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Dresdner Nachrichten : 05.01.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-01-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187901053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-01
- Tag1879-01-05
- Monat1879-01
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.01.1879
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«r. k >r«eli«Aritze >». Ntan» eie«e«t«»rkl» »teeteliai,«. Uch r klirr so Ps»,.. durch »I. »«ft , Mart',» P,,e. Mtlittl.Nummern >0 PI,e. «u»°,e 33000 «,»l. 8»r dl« Ruck,,»« «ln>» laudier MunulcrivI« »acht sich die viedactl»» nicht vcrdindlich. gnseralin-Nnuadme »u». Wirt« Hansenftei» un» »««ler In Yamburz. ve». N». Wien, Lei»»!», tialel, Dretlau, tziran'surt a. M- — chud.Vlali« i» riiriiu. LelVtl». i!2i«u, Lamduia. NranisuH a. M.. Mun. chen — Ztaub« « v«. 1» gr-niluri a. M. — «urcauk d. „Auvallde«» baulU»ea», I »il it», UaNIer ck 0«. in Pari». xnv. Jchhr-M,-. Lre»M. Lonntag. ». Januar 187S! Tageblatt für SoMik. Anterhaltmg, Geschästsverkehr. SörseaberW, Frem-enliste. Mktredacteur: vr klnittz Für daö Feuill.: LrieIvt» kUartmknn. Druck und Eil klgrnthum der Herausgeber: verantwortl. Redaetr lttrur: Ikklnk«»!, t»«»tii<rn»e in Lreßderr. 8«>«>ale «irden Menen, «Hat« i, di» «».» uh, an,en»aimla. Vannla»» »I» Mttla,» »» Udr. In Sleuliadi nur an wschen» ta,«n: »rode Nialieraollr kr. L bl» Nachm, aulie. — Der Raum einer ein- ldaliigen Veniteiie kaue« I» Pl»e. Sinne,andt dl, Nelle so Pl,e. Utn» «arayll, lur da» »»chliiü,iß« Silcheineu d»r Inlerat« »lrd »tchi I» »eben. Uu»n>»rii»e »nnoneen. Suliroge van vn» unbe kannten glrmen und Per sonen inleriren wir nur >»,en Pränumeranda» AadlUNg durch »riel« Marien »der Posteinrah- lunm klcht Lüben lallen IS Plae. Jnleraie lur dl« Monla»- - Rümmer «der «ach einem Feliiage die Peiüjeile -k> Plge. Die WittcrungSauSsichten nach dem Meteorol. Bureau zu Leipzig für den 5. Januar lauten: Wolkig, zeitweise etwas aufklärend, etwa« kühler, leichte südwestliche Winde ^lueurioI! ^ u > Iu. Sotiloxsste.isLv 14, ^oiiiiimi- ller Lsn'rus^aniiv ^n- mit Vorlrmk nllur ^>teu Ltaatspaplee«, pfsmidoleks, Lotten, Priorität«», kanknoten et« ^würuiilmi»- sllc-r 6mis,unn. — Oantroie >!>'N Vvrloosung ttü.r K'ortlymyiorv. Politisches. Am 3. Januar trat in Berlin die „Gencral-Tarif-Kommission" unter Vorsitz des Abg. v. Barnbühler zusammen. Bon allen Untersuchung^ Ausschüssen, welche die Neuzeit uns gebracht, ist diese Bereinigung von Sachverständigen die bedeutsamste und folgen schwerste. An Tragweite für einen ansehnlichen Bruchtheil der Bürger Deutschlands hat es auch der TabakS-Engw-tc nicht gefehlt; den Ausschüssen, welche die Lage der Äsen-, Garn- und der Baum- wollcn-Jndustricn durch Bcrnchmung von Sachverständigen zu unter suchen hatten, folgten gewiß die besorgten oder hoffnungsvollen Blicke von vielen Tausenden Bethciligten. Mit Genugthuung begrüßen die Lederindustriellen (Näheres siehe unter „Tagesgeschichte") den bevor stehenden Zusammentritt einer Untersuchungs-Kommission über die Lage ihrer Produktions-und Absatzverhältnisse. Ferner steht im Laufe des Januar noch die