausfällen erlangt haben will, cs auf sich hat, können wir füglich mit Stillschweigen übergehen. Er will im Norden bei St. Denis den preußischen Garden 2 Kanonen abgenommen haben, auch im Süden spielen bei einem angeblichen Erfolge Vinoy's 2 Kanonen eine Rolle; endlich behauptet er auch, im Westen seine Positionen vorwärts geschoben zu haben. Da trifft endlich und sehr zu guter Zeit eine Nachricht vom Mecklenburger ein. Die Loirearmee hatte sich von Orleans aus in der Richtung nach Paris zu in Be wegung gesetzt, trieb zuerst, wie das immer vorkommt, ein feindliches Eavallerieregiment in die Flucht und wurde dann zu verschiedenen Malen bei Loigny und bei Artenay geschlagen. Elf Kanonen wurden erobert, Poupry mit Sturm genommen. Es ist also ein sehr ernstes Gefecht gewesen. Die Loirearmee hat sicher versucht, sich einen Weg an der Eisenbahn von Orleans nach Paris zu bahnen und ist dabei mit blutigen Köpfen zurückgeschickt worden. Es war vielleicht ihr linker Flügel, der uns ernstlich bedrohen konnte und der, Dank der Tapferkeit der Hanseaten, diese Niederlage erlitt. Dieß ist um so höher anzuschlagen, da merkwürdigerweise immer noch nichts vom Prinzen Friedrich Karl und der Benutzung seines Sieges bei Beaune verlautet. Wir kommen zu dem Ergebnis;, daß in den nächsten Tagen sich die Metzeleien bei Paris und an der Loire in großem Style wiederholen werden Wir vertrauen der Schärfe des deutschen Schwertes, daß eS auch in dieser ernsten Zeit mit Erfolg geschwungen wird. - Es gicbl dock' wirtlick» scheußlich tückische Leute unter den Franzosen, mögen sie nun Freischärler oder regulaire Sol daten sein; denn setze aetztungowerttze deutsche MilitairS und Militairbeamte, die gewiß borurttzcilsirci sick» auosprcchen, bele gen in itzrc» Feltposttziicic!! tao Gesagte. So crzätzlt und ein Referent and Le Bert Galant, daß alle Rücksichten, die gegen diese Leute genommen werken, unnütz sind, und man kann cs unseren i>» Felde »letzende» Soldaten durchaus nicht verargen, »renn sic beim Lesen der itzncn zukoinmenden deutschen Zcitun gen sick» ärgern, daß unsere Damen so sehr galant gegen die Gefangenen tzautcln. Die Htzarartcrc der Feinte sind sehr ver schlagen, und man tzat gesunden, daß Mitleid »nit itzncn in sel tenen Fälle» gut angcwendct isl. Halb verschmachtete» Gcian- gcncn wurde z. B. Brot gereicht, zum Dank kaiür spucken sie vor dem Gctzcr aus. Hinein iraiizösiichc» Artillerie Offizier wurde eine Cigarre geschenkt, er natzm sic. zertzracv sic und war, sic den» Sachse» vor die Füße. Daß Sanitätssoldaten dein, Verbinden der Verwundeten von diesen ieltzst »ock» meuch lings ermordet worden, tzatzcn wir gelesen, diese Ttzate» sind den Dcutsck'tii fremd. Aus diesem Allen crsictzt man den Htza- raeter des »ranzösischen Volkes, kein man in Deutschland ge rate nicht so sreundlick' cntgegentoinmc» sollte. Die Hntrüttung karüvcr iit tatzer, wie ictzon gesagt, tzci den Soldaten groß. Die Hungcrsnottz muß i» Paris, wie unser Brief sagt, groß sei»; dock» sind die Vorposten angewiesen. Niemande» tzeraliszülasien, und ieltzst aus Frauen und Männer, die Kartoffel» in der Diltanee von 4<i<» Schritt ausniachcn wollen, muß geschossen werken. An, 22. Novcmtzcr schoß ein soletzer Kaitoffelinctzer so gar aus dem Hilitertzalt aus cnicn aui Posten sietzcndc» Jäger, er traf itzn mitte» turctz die Stirn. Als Strafe kaiür tzat die Feldwache Tags daraus >5 Hivilisten, darunter leider ein «7 Jatzrc altes Matche», otzue Weiteres znsainnicngeick'ciic». Die Gutinüttzigkcit der Truvvcn, die vistzcr eine grenzenlose war, tzat mnunctzr ein Hute. Hs ist strenger Besetz!, icdcii Franeti rcur sosort zu crsetzießcn, da sic keine Soldaten, sondern nur Freischärler sind. Dessenungeachtet werden täglich solche Kerls, denen der Vcrtzrechcrftcnipel an! der Stirn stctzt, gelangen ein gebracht. Was aus itzncn wird, weiß inan nicht imnicr — Feuer im Baratenlagcr: Am Sonnatzcnd tzltzcnt, es war gegen tzalb 8 Utzr. brannte in dein genannten Laaer bei Neblgan die Bude des Marketenders total nieder. 