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Dresdner Nachrichten : 25.08.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-08-25
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188608252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860825
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860825
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1886
- Monat1886-08
- Tag1886-08-25
- Monat1886-08
- Jahr1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.08.1886
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Rächt-Telegramme. >»»> ,äe»k ^,,^I«re »ran,«» «» »«» Gchlas,«. «ach »e< S»r»,!> «>» »«» »»«»,«, ,»» »t« »or,e»»lte»e» Nepolpern, ft,« «»»»»tzn, »» »»,««,eich«». Moeaea« 6 ütz r W»r»e »«» Für* «»» »,ffe» «n»»erkor««e»r»cht »»» »ec» Ta,« aelttm aelalte». »»r»r,»- ric Sacht. «», Welcher pch »er Für* Aftianter »«. fi»»7«. I*ft»t «» »er «»de «e»«. B, »ft L,n»u»> erlalge» dürfte. WtrhMiq. HesMrmW. Meillmcht, IremdenliSe. Nacht-Telegramm. «onftan»tn»»ek. A» Ost- rumelftn wächst »ft «etven»»» zu Guuftc» pro Fü.ftrn. Der Bor- warsch dxriizer Strcltlräfft grarn Sana wir» »emniichli crioaeikt. Die PttMpvopclrr ««laiuiiou zo» vor die «onsnlair, wo »er «ommaudrnr er- il»rft, dl« ganze p«ln>»«fchc Aruwc Widers«»« f,ch »er Asti,»»»» »cs stürftr» »»» ft, »rrcil, ,ur U», zu steetft» UN» zu ftrr»«». Z r Gunsten pursten wurde eine u ue pro »isorische Realer»,u, Stamvulowo l» Lft» »uter Borst«! Liruowa gebUdcl. Z I^vävLvil - 8pnciaIi1Lit! L !! NlöuLöitön in DiMMtLsekgn 1! »MW» »«nckLra LüLlßvv, ? - - Kiel«. Auelliilikv >r 2 Iü»ek«nt!«rg 2 r L 2 I»»vk«nb«rg 2 vis-ü-vi« 6om K»,'l. Fabrik van LnrOvttnron un,l KLrolrtaavlum äsroinf^kkim. l-is ru <1«n kookssintiUn, ^r- tiroln. /urüaäv8tti!dvn offoru« HoiavlLNrbo. psr!8l. 4-30 >l. Z LLÄS5öitö nnost Dr. Ü2LL, Z mi16o«to Loita für LinOer. Lßüek ÖO ?l. st Kgt. Kofapolheke Dresden, ^ »UI <s«wPfk«iitIi«P. ^ S»W«r^XKiM«Htj«L8 .'L-.v I'lok. MZvr'8 MmLl-8ckIiil- u. lki^-I>tzcktz». »ozvio «rinnnßlioko MorNLttl trnipiwlllt «IsLL LclliöLS NZLkk.. ttutlltlUUW. Nr. 237. 31. Zalirgaus. Aullugc: 42,000 Srpl. wtttenina«-«»«NR>rn für 2». August: veränderlicher Win» vo» mittler«r Stärke »ei durchschnittlich mittlerer ScnwIInng, Mi« zeit- und stellenweise» «Iederschli«en. «älter. Bemerk»»,: Neignn, zu örtlicher «ewitterdildun,. Dresden. 1880. Mittwoch, 25. Allgllst. . Ur Sm UouilL Scptemver werden Abonnements auf die „Dresdner Nachrichten" in der Expe dition, Marienftratze vrr. L» zu 90 Pfennigen, für auswärts bei den Kaiser!. Postanstalten im deutschen Reichsgebiete zu 90 Pfennigen, in der Oesterr.-Ungar. Monarchie zu 77 Kr. excl. Agio zuschlag angenommen Expedition der „Dresdner Nachrichten". Marienstr.»». Verantwortlicher Redakteur fiir Politisches l)e. Emil Biere» ,» Dresden. Er ist den Russen hingeworsen worden, der tapfere Alexander. Der Bulgarensürst ist gefallen als ein der russischen Herrschsucht dargcbrachtes Opfer. Der Moskowiter triumphirt, und Europa läßt es sich gefallen. Ja, gerade diejenige Macht, welche die Folgen des Sturzes Alexanders am schwersten empfinden wird: die Türkei, l>at an seinem Sturze mitgearbcitet. Indem Fürst Alexander ein starkes selbstständiges Bulgarien begründet hatte, war er die Schild wache Europas und zunächst der Türkei gegen das Vordringen Rußlands nach Konstantinopel. Wenn jetzt die