Berufung von Sachvcrstündigcn- Auüschüssen zur Prüfung der Frage der Beschäftigung jugendlicher Arbeiter in Glasfabriken, sowie solcher in Walz» und Hammer werken, sodann über die Verwendung von Spiritus zu gewerblichen Zwecken und endlich über die Höhe der Beiträge (Zoll-Aversa) bevor, welche die außerhalb des Zollvereins stehenden Städte Bremen und Hamburg an die Reichskassen abzusühren haben. Aber auch diese Fülle mannigfaltigster und für die Betheiligten hochinteressanter Fragen tritt zurück hinter der Gewaltigkeit und Größe des Werkes, daS zu fördern die General-Taris-Kommission berufen ist. Dieser Ausschuß ist mit dem Rechte auSgestattet. Unterausschüsse zu ernennen, Sachverständige zu berufen und abzuhören, die in dem Ausschüsse vertretenen Bundesregierungen werden ihren Vertretern ununter brochen das wichtigste Material zuslicßen lassen. Der Tarifausschuh soll die Grundlagen der künftigen Zollpolitik legen, ein Zolltarif wird aus ihren Erörterungen hervorgcken, der gegenüber den Schutz- zollbcstrebungen unserer großen Nachbarstaaten und Amerikas den vaterländischen Erzeugnissen in erhöhtem Maße die Versorgung des brutschen Marktes vorbehält und dadurch auf die Vermehrung der inländischen Produktion hinwirkt. Diesem Werke möge ein glück licher Stern leuchten! Mit Recht hat der große Nationalökonom Adam Smith den Satz aufgestellt, daß ein im Jnlande angelegtes Arbeitükapital 24 Mal sich vermehrt und den 24fachen Nutzen ab wirst, als die gleiche im ausländischen Handel angelegte Summe. Nicht zu dem Wirkungskreise dieses Generaltarifausschusses gehört die weitere Ausbildung der indirekten Steuern. Dies ist die Aufgabe eines besonderen, später zu berufenden Ausschusses. So erquicklich die Aufgabe des Tarifausschusses ist, so wenig erbaulich wird sich diejenige des Jndireltensteuer- Ausschusses gestalten. Die Besteuerung der nothwendigsten Massenverbrauchsartikel hat unter ollen Umständen ihre auf der Hand liegenden Nachtheile. Schon die Erhöhung des Zolles auf Kaffee und Petroleum, die vor den Bun desrath nächster Tage gebracht iverden soll, wird voraussichtlich diese Nachthcilc zum allgemeinen Bewußtsein bringen. Inwiefern Zoll erhöhungen solcher Art das Deficit in den Rcichskasscn zu beseitigen geeignet sind, darüber sollte man sich nicht allzu sanguinischen Hoff nungen hingebrn. Mindestens sollte man zu den vielen Ausschüssen auch einen solchen ernennen, der untersucht, in wie weit die Hceres- auSgaben zu modificircn wären, ohne der Schlagsäbigleit unv Groß- machtstellunv der deutschen Nation Abbruch zu thun. Einige Vorgänge am dänischen Hofe haben das Mißvergnügen der officiölen Presse in Berlin erregt. Zur Thcilnahme an der VermählungSseier des Herzogs von Cumberland mit der Prinzessin Thyra hatte sich eine Deputation der hannoverschen Ritterschaft nach Kopenhagen begeben, um dem jungen Paare eine Glückwunschadressc zu überreichen, welche dem jungen Paare in Ausdrücken huldigte, die der Dolmetsch der in den Herzen der hannöverischen „Welfen" lebenden Gefühle sind. Nun ist diese Gesammtdeputation aus Hannover vom Könige von Dänemark in oorporv empfangen und mit einer Einladung