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Dresdner Nachrichten : 16.01.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-01-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186701163
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18670116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18670116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1867
- Monat1867-01
- Tag1867-01-16
- Monat1867-01
- Jahr1867
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.01.1867
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dieselbe« j-tzt auch Pelz« auf« K»rn nrhvmej und dabei 'ihr " «nvwnUich auf llessn« Ächten, wi, ei» a« Montag «» de« «orsaal einer hiesigen Wohnung Verschwundener, ^ktnRbeqegener Hernnprlz mit schwane« Kutter, Nerzttagen «ch »ufschläam beweist. >. — H^Abend 7 Uhr hält Herr Ue Wehl seinen ersten Barlrag über „die deuische Lyrik seit Göthe und Schiller bi« auf di« Liederdichter unserer Ta,«". Diese Separat »orttäae de« wissenschaftlichen öyclu» finden im Salon Walpurgitstraße Nr. 13 Katt. (Siehe da« Inserat) — Al« gestern Bormittag auf der Ammonstraß« ein Fahrgast in eine Droschke einstieg, ginge« die vorgespannten beiden Pferde mit derselben plötzlich durch und nahmen ihren Weg »»nächst nach dem Poflplatz. Hier fuhr die Droschke an einen dortigen Prellstein mit solcher Gewalt an, daß sie zwischen diese« und der anstoßenden Laterne hängen blieb. Dabei brach di« Deichsel vom Wagen ab, und mit dieser liefen die Pferd« bi« an den Taschenberg, wo es endlich gelang, sie auszufangen. Der ganze Vorfall hat kein weitere- Unglück hrrbeigeführt. — — Der hiesige LolkSverein hat in einer vorgestern Abend pattgefundenen, sehr schwach besuchten Versammlung die Can- didatur de« Prof. Wigard für Altstadt aufrecht erhalten. — — In Lautke brannte am 12. d. M. früh da« Wohn haus de» Tagarbeiter« Schneider nieder. Drei Gänse kamen im Feuer um; auch konnte wegen dem schnellen Umsichgreifen de« Feuer« nur wenig von dem nicht versichert gewesene. Mobiliar gerettet werden. — Oeffentliche Gerichtssitzung am 15. Januar. Johanne Christiane Stange wird au« der Hast vorgeführt. Da sie noch nie bestraft ist, so tritt sie schüchtern in den Saal. Trotz ihrer 23 Jahre ist sie so klein, daß sie kaum über die Anklagebank weasehen kann. Ganz ländlich gekleidet, kennzeichnet pe sich sofort al« Dienstmagd. Es liegt Liebstahlsverdacht vor «nd zwar in bedeutender Höh«. Unter den vier anwesenden Zeugen befindet sich ihre eigene Mutter, außerdem die verletzten Eheleute und ein Ochsenjunge au- Berbisdorf. Die Angeschul- digte diente als Magd bei dem Gutsbesitzer Schütze in Berbis dorf und hatte 20 Thaler jährlichen Lohn, außerdem erhielt sie noch Leinwand und Schürzen. Der Verdacht de« Diebstahl« kam daher, «eil sie in der letzten Zeit, ohne ihr Sparkassen buch anzugreifen, viel auffallende Ausgaben gemacht. Zuerst wird ihr vcrgeworfm, daß in der Nacht vsm 3. zum 4. N», »ember dem Gutsbesitzer Schütze au« dem Keller dir Summe von 54 Thaler durch sie gestohlen worden sein soll. Sie weiß davon nichts. Schütze hatte in dem Keller ein Faß stehen und in dst"-m Faste steckte eine Blechbüchse, in welcher sich da« Geld oefand. Der Keller war verschlossen. In ihm hatte die Ar.gellagte oft zu thun, namentlich am Vorabende des 3. No vember, wo sie Z*.raut herauf zu holen hatte. Am 4. Nov.m- ber früh Haus- und Kellerthüre offen, außerdem fandm pch an dem Loche, durch welchen da» Licht in den Keller dringt und welches 2j Ellen über dem Erdboden liegt, Abdrücke von lSchemelfüßen,'welche anzeigen, daß Derjenige, der durch das Lech in den Keller wollte, jedenfalls zu klem gewesen, um die 81 Ellen hohe Oeffnun, zu erreichen. Im Hofe selbst liegt »in Hund an der Kette, der nach Aussage Aller, sehr wachsam sein, aber an jenem Abende nicht gemuckst haben soll, wa« allerdings auf einen HauSdieb schließen läßt. Als man bei der Stange Haussuchung hielt, fand man unter ihren Sachen b baare harte Thaler. Das gibt sie Silles zu, ebenso, daß sie zu Mi chaeli« ebenfalls 5 Thaler „derjahrmarktet". Sie meint, das sei ihr rechtlich verdientes Geld, es sei zurückgclegtes Lohn seit 8 Jahren. Befragt, ob sie von ihrer Mutter , oder von Ver wandten irgendwie und wo Geltes erhalten, sagt sie: „Nein, sch habe Niemanden, nicht einmal einen Geliebten!" Der Vor sitzende liest, nachdem ein Geständniß von der Stange nicht zu erlangen ist, da« Bchchtigungiprotocoll des Schütze'schen Keller lochs« vor. Nach Lage der Sache findet es der Gerichtshof nicht für nöthig, dis nunmehr abgehörten Zeugen zu vereiden. Herr Staatranwalt Held sagt: „Nun meine Herren Richter, ba habe ich schon plaidirt!" Er glaubt, daß sowie die Staats anwaltschaft, auch der Gerichtshof heute die Freisprechung der angeblich Angeschuldigten publiziren werde. Herr Advocat Schröder motivirte diese erwünschte Freisprechung noch näher und beantragte sie schließlich. Es erfolgte die Freisprechung der unverehelichten Stange. — Angekündigte Gerichtsverhandlungen. Mor ge» den 17., 9 Uhr Vormittags, wiocr Lael Ernst Naumann uus Spittel, «egen Diebstahls; Vorsitzender Gerichts«. Einert. — Tagesordnung der 23. öffentlichen Sitzung der Zweiten Kammer Mittwoch den 16. Januar 1867, Vormittags 10 Uhr: Begründung von 1) Interpellationen der Herren Abg. Ploß, Schreck, Secr. Schenk, Abz Ostwalt, Eisenbahnunglücks- fälle betr., de« Herrn Abg Knechte!, Chausseegelder - Erhebung betr., de« Herrn Abg. Fahnauer, die Verzögerung der Land tagswahl im siebenten bäuerlichen Wahlbezirk betr , und nach Befinden Erklärung darauf Seiten der Herren Regierungs-^om- wiffarien. 2) Bericht der zweiten Deputation über das Kgl. Decret, den Gesetzentwurf wegen Vergütung der Kriegslasten und Schäden betr. Tagergeschichte. Oesterreich Die Befestigung der Hauptstadt ist nicht blo« beschlossen, sondern auch schon, und zwar auf beiden Donau Ufern, in der Durchführung begriffen. Die Defestigungslinie «uf dem linken Donau-Ufer folgt den Anlegen, welche bereits zur Zeit der JnvasionSgefahr in Ausführung kamen; die da mal« zum Theil nur nothdürftig aufgeführten Werke werden nun, je nach ihrer Wichtigkeit, permanent und halb permanent gebaut. Auf dem rechten Donau-User soll die Befestigung, wie man hört, die Punkte Schwechat, Hrmberg, Rothneusiedl, k. k. Thiergarten u. s. w. berühren Die Vorarbeiten, namentlich die Nivelirungcn de« Terrain», haben daselbst bereits begonnen. Die Besesttgungtbaudircction, welche zu diesem Zwecke in Wim ausgestellt wurde, besteht au« einem höher« StabSosficier und acht Officieren de« Geniecorps. „Fr I." nachstehend, Lhatsachrn «ttgetheilt: Di, Zahl der zur Svntroleveisammlung berufene« Landwehrmänne, betnrg etwa 1000; von dies« wollt« die überwiegend« Mehrzahl («00 di« 800) dm Sid nicht leisten; etwa 200 waren bereit, zu schwv- nn. Die Beeidig«vg sollte auf freie« Felde vorgenommen werden, worauf dackst die Weigerung erfolgt« und die Unruhm begannen. Zunächst entstanden zwischen dm Tide«Verweigerern und dm Gefügigen parlamentarisch« Wortkämpfe, di« dann bi« zu THLtlichkeitm au«arteten, welche zu schlicht« Militär von Frankfurt aufgebotm wurde. Vorgestern Nacht» soll« in d« betreffenden Ortschaften (von Bockenhei« wissen wir e« bestimmt) die Betheiligten aufgrgriffen und nach Hanau gebracht worden sein, woselbst sie nach amtlicher Vernehmung vor dem Auditeur theilweise wieder entlassen wurden. — Köln, 13. Januar Heute ereignet« sich auf der