Türkei diese Schild- wache selbst von ihrem Posten gewaltsam entfernt, liefert sie das letzte Bollwerk Bulgarien und damit im weiteren Verlaute sich selbst ihrem Todfeinde aus. Wieso eine solche Kurzsichtigkeit in Konstantinopel möglich war. sei dargelegt, nachdem die auf die Tbronentsehung Alexanders bezüglichen Nachrichten hier zusammen- gcstellt sind. Allzu reichlich fliehen die Mittheilungcn aus Bulgarien nicht. Die Leiter der Verschwörung haben alle telegraphischen Ver bindungen nach auswärts unterbrochen, ebenso war die ganze bul garische Grenze gesperrt, es durfte Niemand hinuus, noch herein Nur nach Rußland, von wo die Verschwörung angezettelt worden war, blieb der tclearaph iscke Verkehr offen: die Macher des Putsches hielten die Russen über die Ereignisse auf dem Lausenden. Daher weih mau zur Stunde noch nicht einmal genau, wo die Gefangennahme des vcrratbencn Fürsten erfolgt ist. In Widdin sicher nicht: dortbin und nach Slivniga, dem Schauplätze seiner Siege, wollte sich der Fürst zur Besichtigung der Truppen irnd der Grenzbefestigungen erst begeben. Bermuthlich erfolgte seine Ueberrumvelung in seiner Haupt stadt Sofia selbst: er wurde ün Schlosse (Konakt überfallen und etnmvestr» in ein »ix ud<>r uacb, Lomvatanka ae- schasft, um über die rumänisch« ÄrNK mMchöMPrMWW»« Verichwörer hatten den Zeitpunkt mit große» Geschick aewähl Der Vertraute und unbestechliche Freund d« Fürsten, Baron v. Riedeicl, war auf der Rückreise von Darnrstadt begriffen, also zur Hilfeleistung nicht da; ebenso befanden sich die meisten Truppen- tvniuinndanten und höheren Offiziere, die im Feldzug gegen Serbien eine Rolle gespielt haben und die für ihren siegreichen Heldensürsten schwärmen, auf Urlaub, in Bädern oder im AuSlandc. DaS erklärt, warum sich für den Fürsten keine Hand gerührt hat — wenn nämlich nicht der Telegraph aus Bulgarien, der ausschließlich im Besitze der Verschwörer ist, eine etwa auSgebrochenc Gegen- bcoorzugung zu Gunsten Alexanders todt geschwiegen hat. Vielleicht sind sogar die Ruse von Volk und Militär, die angeblich die Ad- srtzuiig des Fürsten verlangt haben, im Äegcntheil für ihn ausge- stoßen worden. Auch die Volksversammlungen in anderen bulgarischen Städten, die ihr Einverständniß mit dem Geschehenen bekundet habe» sollen, sind höchst verdächtig. Günstigenfalls hat ein Haute vo» ruisischem Golde bestochenen Pöbels nach der Weise getanzt, die ihm die panslavistischen Agenten vorgcpfiffen hatten. Der Rubel muß massenhaft gerollt haben: ihm werden wenig Bulgaren widerstanden haben Die Rolle, die der bisherige Premier-Minister des Fürsten, Karaweloff, gespielt hat. ist einigermaßen unklar. Neuere Nachrichten lassen ihn durch die übrigen Verschwörer ver haktet se»i; jedenfalls befand er sich nicht unter den elenden Un dankbaren, die de» Fürsten nächtlicherweile in seinem Schlosse übcr- fi elcn und zur Abdankung zwangen. Fürst Alexander verlaßt den Thron als ein armer Mann. Er hat sich nicht bereichert. Vielleicht geht er noch mit Schulden be lastet außer Landes. Er gab sich übrigens nie Täuschungen über seine Zukunft hin: er kannte das Ungewisse seiner Lage am besten rind nannte sich selbst den „Fürsten auf einem Pulverfasse". Die Bulgaren, denen ein so trefflicher Fürst genommen wurde, ver diene» M itlcid und keine Borwürfe, daß sie sich nicht regen. Ihr politisches