zur Hoftafel beehrt worden. Diese Auszeich nungen haben in Berlin Unmuth erregt und die ofsiciöse Presse sendet die bekannten kalten Wasserstrahlen von der Spree hinüber nach der dänischen Hauptstadt. Dieses Echanffcment geht, sollte man meinen, zu weit. Wegen der Aufmerksamkeiten, die der König von Dänemark einer seiner Tochter und seinen Schwiegersohn begrüßenden AdelS- deputation erweist, braucht jedenfalls keine Verstimmung zwischen dem deutschen und dem stammverwandten dänischen Volke Platz zu greifen. In Paris hat vor Kurzem der Gemeinderath einen tiefgreifen den Beschluß gefaßt. Bekanntlich ruht der Unterricht ivie in den französischen Volksschulen überhaupt, so namentlich auch in den Parisern zum guten Theil in den Händen von geistlichen Orden, die viele Hunderte sogenannter Schulbrüder und Schulschwestern als Lehrkräfte verwenden. Ein solcher geistlicher Unterricht erschien schon lange den Franzosen anstößig. Die Macht des Klerikalismus in Frankreich beruht zum guten Theile darauf, daß die römische Kirche die Hand fest auf die Volksschule gelegt hat. Um dieses für die Ent-1 Wicklung der Schule unerträgliche Joch abzuschütteln, um die geist lichen Lehrer los zu werden und den Vollsschulunterricht, wie sichs gebührt, lediglich von weltlichen Lehren, besorgen zu lasten, beschloß der Gemcinderath von Pari-: künftig den geistlichen Lehrern nur da- gesetzliche Minimum an Gehalt zu gewähren. Natürlich erhebt sich in der ganzen klerikalen Presto darüber ein Zetergeschrei, man Heben nennt jenen Beschluß „eine wahre Infamie". Besonders zart ist bisher daS Vorgehen des GcmcinderathS freilich nicht, aber anders kann er die verderbliche Wirksamkeit der Schulbrüder und Schulschwestern Der Sultan lebt schon lange nicht mehr in Saus und Braus, sondern in Sorgen und Aengsten. Seine Autorität wird fast in keiner seiner Provinzen, weder in Europa noch Asien mehr aner kannt. Die Einwohner von Podgorizza weigern sich entschieden, ihre Stadt wie es der Berliner Kongreß beschlosten hat und ihnen der Sultan befiehlt, den Montenegrinern auszuhändigen. Der Komman dant Podgorizzas ließ sogar die Häuser jener Einwohner von Spuz demoliren, die dem Fürsten von Montenegro sich unterwarfen. In der Nähe Konstontinopels halten mit großer Mühe die Truppen des Sultans den Aufstand der Bulgaren nieder. In Kleinasicn (Meso potamien) tobt ein gefährlicher Ausstand der Muselmänner, in Ara bien haben dieWahabitenstämme dieSultans-Herrschaftabgeschüttclt, sodaß sich Nordarabicn größtcntheils im Besitze der Aufständischen befindet In den türkischen Staatskassen herrscht solche Ebbe, daß sogar die Truppen monatelang keinen Sold erhielten. Als der Großvezier im Ministerrathe die schleunige Einberufung des Parla ments empfahl, damit dasselbe die nöthigen Geldmittel herbcischaffe, polterte Osman Pascha entschieden dagegen und der Sultan verließ in höchster Aufregung den Mimsterrath. In solcher Lage der Dinge nahen nun zwei bedeutsame Ereig nisse: der Rückzug der Russen aus Ostrumclien und die Wahl eines Fürsten für Bulgarien. Anfang Mai sollen die Russen über den Balkan zurück. Die Sorge der Großmächte ist nun: wer