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Dresdner Nachrichten : 29.07.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-07-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187007299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18700729
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18700729
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1870
- Monat1870-07
- Tag1870-07-29
- Monat1870-07
- Jahr1870
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.07.1870
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teilen u veriirie- töll.Tbür. » I'chren rcn Herrn chaudlung zr». alscubauö- nblzaus. -r'»« atoinischeö AM tsürHcrren .» Flellags. von 2 Uhr bis 8 Ubc ds. i Ngr. iciiomnieu: dt Eebiiitz) rl, Korch- lc Wochen )eife, kobcfltzer. lübcl, nrummel »effrlnaffe ivzugcben. !hlr i» der Er st X. »««<» kanle» ge »»anKrc»»z- ckßitt. I. Lastwagen r. 2». such. 'tiglma des err» in der jummcr siebe 4. „nd 2.'». ngenebnisten »ltnisse wer ungcn-Dame Vermitte- uscbrifttn .in > « . x. i». den 8. Au oinmen und cksabrik sucht tvl^t i»«ti i» co biSheriac» hsa-eift der X. in de» den. noch in den im Innen! » <ZK»i«u «der gebeten, oynung Mi ts abzügedei«. ierstiilke I Thtr. 7>> '» Plug Nr.!« > »verdcn den een d>> netten kvr ni In» Gesicht, htcn enfferm ^ »»»!«-1»»!. Baustraße ckc, Ju- licher, t Kiffen, tei« cblt in großk» csten 4l.Fl»o- 27. sgefahr dflnstung bewähren sich nd Rockstroh'r pborsreie iil.che«, fen nicht selbst .all fanden, ein orrkäufcm Ra ratsisch kt l l. statt. steüeu ! I'o Tblr. an s»»»ta<I», eatze chcii odn <n«l> rermletbc,». ckerstr. 50 Pt <rik»go. Erscheint: Täglich srüh 7 Uhr- -userate irertcii aygenoinmen: l-l« Abends 8,Eonn- 'age bis Mittags IS Uhr: Marienstraße 13. Anzeig. j„ dies. Blatte findcneiiic erfolgreiche Verbreitung. Auslage: 19,000 Eremplare Rr. 210 Aiinfzehnter Jahrgang. Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: L'iepsch K Rcichttldt. — Verantwortlicher Nedacleur: ÄUltUS Neichardt Fösnnmektk V,«rtkIjährlich20Ng>. iei unentgelblichcrLie- «euiiig in'S Hau«. Durch die stöuigd Post vieueljähil 22> ,Ngr. lchiijelnc Ninii^llern l Ngr. Znscralenpreise: Für bell Raum einer gespaltenen Zeile: 1 Ngr. Unter „Eingesandl's die Zeile 2 Ngr. Mitredacteur: Theodor Drobisch. Dresden, 2'.». Juli. - Le. kal. Hol), der Prinz Georg ist gestern Vorijiittag -ZI ltbr imt ieinci» »illitärisck'cn Gefolge aus der Leipziger Bahn von liier abgcreist. ui» das Cominandv seiner Division ebNten. Die boven ljitcrn dev Prinzen Patten sich) v! a, überne Verabschlc gesunden, wo ü'c» (rltcr» des Printen hatten sich zur en aus dein Leipziger »Bähiibosc ein auch der Oberbürgermeister erschienen waHund vor dem »Abgänge des Zugs kein Prinzen im tzlamc» der Statt ,-crzlIcl'c AS o rte des »Abschieds nachrici. — O e s s c nt I i cbc Litzung der Stattvcrord »etc» am 27. Juli. Zu »Beginn der Siluing tbeil de» »Bor Otzende, Herr Hvtratb -Slckcrmaiiii, mit, käst Herrn Hbcrbttrgcr- mcistcr Motenl»aucr durei, de» köuigl. prcuß. Gesandte», Herr» do» Eichiiianu, ein »Antwortschreiben Lr. Majestät des Königs von »Preuße» aus die in der letzten Litznng