Verständniß reicht noch nicht sehr weit: zudem sind sie durch ein dichtes Netz russischer Agenten niedergehalten Es wurde ihnen vorgeschwindelt, Alexander wolle nicht ihren Wunsch nach vollständiger Vereinigung mit Ostrumelien erfüllen, er sei stolz aus seine Stellung als türkischer Gouverneur OstrumelienS, während er statt ein Sklave des Sultans zu sein, doch nach ihrem freien Willen ihr selbstständiger Fürst sein könne. Daß eS aber gerade Rußland war, welches verhinderte, daß Nordbulgarien sich mit Ostrumelien zu einem untheilbaren Ganzen verschmölze, daS nach denselben Ge setzen regiert würde — Das verschwiegen die russischen Agenten. In der letzten Zeit war cs Rußland und besonders seinem jetzigen Vertreter in Konstantinopel, Herrn v. Nelidow, gelungen, in der Gesinnung des SnltanS gegen den Fürsten Alexander einen vollständigen Umschwung herbeizusühren. Zwischen der Türkei und Bulgarien war ein Schutz- und Trutzbundniß abgeschlossen worden: Fürst Alexander durfte erwarten, daß der Sultan die Verfassung, das sogenannte organische Statut, das betreffs der Vereinigung Ostrunieliens mit Nordbulgarien auSgearbeitet worden war, glattweg gutheißen würde. Aber die Abgesandten des Sultans machten aus einmal Schwierigkeiten. Wahrscheinlich hatte der „Rubel auf Reisen" auch >m türkischen Ministerrathe Station ge macht. Als der Sultan nun gar einen kostbaren Zobelpelz als Geschenk des Zaren und sein Premierminister den höchsten russischen Orden erhielt, da war es klar, daß die Türkei für die russische Politik gewonnen war. Zur Entschuldigung der kurzsichtigen Politik der Türkei, die in die Absetzung Alexander» willigte, dient eS einiger maßen, daß England sich mcht dem türkisch-bulgarischen Schutz-und Trutzbündniffe beigcsellte. Vielmehr, nach bekannter Sitte, schob England die Befchützung Bulgariens Anderen als Pflicht zu und batte dabei hauptsächlich Oesterreich im Auge. Selbst aber weigerte sich England, einzugreisen. Die von England im Stiche gelassene Türkei wagte nicht, den Zorn Rußlands hcrauSzukordern. Wenn daher England jetzt ein großes Geschrei macht, daß Rußland auf's Rücksichtsloseste seine Interesse» verfolge, so hat cs sachlich vollständig recht, aber es erntet nur die Früchte seiner Politik. Helsen wird ihm Niemand. Selbst ist der Mann. Die beiden mitteleuropäischen Kaisermächte werden keine Hand rühren. In Gastein war man von dem. waS sich in Bulgarien vorbereitete, auf's Genaueste unterrichtet- Es ist charakteristisch, daß Europa d>e erste» Mittheilungen über die Gefaugennahme des Fürsten Alexander, die am Sonnabend trüh erfolgt ist, erst am Sonntag Mittag und zwar über Berlin erfuhr: die wnst über alle Vorgänge im Oriente gut unterrichtete und lehr geschwätzige Wiener Preise blieb vollkommen stumm — sie hatte selbst Nichts zu erfahren bekommen. In Berlin aber trug man Sorge, daß zugleich mit der Meldung von der Ge fangennahme Alexanders die Berliner offiziöse Auffassung in die Welt ging, nämlich: der Friede Europas ist jetzt gesichert, da Ruß land der Gcialle gethan ist, daß der verhaßte „Battcubergcr" abac- ietzt ist. Wir wollen nur hoffe», daß dieses Opfer eines edle» Fürsten, welcher die Schildwache Europas gegen das russische Cr- obererthunr war, auch wirklich dem Weltfrieden zum Nutzen kommt. Vorübergehend trifft dies wohl z». Aber welche Bürgschaften