als Gou verneur Lstruinclieiis fungiron und welcher Macht die militärische Besatzung dieser Provinz zu übergeben sei. Als elfteren nennt man den Gouverneur der Provinz Libanon, Rustan Pascha, über die Nationalität der Besatzungs-Truppen tauchen wunderliche Vorschläge auf: bald sollen's bulgarische Milizen, bald Oesterreicher, bald Belgier sein. Viele Freude an dieser ostrumclischen Mißgeburt erlebt deren Vater, der 74jährige englische Premierminister Beaconsfield selbst nicht. Als Kandidaten für den neugeschaffenen Bulgarenthron nennt man in erster Linie den Neffen des Zaren, Prinzen Alexander von Battenberg, dann den jetzigen Bulgaren-Gouvcrneur Fürst Dondukoff, der für seine Wahl alle 'Register zieht; den Prinzen Arnulph von Baiern, der den russischen Feldzug gegen die Türken mitgemacht hat und der jetzt nach Petersburg reist; ferner den Fürsten Earl von Rumänien und endlich den Fürsten BibeSco, der den Türken am liebsten wäre. Am 18. Januar tritt die bulgarische Notablen-Versammlung zur Fürstenwahl zusammen. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Madrid, den 4. Januar. Die Hinrichtung des Attentäters Moucasi erfolgte erst heute früh 8V» Uhr. Eine große Volksmenge wohnte der Hinrichtung bei und beobachtete dabei die größte Ruhe und Ordnung. London, 4. Januar. Der „Globe" meldet das Fallissement von R. Hudson u. Company, Samenhän^lcr in LeedS Hüll. Die Passiva sollen löOMX) Pfd Stcrl. betragen. Wie verlautet, hat auch die Ooi-nivbaoll truro ihre Zahlungen eingestellt. Die Passiven sind unbekannt. Locale- und Sächsische-. — Der SlppeliattonSiatb vr. Heinrich Woldemar Lincke in Leipzig bat ras Ritterkreuz l. Klasse des AlbrechtSordciiö, der Knaüentchiilicbrcr Rudoip» Euer in Ebciniitü daö Aldrechtskreuz und der Orwiichker Gottiob Metzel In r'Netcrirobna das allge meine Ebreiuciebcn crbaitrn. — Dein Eomincritcnrach Güntbcr in Leipzig, -ur .seit in Rrilssel. ward vom Präsidenten der fran- zösil,! e» Republik das ORizicrkckrcuz der Ebrcnlegion verliehen. — Dem Geb. Finaiur.tth Otto Theodor Meusel ward die er ledigte Stelle eines Direktors der I. Adtbeitting kcS Finanz ministeriums unler Ernennung zum Geveimen Ratbe übertragen. — Wie gcbern schon mltgetbeilt ward, besteht das Dirck» torium des dicküäl'rigei,, in seinen Mitgliedern thcilweise erneuten Stadtverordneten - Kollegiums auS den Herren Holrakb Aikermann, Advokat Emil Lehmann und vr. Sebnorr v. E, arolöield. Die Konstitiilrnng ward voll, zogen durch Herr» Bürgermeister vr. Hertel. Schüchtern vcr- lrümclte» sieb bei den Wahlen für den t. und 2. Vorsitz auch einige Stimmen aut die Herren vr. Rothe, Advokat Damm, Hanswald re. Da die politische Gesinnung leider auch bet der Bildung der kommnnlichcn Körperschaften von Ge wicht itt. so war die Ergänzung des ausgetretenen nationallibcralcn Herrn Jordan durch einen gleichgesinnten Rachiolgcr last als bestimmt voranSzuichen: eö ist nur ettrcultch. baft die Wabl eine Persönlichkeit getroffen hat, zu der man daS Vertrauen haben kann, das; siel in ihre politischen Gesinnungen nicht auch die Interessen der Stadt ausgel'en läßt! In bilder reicher Sprache kennzeichnete Hoiratb