beschlossene Adresse übermittcht worden sei «dasselbe ist bereits in der gsslrige» »Nui» »ittgdtbellts: scruer ber ichtet Ltadtv. Hrippcntorss über de» Mpiang der an Lc. Pcajesbtt den Honig von Lachsen zur Ucdcri'kschiing der Adresse abgckciidete» Dcpntatio», woriiber alcichsallo die gestrige Au»r»br Zlkittl'ciluug culi'alt. Die RcgisNautc ^ntbalt mchrerc Oo„„iluuirate ocS Ltadtratbo, i» kcnen zur Vorirabmc do» Aruwablcn au Llelic der Gnde die >co Jabreo auoscheidcnLeu sliiii Ttadträtbe aui Zeii und meb- ^ccer Mitglieder der RcchmuigStcputatiou auigesortert wird. ?>c rliegruattvcntwüric zur AuSslrbrrmg der ixH'lbtbcilung der Ltadtcortnung und über die H.uarticrlcistrmgt» sind znrirckgc starbt worden, um nocb einige zurürkgcdiicdcne Bedenken zu er ledigen. In einem weiteren Eomiirimieat tbeilt der Ltadtratb eine Mrordnung des kbnigl. Bkinistcriums des Innern mit, wonach die Bitte der städtischen Hollegien, nach Herstellung einer Fabrvcrbindluig zwischen der Rampe- s.bcn und Plllnitzcr Ltrasze a» Stelle des jetzigen Ata- remikwcgcö auch ferner eine» Durchgang durch den bota nischen Garten zu belassen, abgeschlagen worden ist. Das Holle giruir saht bei dieser Mittbeilurig Bcrubiginrg. Anbere Corn- nrunicate betreffen die Bestreitung der Hriegsci»guarticru»ao. losten, znrd cö ivlrd darüber noch im Larrie der Sitzung Bericht erstattet. Bor Eintritt in bic Tagesordnung schlagt der Bor- sil-Stike vor, den trüber gesagten, unter den jetzigen Verhältnissen aber nicht »rcbr zeitgemäße» Beschluß, die Sitzungen wäbrcnd teS Monats August auSfallen zu lassen, wieder ausznbcben, und kao Collegium stimmt dem obnc Debatte rrnd einstimmig bei. Die Inbaber von Masscnguartiercn erhalten gegcnidärtig eine Vergütung von 2 Agr. im Sommer, und 2' 2 Ngr. im Winter rro Tag und Kops; mehrere derselben babenjedoch um eine Crböb- urrg dieser Summe um 5 Pf. ersucht, weil sie mit der jetzige» Vcr- aätuug nicht autzkommcn kbnutcn. Dic CingnartielungSbebörte mitte zuerst vorgcschlagcn, im Sommer I, im Winter :«P'. zu- -r,legen; da aber die Masscnguarticr-Inbabcr ans ihrer Forderung bestanden, so bat auch die Cinguarticrungsbeborde ebenso wie der Skattratb dieselbe stir billig beiundcn, und auch das Collegium willigt aus Vorschlag seiner Deputation in tie Crbbbniig, doch soll dieselbe erst vom 1. Juli d. I. ab in Krast treten, nicht, wie die Petenten wollen, von Anfang an. — Dcr Versorgbauö- mjpector Herr «üß ist gcnbtbigt, eine vicrwbchentUche Cur in Teplitz zu gebrauchen und bat um einen Curkostenbcitrag ge beten. Der Stattratb ist gewillt, ibin einen soläzen von 5,0 Zbalcrii zu acwäbren; ebenso macht sieb für seine Stcllvcrtrc- ;ung ei» Aufwand vo» 10 Thalcrn »btbig. Trotzdem, daß tie bereinigten Deputationen die Bewilligung tcö CurkostcnbcitragS acgc» z«vci Stimmen und die der Stcllvcrtretungskostcn nur imt 8 gegen 7 Stimmen empfehlen, beschließt daö Collegium doch einstimmig die Bewilligung. — In einem längeren, auf der Tribüne jedoch vollständig unverständlichen Vorträge be richtet Stattv. Ist. Martini über die Verlegung dev Prebliscr Handgrabcnö. Sein Schlußantrag: das Collegium «volle