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Dresdner Nachrichten : 04.01.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-01-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187301047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18730104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18730104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1873
- Monat1873-01
- Tag1873-01-04
- Monat1873-01
- Jahr1873
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.01.1873
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AuSwürti»- klinnen die Zahlun« a»v «u> eine Dresdnerstirnuk anwciien. Die Ex». Nr. 4. Achtzehnter Jahrgang Rütretactenr: Or. I-'nitl liicioz. Für daö Feuilleton: k,»«Iutp; Iluriinniiu. Dresden, Sonnabend, 4. Januar 1873. Politisches. Enttäuschung, Verzagtheit, vor Allem tiefster, aschgrauer Unmuth spricht sich in den liberalen Blättern Preußens über den Gang der jetzigen Berliner RegierungSpvlitil aus. Abermals hat die hochoffizielle Provinzialcvrrespondenz hochtönend versichert: die jüngste Brandrede des Papstes müsse dazu führen, durch un antastbare gesetzliche Bestimmungen die Grenzen der geistlichen Befugnisse festzustellen; aber selbst ein so hoffnungsseliges Blatt wie die Nationalzeitung zuckt zu diesen tapferen Worten ungläu- big die Achseln. Wenn der Papst 4 Mal in einem Jahre in herausfordernder Weise bekundet, daß er von einer Verständig ung mit dem deutschen Reiche über die kirchlichen fragen Nichts wiffen wolle, wenn dann jedesmal die preußische Regierung feier lich erklären läßt: Nunmehr sei gar nicht mehr an eine Verstau digung zu denken, nunmehr iverde das Reich selbstständig ver gehen müsstn und wenn dann wieder Nichts geschieht — ivo ist der armselige Tropf, der noch solchen Versicherungen Glauben schenkt? Wir können gar nichts Richtigeres sagen, als wenn wir wörtlich dem leitenden Organe der Nationalliberalcn, der R.-Z., entnehmen, daß die Preßfedern der Regierung mit der päpstlichen Rede einen Unfug treiben, von dem man nicht weiß, ob er mehr widerwärtig als lächerlich ist, der den Rechts- und Wahrheitssinn des Volks verwirrt. Die Beurlaubung eines Sekondelcutnants Stumm aus Rom ist das Höchste, zu dem man sich in Berlin entschließen konnte. Dafür erläßt der neulich in der Kreisordnuiigsdebatte als „liberal" gerühmte Minister des Innern, Graf Eulenburg, ein Circular an sämmtliche Oberpräsi denten, welches in zweideutigen Wendungen die Veröffentlichung der päpstlichen Rede in solchen Zeitungen verbietet, welche zur Lerbseitusg in katholischen Kreisen bestimmt sind. Die Folge war dre Beschlagnahme von Zeituygen in einigen Städten, in anderen die Unterdrückung etlicher Stellen der Rede, während andere Blätter jey§ Stellen theffs mit Druckerschwärze unlesbar machten oder weiße P^pierlücken zeigten. Ganz wie zu Zeiten der seligen Censur oder noch jetzt in Rustland! Mit selchen Waffen, sagt wiederum die N.-Z., wird man wahrlich den Kampf gegen die Ultramontanen nicht bestehen und in svlchenMaßregeln «ne Einlösung des „Wir gehen nicht nach Canossa" wahrlich Niemand erblicken. Als diplomatischer Schachzug aufgefaßt aber wären solche Mittel kaum selbst einerStaatskunst von Bückeburg oder Reust älterer Linie würdig. Erheblich verbittert wird der Unmuth der preußischen Libe raler durch die Ernennung des Grasen Noon zum wirklichen Ministerpräsidenten. Vor 6 Tagen noch bewies die Prov.