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Dresdner Nachrichten : 17.01.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-01-17
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188601178
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860117
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860117
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1886
- Monat1886-01
- Tag1886-01-17
- Monat1886-01
- Jahr1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.01.1886
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Nißcht-rele-ra««. >»»»», 15. Lp». »«« «i«s, — - VL.N-.L'rrK ^ R»«««n> »»« »»«. ^ «rdredntr». Za» «L», i»r»»,»» »rl«««ten «ndltlnm »r» Stttglcr «tat,l»»zen», von»«» »»>» für Politik, Mrlaklm«. »e(Mrmr«el>r. MeMiiU. Nemdenüür. SlLsxloclcm über vdroa, t'i^iren st«. ?rsisel»»i»i>t xrntis uoä Irnnvi. 1Vioä<-rvsr>c!tllkvr crliLltr-ll licidatt. lUlaMiUirvn Kr llausbcäurt zväor Xrt. jiDilött-LiilMliMiig I in zeclor LuLlülirnnzs. ! »I. Müller, 7 UeoiMlilt? 7. Ll»V»ILÄ«I»«L»ILlL EE vresäen, 8ev»tr»«8« SV, I. I. 4»»»»«»,-L»»»4lU»» Ni, »II» 2»>tnllr» II> IA»»t«rI»Ul«t>Var1i„k Ntr «t» 0r«äan TIi»»t«r. Ilt. tüd-tan-v»»«,»!» unesr s»r»att«. IV. l!»ll««il<r» 4«r 8Iod^ ip»»«,»l»t«»r1». k>r t'IÜ88lx«8 volä «m» d»»l»n Au»t»«sl>v» mul U»»üoldei» jKpi«nrl»r, P»> i»l»»», C>»lp»ftg»nr«n »io.. » l'Iooov m,t kinddl 00 pk^. V«rl VI««leu>»»tti» LIt«t»>It: Otarionslr»»»» 27, ^maNvustiLSk» >9, l7«n«U»it: Uoinrtvdatrlnjss i8N»ät üOrliti), «««WSSi l Lrnt« uu«> «rii»»>tv ^ IZvinittu« in vorrUAliebor ^.ULVnItt kllrUeriou null I,nm'.-n 2 ßlÄvviJK» pnrt. null orpto D ' ,i„ct, >»»»»,vltrt» »vei.de»» pvoxrpt offortrliet. MM »» — M—»-, W— - M» »U. — LU» --- Ullb<i,'lsn2ts Ilnltbitrlcait, lc:m» iu äsu värmptou lLimmsru ö-edrs laut; MvllLvk 8 «»LlLvxrrLvt-KvsullÄvMsmsr, dir. 17. öl. 1-tzr,»,, 4»n«,e: 12,000 «»»l.! Dr-rd-n. 1888. Sonntag,17. Januar. LerantivorUicker Retatteur kür PvlitischkS vr. Emil Bieren ln Dre-deu Äußer Dem. was in der preußischen Thronrede steht, mst auch Dasjenige Erörterungen hervor, was in ihr nicht stand. Sie enthält kein Wort über den Kulturkampf, nicht die leiseste Andeutung über die Beendigung deS Kirchenkonflikts. Zu diesem amtlichen Schweigen passen eigenthümlich genug die halbamtlichen Ankündigungen, die theils von einer neuen kirchenpolitischen Borlage an den Landtag. »Heils von einem päpstlichen Rundschreiben an die preußischen Bischöse zu erzählen wissen. Ucber den Inhalt leider vernimmt man einst weilen nur Unbestimmtes oder ziemlich Unbedeutendes; wichtiger erscheinen Nachrichten anderen Inhalts, die geeignet sind, das Herz der Ultramvntanen höher schwellen zu lassen, die der Evangelischen aber zu betrüben. Es erscheint sehr glaubhaft, daß in Kürze der staatlich abgeschte Erzbischof von Posen, Cardinal Gras Ledochowski, einen Amtsnachfolger erhält. Derselbe würde, so heißt es, nicht polnischer, sondern deutscher Nationalität sein. Insoweit würden auch die evangelischen Christen in Preußen und dem übrige» Deutsch land freudigen Antheil »in dieser Wendung des Kulturkampfes nehmen können. Nun kommt aber die schlimme Zugabe. Man er zählt. der erzbischöfliche Stuhl solle von Posen nach Berlin