seine Zustimmung dazu geben, daß der ü-tadtrath zur AnSfübrung dev Mank'schc» Proicctö viaBlasewitz die gesetzliche» Nccbtsbergün niguiigeii in Anspruch «ichme und davon Gebrauch mache, sallö nichtnochcinegatlichcVercinbarunginitdenGrnndstüstsbesiber» zu Stande kommen sollte, — wird angenoininc». — Nactidcm zu verschiedenen Rechnungen die Iustifieation ausgesprochen wor den ist, zu zwei andere» jedoch die dagegen von der Deputation gezogene» Erinnerungen genehmigt worden sind, berichtet Ltadtv. Grüner über die in Betreff der Beschwerde dcS Ltatt- verordnctcncollcgiuiiiS über tie städtische Finanzverwaltnng »cucrdingö Angegangenen Vorlagen. Die Kreisdircrtioii batte Herrn Ncgierungsrath Sperber mit der Prüfung der Beschwerte beauftragt und dieser spricht sich in einer sechs Bogen starken Broschüre im Allgemeine» zu Gunsten der vom Collegium er botenen Beschwerte» auö. Der Stattratb seinerseits bat dein Collegium gegenüber seine Bereitwilligkeit erklärt, diese Ange legenheit obnc Intervention der Regicrungsbcbdrtc durch eine gemischte Deputation ausgleicben zu lassen, und wen» stbo» Herr Stattratb Tcuchcrt in einer von ibm veröffentlichten Broschüre eine dem Collegium feindliche Haltung beobachtet, so ist doch der Referent und mit ibin die Fiaanztepntation der Ansicht, daß diese Broschüre, die wenig Sachkenntnis! tocumcii- t>rc und io schicse Ansichten enthalte, daß erglanbc, die Zeit des Collegiums sei viel zu wcrtbvoll, als daß er eö mit der Widerlegung der überdies! liiibcruscn abgegebenen Ansichten er müden solle, das Collegium nicht abbalte» solle, den Vorschlag deö «tadtrathS aiizuncbnien. Da die Voraussetzung jedenfalls gegründet sei, daß daö Rathscollcgium der Schrilt des Herr» Ltadtratb Teuchert gänzlich fern siebe, da die jetzigen Zeitver- bältnisse eine beschleunigte Zurücknabme der Bexvwerde wün- sch«»swcrth maclxm und auch nicht zu verkennen sei, daß in der städtischen Finaiizverwaltung neuerdings ein Umschwung zum Bessern cingetreten sei, so empfiehlt die Deputation, drei Mit glieder !n die nicdcrzusctzcnde gemischte Deputation abzuordnen, ei» Vorschlag, der eiiistlinmlge Annabine findet, nachdem noch der Vorsitzende cln an ihn gerichtetes Schreiben des Herrn Re- giernngörnth Sperber mitgetbeilt bat, worin derselbe erklärt, daß er der Veröffentlichung der Tcuchcrtstbcn Broschüre und einer vom Herrn Bürgern,elfter 1),-. Hertel initgctbeiltc» „Ucbcr- sicht über die zur Vcrwerthung gelangten Obligationen der dritten Anleihe der Stadt Dresden und die davon bestrittenen Ausgaben" gänzlich fern stcbe, daß er nicht einmal vom Inhalt derselben Kcnntniß habe, a» der Richtigkeit dessen aber, was er in seinem Berichte gesagt stabe, so lange sesthalte, bis ibm »ach-- gewiesen worden sei, daß er sich geirrt habe. — Der Borichlag des Stattratbö, die zum Durchbruch der Rampesche» nach der Pillnitzer Straße »och bewilligten 2400 Tblr. aut Pos. 44 des ticSiäbngeil Hauohaitplaiis zu »elmie», wird gencbinlgt, ebenso der mit bei» FiSknS wegen des von demselben abgetretene» Areals abgeschlossene Kaufvertrag; dagegen wird der Antrag oeo Stattratbö, zur Beschaffung der für die Kriegoeiiiguartic- rn»g crsorterlichcn Mittel die Fricdenseinauarticrungökasse, die grösstcntbeils aus den von den Ansässige» gezahlten Acguiva icntcn bcstebt, zu verwenden. abgelcbnt, weil dieses Geld zum Sttbstaiitialvcrinögen gehöre, und der Ltadtratb zur Deckung der Koste» aus Pos. 4:< deö Hauohaitplaiis verwiesen. — Es ist Gelegenheit gegeben, die Krlunincgasse in der Fricdrichstatt gerade zu tegcn und dabei ei» Areal von 4!