Ackermann in seiner Annahme-Erklärung bie Ausgabe einer kommnnlichcn Körper schaft; wie ein irischer Strom solle ihre Thätigkcit sich ergießen, vorwärts strömen und nicht staguiren, noch die Oberfläche zur Eiskruste verhärten lassen; voll Ehrfurcht soll sie zurückbllckcn aus die Vergangenheit, kenn sic trägt bie Spuren der Schritte miscrcr Väter, sie soll aber nicht zurückkchren zur Vcrgangenbrit, denn die Gegenwart erhebe andere Forderungen; iortschrrlten soll sic, verbencrn, erweitern re. Er - der Redner — versprach dem Kollegium auiö Neue, das ihm übertragene Ehrenamt mit der Gewissenhaftigkeit de- rechtschaffenen ManncS, der Treue bcS sorgsamen Wächters und der Gerechtigkeit dcö unparteiischen Richters verwalten zu wollen, tn welchem Streben ihm daS Kollegium die gcwisscnhaitestk Unterstützung schenken werke. Mit forschenden Blicke» traten die neugcwähltcn Stadtverordneten in den Saal, in welchem sie nunmebr ibr Licht leuchten lassen sollen; eö mochte vielleicht einige der Herren schon bie Lust znm ergreifen, her leider GottcS von mancher Seite mit übertriebenem Eller geiröhnt warb. Nirgend- kann man sich klarer über ten schönen Satz werken: „Reken ist Silber, aber Schwciaen ist Gold!" als bet solchen Beratbungen. in denen daS mitunter verkommende Wiederholen dev bereits von NeS-rzUkkttD SUILI Lhi,Qt.i80»-1llhI ,Vk»K«i»iir>u»»ti'. 14 u. tliaximlil»n>-/lllev, n.ä. lläese. Demxto Lellieiumi;, vuirii^llvlniw Lpoixcii u Schmelzer, vr. weck Schumann, Stcllmachcrmstr. Voigt und Zimiiicrineiitcr Zschau; doch waren einige dieser Herren bereits in srlneren Jahren Stadtverordnete. AIS Schrlltinhrcr dcö Kollegiums wurden die voriährigen vier Herren: vr. Welte. Heger, Heukler und Ritze, wietergewäbtt ynd zu Vorsitzenden der vier ständigen Ausschüsse, die sich sofort konttituirtcn, sind einge setzt worben: Eenrralstaalöanwalt vr. v. Schwane iRechtoaus- schuß), vr. Meyer <Finanzausschuß) und vr. Rothe iVerwalt- ungSauSschuß). Im klebrigen ist die Körperlcha't der Ausschüsse fast dieselbe geblieben, wie im Vorjahre. Tie nächste öffentliche Plenarsitzung findet kommenden Frellag statt. — Unser Ltadtratb bat in Folge teö t» der Thier'rzneischule aetödteten tollen Wolfshundes bis mit 27. März t. I. die -vunbesperre verfügt. Die für dieselbe maßgebenden Be stimmungen sinb tn den letzten Jahren icitcr allen Dresdner Hunbebctttzcrn durch öftere Sperren hinlänglich bekannt, eö Vars Niemand seinen Hund ohne Maulkorb und ohne Beaui- sichtlgung aut die Straße lassen, auch bei Leibe nicht in ein Schanklokal oder sonst In ei» öffentliches Lokal mstnebmen. Nur die Hundeleine sigurut diesmal nicht mit in brr Bekanntmachung. Jedermann hat seinem Hunde besondere Aufmerksamkeit zu schenken und bet Wahrnehmung irgend welcher verdächtigen KranthkitSerfcheinungen an denselben ni»t nur aiöbald die nöthigen Vorkehrungen zu treffen, sondern auch davon zur Ver meidung der gesetzlichen Strafe (Geldstrafe bis ISO Mark oder Hast) der Wobltahrtspolize! unverzüglich Anzeige zu erstatte». Letzteres wolle ja Adder getreulich übe» und sich vergegenwärtigen, wie grauenbail bäS Schicksal Derer ist, die von einem tollen Hunte