verlegt, ein neues Erzbisthum Berlin begründet, außerdem in Berlin eine päpstliche Nuntiatur errichtet werden. Vielleicht ist daran nur so Viel richtig, daß der künftige Erzbischof von Posen seinen wesent lichen Aufenthalt in Berlin nehmen, damit den direkten Einflüssen des Polenthums entrückt sein und zur Erhöhung seines Ansehens als päpstlicher Nuntius anitiren soll. Wie viel oder wie wenig sich von diesen Plänen verwirklichen niöge — sie erfüllen die Prote stanten mit Sorgen und Unruhe. Daß Berlin einen Archi-EpiSkopus ausnehmen soll, bedeutete eine völlige Durchbrechung des alten Her kommens irn Metropolitan-Verhältnisse. Die Erzbischöfe der katho lischen Kirche sind die frühere» Metropoliten, und diese waren die Bischöfe der Provinzialhauptstädte, wie auS ihren AmtStitrln hervor- geht. Preußen hatte deshalb Erzbischöfe in Köln, iu Breslau und in Posen, aber nicht in der Landeshauptstadt. Es können die bischöflichen Sprengel verändert, also allerdings die Dclegatur Braudeubnrg und Berlin von dem ErzbiSthüm Breslau abgetrennt mrd zum ErzbiSthum Polen geschlagen werden, allein dadurch bleibt Posen noch immer als Provinzialhauptstadt der dem Erzbischof zu kommende Sitz. Nicht zufällig war eS, daß die preußische Haupt stadt mit sammt der Provinz Brandenburg zu einer Delegatur des Erzdisthums Breslau gemacht wurde: Diese Anordnung bemhte aus dem streng protestcnitiichen Charakter sowohl des preußischen Königshauses als der gesnmmten Provinz Brandenburg. Sollte das Metropolitanverhältniß beibehalten werden, so könnte, nach Ausnahme der Delegatur Brandenburg irr den Posener Sprengel, Brandenburg als Provinzialhauptstadt Sitz des Erzbischofs werden, nicht aber Berlin. Hierin steckt eine vollständige Aufgabe des alten hierarchischen Prinzips der römischen Kirche und zugleich ein Ab aehen der preußischen Kirchenpolitik von ihren alten Grundsätzen. Die evangelischen Kirchen Deutschlands kennen jetzt kein« Bischöfe. Die englische Hochkirche gliedert sich allerdings in Erz- nnd gewöhnliche Bischöfe. Früh-'r hat auch der König von Preußen als Summepiscopus Bischöfe ernannt, so verlieh Friedrich l. seinen beiden Hofpredigern. Friedrich Wilhelm HI. „zur Anerkennung des Verdienstes im geistlichen Stande" einigen Geistlichen den BischosS- titel. Der KönigSberger Borkowsky wurde 1829 sogar Erzbischof. Die letzten preußischen Bischöfe waren Neandcr 1880, Drösele 1931 "iid Nvß 1833. Später hat man von solchen Titularerncnnungen abgesehen. Dank der Ueberzeugung, daß innerhalb der protestan tischen Kirche kein Raum für solche Auszeichnungen ist. Die prote stantische Kirche kennt keine hierarchische Gliederung, in ihr bedeuten Geistliche und Laien gleichviel, Luther lehrteein allgemeines Priester thum aller Gläubigen, die evangelischen Christen besitzen nur ein Oberhaupt: Jesum Christum, alle Anderen sind Brüder. In dieser Einfachheit der kirchlichen Ordnung — wieviel Idealität! Wie Würde diese Schlichtheit unseres kirchlichen LebrnS dadurch gestört, daß in der Hauptstadt des evangelischen Kaisers ein katholischer Erzbischof residlrt! Er wird nach außen hin mit den regierenden Fürsten rivalisiren und eine eigene Hofhaltung einrichten. Er verfügt über