Gürtelbahn der rheinischen Eisen bahn an der Stelle, wo die Bahn dm Weg nach Nippe« durch schneidet, ein Eisenbahnunglück, bei welchem die Verwüstung größer war, wie wir sie bei dergleichen Fällen je schauten. Die Zertrümmerung, welche das letzte Unglück im Central-Güter- bahnhofe zur Folge hatte, war ein Kinderspiel gegen die heutige. Die leeren Waggons und die mit Gütern beladenen warm bei der Katastrophe so in einander gefahren (ein Waggon stand auf der Locomotioe). daß sie durch Menschenkraft nicht von einander getrennt werden konnten. Man spannte in entgegengesetzter Richtung Locomotivm an die verschiedenen Waggon«, dieselben auseinander zu ziehen, aber Ketten mit fingerdick« Gliedern sprangen wie Glas von einander, ohne daß die Waggon« auch nur von der Stelle kämm. Leider sind der Maschinist, der Rangirer und ein Gütrrbegleiter todt geblieben und der Heizer wird auch schon verschieden sein, kommt jedenfalls nicht mehr auf. Wenn der Zug ein Personenzug gewesen, dann würden schwerlich viel« Passagiere mit dem Leben davongekommm sein. Ueber die Ursache zu diesem Unglück ist, wiewohl wir an Ort und Stelle warm, nicht «ehr zu ermitteln, al« daß die Loco- «otive entgleiste. Die rheinische Eisenbahn hat in der letzten Zeit viel P-chl Baron v. Loe, welcher bei dem vorigen Un glück beide Beine brach, fordert eine Entschädigung von 70,000 Thttn. und ein Bürgermeister, welcher ein Bein brach, 30,000 Thlr. von dieser Bahn. Berlin, Dienstag, 15. Januar. Mittag«. In de* heu tigen Sitzung de» Abgeordnetenhauses beantwortete der Justiz- minister Traf zur Lippe eine Interpellation de« Abg. Twestm betreff« des nach der Festung Minden tranSportnten Kauf manns Sonntag aus Hannover dahin: Letzterer sei die Seele der dortig« Agitation. Die gerichtliche 1' Versuchung sei übrigen« gegen denselben ei geleitet. Die Regierung werde auch ferner hin für Ausnahmezustände Ausnahmemaßregeln anwenden und werde es bedauern, wenn solche Interpellationen die Agitation nährten lDr. I.) Rußland. Die „Moskauer Zeitung" recapitulirt dm Gang der Ereignisse in Polen seit 1815, wobei sie zu dem Schluffe kommt, daß die wohlwollendsten Absichten der russi schen Regierung an der hartnäckigen systematischen Opposition der Polen scheiterten, die dem Kaiser endlich die Ueberzeugung ausdrängte, daß nur eine spezifisch russische Regierung eine voll- ständige Umänderung des bisher befolgten Systems der Unter drückung der niederen VolkSklaffe durch eine geringe Anzahl Adliger und durch den ClevuS ein Ziel setzen konnte. Das transatlantische Wettrennen. Wohl selten hat ein siegreicher Wettrenner bei Sport» männern einen so lebhaften Enthusiasmus erregt, wie die Macht „Henriette", welche am 35. December Nachmittag um 4 Uhr, nach einer Fahrt von 13 Tazm 22 Stunden 45 Minuten dm Raum zwischen New Morl und London zurückgelegt hat. Sir hatte die Wettfahrt, welche bekanntlich in New-Mork von drei amerikanischen Machteigenthümern veranstaltet wurde, gemein schaftlich mit den beiden Machten , Vesta" und „Flretwing" am 11. December Nachmittag um 1 Uhr begonnen. Alle drei hatten so ziemlich gleiche Chancen; ihre Tragfähigkeit war we nig verschieden und betrug bei der „Henriette" 205, bei der „Vesta" 201 und beim „Fleetwinz" 212 Tonnen (1 Tonne — 20 Centner); alle drei waren aufs Vollständigste und Sorgfältigste ausgerüstet und wurden von den tüchtigsten See- offt ieren geführt. An Bcrd der drei Machten befanden sich außer den angesehensten Gästen und Prssagie en, welche ander Fahrt theilzunehmen wünschten, die bewährtesten amerikanischen Machtmänncr als Preisrichter. Am 11. December Vormittag um 11 Uhr wurden die drei Machten im New-Uorker Hafen in - Schlepptau genommen und von unzähligen