-Corr. haarklar, daß Noon blos zum Alterspräsidenten ernannt sei, jetzt wird er unter Erhebung zum Feldmarschall zum leitenden Ge nius, zum thatsächlichcn Chef des Ministeriums ernannt, dem Bismarck nur als einfaches Mitglied angchört. Bei der Gratu lationscour am Neujahr wandte sich der König an den Fürsten Bismarck mit den Worten: „Ich habe in Ihrer Stellung Aen derungen vornehmen müssen, die mir schwer geworden sind; es mußte aber geschehen, um Sie zu erhalten." — „Und dasselbe gilt von Ihnen", fügte er, zum Grafen von Roon gewandt, hinzu. Se. Majestät reichte darauf jedem Minister die Hand und for derte sie auf, Ihm ferner ihren Beistand zu leihen. Anscheinend liegt darin eine gleichmäßige Ausstrahlung der Gnadcnsonne auf die den Thron umkreisenden Planeten Bismarck wie Roon, aber Roons Gestirn steigt thatsächlich das Bismarcksche beschattend leuchtend empor. Recht erhebend nimmt sich gegenüber solchen Zuständen das Vorgehen der japanesischen Regierung aus. Sie hat einen kul turgeschichtlich äußerst wichtigenBeschluß gefaßt: den europäischen Kalender unter Beibehaltung der Jahreszählung von Kaiser Sinnt an anzunehmen, und hat damit die europäischen Staaten, wie Rußland u. s. iv., überholt, dis noch nach dem Jlilianischen Kalender alten Styls rechnen. Und da wir einmal über das große Salzwasser geschweift sind, so wollen wir nicht unerwähnt lassen, daß kaum der König der Sandwichsinscln — Kame- maheha V. hieß, glauben wir, der Edle — die Augen zugethan hat, die nordamerikanische Republik schon lüstern nach der glück liehen Inselgruppe der Südsce die Arme ausbreitet. Die in Ho nolulu ansässigen Nordaineritaner wühlen, um eine »Annexion der Inseln an die nor amerikanische Repubkit zu Stande zu bringen. Aus Frankreich liegt nur die Nachricht von Interesse vor, daß die Regierung ein Gesetz vorbereitet, welches die Offiziere gegen Zeitungsangriffe sicherstellen soll. Falls dasselbe angenom men wird, so wird man einen neuen Schritt zum System des Kaiserreiches hin gethan haben, unter welchem es bekanntlich der Preffe verboten war, das Geringste über die Militair- undEivil beamten und ihre Handlungen zu sagen. Anlaß dazu bot der Umstand, daß ein Blatt vom General Duerot unter Anspielung auf seinen »Ausfallsschwur: er wolle nur als Sieger oder todl nach Paris zurückkehren, gesagt Halle: an der Spitze deri Lagers von Bourges stehe ein todter Mann (Duerot Vom deutschen Reiche erwähnen wir noch, daß Graf Eulen bürg vom Grafen Roon veranlaßt worden ist, die Lmidutthe nicht weiter zu maßregeln, welche gegen die Kreisordnung im i Abgeordnetenhaus«: gestimmt hatten ; daß einige Berliner Haus- ivirlhe die Miether veranlassen, von ihren Aftermiethern, selbst wenn es bloS Schlafburschen sind, zur Räumung der Aschen grube einen Beitrag von 5> Sgr. monatlich zu erheben; sowie! daß das Steigen des KasfeepreiseS auf die Manöver einiger Franlfurter Speeulanten zurückzusühren ist, welche stark in die-! sein Artikel engagirt sind. Das Voll muß das theuer aus- titschen. Vocaies und Sächsisches. — S M. der König hat gestern in einer dem TonPatrieio de la Escosura y Morrogh ertheilten Particularaudienz dessen Beglaubigungsschreiben als K. Spanischer außerordentlicher Ge sandter und bevollmächtigter Minister am hiesigen König!. Hose entgegengenommen. - Landtag. Die l Kammer uabin itzre rhätigkeit nach