ein fürstliches Einkommen. Erscheint er bei Hof- festen, so hat er den Vortritt zwar nicht vor dem Kanzler, aber bischos Ledochowski gegengezeichnet bat, deutete auf wichtig! Neuigkeiten hm und die päpstlichen Blätter in Rani lassen erkennen, worauf der Sinn der Herren im Vatikan steht und aui welche» Weg der Glanz der Diamanten des Christusordens den Fürsten Bismarck hinführen soll. Ein Berliner Erzbisthum bedeutet, wir geben es zu. die Been digung des Kirchenkonfliktes. Giebt es keinen anderen Preis als diesen ? Die Folge wäre die Unterwerfung des Ceutrums unter Bismarck. Windthorst hat nichts dagegen. Mit Feuer rust er aus: Schließe Kurie selbst über unsere vollen Lorbeerkranz , es nicht, sonst würde nicht die Frage der Poleiiansweiiuiigcil zwei volle Tage den Reichs tag haben beschäftigen können. Die Zuständigkeit des Reichstags, über diese Vorkommnisse zu reden, ist nickt zu bestreiten, auch die bekannte Kaiscrbotschast hat sie nicht bestritten. Aber che beim Reiche Klage geführt wird über eine von der preußischen Negierung innerhalb ihrer Machtbefugnisse ergriffene Mußregel, so ist eS doch richtiger, zuvor zu hören, wie diese Negierung ihre Handlungsweise dort rechtfertigen wird, wo sie zunächst verantwortlich: im Landtag. Der Bundesrath betheiligte sich gar nicht an den Verhandlungen, er war überhauvt nicht erschienen und als ein bäurisches Bundes- rathsmitglicd zufällig durch die Thüre blickte, zog es sich schleunigst zurück ungeachtet der Zurufe: Dableibcn! Die Botschaft des Präsidenten Grevu, worin er für seine Wiederwahl dankt, läuft au» einen Preisacsana der Republik hin aus. Grevu rühmt es als einen Vorzug der Republik, daß i» Frankreich während eines halben Jahrhunderts zweimal die Monarchie und zweimal das Kaherthum m Revolutionen zu Grunde gegangen seien. An die verschiedenen republikanischen Negierungen, die Frank reich auch erlebt hat lind die von Monarchien hinwcggefcgt wurden, scheint sich Grevu nicht gern zu erinnern. Natürlich protestirten die Monarchisten gegen die Bezeichnung der Monarchie als einer zur Regierung unfähigen Staatsform; mehr als piotestiren können sie vorläufig noch nicht. Außerdem redet der Präsident den Republi kanern zu, recht hübsch einig zu sein, aber cs fehlt eben an dem guten Willen: jede Gruppe will herrschen, um Frankreich auszu- oeuten. Um die Revolutionäre im Guten zu halten, hat Grcvp soeben eine Begnadigung auch für politische Verbrecher wie den Fürsten Krapotiin und die bittere Louise erlassen. Das genügt ihnen aber nicht: Clovis Hugues will beantragen, diese» Wackeren, sobald sie das Gesanglich verlassen, auch die bürgerlichen Ehren rechte zu verleihen. Warum nicht lieber gleich den russischen Erzrevolutionär zum Ministerpräsidenten und die bittere Lcuiie zur Botschafterin ernennen? ver..rre»»^erRachr.«vom IttzÄanuar. ich Stag. Die Beratung der AtHrge über WNd?t «enekerelesr» Berlin. Rerrmsrag. -vie iverawung vcr AurMe u: die PolenauSweichngeii wird fortgesetzt. Adg, v. Reinbabm lRchswü Richter habe erklär^ daß cs sich um eine nationale Fruste hmiM und daß diese vor den Reichstag gehöre. Um eine natioMe Frage handelt eö sich allerdings, aber Richter habe schwerlich durch seinen Antrag der nationales Sache genützt. Das Umsichgreifen des Polenthums sei zn einer nationalen Gefahr geworden, und es war geboten, daß die Deutschen, indem sie sich der Ausländer entledigten, wieder Herr im eigenen Hailje wurde». ES ist nicht der Beweis erbracht, daß die Answelsnngsmaßregel nicht vom nationalen Inter Irin.