«» Onadralcilc» für die Coininun zu gewinnen, daö an den Fiskuö für den Preis von ID- Tblr. pro O.uadratclle veräußert werden soll. Die Deputation beantragt Gcncbinigung und daö Collegium crthciit dieselbe, nachdem ltadtv. Vcbiiiann „ntcr Heiterkeit der Ber- saininluug daraus autinerksam gemacht bat, daß es sich cmpieblc, nackt Gcratelrguiig der Straße den dkaiucn dertclbcn zu ändern. — tllachdem noch die Etatisirung der Botenstclie bei dcr Schul- crpcditio» nach dem Vorschläge der Finanzdepntatio» ge»cl»»igl worden ist und das Collegium seine Zustimmung dazu gegeben bat, daß der Cingnartienliigobebörtc eine freie Gebabrung mit der zu Kriegszwecken auogesetzten Lumme von 20,000 Tblr. gestattet werte» solle, folgen noch einige Vorträge der Petitiontz- und Wablteputatio», worauf die Sitzung geschlossen wird. — Gew erbeverein. (Schluß.) In einem größere» Vorträge sprach Vorstand Walter „über die jetzige Vage deö GcwerbslaudcS und über die Mittel, dem Wucher mit deutsche» Kassenscheine» zu begegnen. Bei Beginn eines Krieges rufen ängstliche Gcmütber eine außerordentlich störende Calamität dadurch bcrvor, daß sic daö Geld zurückbalten, selbst wenn slc zu zablen verpflichtet sind, Papiergeld schleunigsteuS in klin gende Münze umzutauschen suchen, die Annahme von Kassen scheinen verweigern, ausgegebene Bestellungen zurücknchmcn, begonnene »Arbeiten einstellen lassen re., überhaupt den Ver hältnissen mit Mißtrauen entgegen kommen und erst abwarten wollen, wie die Dinge sich gestalten. Gewöhnlich tritt jedoch nach dem ersten Schreck bald wieder Ruhe ein und das Vertrauen befestigt sich wieder. In solchen Zeiten ist eö Pflicht jedes Ein zelne», die Furcht vor Ereignissen, die noch gar nicht statt gefunden habe», zu banne» und durch rubigeö, überlegtes, ver trauensvolles Verhalten aus Andere beruhigend zu wirken; Gott verläßt ja keinen Deutschen. Der Gcwcrbevcrcin hatte beabsichtigt, eine AuswcchSlungscasse für außersächsischeS Pa piergeld cinznrichten: er unterläßt es aber nun, nachdem die Corporation der Kauimannschast aus Antrag der Handels und Gewerbckamiilcr in tankenvwcrtber Weise ein solches Institut geschaffen bat. Scho» die Möglichkeit, für seine Scheine an deres Geld zu erbaltcu, ist beruhigend. 