bietet das Zarenreich, daß es seinen Triumph nicht ansbeutet? Rußland führte seinen Streich gegen die Selbstständigkeit des BulaarenvolkcS. de» anderen Balkauvölkern zur Warnung, sodann gegen England, dessen Schützling der Batlen- berger war und dessen Werkzeug er sein sollte, weiter gegen die Türkei und in letzter Linie gegen Europa. Dieses behält jetzt Frieden unter der Bedingung, daß Rußland auf dem Balkan nach Belieben schalten und walten kann. Ob Rußland als neuen Bul garenfürsten den Herzog von Leuchtenberg oder den Schwiegersohn des Fürsten von Montenegro, Karageorgewitsch. oder sonst eine eingeborene bulgarische Ziehpuppe einsetzt, ist uiiwesenllich. Die Hauptsache ist doch, daß Europa schweigt, wenn Rußland auf dem Marsche nach Konstantinopel eine neue Etappe zurückaeleat hat. Das sind die Folgen, wenn sich die großen Kulturvölker des Abend landes, Deutsche und Franzosen, bis an die Zähne bewaffnet als Feind«' gegenüberstehen und wenn der dritte Kulturstaat, England, egoistisch immer andere für sich in's Feuer schicken möchte. Nur das Moskowiterthum freut sich dieses Hasses der Franzosen gegen Deutschland. Glaubt man denn, daß es Bismarck gleichgiltia wäre, wenn Rußland die Hand erhebt, sich Konstantinopels zu bemäch tigen ? Wenn er es jetzt zuläßt, daß das bulgarische Bollwerk auf dem Wege dahin fällt — so ist das Euer Werk, Ihr Franzvien. Euer rhörichter Haß gegen uns bahnt den Russen den Weg. Ver söhnt Euch niit uns! Srenrfte Telegramme ver ..Dresdner Ra»r." vom 24. Aug. Berlin. Der Kaiser enwfing heute Courccl in Abschieds- Audienz und begrüßt Donnerstag den König vo» Portugal bei feiner Ankunft auf dein Lehrter Bahnhofe. — Prinz Friedrich August von Sachsen, welcher unter dein Namcn Grat Weesenstein Rundreise durch ltzrropa macht, kommt Mittwoch von „ nach Wilhelmshaven und nimmt der dem der Nordsee-Station, Biceadmiral Graf MontS, Absteigeguar- tier. Der Prinz nimmt ani Donnerstage das Marine-Etablisse ment in Augenschem. — Fürst Bismarck trifft am Freitag in FranzenSbad zum Besuche Giers' ein und wird dort 2 Tage ver weilen. In Berlin wird Fürst Bismarck Montag oder Dienstag zu kurzem Aufenthalt erwartet und beaiebt sich dann nach Varzin. — Als Nachfolger des Fürsten Alexander von Bulgarien nennen Wiener Meldungen den Prinzen Karageorgewitsch. Die „Kreuz- ztg." erklärt dies als leere Eonjektur. Dagegen bezeichnet cm Pr'vat-Telcgramm der „Köln. Zkg." als Kandidaten Rußlands den Prinzen Alexander von Oldenburg. Generaladjutanten des Czaren und Kommandeur der russischen Garden. — Der Marquis Tseng machte gestern dem UnterstaatssekretärGraf Berchcin einen Abschieds besuch, der «ine volle Stunde währte. Berlin. „Das „Tgbl." veröffentlicht einen Brief des Fürsten Alexander an einen Freund in Berlin vom 16. Aug. ES heißt dann, die Erregung im Lande gegen die türkische Kommission sei so groß, daß die Ermordung der Delegirten nicht unmöglich sei. Krieg wünsche Niemand hier, und die Bulgaren würden ihrem Schöpfer danken, wenn durch Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen die leidige serbische Affaire endlich aus der Welt geschafft würde. Wie». Der Neichsfinanzmiiiister Kalah ist heute nach Serajcwo abgereist. Die Reise soll indeß außer Zusammenhang mit den bul garischen Ereignissen stehen. Bukarest. „Havas"-Meldu»g. Die Nacht des Fürsten Alexander