«, sv rr vrii -oniiini vor allen preußischen Ministern und allen sonstigen Excellenzen. Darunter ist zwar der Präsident deS Oberkirchenraths, aber noch lange nicht die Generalsuverintendenten, deren Funktionen etwa denen eines Erzbischofs entsprechen. Der Erzbischof würde lacken, wenn man ihn aus gleiche Stufe mit diesen stellen wollte. So ei» Erzbischof suhlt sich als kircbliche Größe, an die so leicht nichts heranrcicht. Ein Berliner ErzbiSthüm stellt Hunderte von kirch lichen Verhältnissen auf den Kopf. Ist er ober zugleich päpstlicher Nuntius, der die Befugnisse bah .auSznreißen und zu zerstören, anfzubauen und zu pflanzen", so heißt das so viel als: Die römi sche Propaganda schlägt ihr Lager am Kaiserhofe auf. En päpst licher Nnntius in Berlin setzt eine Fülle von Beziehungen zwischen den, Papstthum und den« evangelischen Kaiserthum voraus, die bis her nie vermuthct worbe» sind. Fürst Bismarck hat sich freilich schon 1872 zu Gunsten einer päpstlichen Nuntiatur ausgesprochen. Er habe sie immer für wesentlich nützlicher und zweckmäßiger gehalten als die katholische Abteilung ini preußischen Staatsministerium, die seitdem bekantlich aufgehoben worden ist. Er habe indessen nicht gewagt, dieser Ansicht Folge zu geben, weil er sowohl cm höheren Stellen, als auch in der öffentlichen Meinung eine starke Abneigitna dagegen voracsmidrn habe. Wörtlich fügte damals Fürst BtSmnrck yinzn: „Ob wir schließlich nicht doch ans diese» 1. ubenass Maßregeln nothwendig wurden, aber selbst Tonsende, die zur Milde rnng des Schicksals der Ansgewiescnen beigetragcn haben, mußten zngeben, daß die Ausweisungen berechtigt seien. Redner warnt vor der Annahme der Anträge: es könne dies nur dazu dienen, dem Reichskanzler ,n einem zweiten 15. Dezember zu verhelfen. (Beifall rechts.) —Abg. Rickert (fr.): Auch nicht ein Schatten eines Grundes sei zu Gunsten der AnSweisungSmaßregel angeführt. Ucber eine Million.Polen blieben zurück und da sollten die Ansgewiesencn bewirken, daß die deutsche Motion beschützt werde? Redner ver- theidigt die Freisinnigen gegen den Vorwurf des Mangels an Pa triotismus. Es sei auch nicht sentimentale Schwännere^, welche die zu ie s liehe Wege gestinbm haben wich. Aene starke Ab« lsse ich der geh Entwickelung, den. o Ironie des Schicksals! der vertriebe« Eis- Freisinnigen veranlasse, gegen die Ausweisungen Stellung nehmen, sondern die Massenhnstigkeit der Ausweisungen, die Härte, mit der die Maßregel gehandhabt werde, veranlaßc seine Fraktion, Protest zu erheben. Eme große Reihe von Geschäften sei geradezu ruinirt worden, denn man entziehe den» Handel nickt nur noth- wendige Kräkte, sondern man untergrabe auch den Kredit. Mit dieser grausamen Maßregel »oerde die deutsche Ehre nicht gewahrt. — Abg. Dr. Margnardsen (n.