'Wie das Feuer entstanden, ist noch nicht crinittelt. — Hin Hase unter den gefangenen Franzosen in Dresden und »ock» dazu ein Wilsdruffer — das ist neu. Derselbe muß nicht tzabcn gerade scbr sckmell lausen tönnen, kenn er wurde in Frankreick' gc'angcn. Hs ist dies ein gefangener iranzösiick'er Oinzier, Namens Albert Haasc, der ans 'Wilsdruff gcbürtia und der Sobn eines irützcrcn Postmeisters ist. Sein Bruder contitionirt in einem diesigen Geschält - Hs liegt uns ein -Lcvrcibc» auSGottza vor. verläßt und in HIlc mit Bleistift geschrieben von einem jener Spannttitzrlentc. die für taS preußische Armec-Eorpö nach »Frankreich massentzait gcinlettzet und nun nock» immer aui dem Weg nach Frankfurt a. M. sind, von wo sie dann schneller nach Frantrelck- ver Htz'endatzn bcsördert werden sollen. D escr Brief bringt allerdings weniger erfreuliche Nachrichte». Hr ist am 2:t. 'November geschrieben und erklärt, daß cs dcn Pierdcn, wie den Knechten außerordent lich schlecht gebt. Der Schreiber bittet, um »letzt der „Schinder" seiner eigene» Pferde zu sei», itzn durch 'Nachsendung eines an deren Knechtes ablösc» zu lasse». Hr wolle lieber trockene Kar toffeln und Salz „i'rcsscu", als die Pferde tzungcrn setzen: denn bei täglich eine tzaltze Rietze Haler, .'»Pfund Heu und :» Pfund Stroh 12 und >4 Stunden otzne Rasttag aus schlechten Etzausscen zu satzren, das sei nictzt auöiützrdar. Geld sei anck, nickff zu er langen, die ganze Holonne tzabc tao Leben satt. Von Dresden bis 2 Stunde» tzinter Gotlm sei nock, kein einziger RulKtag gewesen :c. Hs ist allerdings sctzr traurig und scheint wobl der Hontrakt, den die Picrtebesitzer mit den Hontratzrnten abge schlossen Imbc», aus »etzr schwachen Füße» zu stellen. — Bekanntlich ist der Andrang an den Postanstaltcu zur Weihnachtszeit ein »etzr großer, da Jeder den Seinen etwas zu senden tzat. In diesem Iatzrc dürfte er noch größer sein, da nack' dein Kricasschauplatze gewiß Tausende von Paquetcn gehen werden. Hs dürste talü:r in Rücksicht aus eine dcstzalb vom General-Postamt erlassene Bekanntmachung nötl'ig sein, tatz das Publikum, um namentlich die Zuiührung von WcihnachtS- vaaucte» an die Truppe» in Frankreich zu ermöglichen, valdigst init seinen Sendungen beginnen möge, da, wie die Bekannt machung sagt, bei den jetzt in Frankreich obwaltenden TranS- portvertzältnisscii mitunter i4Tage und unter Umständen selbst :< bis 4 Wochen vergeben könne», cbc die Adressaten in den Besitz der Sendungen gelangen. Ucbrigcno »oll derFclt-P».st- Päckereidicnst in seinem jetzigen Umfange, wenn irgend möglich, noch bis zum 'Abend des 8. December aufrecht erhalten werden. — 'Auck' die Gesangvereine „Licderbain" und „Saxonia" in Dresden tzabcn sich vereinigt, um ein Lchcrflein zum Besten der Hinterlassenen sächsischer Reservisten und Landwchrleute zu sammeln, und zu diesem Zweck gedenken dieselben ein Eoncert im Saale des Colosseums den December abzuhalten. Das Programm ist ein durchweg patriotisches und dürste durch ver schiedene 'Abwechselungen besonders interessant werden. Wün schen wir zu diesem Zweck eine recht erkleckliche Hinnahme. — Hs wird den Actionairen der Dresdner Fener-Vcrsicher- ungs GeseUschait gewiß zur Beiriediguna dienen, zu eriabren, unter wie günstigen Bedingungen der Lkerwaltungsrath dieser Gesellschaft die öffentlich schon besprochene Transaction mit ei ner anderen Gesellschaft abgeschlossen hat. Wie