Dampfern, Propellern, Dachten und Lootsen-Booten unter fortwährenden Beifallsbezeigungen begleitet, nach den ihnen angewiesenen St a- tionsplätzen gebracht, von wo sie gleichzeitig auslaufen sollten. Sämmtliche im Hafen ankernde Schiffe flaggten; am Ufer wie auf den Docks standen viele tausend Zuschauer, um den vor- überziehmden Rennern ihr Lebewohl zuzurufm, und eine wahre Flotte von Booten ruderte von allen Seiten herbei, um sich an dem Anblicke der Dachten zu ergötzen; Salutschüsse und dar Aushisssn des Sternenbanners auf den Forts zeugten für den regen Antheil, den man in allen Kreisen an der bevorstehenden Wettfahrt nahm. Schlag 1 Uhr wurde da« Zeichen zum Be- ginne de« Wettlauf» gegeben. Die Schlepptaue fielen, di> Segel wurden gehißt; der „Flretwing", welcher die nördlichste Stel lung eingenommen hatte, wurde zuerst vom Wind« ersaßt und tanzte lustig über die Wellen dahin; dis „Vesta" folgte dicht hinter ihm. Die „Henriette", dir näher der Kiste lag, hatte entschieden den ungünstigsten Standpunkt; sie nahm jedoch so gleich ihren Anlauf, al« sie sich vom Lande entfernt hatte. Die Schlepper und Steamer« folgten in langer Reihe den Machten und gewährten den malerischesten Anblick, der jemals in einem Hosen geboten worden war, und während da« Wrack der „Scotland" gleichsam als WarnungSzeichm für die Gesah. ren dastand, denen die drei Nenner entgezeneiltm, erinnert- die Melodie de« Xalck I.»vx 871,0, welche von dm Dampfern zu ihnm hinübertönte, an die vielen Freunde, deren Segenswünsche sie auf ihrer Fahrt begleiteten. Plötzlich schlug da« bisher Hren Laus, Ue «an «ns haß« v«, Um 3tz Uh, war kein Land Vicht, und al« di« Vonne sich zn« Untergang« neigt«, keh de* Schleppe», »elche» die „Vesta" dl« dahin daaleitet ' unter de» Hurrahrufe de» Nachtmannschaft nach Ne« , zurück. Jeder Kapitäa schlug nun ein« besondere Richtung ein; Der „Flretwing" fuhr nordwärts, di« „Henriette" hiett dt» europäisch, Aahrlini« ei», dl, „Vesta" »erfohgt, entschiede« den nördliche« Leg. Während der Stacht hatten di« Machten sich so sehr von einander entfernt, daß sie nun ihre Spuren völlig verloren und sich erst in Lowe« wiedersahea. Da« Logbuch ent hält ein« sehr au»füh«lichi Schilderung der Erlebnisse während der Reise der „Henriette"; wir müssen un« jedoch auf da» Wesentlichst« beschränken. Die erste Rächt war durch Gesang und Unterhaltung in der Kabine und heftige» Schneegestöber auf dem Deck« bezeichnet. Am folgend« Tage war e« hell und kalt; die „Henriette" spannte alle Segel «uf und legte tn 23 Stunden 225 Knoten zurück. Sie begegnete zwei Dam pfern, welche ihr auswichen, al» sie die dunkelblaue Flagg, aufhißte, gleichsam al« fürchteten sie, ein Fenierschiff vor sich zu haben. Gegen Abend wurde da« Wetter sehr stürmisch und blieb e« bis zum 13., an welchem Tage di« Temperatur so warm war, daß die «äste auf dem Decke ihre Siesta halten, konnten. Abend« blickte der M»nd silbern auf eine spiegelglatt« See herab, und die Gäste lauschten beim Lhateau-Margauz und Partaga« de« Kapitän« Erzählung« »on ««isterfchiffn; Selbstmorden und schrecklichen Unfällen ans dem Ocean. Erg^ Mitternacht änderte sich die Scene. Der Schnee fiel in gro ßen Flock« mit Reg« und Hagel untermischt, und di« Mach! ward ll, 12 und 13 Knoten in der Stunde vorwärts getrie ben. Der Schneesturm dauerte auch am nächst« Tage sott. See und Himmel schienen mit einander verwoben zu sein; auf dem Decke schäumte da« Wasser und im Raume waltet« groß, Niedergeschlagenheit. Die Macht ward immer rasche, vorwärts getrieben, und e« war, al« ob sie flöge So stürmte e» die ganze Nncht fort, und dennoch schlief ein Jeder so ruhig, als befände er sich im „Great Tastern". Am 16. begegnete ma» einer