-l.) erklärt, daß die Sache vor das preußische Abgeordnetenhaus gehöre, lieber die Art und den Um fang der Ausweisungen lasse sich nur nrthcilen, wenn Art und Um fang bekannt seien. Zur Beschlußfassung über die gestellten An träge sei der Reichstag nicht kompetent; die Nntrvnalliberalcn könnten also auch für keinen dieser Anträge stimmen. Der sozialdemo- ' en Widerwillen des Aus- immcr das deutsche Jnter- . . . zu wahren verstanden, so daß Anträge nach dieser Richtung unbegründet sind. (Beifall rechts und bei den Nat.-Lib.) — Abg. Spahn (C.) : Die deutsche Natio nalität sei nicht bedroht, denn sic stehe höher, als die slavischcn Völker; die in kultureller Beziehung vorgeschrittensten Nationen Hütte» aber nichts von den hinter ihnen Stehenden zu fürchten. Massen- auSweisunaeil widersprächen dem Völkerrecht. — Abg. v. Hammer stein (kons.j: Die Mehrheit bestehe a«S einem Konglomerat von Parteien: Liebknecht spreche im Namen der Majorität und dies Konglomcrat finde sich hier zusammen, im Reichstage, wo die Sache gar nicht entschieden werden rönne. Gegen die Ausweisungen seien Fälle angeführt worden, die sich nicht kontwliren lasse», andere seien falsch dargestrllt. — Paper (Bolksv.) ist für den sozialdemokra tischen Aimag. Der Umstand, daß die Ausweisungen mit den Ver handlungen des russischen AuslieserunaSverttages Zusammenfalle», beweise, daß uns von Rußland Verpflichtungen octrvyirt werden, die wir nicht mögen. — Jungrecn (Dane), Lanaumckd v. Simmcrn (Welse) und Simonis (Elsässer) vcrmtheilen die Ausweisungen. — Böttcher weist entschieden den gegen die Rationalbberalen ausgesprochenen Vorwurf deS Partikularismus zurück. Pie AuSweisungsmaßregel sei hart, aber eine politische Nvthwendigkert. Sie könne nur die Vor bereitung bilden für weitere Schritte. Kommende Geschlechter iverden nicht verstehen, wie gut deutsch« Männer in dieser Frage, von Parteileidemckaft verblendet, eine solche Haltung cinnebuien könnten. — Windthorst: Gegen die Polen winde ein .Kampf ge führt wie eil« AuSrottungSkampf gegen di« Indianer. Frbr. v. Hammerstein, der über eine Konglomerat der Rchrh.itspartei«n ge sprochen. ««de bei dem BranntweiiiMvinOok d,e Unterstützung deS ErntrmnS gern Vinnehmen. — Bamberg« potemrfirt gegen di« NatikMokliberalrn. Die in»«« Einheit Deutschlands sollte bisher Regierung solle dem Auslande doch auch einmal Gelegenheit geben, zu erkennen, daß sie daS Parlament achte. Wenn der Reichstag diese Probe nicht bestehe, sei er überhaupt nicht werth, zu bestellen. Nach dem Schlußwort Singers (So;.), der wegen seiner Ausfälle gegen die preußische Regierung zweimal zur -Ordnung gerufen wurde, wurde der Antrag Windthorst, der die Ausweisungen nach ihrer Art und ihrem Umfange als unberechiigt erklärt, gegen die Stimmen der Konservativen und Nationalliberalen angenommen. Berlin. Das Abgeordnetenhaus wählte einstimmig das frühere Präsidium. Koller (kons.), Hecremann (Cenrrum» und v. Benda lnat.-lib.) wieder, dann gab Fmanzminisler v. Scholz das übliche Finanzexposö unter Ueberreichnng des Etats. Hiernach war das lctzle Rechnungsjahr finanziell günstig. Tie Betriebsverwal tungen ergaben einen Mehnlberscbuß von 21 Millionen, von denen 5 Millionen auf die Forstverwaltiliig kommen. 