dem Feste gestern wieder aui. Die kattzoliiellcn Letzrcr Sacbscnö tankten den Stände» kür die durch sie dewirkte Gleichstellung in Bezug auf Peiisioiitzbcreclüigung mit itzren evangelischen College». Kronprinz »Albert bericvtcte über den »Antrag trö Abg. Oebmichen: „die Position des außerordcnt- Uchcn Budgets für Wege- und »Brüttenbauten von > «'><>,i»»o aus -lttl>,Ot>l> Thlr. zu erhöben. Die Deputation empficblt zwar Ablehnung dieses »Antrags, aber das Clinchen an cic Regierung zu riebten, im nächsten Budget die betreffende Po sition dem Bedürfnis! entsprechend zu erheben. Klostcrovigt p. Ppscrn bedauert, das,' durch diesen »Antrag viele Hoffnun gen im Lande aut grössere Beschleunigung und Förderung des Cbguffeebgueö aufo Ungewisse hinausgeschoben würden. Das »Odium für das Scheitern dieser Hoffnungen werde auf die I. Kammer fallen und daS sei bei dem Sturmlaiücn der so- aenanntcn „freisinnigen" Blätter aui daSBcsichen der k. Kam mer nicht klug. Zwar kümmerte er selbst sich gar nicht darum, ob er populär sei oder nicht, aber da Sachsen doch auch einen redlich verdienten »ABHcil au der französische» Kriegsentschä digung erhalten werke, io sei Geld genug zu größerer Be schleunigung des Cbauffeedancs verbanden. »Abg. Mcinbold ist gleicher Ansicht, im ganzen Lande wünsche man, daß mehr Cvaussecn gebaut werden. Die technischen Kräfte reichte» dazu gar wohl aus. Der Kronprinz oicbt zu, daß der Och- »lichenschc »Antrag Manches für sieb habd, aber da schon die Halste der Finanzpcriode verflossen sei, würde seine »Annalunc mehr einen theoretischen als praktischen Wcrth haben. »Aneb er sei iür einen beistärkten Cbausscebau, aber die jetzige Kam mer könnte »iebt den künftigen Landtggen vorgreiscu. Der Minister v. Friesen erwidert Herrn v Pokern, daß das Odium der »Ablebnnug tcö »Dchmiebeu schen »Antrags in erster Linie die Niegierung treffen würde, die jedoch davor nicht zurück- scheue. Die Regierung wolle ins nächste »Budget sür »Ver stärkung des CbaussccbgueS erhöhte Alumne» mit ganz be stimmten »Vorschlägen ciiistclicii; die technischen Kräfte des Staats reichten aber jetzt kaum für die lausenden Bauten auo, zumal biete Privatgesellschaften vom Staate die tüchtigsten Ingenieure zu gewinnen strebte». - Der Dcputatiomanlrag wird gegen L Stimmen gngenommcn; niedrere Petitionen um Cvausseebautcu übergtcbt aus des Kronprinzen »Antrag die Kammer der Regierung zur Kenuluißnahme. Hieraus wurden j verschiedene Geaenstäntc untergeordneter Natur, besonders «auch die Petitionen, über die wir unlängst berichtet haben, ! erledigt. — Unterm Z. Dccbr. v. I. erschien eine kaiserl. Cabinets- Ordre, welche denjenigen Trnppen.theilcn, die im deutsch-franzö sischen Kriege 1870 71 Trophäen eroberten, Doriceurgelder zu spricht. In der uns vorliegenden letzten Nnmmer des „»Armee- Verordnungsblattes" sind diese Truppenlheile sämmtlich benannt. »Wir greifen nur die sächsischen Truppen heraus. Das I. Leib- Greiladier-Neg. Nr. 100 erhielt für 2 Geschütze 120 Ducatcn: das 5. J»f.