1800 sind bei einer gleichen Casse in Dresden nur 20—20,000 Thlr. umgcwcchscit worden. Waö war daö bei der große» Summe der bicr vor- baiidencu Cassenscheine! Verdammt wird daö Verhalten Derer, die in Habsucht bie herrschende Vcrlcgciibcit ausnutzcn und tie ungerechtfertigte »Augst, um dabei zu profltiren, »ocb erhöben wollen. Wenn Jeder erklärt, daß er auch tie außcrsächsischcn Casscnanweistinge» für voll nimmt, dann bört die Furcht so gleich au«, »stiele Firme» baben bierin bereits gutes »Beispiel gegeben, miter ibncn auch die Gcwcrbcbaiik Frobncr u. Co., die, wie schon 1806, bei Zahlungen alle Scheine sür voll neh me». was besonders den kleinen Gcwerbtrcibcndcn, die mit jener »Bank zu tbun haben, erwünscht ist. — Der Handels- und Gewerbcka»imcr und der Corporation derKaustiiaiiiischast wird für ibr Vorgehen zur Abbilse und »Beruhigung der Dank des Geiverbeperciiio ausgesprochen. — Ist-. Rcntzsch berichtet: »Aus de» Antrag der H.-u. G.-Kaini»cr. zur Errichtung einer Dar- lcbnöcassc, wie 1800, ' s Million aus Staatsmsttcln sti gewähre», bat daö Ministerium geantwortet, daß es nicht vermöge, eine solche Summe sofort zu beschaffen, weil tie »Bewilligung der Stände fehle, eö sei aber von« Reichstage die »Ausgabe von 20Millionen Darlcbnokasscnscheine» beschlossen worden und von hier sei Hilfe zu erwarte». 1800 bat tie Darlcbnokassc außer ordentlichen Sogen geschafft, und zwar weniger durch die auö- gclicbcncu Lummen selbst, alö vieiuwbr dadurch, daß die Vcute sabcn, daß Geld zu baden war. Tic H.- und G. Kamnler bat ein erneutes Gesuch in dieser Angelegenheit an s Ministerium gerichtet und der Geiverbevercin beschließt, sich demselben an- znschltcßcii, damit die Lache deschicimicst werke. — Ein weiterer »Beichlusi gebt dabin, die »Namen der Mitglieder, welche deutsche Kassenscheine aller »Art obnc »Agio als Zahlung amicbmc» wol len, durch Plakat bekannt zu mache». — Hierauf ergreift Vor stand Walter nochmals das Wort. Er gedenkt zunächst der vielen beitenden Vereine, welche den durchziehenden Truppen Ercniickunge». de» Verwundeten Hille, den zurückgclasscncn Frauen und Kindern unserer braven Truppen Unterstützungen gewähren wollen, findet dies aber noch »icht ausreichend »nt anobaltcnd genug. Der kleine »Wohlstand, den sich mancher der ansziebentcn Reservisten erworben, daö Geschäft, waö er ge gründet, werte durch den Krieg zerstört und cs sei >800 viel fach vorgckoinmcn, daß die Familie, von wrem Ernährer fern, gcnötbigt gewesen sei, selbst tao Hamtwerkszeug zu verkaufen. Wir hätten alle dem lieben Vatcrlandc jetzt schwere Opfer zu bringen, daö größte aber sei die persönlicheGegcinr'art vordem Feinde, das Cinstehcn sür unsere heilige Sack)c mit »Blut und Veden. Damit nun Diejenigen, welche unser» Herd. unser» »Wohlstand. unsere Freiheit zu vertbcitigcii, binauözogcn. bei ihrer Rückkehr nicht bloö tie 4 leeren Wände wictcrfliitc», sondern ibrc» »Berus wieder treiben können, sei co nötbig, Mittel zu schaffen, den Wicdcrkcbrcnten ibrcn Erwerb, ibrc Eristcnz zu sicher». Redner schlägt deshalb vor, jedes Gewerbe- vcreinömitglicd auszusordern, sich sür diese» Zweck zu einen» wöchentliche» »Beitrage von 1 Ngr. zu verpflichten lind eöwird dieser Antrag einstimmig angcnoinmcn. Die Mitglieder Ist-. Rcntzsch, Kaufmann »Br. Richter, Schubmachermstr. Gcbrmann u. »A. betonen de» »wraUschcn Wert!» eines solchen Unlcrnch' mens, dringen ans sofortiges Ansangmache» und veranlassen Freitag, Sen 2S. Juli 1870. den »Beschluß, «äiiuntiiche deutsche Gcwcrbcvcrciiie zu gleichem Vorgehen auszusortcr» und tie