gebissen werden. Die Sorge, seine Mitmenschen vor solchen Gefahren zu schützen, muß bie Liede zu den Thlercn denn doch übersteigen. — Laut Armeeverortnung soll denjenigen Büchsen machern der deutschen Armee, die sich zur vollen Zufriedenheit tvrcr Vorgesetzten 15 Jahre lang gut geführt haben, eine Aus zeichnung dadurch zu Theil werden. daß sic den Oifiztertzsäbel Ihrer Truppe mit goldenem Portepee tragen dürfen. Allerdings müffen sich die Betreffenden die Sävcl selber kauten. Diese Ver günstigung wurde auch mit dem Inkrafttreten obiger Verord nung am I. Januar b. I. zwei Jubilaren unter den Büchsen machern hiesiger Garnison. Möckel, L. Schützcnbatatllon, ^jäh rige Dienstzeit, und Sci'cumann, 1. Bataillon des 2. Grenadter- Regimeniv. 25jährige Dienstzeit» zu Theil. Beiten haben nun die Dresdner Kollegen prachtvolle probemäßige OMzlerssäbcl als Jubclgabe gewidmet. Die Klingen tragen die Slawen der Jude- larc mit der Widmung, das sächsische Wappen und allerlei krie gerische Embleme. Ein solennes Abendessen bei Hollack vereinte die Kameraden ln fröhlichster Weile. - Auö einer neuerlichen Notiz in unserem Blatte über die ungenügende und zu Befürchtungen Anlaß gebende Beschaffen heit teö Dainmcv der Berlin - Dreödner Bahn an der Elbe bei Cotta scheinen die Herren StaakStechniker Anlaß zu einer Revision genommen zu baden. Wie uns von gut unter richteter Seite mitgesheilt wird, bat sich hierbei zwar bestätigt, daß das Pflaster am Ellcnbabntainm entlang des BrleSnißer Lcinpfadtammeö stellenweise defekt ist. Diese Schäden sind jedoch nicht durch daö I876cr Hochwasser, sondern erst in neuerer Zeit tn Folge dcö noch fortichreitcnkcn SetzenS deS Dammes und Ausspülcn der Pflasterungen durch den Regen entstanden. DaS Hochwasser von 1876 hat allerdings auch ganz ähnliche Defekte veranlaßt gehabt, welche jedoch nach Verlaus desselben durch vor- genommene Reparaturen alöbald beseitigt worden sind. Eine unmittelbare Gefahr für den Elscnbabndamm ist nach den Wahr nehmungen über daö Verhalten desselben bei dem ganz abnormen Hochwasser von 1876 um so weniger zu befürchten, alS das Banguet entlang deS Dammsußeö erst noch im letzten Herbste vollständig umgepflastert und durchaus solid befestigt, damit also auch der besonders gefährdete Dammfuß gesichert worden ist. Die jetzt vorhandene» Defekte werden aber keineswegs vernach lässigt; die Baimverwaltung ist vielmehr bereits tavei, die de fekten Stellen — so gut eS sich bei der gegenwärtigen Jahreszeit auöführcn läßt - zu verwahren. Hiernach dürsten die laut ge wordenen ernsten Befürchtungen sich, soweit cs nicht schon ge schehen ist, gewiß erledigen. — Das von hem Einwohneramt der König!. Polizeidirektion bearbeitete lv7t)er „Abriß- und GeschäftS-Hand buch der Königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden" liegt vor und zwar in ter IubtläumS - Ausgabe. Seit dem Erscheinen des ersten Adrei-buches. vor 25 Jahren, hat sich die »Physiognomie unterer Statt wesentlich verändert: seitdem hat auch bas Adreß buch an Gehalt unv Umsang zugenommen. Gegen kaS Vorjahr Ist das Buch wieder um 27 Seilen gewachsen. Daö Inhalts verzeichnis, ist etwas