-Neg. »Prinz Friedrich August Nr. 104 für 1 Geschütz und 1 Fahne 100 Duc.; das 8. Inf. Reg. »Prinz Johann Georg »Nr. 107 für I sc, Geschütz 00 Dne.; das Schützen-Reg. Prinz Georg Nr. 108 für 2 Geschütze 108 Dne. ; 2. Jäger Bat. »Nr. Ist sür 4. Geschütze 240 Dne.: 1. Netter Reg. Kronprinz und Feld- Artillcric-Reg. »Ars 12 je i!0 Due. für ein gemeinschaftlich er obertes Geschütz. Die oben erwähnte eine Fahne ist auch von einem »Bewohner der Rheinprovinz mit LO Friedrichsd'or prämiirt worden. — »Ter „D. A. P." schreibt inan aus Dresden: Bisher war tt» königlich.sächsischen i2.i Armceeorps der Rang eines Feldwebels immer der Euiminationspilntt der Unteroffieiers- carriere. In Zukunft, und zwar vom I. Januar des Jahres 1876 an, wird dies insofern anders werden, als von diesem Zeit punkte ab, analog der in der preußischen »Armee bestehenden Ein richtung, auch jedes sächsische Jnfanteriebataillon, Reiter und Artilleneregiment je einen Zahlmeister erhalten wird. DieTräger dieser Charge stehen im Osstettrsrange, relnitiren sich aus älteren j intelligenten Unterofsieiercn und beziehen jäiwlich ein Gehalt! von etwa 4i)0 Thlr. Servis. Zu ibrer »Ausbildung werden sic! eine Zeit lang zur Militär-Intendantur commaudirt, hierauf ge prüft und, dafern dasNesullatbefriedigendaussästt, eincrTruppc! zur Dienstleistung überwiesen, deren Offieiereorps die letzte ent , scheidende Stimme über die definitive »Anstellung des Beirestenden! zusteht. »Wie man aus zuverlässiger »Duelle hört, werden vom! l. Mai I87li ab eine »Anzahl sächsischer Unteeossieiere in die die-1 sige Militär-Jnlendanlur befehligt um zu Zahlmeistern mmge- biidet zu werden. Für das Festmahl, mir dem die Einweihung des! Schla ch tviehhofes vorgestern schloß, mar der große Saal im Börsengebäude des gedachten Etablissements recht angemessen hergerichtet worden Tie Büsten des Kaisers »Wilhelm und des Königs Johann, umgeben von deutschen und sächsischen Fahnen, sowie den entsprechenden Wappen, schauten von dem impromsir- ten Orchester hernieder, auf welchem Musikdirektor Trenkler muntere Melodieen erklingen ließ. Tie »Plätze der geladenen Ehrengäste nahmen seitens der Staatsbehörden die Regierungs- Räthe Sperber und Konigsheim, sowie der Director des statisti schen Bureaus Or. Pelermcmn, seitens der Gemeinde der Ober bürgermeister Psotmhnuer, die Ltadtrctthe Flach und Schilling und der Stadtverordnetcnvorstand »Ackermann, ferner die Geh. Medieinalrathe Or. Brückmann und Or.. Haubner, Landbaumei- ster Eanzier, Stadtbaudirector Friedrich und »Andere ein. Ten ersten, begeistert ausgenommenen Tc-asl au? den geliebten Landes vater brachte Obermeister Lehmann aus, worauf die Capelle die Sachsenhymne intonirte. »Daran schloß sich ein Hoch des Ld- vocaten Or. Stein I. auf das »Wohl aller Behörden, die das Interesse des Etablissements durch ihr Wohlwollen gefördert haben. »Namens derselben dankte »Oberbürgermeister Psorenhauer, indem er deren Freude über das woblgelungene»Wert ausdauern der Beharrlichkeit aussprach. Bei seinem Rückblicke auf den ge schichtlichen Gang der Schlachtviehhoss-Angekcgenheit warf der Sprecher mit seiner Ironie einen humoristischen Seitenblick aus die 1806 von der Stadt erworbenen, so viel besprochenen „kost baren" Elbwicsen. Er wünschte der Innung von ganzem Herzen Glück zur Ueberwindung der zahlreichen Schwierigkeiten, hoffte, daß das neue großartige Etablissement ein nutzbringendes für die Innung und die allgemeine »Wohlfahrt Dresdens sein möge und leerte sein Glas auf die fortdauernde fröhliche Entwickelung un serer Stadt und das Wohlergehen aller ihrer Bürger, einschließ lich der Flcischerinnung. Einen trefflichen und surch seine ein fache, poetische und warm empfundene Sprache allgemein wirksamen Trinispruch brachte »Meister Jank auf »Advocat vi-, Steiir l., den beharrlichen und treuen Steuermann im Lenken des JnnuttgsschiffeS aus. Obermeister Lehmann trank auf die Gesundheit des Oberbürgermeisters, Or. Stein l. auf die des Ltadtraths Flath, als des Chefs der städtischen »Woblsahrtspolizei, Meister Piersig .