ZcituiigSretaktioiic» zu ersuche!!, aus diese Saminliuigc» bii>zuwc>sc>l, — Die vom biestgen Ratbc dein Ltadtratb Hcucher übe: tragcuc Direction des KraiikcnbauscS und der städtischen Hoi'n tälcr ist bloö eine zeitweilige, da der cigcrmiche Zßbes die. ier »Am'iaite», Herr Stattratb Hcmpcl, jetzt mit dem Eingua: ticrungSwesc» vollauf beschäftigt ist. Die übrigen »Amtögeschäite des Vetzterc» hat einstweilen Herr Stadtrntb Ist-. Stübcl über nommen. — Der so tbälige internationale Hilfsvercin bedarf nicht bloö sür seine Wirksamkeit des baarcn Geldes, sondern auch der Naturalien und ganz desoutels bat tie Krankenpflege stär kende »'Nittel nötbig. In »Bezug aui »Beschaffung der letzteren bat der Verein gestern ein scbr wcrtbpollco und piaetistveS Ge schenk erhalten, das gewiß willkommen «ein wird und »Nach ahmung verdient. Dcr Cbci der hiesigen Vcib unk Credit-»An- stait, Herr Ernst Lchausuß bat dem gcuamstcii Verein drei Tausend Flasche» divcric, namentlich röthc Weine gratis zur Verfügung gestellt, tie natürlich mit großem Danke aeccptirt worden sind. Für Vazarctbe, wie für die momentane Krankcu- pslcgc aui dem Schlachtfelde selbst ist daö ci» scbr willkommncS Obicct. — Wie groß der WebltbäliglcitSsi»» de: Dresdner ist, be weist vo» Neuem die von Herru Merker veranstaltete Pfennig» sainmluug. Die Pfennige sind vorläufig kaum zu zählen, n r Gewicht beträgt über 2 Ccntncr. — Krieger, welche den Feldzug »ach Schleswig - Holstein und i» Böhmen mitgcmacht lVwcii, sprachen neulich gegen jün gere Kameraden die wohlwollende Warnung auS, Schlüssel» Zuscl'lagSmesscr, stählerne Geldbörsen n. s. >0. zur Zeit tcö Ge fechts in den Hosentaschen zu tragen. Hierdurch sind ganz ent setzliche Verwundungen bewirkt worden. — Im Iabre 180«, machte sich ein großer Mangel an Ghpö in den Vazarctbcn geltend. Manche Vazaretbe konnten nur über so viel Piund Gbps pelillgen, als sic Ccntncr gebrauchten. Da voraussichtlich auch ticßmai große Ouantitäten Gvpscö zu teil Verbänden gebraucht werten, so machen wir aus diesen »Artikel aufmerksam. — Keiner unserer Soldaten rückt iuö Feld, ohne in seinem Tornister Cbarpie, Rollen-Leinwand und Verbandstückc zu tra gen. Die Truppen werden in dem Gebrauch dieser Dinge zu einem ersten Verbände unterrichtet. — Wer eine Idee von dein großartigen llmiangc bat. den seit 14 Tage» das Transportwesen auj de» Eisenbahnen ge wonnen, der wird sich nicht wundern, wenn tie Kunde von cinzelneil unglücklichen Zusammenstöße» der Züge zu unS ge langt. So hören wir bon einem solchen llnglückssali, der vor gestern Nachmittag bei der Station Wallbauscn aut der Halkr- Nordbauscr Bahn «zwischen Saiigcrbausc» und Roßla) passirt ist. Dort stieß eine Vocomotive, welche leere Güterwagen lübrte. aus einen Militärzug, an dessen Spitze zwei der schwersten Vecomotikc» sich öc'ankcn -, der Zusammenstoß soll gewaltig ge wesen sein und alle drei Maschinen total unbrauchbar gemacht haben; 2 Voeomotipsübrcr und 7 Osflcierc und Gemeine sollen gctödtet, und 20—20 Soldaten schwer verwundet worden sein. Gestern früh wurden von Halle aus8»Acrztc nachdem Unglücks- ortc gesandt. Ai» nämlichen Tage