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Dresdner Nachrichten : 06.11.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-11-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187311067
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18731106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18731106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1873
- Monat1873-11
- Tag1873-11-06
- Monat1873-11
- Jahr1873
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.11.1873
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Mrfl«rs:22SV0^r. »»»,. -IM» ». «... «Iln. — v„», « 0o. in Tageblatt sür Unterhaltung mb Geschiistsverlehr. ,Dwck und «gmlhum d« H«auss»b«: Ltepsch L Netchardt in Arerdev. Lerantwortl. Redakteur.- Sulm» Nrichardt. r>» i Steu» „ «°s« 5 i>>L«rr>. ») Wkr Raum wnlr >»aM-ru P-listtil« k»k.t >ä P^.^Sm^clandt die Ein. Larontic Iür da» «ilch»la»iae Irlchri. »e» der Insirnlt wird niHi gegeben. «uSwirtige Nnnon-.en» .Luflräg« den unt unbe kannten Firmen v. Per sonen tnseriren wir nur gegen Prünuoieranda- Zahlung durch Brtej- markcn oder Posteingah- lung. » Silben kosten i>, Nur. Allblsirrt ge können ole Zaginng auch »Us eine DrerdnerNtema anweisen. Die Sr«. «»; «10. Achtzehnter Jahrgang. »«s- L«At"L'W».. Dresden» Donnerstag, «. Rovemver 187:! V-lttische». Btzld «auschen allerorten die Fluthen der parlamentarischen iKewäffrr. Ganz abgesehen von dem kleinen Mühlbache des sächsi- ,schen Landtag«, der nun wohl bald auch in'« muntere Plätschern ae- pathen wird — aber welche Ströme der Beredsamkeit werden sich Demnächst ergießen, wenn im Laufe dieser und der folgenden Woche Die Mollsvertretungen Preußens, Oesterreichs und Frankreichs zu- sammentreten? Thronreden, Adressen, Anträge, Debatten, Ab- Wmmuugen in reichster Auswahl. Die Physiognomie des preußischen Landtag» läßt sich zwar poch nicht vollständig übersehen; wahrscheinlich aber wird sic wenig Verschieden sein von der seine« Vorgängers. Das Hauptinteresse richtet sich darauf, in welcher Stärke die eigentliche Opposition, die der Clwicalen und der mit ihnen verbundenen Strengconservativen, «rftreten wird. Alle übrigen Parteien, Neu und Freiconservative, Altliberale, Nationalliberale und liberale Liberale und ein großer Dheil der Fortschrittspartei, werden die Regierung in den meisten Kragen unterstützen. Nur der äußerste linke Flügel der Fortschritts partei, Männer wie Eugen Richter, Dunker, «erst und ParisiuS, «heben auch in kirchlichen Fragen die Fahne der principiellen Frei heit; die Socialdemokratie aber ist im preußischen Landtage infolge d»S Dreiklassenwahlgesetzes gar nicht vertreten Kein Zweifel, daß die Regierung in allen wichtigen Fragen über eine überwiegende Mehrheit von Stimmen verfügen wird. Interessant ist die in sechs Kreisen erfolgte Wahl des Cultuüministcrs vr. Falk zum Abgeord neten — ein Zeichen, daß die von ihm innegehaltene Kirchenpolitik sich der aufrichtigen Unterstützung der Wählerschaften zu erfreuen hat. Verschweigen wollen wir nicht, daß die Zahl der Wahlenthalt- vngen in Preußen eine viel bedeutendere war, als in Sachsen, und daß eine große Zahl Abgeordneter nur von äußerst wenigen Stim men gewählt wurde. Berlin aber hat den Nationalliberalcn eine verdiente Lehre gegeben. Es hat trotz deren krampfhaftesten