ausführlicher gehalten, wie in den früheren Jahren. Die Notizen von polizeilichen und anderen gemeingilti- gcn Bestimmungen re. sind um einige vermehrt wori.cn, so betr. dev AnschlagcnS von Plakaten, des StchenbieibenS bei Musik- ausführungen der Waehparatcn :e. Daö Namenö - Verzeichniß im erste» Theile umsaßt nahezu 40.000 Namen. Eine dankens- wcrtbc Neuerung ist. daß diese 'Namen nicht, wie tonst, bl> ö griperrt, sondern fett gedruckt, wodurch die Ucbcrsichtlichkeit bedeutend er höbt wird. Nickst minder praktisch ist. daß im 2. Theile die An, gaben der Straßen, welche die mit ihren Bewohnern auigerübrtcn Straßen durchschneiden, in einer weniger als trüber auffallenden und so Jrrtdümer alrssckckicßcnden Antigua-Schrift ausgekührt sind. Besonders in's Auge fallend ist der dem Buche angeheltete neue Ltadtpla», welcher vom LtaktvermellungSamte angetertlgt ist und alle lrudcrc» Pläne an Korrektheit übcrtrifft. Zu dem Vlane gehört ein besonderes Straße»vcr>>clchiilb. bas zugleich bie nicht los werden. Vor wenig Tagen war das Präsidium des Pariser cliicm Vorredner Anögcsührlcn nur den Geschäftsgang hindert Gemeinderaths beim Untcrrichtüministcr Bardoux, um ihn aufzu- Die neu gewählten l 5 Mstglleter sind bie Herren: Bürgcrschul- Ke» SNn, c)E.'s,kten annrwe ken- sich endlich dem Willen Lehrer Altner. Fabrikbesitzer Auldorn, Nadlrrniktster Bever, sordepn, dm Sune-Prasektcn anzuwerstn. sich endlich dem -rmen n ,x,i,p,,tr,nclstcr Gäßnrr. Zimmerineistcr Kaller. FleischerinelNer der Bevölkerung zu fugen und emm durchaus konfeistonsloscn, ^,„,«,1,1. Komma»,, Lüder. vr. mock. Moldau. Tischlermeister üädtiscken Unterricht in'» Leben zu rufen. 'Roienmülier. vr. iur. Rüger, Kaufmann Schlüter. Hotelier hervorragendsten Gebäude und einen Hinweis, wo dieselben zu finden lind, enthält. Gegenwärtig umiaßk Dresden :iv4 Straßen und Plätze, darunter eine Straße obne Namen, welche nur zum kleinsten Theile zu Dresden, im Ucbrtgen aber zu Neustrlrscn gehört. Im Geschästßhantluch sind u.A. aufgetübrt: 165 gemeinnützige und Wohltbätigkeitvanstaltcn, 61 Anstalten bez. Vereine iür Willenschalt und Kunst. 10 Gesangvereine (that- sächlich aiebt ev hier tercn über ein halbes Schock) re. Mit Re» staurat'oncn sind wir tn Dresden reichlich versorgt und eS glebt derenminbesienö'i40oamOrte,wobei allerdings41 Hotels unb23 Gastbö>e mit inbegriffen sink. Außerdem über 1000 vietualten- Handlungen. Große Konkurrenz herrscht unter dem KaukmannS- stanbe; daS Adreßbuch südrt ca. 1500 Kauileute (Kolonlal- waarrn-, Drogucn,. Eisen-, Wein-, Wechsel-, Agentur-, Spedition»- und Kommission»-, Leinen-, Mobewaaren. re. Geschälte) auf. Für des Leibe» Nahrung sorgen 246 Bäcker und eben so viel Fleischer, ungerechnet 5 Psrrkefchlächter. Für rnller Fortkommen auö dieser Welt bemühen sich 20 Heimbürginnen und 5 Grabebitter, für unser Aufkommen 200 Acrzte, ungerechnet kte Wrrnv- und Zahnärzte. Unseren Eintritt In die Welt vermitteln 80 Hebammen, während 2 Kammrrläger und 5 Hühneraugcn-Opcrateurk darauf bedacht sinb, daß wir t« Genulle dieses Dasein- nicht allzusehr aestört werden. 8 Hunbe-
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