'Las lausende Etat jahr wird nicht so günstig abschließen, besonders bleiben bei der Eisenbahnverwaltung lue Einnahmen wahrscheinlich um (»Millionen zurück. Der neue Etat schtießt init einem Fehlbetrag von 11 Millionen. Zur Verzinsung der Staatsschuld sind 101 Millionen erforderlich. Die Eisenbahnen ergeben allein einen Uebcrichnß von 200 Millionen. Während Preußen vor 7 Jahren 41 Millionen an das Reich zahlte, erhält es von demselben heute 17V? Millionen, da könne man doch nicht von einem Fiasko der Reichsfinanzpolitik sprechen. Zur Deckung weiterer Bedürfnisse (Erleichterima dc> Kommiiiialichiillasten) soll das Branntweinmonopol die Mittel »Aß lieletn. Tonnerslag steht die Bcrathiing des Etats auf der Tages- ordiiung. A «A Die Berliner Börse eröffnete abwartend und vorwiegend A <»»> matt. Realisationen geschahen wegen ungünstiger politischer Ge- o» rückte und großer Blantoverkäuse m Ungarn seitens einer ersten HL hiesigen Firma. Die Gerüchte von dem Rücktritt des russischen Ar ^ Fmanznunisters Bunge wirkten ungünstig. Kreditaktien ruhig, Kommandit nachgebeiid. ipeknlgtive Bahnen ziemlich behauptet, Bergwerke nachgebcnd. cbew'o russische Fonds, ungarische Goldrcnte matt, Italiener abgeschwächt. Ariliksur» a. M.. W. Januar. Errdit ÜW»/,. Staat»«!»» —. «am- § »ardrn —. Galizirr 178°',. E,i,»ilr KL. «vroc. Unaar. Boldreuic —. -- Goudarddaim —. r>sko»toZlg9,M. Darmftädter —. Liill. I 2. Wien. >8. Januar. Crrdit 297,40. Ttaalsdahn ÄHHO. Lombarden 1Z3.00. »Ivrdweslb. I8SH0. Martnolrn 82,i0. Niiq.Errdlt309.7L. Schwächer. VariL . 18. Januar. Schlich. Rente 8l,27. Allleihe NO,40. Italiener 98,40. L 2 W StaatSdaii» L30.00, Lombarde» 277b,. Lo. Prioritäten —. Sranicr 03,93. 7 § M Leit. tSoldrente —. Egydtcr 328,00. Ottomanen —. Schwach. K» London, 16. Januar, Sorm. N Nbr >0 Min. EonsolS 10»-/,,. 1873er W Richen 980» Italiener 90'/,. Lombarden II. Kann. Türken I3'-/„. 4»roe, I Ilindirir Amerikaner ILL',',. 4proc. Unaar. tSoldrente 80'/». Oetirrr. (Sold- —X «Mi »«>«» 8»/.. Eanfol« «li. «M»ter 84',. Otiomandank »?'/.. Suez-ZT.z stet»«, 57. - »>»»»«4.»«,. S»b». s 77»t t» r.l8. Jane»' , «m»». 1 «U,<Sat«tdeilt«üt^ «ietje» matt, loco >88-103. fr. AdrU-M-I lLZgi«. »r. Mai-Jmii likLO. 5k,ac« «att loco II0-120, »r. Janaar Jrbroar 129,00, dr. Ldrtl-Mai 130,0». Atibö! geschält«!»», l-c» dr. Jaul-ar-Hrbrirar «3.00, Pr. «»rtl-iSiai »4g!0. Sdlritn» daapte», loco 38,70, pr. Jannar-Frtrnar 88Z0, »r. April-Rat 40,00, drr Jnnt- 8»li 40.70. rrtrolen« 1«, ocrftenrr« Usanr« 1'i, Proc. Tara 12,00. « re »I, u, lO. Jaauar, «ach». <Srtrridrm,r«l. »dir«««» »r. 10« Liter 100 Proc. Pr. Januar-kZebrnar 3Sg!0, vr. »dril-Mat 38,1«. dr. «ai-Jnni S9/.0. Roaarn dr. Jan.-ffedr. I'28,00, de. April-«-i I3La>0. dr. Mai-Jnni 134,00. «»»öl laco dr. Jaunar 40,00, dr. A»»il-Rai 40,00. Ztick 14g». SpeknialionO- marlru —. Wetter: Schön. durch Nachgebell deS RrichStaarS bewiesen werden. Die i der Gostlichkeu mitelfti'tztci, Lokales nnd SüchsischeS. — Gestern hoben Ihre Kgl. Majestäten das Residcnzschlos, in der Stadt bezogen. — Gestern Vormittag 10 Uhr reisten der Erbprinz und die Erb Prinzessin von Sachsen-Meiningen nach Berlin von hier ab. - Die Aufmerksamkeit, welche Se. Mas. der König Albert durch stinen persönlichen Besuch Sr. Mnj. dem