An strengungen lauter Fortschrittler gewählt. Eigenthümlich ist das Zusammentreffen der Umstände, unter denen der österreichische Reichsrath sich zum erstenMale versammelt. Noch tönt das Finale der Weltausstellung leise verklingend aus der Praterau herüber und schon werden die Geigen gestimmt, mir den Wienern und Oesterreichem überhaupt den Neichstaaswaher aufzu- spielen. Noch tönen von beiden Seiten die Schallwellen durchein ander, so daß eS selbst geübten Ohren schwer wird, das Surren «inander zu halten. Der gute Oesterreich« aber steht iK dkffm Jneinanderfließen der Töne mit schmerzlich komischer Grbrrde de. der bekannten Figur der Wiener Possenreißer ähnlich, welche dw beiden Taschen der Hosen umwenden. Hier Nichts, dort Nichts! Die Ausstellungstasche leer und leer die StaatSbudgettaschc. Deficit in der einen, in der anderen auch Deficit! Auch der gute Wiener kratzt sich verdrießlich hinter den Ohren; die hohen Einnahmen auö der Ausstellung sind mit den Fremden fort, nur die hohen Lebens- Mittel- und Wohnpreise sind geblieben. Und mit der bleibenden Dertheuerung alles zum Leben Nothwendigen ist die Ehre der Für stenbesuche, des Völkerstelldicheins, die Revue der interessanten M- tionalitäten, der Wettkampf der Industrie des Weltalls und die Äenntniß der in Wien bisher ungekannten chinesischen Fächer, türki schen Kaffeegenufses, fremder Schnäpse, Sherry-KobblerS und schwe discher Pünsche hoch genug bezahlt. Doch, cs giebt noch andere Mißvergnügte. Der Ordensregen Ist zwar für die um die Ausstellung verdienten Männer nicderge- rauscht, aber ach! Viele hat er nicht getroffen. Zweitausend waren eS, die sicher darauf rechneten, daß sie sich etwas Blitzendes ins Knopfloch oder etwas Geschriebenes zwischen Vor- und Vatersnamen würden stecken können, wäre cs kein Barontitel, so doch ein „Edler", ein „Ritter" oder ein bescheidenes „von". Wäre es nach dem AuS- stellungSpascha gegangen, so zählte Oesterreich 34 Barone und min destens 400 eiserne Kronenrittcr mehr; so aber schuf Kaiser Franz Joseph nur 6 Barone und 0(> eiserne Kronenritter, 11 Bürgerliche aber, die mit ordinärem rothen Blute ins Bett gegangen waren, er wachten am 3. November mit blauem Blut in den Adern. Außer dem hat es 139 Franz IosephSordcn und 148Vcrdicnstkrcuze gesetzt. Wie weise hat doch der Kaiser gehandelt! Auf Grund jahrelanger Beobachtungen hat die Statistik ermittelt, daß eine Ordensdecora- tion 10 Unzufriedene macht ; da nun Kaiser Franz Joseph nur gegen 700 Auszeichnungen verthellte, hat er sich 1300 mal 10 Malcon- tente in seinem Reiche erspart. Die weiße Fahne des Grafen von Ehambord ist das Leichen — Se. königl. Hoheit der Erbprinz von Hohenzollern ist sor gest«» Abend 9 Uhr von hier in der Richtung nach Hof abgercist. Se. königl. Hoheit der Prinz Georg hatte denselben bis zum Bahn hof begleitet. — Se. königl. Hoheit der Prinz Adalbert von Baiern verließ gestem Vormittag 11 Uhr mit der Leipziger Bahn die hiesige Resi denz und reiste über Meißen nach seiner Heimath. S. kgl. Hoheit der Prinz Georg verabschiedete sich von demselben ani Bahnhofe. —Dem zeitherigen Superintendent in Annaberg, Gustav Moritz Franz ist nach sein« Ernennung zum Pfarrer an der Kreuzkirche zu Dresden das Gtadtsuperintendenten-Amt daselbst in dem bisherigen