Einsender diese- erfatzren, tzat jene Gesellschaft einen Kaufpreis gewährt, der Alles in Allem die Summe von 60,000 Thalern übersteigt. Dabei trägt jede Gesellschaft das gestimmte Risico vom 1. Ja nuar 1871 an ganz allein. Legt man nun den vorjährigen Ab schluß der Dresdner Fcucr-Versiclttrungö-Gesellschaft zu Grunde» >o resultiren ans dem Vermögen der Gesellschaft nahe an 5(1 Ttzaler pr. Aetie für die Actionaire; doch gewiß eine verhäit- nißinäßia befriedigende Aussicht. --- ckt. „Die Liebe höret nimmer aus!" Im Vertrauen auf die Bewährung dieses schönen Wortes hatte cs die ständige De putation des hiesigen pädagogischen Vereins iür das Pcstalozzi- stii't auck' in diesem vcrhängnißvolien Jahre gewagt, unterstützt durch den von gleichem Vertrauen beseelten Damemomito, eine Verkaufsausstellung für die genannte wovlttzätigc Stiftung zu veranstalten. Dieselbe, fast eben so reich auogcstattct, wie in den verflossenen Jahren, fand Sonntag den 27. November in dem srcundlichst vcrwilligtc» Saale des Hotel de Sare statt und er freute sich auch diesmal wieder der Hove» Htzre, von I. Mai. der Königin 'Amalie, I. Mas. der Königin Marie und I. K. Hotz, der Fra» Kronprinzessin besucht zu werte». In gcwotzn- tcr Huld macl'teu die allertzöck'sten Herrschaften in der von itzncn selbst beschnitten 'Ausstellung reiche Hinkäu'e, welches letztere auck» in tzotzcm Aufträge I. K. Hotz, der Frau Prinzessin Georg gcictzatz. Daß diesem von so holler Stelle gegebenen schönen Beispiele auch seiten des ziemlich zahlreich erschienenen Publi kums nachgewlgt wurde, mußte die Veranstalter der 'Ausstel lung um so mcbr erneuen, als in dieser schweren Zeit die Mild- kbätigkcit von so unendlich vielen Seiten in Anspruch genom men wird. Nu» hegen dieselben auck» die Hoffnung, daß die Verlooftmg der ützrig gebliebenen Gegenstände, die in nächster Zeit ftattffiidcn wird und worüber das beutigc Inserat das Nähere veröffentlicht, eben io ireundlichc Ttzeilnatzmc rinden werde. — Hi» icknielles 'Ableben »and am Freitag Abend eine aut dem Jobannisplatz wotznenkc Dame, die in einer Familie auf der Hliasftraße sich i» Gesellschaft beiuntc» und bei der Rück kehr in ihrer Wohnung plötzlich verschied, nachdem sie schon un terwegs Unwohlsein gciützlt. — 'Am Sonnatzcnd 'Abend tzat sick' in einem Fremden zimmer des GafttzoieS zum Anncntzoi ein in den 40cr Jahren stellender Colvottcur aus Altcnburg durch Hrtzängen entleibt. Derselbe war kränklich unk in leinen Verhältnisse» zurückgekom- »icn, hinter! aßt aller zum Glück keine Familie. In sctzr »recher Weise wurde am Sonnabend irüb nock' i» aller Dunkelheit aus einem Hause der Breiteitraße ein Kinder wagen gestohlen, teile» Hiitwciikung in Folge der localen Situation schwierig war und leicht hätte bald entdeckt werden können. Da wegen des Schnees und der cingelrctenm Kälte der hiesige Oiniubuoverei» die vorschriftsmäßigen Termine der Fahr ten nicht rcgelmäßia innetzalten kann, so hat derselbe an jeder Station betontere Rcservcwagcn anigestellt. Königlitftcü Hoftbcatkr. Sonnabend am 3. December. Der Spieler. Schauspiel in iüni 'Acten von Jff'land. Reu einstudirt. Dein Hrwachscncn iit nur die Welt eine Sittenschule, für Viele soll cö aber auch die Bübnc sein, und von diesem Glau ben durchdrungen, schrieb Jfflank bic meisten seiner Schau-* spiele. Hierbei aui de» Parnaß zu gelangen, erreichte er nick er verweilte zu iebr iin letten Thal der Moral und vergaß, daß der Mensch aui der Bühne immer eine Stuft höher stehen soll? als im Leben. So auch daS vorliegende Schauspiel, welchA sick' nicht zur Höbe der Poesie auizuichwlngen vermag, indem) es mit einem ganze» Packzug voll Jammer und Kümmery
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