Kaiser erwiesen hat, ist von demselben hoch gewürdigt worden. Im Gegensatz hierzu schreist man dem Coni. Bcrcinsbl., steht mm freilich die ans durch weg sicherer Quelle verbürgte Mittheilnng über das wenig zuvor kommende Benehmen, welches die tönigl. Preutz. Bahnvcnvallmig Sr. Mas. dem Könige von Sachsen bei seiner Reise nach Berlin bewiesen hat. Unser König verließ Dresden am 3. d.M. früh gegen 8 Uhr mittelst Extrcizugs, welcher den königl. Salonwagen, 2Schntz- wagen und die EilzuMokomotive enthielt: dieser Extrazng mit Sr. Maiestät als Passagier war der preußischen Bahnvcrwaltung ge meldet worden. nichtsdestoweniger konnte derselbe auf der prcnßiichen Strecke mir mit Pcrionenzuaschnelligkeit befördert werden, da eine Eilzngölokomotive nicht gestellt worden. Die natürliche Folge davon war, daß Se. Maj. Berlin, trotzdem er ans der fächi. Strecke mit der zulässigen Geschwindigkeit gefahren worden war, Berlin doch um eine halbe Stunde später erreichte. als er cs init ciiicm fahrplanmäßigen Schnellzuge würde erreicht haben. Daß Se. Majestät über diese ihm entgcgcngebrachte geringe Zuporlommen heit sehr unangenehm berührt war, bedarf der Erwätmung: er soll jedoch Sr. Maj. dem Kaiser von dcmBvrfalleMiillicili'.'ig gemacht und dieser an maßgebendster Stelle Befehl zur Untersuchung der Angelegenheit gegeben haben. Mit Recht ist man in Kreisen, in welchen dieser Zwischenfall bekannt geworden, darüber cbemo ent rüstet, wie in den preußischen, in welchen man der außerordentlichen Liebenswürdigkeit unseres Königs die gcbnbrcnde Anerkennung zollt. — Im großen Gcbegc fand gestern Königs. Hofjagd statt. DaS Jagdfrükstuck wurde auf dein ,.Schustert,aule" cingcnommcn. Im Ganzen wurden 201 Haien zur Strecke gebracht: von denselben erlegte Se. Maj. der König 36 Stück. Das Resultat ist für dieses Jagdrevier gegenüber früheren Jahren diesmal ein sehr ansehnliches. Die Strecke wurde wiederum der Hoiwildhandlring j»on Miinei, Johannesstraße, überlasse». — An, Freitag Abend vereinigte Ihre Exe. Frau von Mil- t i tz in ihren Raumen aui dem Gcwaiidhcinsplatz eine atiscrlciem' kleine Gesellschaft bei sich zum Thee, um die Fürstin Pantine Metternich, die Tags darauf zu ihrem Schwiegersohn nach Duz abreist, mehrere reizende kleine Chansons Vorträgen zu böreri. Accoinpagnirt wurde dieselbe von dem als Pianisten besonders in der englischen Kolonie bekannten Herrn Wittniann. dem geistvollen Uebcrietzcr in's Englische so mancher Moscr'scber LuMpicle. Im ZuhörerkreiS bemerkten wir u. A. Finanzminister v. Koenneritz und Gemahlin, Oberhosincirichall v. Koenneritz und Gemahlin. Fra» Gräfin <^c. v. Fabriee, die Kaiinnecherleir Graf v. Wallwitz und v. Globig. den österreichischen Gesandlschailsrnth von Lkoliesanp! nebst Gemahlin. Gardereiterlentnaiit Graf Wildina, Baronin v. Ucker mann, Lkgatioiisrath und Frau v. Friesen, Grat Vitzthum :c. Erst spät leerten sich die in geschmackvollster Wehe arrangirte» Salons, in denen Komtesse Olga und ihr Bruder Graf Karl v. Hohentbcil. der jetzt in Pirna bei der Kal. Amtshaupttuo inichaft als Referendar arbeitet, ihre Mittler in liebenswürdiger Weise in den Pflichten R
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