nach Newfoundland srgrlnb« Brigg, der« Mannschaft da« Takelwcrk bestieg, um die „Henriette" anzustarren, «elch- leicht und still, gleich de« „Fliegend« Holländer" dahinhnschtrj Es war damals Sonntag, und während di« Wind« gellend pfiffen, versammelt« der Kapitän die Offiziere und M achtmänn« in der Kabine zum Gotte»dienfle, und unter dm lauteste» Wellenschlägen wurden die Gebe e verrichtet, ein Kapitel au« der Bibel und eine kurze Predigt von Jay gelesen. Der Stur« steigerte sich nur noch mchr an dm nächst« Tag«; e« schien, als ob man zwischen Wasserbergen dahin renne; vom Horizont war nicht» zu sehen, den Himmel deckten trübe, bleifarbige Wolken und die „Henriette" legte in 24 Stunden 280 Kno ten zurück. Um Mitternacht stürzte der Zimmermann in die Kabine de« Kapitän« mit dem Rufe, daß da« Schiff ein« Leck erhalten habe. Glücklicherweise verlor der Kapitän nicht ein« Augenblick seine Fassung, pellte ruhig seine Untersuchung an, und beruhigte die Reisenden mit der Versicherung, daß er seit 30 Jahren niemals ein Schiff gesehen habe, da« so wacker Stand halte, wie die „Henriette". Erst am 19. December er« freute man sich wieder eine« heiter« Wetter«. Die See ging, zwar noch hoch, aber der Wind war entschied« günstiger, und am folgend, n Morgen trat sogar so große Windstille rin, daß die Macht sich kaum bewegte und die Segel schlaff on den Raak« herabhingen. Glücklicherweise trieb eine frische Brise dann wie der vorwärts und Sonntag den 23, konnte man den englischen Himmel begrüßen. Die Ungeduld, die sich jetzt Aller bemäch tigte, grenzte an das Fieberhafte; in jedem Schiffe glaubt« man den „Flretwing", in jedem Stern am Horizont da« Lichtsignal der „Vesta" zu sehen. Am Morgen de« 24. erschreckte un« der Zimmermann mit der Kunde, daß der „Fle-twing" in Sicht sei. Alles stürmte aufs Deck mit Augengläsern, Fern gläsern und Teleskopen bewaffnet und Alle brachen in ein freu diges Lachen aus, als in dem vermeintlichen „Flretwing" sich ein englischer Schooner entpuppte. Währmd man in heiterer Weise das Weihnachttsest beging, kam der Lootse von Lowe« entzegm, und noch niemals wurde ein herzlicherer Cheer erho ben, al« in dem Augenblicke, da der Pilote mit der Nachricht erfreute, daß keine andere amerikanische Macht den Kanal Pas sate, und als die „Henriette" in CoweS anlicf, erklärten bie Preisrichter die Welte für gewonnen. Statt der Rennerflagg« wurde das Signal de- Kapitän Nennet aufgehißt, und al« d e „Henriette" in Cowes die Anker auSwarf, wurde sie von de« könlgl. Machtklub und von den Bewohnern mit wahrem Jubel begrüßt. Auf Beseht der Admiralität wurde von dem Kriegs schiff« „Hektar" ria Kadet an Bord der „Henriette" entsendet, um ihr die Docks zu Portsmuth zur etwa nöthigen Autbeffe- rung anzubieten; Kapitän Bennet lehnte jedoch diese« Anerbie« ten dankend ab D e „Vesta" langte 38 Stunden 10 Minuten, der „Flretwing", welcher durch den Sturm sechs Mattos« ver loren hat, sogar 48 Stunden später als die „Henriette" an. Alle drei Machten lieg« nun dicht neben einander im Hasen von Cowes, und Boote umdringen sie fortwährend, um sie zu sehen. Am 28. Decbr. feuerte der königl. Jagdkub den Dachte« zu Ehr« 10 Salutschüsse ab. Die mc. Dresdner Leih ÄnftaL. rüx»N«ßltt«»»r AS, ll Ptrn Straße MG, I. borgt Geld in jeder Betragshöhe unter Diskretion, anfl Wasre«,Werthpapiere,Gold,Silber,«delstei»«- gut§ Pelze, Betten, Garderobe, Meubleü «ä ErMinlgcn wie große Hitze , sind häufig Ursache dc« Ausfallens der Haare. Um die« sofort zu verhindern, giebt eS kein bessere« Mittel wie Plelnse'A Kölnische Krauter-Gssevz, pr. Fl. nur 10 Ngr. stet« vorräthig in Dresden bei »»«inniu», Frauenstraß« 10.
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