landete bei Schumla nicht und wurde Vormittags i» der Nähe vo» Siliskria, den Lauf sortietzend, gesehen. Man schließt daraus, bulgarischerieits sei beabsichtigt, den Fürsten auf russischem Gebiete an's Land zu setzen. Die rumänische Regierung traf An ordnungen. dem Fürsten Alexander, sobald er irgendwo auf rumä nischem Gebiete landet, Schutz zu gewähren. Bukarest. Auch die Garnisonen von Widdin, Nikopolis und Silistria sprechen sich offen gegen die provisorische Regierung aus. Oberst Mutkurow, Chef der rumclischen Milizen, erbot sich, den Fürsten mit militärischer Hilfe nach Sofia zuriickzulübren. Der Kammerpräsident Stambulow ist mit Mutkurow einverstanden und übernimmt die Leitung der Protestbewegung. Die Garnison Sofias, welche die revolutionäre Bewegung anfänglich begünstigte, soll bereit sein, gegen eine Amnestie die Waffen nicdcrzulcgen. Auf das Gerücht, Fürst Alexander werde nach Bukarest komme», soll sich eine bulgarische Deputation hierher begeben, um den Fürste,: abzuholen. Konstantinopel. Rcuter's Bureau meldet vom 23. August: In dem Cirkular der Pforte an die Vertreter der Türkei bei den Mächten, welche den Berliner Vertrag Unterzeichneten, heißt cs, die Absetzung des Fürsten Alexander versetzte Bulgarien m die Lage, welche die Mächte ebenso wie die Türkei intcressire. Der Eisenbahnverkehr mit Rumelien ist seit heute suspendirt, obschon irgendwelche Beschädigung der Eisenbahnen nicht stattgefimden hat. Adrianopel. Es ist die Weisung eiilgegangen. keinerlei Eisenbahiffahrkarten für Rumelien auszugeben. — Ein cingegangc- ner Konsularbericht konstatirt, daß die rumelischen Truppen und Garnisonen in Widdin und Schumla mit der Absetzung des Fürsten nicht einverstanden find. — Vor dem russischen Konsulate in Philippopcl hat gestern eine von 2000 Personen besuchte Versamm lung stattgcfunden, die für die Wiedereinsetzung des Fürsten Alexan der sich ausgesprochen. In Sofia ständen sich zwei Parteien, eine dem Fürsten feindliche und eine freundlich gesinnte, im scharfen, dauernden Gegensatz gegenüber. Die Berliner Börse eröffnete vorwiegend schwach im Anschluß an verschiedene, nicht günstig lautende Depeschen aus St. Petersburg und den Balknnländcrn. Später besestigte sich die Haltung ans allen Gebieten, besonders waren Kommcmdit, Renten und russische Anleihen fest und anziehend. Später gingen die Gewinne wieder verloren. Im Kassavcrkchrc waren deutsche Bahnen ziemlich fest, österreichische meist besser. Banken fest, Bergwerke still, In dustrien mäßig belebt, preußische Konsols nachgcbend, österreichische Prioritäten ruhig. Privatdiskont 2 Prok «Zrau «» ur , a. M.. 21. Au,»st. ttredi, W,L1». öt»a»«dav„ >!«?<>. Loo>- borde» . Galizier —. ckobttter 70,1««. «»roc. Ungar. Goldrenic 87,«! «. Gotthardb. —. Mecklenburger —. Diaconto 2U8,!i«>. Ltt». « art ». Ä. August. Schln». «Itcnte 82.8Z. ««Pride l«>9,1ö. Italiener 1M.2„. Etaatäbad» äiit>,2ö. Lombarden 2Z2.50. »o. Vrioritätrn —. , Sbanicr 6» . Gab»«er 362.00. Ottomane» L«u. 2t«ur «nlkilic —. Träge. Lo » » o » . 21. August, «orm. II Mir i» Min. ttonsoi« IW'/,. IM,-7 Rulftn 98°/,. Atalirnrr 92. Lombarde» 9«/,. »«„». Türken Iä°«„. Ibrrc. stindirte Amerikaner 13««/,. Iproc. Nugar. Golbrenie 8««/». Ocsirrr. «Äo,r- reuie 98. Vren«. «ronsolä litt. tkabVlcr 72«/,. «Neue (»g»»ler 93««/,. 