wurden in kein Tunnel bc! Ober - Röblingen iccho Militairpscrtc, die in einer niedrigen Vowrv standen, wild, rissen sich lob »nd sprangen hinaus; zwei von ibncn wurde» tokt, tie andern vier so schwer vcrwnndct hceauogeschafst, daß sie ditiisiunbrauchbar waren. Glücklicher war ein junges »usthigcs Roß, das aus der Strecke zwischen Frauksurt und EasscI, während der Zug im Gang war, sich bäumte, binauosprang und unversehrt weiter lie!. I» dcr Näbe hielten Husaren, die co ausfingcn und ganz unverletzt zurück brachten. — Eine traurige Episode spielte sich an, Mittwoch »Abend gegen 8Ubr in und an der Elbe, und zwar an der alten Brücke ab. Ein Pionnicr, der frühere Droschkenkutscher Richter, un- vcrhcirathct und von Gcmüth stetö sehr erregbar, batte sich in Spirituosen angeheitert, auf der Fiscbcrgasse aber unangenehm benommen, daß er an ticIuliluIt gesetzt wurde. Leiter gcrictb er aus dem Ncumarkt mit einem dabcrkoinmcndcn Oiflcicr in Collisio», so daß seine Verhaftung erfolgen mußte. Schon aus diesen» ersten Gange nach der »Altstädtcr Hauptwache versuchte er zu entspringen, wurde aber wieder cingcboit. Von der Haupt- wache sollte er um die obengenannte Abendstunde mittels drei armirtcn Grenadieren in tao sür solche Fälle geeignete Arrcsl- bauS nach »Neustadt gebracht werde». »Alö die Eöcortc bis etwa aus de» dritten »Brückenpfeiler gekommen war, befestigte der »Arrcstat den Sturmriemen scme» Militastmützc unter dem Kinn und gab das Verlange» kund, aus daö Trottoir zu gehe», ta cö sieb auf dem Fahrdamm schleckst lauie. (kr wartete kiese Er laubnis« nickst c»st ad, sondern sprang auf daö Trottoir und dann sofort über das Eisengeläntcr in den Strom. Der eine Soldat, der ihn noch am Arme faßte, konnte tie Last nicht erhalten. Der Springer verschwand >n Folge der Höhe dcS Sprunges sofort in der Ticic dcr Elde, kan» aber, alö vorzüglicher Schwan »»er, wieder empor und ruderte nach allen Regeln der Schwimm kunst in voller Uniform durch die Brücke, bekämpfte den dort mächtigen Strom mit kräftigen» Nuterschlag und schwamm bei Helbig o an s Land, »vo er von seinen Transporteuren natür lich wieder cinpiangen und etwas fester gehalten »vurdc. Er war nicht im Geringsten ermüdet, im Gcgcnthcil. daö plötzliche küble Bad batte seinen Rausch wcggcwaschcn. Nachdem sich die Patroulle von der Hauptwache aus noch verstärkt, tranöportirte man ihn wieder tabi» zurück, nachten» er bei Hclbig'ö noch ge äußert, er springe doch wieder in'S Wasser. Ictcnfallö dürfte aber auch die Liebe zun» Lebe», wie beim ersten Selbstmord versuch, aus's Neue erwachen und ib»» als Steuerruder nach kein User diene. ES läßt sich denken, daß diese Episode, die ohnehin jetzt so belebte »Brücke »och mehr bevölkerte. Richter »vurdc erst in der »'lacht »ach Neustadt tranoportirt. — »Am Mittwoch gegen »Abend bat sieb in» Ostragchcge gleich an, Hauptwcgc ein »mbekaiintcr ältlicher Man» durch cinci» Schuß in den Mund, der daö Gesicht zerrissen und un kenntlich gcmack't bade, entleibt. Der Kleidung nach scheint der Mau» vom Lande oder auS ciiier 'leine» Statt zu sein.
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