-ev. auf den Obermeister Lehmann und den Baumeister »Wchinger. »Advokat Or. Lehmann ließ die Innung, Meister Gottlöbcr die Baucommission Lehmann und Estler, der Besitzer des Trompeterschlößchcnü Starke den ältesten Fleischer meistcr, Herrn Lehmann, der SchlachthossdirectorKoch das ganze Unternehmen und seinen Fortgang, Meister Nitsche die Gäste unter denen 8 der renommirtesten Fleischcrineister aus der Schwester- und Earnevalstadt Leipzig anwesend waren-, Or. Döhn die Fronen, Meister »Wolf den Nebenwcister Estler. »Pros. Or. Fleck die Einigkeit in der Fleischerinnung leben. Schriftsteller Badewitz begrüßte die Fleischerinnung als dem Fortschritte hul digend. Aus das von »Advocat E. Lehmann auf die »Presse Dres dens ausgebrnchte Hoch erwiderte in witzigen »WendungenRedac- teur Siegel. Ten Schluß der zahlreichen Hochs bildete ein Toast des Or. Lohn auf Kaiser »Wilhelm. Die Festgenoffen verharrten noch lange in fröhlichster Stimmung, sich des wichtigen Tages freuend. Der Speisezettel war insofern interessant, als kems der zahlreichen und sehr wohlschmeckenden Gerichte eigentlich daran erinnerte, daß man sich unmittelbar an der Quelle des Fleisches befand. Ein von Meister Jank verfaßtes Gedicht übte zündende »Wirkung aus. — Unseren gestrigen Bericht wolle» wir noch dadurch ergänzen, daß der Wirth des Trom- pctcrschlößchens, Herr Starke, das erste Blut im neuen Schlacht- Hause fließen ließ, nämlich das eines zarten Saugkälbchens, während das letzte im alten Kuttclhofe geschlachtete »Thier ein dem Nebenmeistcr Estler gehörender mächtiger Ochse war, der am l. Januar sein Leben hatte lassen müssen. Ferner trage» mir noch nach, daß die Schaar stattlicher Ochsen, welche die Händler Lindncr und Ockert dem Schlachthofe zugeführt hatten, sofort von den Fieischernieistern Uhliz. Friedrich, Hübner. Mittelbach, Ziller, Barthel und Klengel erstanden wurden. »Auch die Liuducr Ockert sehen Schien standen ihren kapitalen Brüdern an Fleischgcwicht und Kraft keineswegs nach. Bezüglich der Bau lichkeiten und Einrichtungen ist noch zu erwähnen, daß die im Etablissement ausgestellten Kessel. Maschine, Pumpe, Reservoirs, »Wasserleitung ec. von der Saxonia, Eisenwerke und Eisenbahn- bedarsfabrik in Radeberg, geliefert und aufgestellt worden find. Sämmtliche Gasleitung ist von den Herren Gebr. Barnewitz hier, hcrgcstellt worden. — »Mit heute beginnen wir Ziehe Schluß der Bör- sen-Notiz' die regelmäßigen Berichte über die allwöchentlich »Montags lind Freitags stattsindenden Central-Schlachtviehmärkte. — Seit 1. Jan. werden von der »Post Correspondenzkarten verlaust, aus welchen dcr Francostempel gleich aufgedruckt ist. - Vor Kurzem berichtete das Leipziger Tageblatt über ein srandalöies »Vorkommnis!, nach welchem ein anständiges junges Mädcben aus Dresden von einem elegant aussehenden Herrn, der sich sür einen Leipziger Geschäftsmann ausgegeben, nach Leipzig gelockt und nachdem sie mit Schrecken erkannt, wo sie sich^ befinde, von ihlem angeblichen Dienstherr» der brutalst«» Bk-.
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