0-arz 1 . «Lgbpter 92«/,. vttomanbank l>>. Surz-Ariien 79 <>. Spanier —. — Eli mutig: gftster. — Wetter: Schön. B r e S l a » , 21. August, »tachm. «Gelrrtdemarktl. Sptrttn» »r. »w Li«:r IM Proc. »r. August-Se»t. 37.6«, »r. Sevibr. Lkt. 37.6«, »r. 9to».-Tcc. 37.il««. 9iogge» »r. Sept.-Oktober I29,«u. Pr. Octbr.-9!ov. 131,««, Pr. Nov.-Dec. 132.««». Rüböl loco pr. Erpt.-Oktoter 11,ü«, pr. Oituder-No». —. Zink umsatzloo. — Setter: Sehr schmüi. Stettin, 21. August, iitachm. I Uhr. t«Setreide»>arkl>. Weizen bedanpirt, loro 132—166, pr. Aug.-Sept. 161,6», pr. Lrt.-SIov. 16.6,«««. Roggen uupcräiidert. loco 122—126, »r. August-Septemver 128,6«. pr. Oktober-«!!»». 122.U«. Rüb-l »nveränorrt, pr. Augusl 12,««, pr. Sepiembrr-October 12,««. Spiritus scsr, loro 39.3«, pr. Augnst-Srplemdcr 38,7«, pr. Septemder-Oc'.odcr 38,8«, pr. Ok« - November 39,1». Petroleum loco beisteuert iiiau.e 1«. Proc. Tara 10.76. An> sterdam «Produkte»!. 21. August. iSchlutz.) Weizen per Nooembrr 219. Roggen ver Oetiber 131, per März 137. Lokales unv Sätim,chcS. — Nach der gestern früh 7 Uhr slattgeiiiiiLenen Vorstellung der 1. Infanterie-Brigade vor Sr. Maj. dem Könige begab sich Allerböchstderselbe mit Ihren Kgl. Hoheiten den Prinzen Georg und Leovold, sowie einer Anzahl Kavaliere zur Hochwiidjagd nach Moritzburg. Um bald 6 Uhr fand Hostasei im Schlosse da selbst statt, woraus die Rückkehr nach Pillnitz rejv. Dresden erfolgte. — Gestern Vormittag 8 Uhr hesichiigte Sc. Kgl. Hoheit der Prinz Georg in Gegenwart Sr.Kgl. Hoheit des Prinzen Leopold von Bayern und Sr. Excellenz des KriegsminislerS Grase» v. Fa- brice am dem Eavallerie-Exerzierplatze die 1. Jniailtericbrigade Nr. -tö. — Se. Kgl. Hoheit Prinz Friedrich August ist dieser Tage nach Beendigung seines Ausenlhalts in England, wieder auf vaterländischem Boden eingelroffen und weilt zur Zeit in Hamburg. — Sr. Kgl. Hoheit dem Prinzen Leopold von Bayern wurde von Sr. Majestät dein König der Hausorden der Nauten- krone verliehen. — Se. Majestät der König hat nachstehende Pers onalver- ci n d e r u n g e n in der Armee genehmigt: Die erbetene Beurlaubung des Sekondeleut. im 2. Ul.-Rea. Nr. 18 v. Chlapowski vom 1. August ab aut 1 Jahr unter Stellung a la suite des Reg: die Beförderung des Sekondeleut. im 6. Inf. - Reg. Nr. 105 Zichille zum Premierleut., vorläufig ohne Patent; die Beförderung des Portepeesähnrichs im Garde-Reit.-Reg. v. Nostitz - Wallwitz zum Sekondeleut.: die Beförderung desPreinierlcut. der Reserve Träger des 2. Jäger-Bat. Nr. 13 znm Hauptmami der Reserve: die Be förderung der Sekondeleut. der Reserve Beck und Gerhard des 8. Jiis.-Reg. Nr. 107, Bergner und Paul des Schiitzen-Reg. Nr. 108, Engels des 2. Feld-Art.-Reg. Nr. 28, Tharandt und Rcicbclt des Fiiß-Art.-Reg. Nr. 12 zu Premicrleutnants der Reserve: die Besörde- rulig des Premierleut, der Landwehr-Jäger Breiting des 1. Ba taillons (Leipzig) 7. Landwehr-Rcg. Nr. 106 znm Hauplmann der Landwehr-Jäger: die Verabschiedung des Premierlcm. „n 7. Jus.- Reg. Nr. 106 d'Aliuge, in Genehmigung seines Gesuches, aus Allerhöchsten Kriegsdiensten mit der gesetzlichen Pension und der Erlaubniß zum Tragen der Armee-Uniform: die Stellung zur Disposition des Hauptmanns und Batterie-ChesS im l. Feld-Art.- Reg. Nr. 12 Anger, in Genehmigung seines Abschiedsgesuches, desgl.: die erbetene Vcrabschiedungstachstehend aufgeführter Offi ziere des Beurlauhtenstandes: des Sekondeleut. der Reserve .Hem pel des Gardc-Reit -Reg., des Premicrleut. der Landwehr-Jäger Hagen, des Sekondeleut. der Landwehr - Infanterie Falck, der Premierleut. der Landwehr-Kavallerie Linke, Ahrens, des Sc- kondeleut. der Landwehr-Feld-Art. Gcver: die erbetene Verabschie dung des Majors z. D. Freiherrn v. Wangciihcim und des Prcmicr- leut. z. D. Graf von der Necke-Volmerslci» aus Allerhöchsten Kriegsdiensten unter Fortgewährnng der gesetzlichen Pension und mit der Erlaubniß zum Forttragcn der bisherigen Regiments-Uni formen mit den für Verabschiedete vorgeschriebenen Abzeichen. — Lakidgerichtslath Sieber in Leipzig ist vom l. Oktober d. I. ab zum Landgerichtsdirektor, und Landgerichts-Assessor von Sommerlatt von derselben Zeit ab zum Rathe beim Leipziger Landgericht ernannt worden. — Gestern früh in der 1. Stunde starb der verdiente Ober- rabbiucr der israelitischen Gemeinde, Herr Dr. Wolf Landau, nachdem ihn am vorigen Mittwoch ein heftiger Schlagaiffall ge troffen, der ihm Sprache und Bewegung geraubt hatte. Der nun Heimgegangene war ein Dresdner Kind, der Sohn des Mitte der fünfziger Jahre verstorbenen Cantors und Oberlehrers Landau. Dieser London sen. batte sich seiner Biederkeit wegen eine große Verehrung in der damaligen israelitischen Gemeinde erworben: dazu war er auch ein eminenter Rechenlehrer, so daß selbst junge Kaufleute christlicher Konfession bei ihm Stunden im Kopfrechnen nahmen. Er betheiligte sich lebhaft an der Neugestaltung des israeli- tffchen Gottesdienstes, als 1838 die Grundsteinlegung zur jetzigen Synagoge stattgefniiden hatte. Sein Sohn ivnrde der Nachsolaer des gelehrten und iiiiisichtigcii, eisten fachs. Lbcrrabluncrs Dr. szrankel, welcher 1836 von Tevlitz Viecher berufen worden war und in Dresden eine bedculendc Rolle spielte, nicht blos als Geistlicher, sondern auch als Gelehrter. (Derselbe starb in Breslau als Direk tor eines Rabbincrsemiiiars.) Der nun verstorbene Oberrabbiner Dr. Landau hat sein Amt mit Talent, Geschick. Eifer und Tolelanz geführt. Unter seiner Amtsführung fand die massenhafte Einwande- rung von Israeliten ans Preußen statt, die nicht blos die seit Jahrzehnten bestehende Zahl der hier wohnhaften Juden von ^—800 aus ziemlich 3000 Seelen brachte, sondern die auch der die sigen Gemeiiwe eine ganz andere Phnsiognoniic gab. Namentlich suchte Dr. Lauda» den Frieden in dci Genicindc zu bewahren, was nicht immer leicht war, oa sich ziiweilcn die Rcforinpartei und das orthodoxe Jndcnthum schroff gegeiiüberstanden. In allen Wohl- thätigkeitsiiistitiiten der israelitischen Gemeind«', und diese sind ein Heller Lichtpunkt im israelitische» Gcmeindclevc'n. war er thätig und sorgsam: seine Predigten und Gelegenheiksreden waren höchst erbaulich. Für das Wohl der Heranwachsenden Jugend war er lebhaft besorgt, und er gab in der israelitischen Rcligionsschille (welche Sonntags und Mittwochs in den Lokalitäten der l. Bürger schule abgchaltcn wird) allwöchentlich eine größere Anzahl Stunden. In seinem Privatleben war er ein Muster: auch außerhalb der israelitischen Gcmcmdc hatte er viele Freunde. Se. Majestät der König verlieh ihm zum 25jährigen AnitSjubiläum das Ritterkreuz 1. Kl. des AlbrechlSordens. Es wird schwer werden, für ihn einen Würdigen Ersatz zu finden. (Z Lt> -- T. O
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