Umfange übertragen worden. — Landt a a. Wir haben üb« zwei äußerst interessante Sitzungen beider Kammern zu berichten. Die 1. Kammer nahm gegen 1 Stimme «v. Posten» den Antrag der Deputation an, wornach die Negierung ermächtigt wurde, im BundeSratbe iür die Ausdehnung der Reichscompctenz auf das gelammte bür Recht zu stimmen. Diese Sitzung war u. A. auch durch rgerliche ) die seit ren vermißte Energie bemerkenöwerth. die Premierminister v. ^ Nativ,lalliveralen erkennen ließ. Wir be. In der 2. Kammer gingen Ui " ' - - - Assi Friesen gegenüber den richten über diese Sitzung später. _ zunächst 5 k. Decrete rin, welche die Umgestaltung der direc - ten Steuern betreffen, nämlich ein Entwurf über die direkten Steuern selbst, das Grundsteuer- und daö Gebäudesteucrgesetz nebst Geschäitsanweisungen für die Umlegung der Grund- und der Gcbäudesteuer, Entwürfe eines Gewerbe- und Personalsteucr- gesctzes und eines Einkommensteuergesetzes. Dieselben sollen einer außerordentlichen Deputation k. Decret betrifft die Ergebnisse ^ deS-Jmmobiliar-BranvversicherungSanstalk in den Iah,. Sodann bringt Aba. Ludwig die bekannte Jnttrprllatiou über das UnfehlbarkeitSdogma ein. Er hebt an: DaS hier erscheinende katholische Kirchenblatt habe nach Schluß de« letzten Landtags Artikel gebracht, in denen e» heiße: Zwar bade daS Umchlbarkcltsdvgma nicht in formeller Weise vom Bischof in Sachsen verkündet werden dürfen, die Verkündigung sei «her in direkt durch das Hirtenschreiben erfolgt, daS sämmtliche deutsche Bischöfe von Fulda aus erlassen hätten und dc»S. aus alM katho lischen .Kanzeln Sachsens verlesen worden sei. Die Katholiken Sachsens wüßten, wenn auch da- UnfehlbarkeitSdogma nicht ' mell hätte verkündigt werden dürfen, doch, wozu sie in MM Ge wissen verpflichtet feien. Habe eS, uw nicht die ! zu verletzen, nicht a m ch^verkjwveb^vchd«» doch nuL.virtennmtlkcksvrrkSntrt worden. Dieser ^ artikcl, luhr Ludwig kort, sei mehr alS ein ZcitunaSaftil sei ein Ercigniß. Unter de» Augen der Regierung habe Sn gewagt, in solcher Weise ein Gesetz auSzulegen. Dieses Blatt sei offenkundig daS Organ der gelammten sächsischen katholischen Geistlichkeit und der in Sachsen «Istirenben Iesulwnpartel. (Widerspruch.) Jawohl: Denn eS verhöhne auf elende Weise Kaller, Reich, Verfassung und Gesetz, kurz, Alles, waS dem Volke heilig und theucr sei. Daher handle sich'S nicht um einen Stteit von Pothoff und Wahl contra Gerber, sondern um den Kamps der Jcsiiltenpartei gegen die Landesverfassung. Redner wolle zk- nächst ein beruhigendes Wort von der Regierung hören. Denn in dem Posen« Frieden, durch den die sächsischen Katholiken 1807 den Evangelischen in staatsbürgerlichen und bürgerliche» Rechten wohlig und warm vom blauen Himmel herab, daß die trüben und ernsten Gedanken fast verdrängt werden, mit denen oer sinnige Mensch dem Welken der zarten Blumen, dem Fallen des Laubes zu- schaut. Wie Blumen und Laub dem Winter zum Opfer fallen, ganz so gebrechlich welken auch wir der Winternacht des Todes entgegen, ab« wie die Keime und Knospen für den kommenden Lenz sich schon während der verflossenen Sommerszeit bildeten, so arbeiten auch wir innerhalb unseres Crdenlcbens dem künftigen Dasein vor, dem wir, wie die Blumen und Bäume dem neuen Lenze, entgegen harren. Und doch — wie anders Beider Schicksal: Dort thatloses, unbewußtes Verharren, im Menschendasein der Alles erleuchtende Gedanke, der Stempel unserer göttlichen Abkunft. Die Knospe ahnt nicht, wir aber wissen unser Loos und haben die Erinnerung und die Hoffnung als leitende Engel zu unserer Seite. Und wie letztere bei jedem Kuß der warmen Sonne frühlingsgleich das Menschenherz bewegt, so spricht die Erinnerung aus jeder Spätlingsblumc zum Menschen: So schön die Tage waren, so schön werden sie wird« sein. Vor uns liegt ein solch' reizender Gruß der scheidenden Na tur, ein frisch gepflückter Strauß blauer Kornblumen, Mohn, Stief mütterchen, Feldkamille und zweier Aehrenblüthen. Wahrlich, wenn eS nicht November wäre, man dächte im August zu leben. Möge ein freundlicher Nachsommer die herbstliche Erde in einen kurzen Winter leiten, aus dem sie ein schön« Lenz bald erlöse! — Trotzdem, daß in dem die Landestrauer betreffenden Man dat vom 16. April 1831 ausdrücklich bestimmt worden, daß wäh rend der Landestrauer Musik und Lustbarkeiten einzustellen sind, dies auch unmittelbar nach eingetretenem Tode des Königs Johann in allen amtlichen und nichtamtlichen Prcßorganen dem Publikum seiten der Obrigkeiten mitgetheilt und in's Gcdächtniß zurückgerufen ivvMn ist, so sollen doch, wie wir hören, noch täglich Fälle vorkom me«» in welchen Privatleute uin Abhaltung von Vergnügungen willen jenes Gebot mißachten und Wirthe dies in ihren Lokalitäten gestatte«. Daß diese Zuwiderhandlungen ernstlich gerügt und be straft werde«, ist nicht mehr wie recht und billig, doch wollen wir zur Belehrung unserer Leser hinzuzufügen nicht Unterlasten, daß unt« pluftt ßch« Art derselben, also auch Pianoforte- und Btolinen- fM, z. B. beim Tanzunterricht, ««standen wird. — Gewerbe-Verein am 3. November. Herr Vorstand Wasttc bringt zunächst ein an den Verein gerichtetes Schreiben eine» hiesigen Einwohners, dem kurz nacheinander fünf Pferde verunglückten: rmd der den Gewerbe-Verein infolge besten um eine Unterstützung angeht, kn befürwortender Weise zur Erledig ung und wird freiwillige Gaben gern entgegennehmen und be fördern, da er an der Würdigkeit des Petenten nicht im Ge ringsten zweifelt. Unter den Zetteln des letzten Fragekastenö fand sich der Mansch vor. sämmtliche in den Hauptversammlungen Der Redacteur der Ge gl örte Borträge gedruckt zu eitung erklärt, wttbevereinS-Zeitung Gewerbevereinö " " des ' besitzen. gleichgestellt worden seien, cö damals für nöthig Stelle des unmöglich gewordenen Heinrich V. zu treten. Der „ehr liehe Soldat" spielt seine Rolle meisterhaft. Er hat es satt, der bloße Strohmann der Parlamentsmajorität -u sein, er verlangt weittra gende Machtbefugnisse und will nicht langer die bloße Fortsetzung de« in der Nacht vom 24. Mai gestürzten „unheilvollen Greises", de« „boshaften Affen" Thiers abgeben. So lauten nämlich die Ehrentitel, welche die wüthendenLcgitimisten Herrn Thiers verliehen haben. Sie haben sich von dem ersten Schrecken, daß ihnen der ZukunftSkönig „zwischen Lipp' und Bechersrand" noch entschlüpfte, rasch erholt und da die Ausrichtung eines Bourbonenthrons jetzt un möglich, so soll wenigstens die definitive Republik verpfuscht werden. Sie haben es eilig, denn bereits erklären sich einzelne Generäle offen für die Republik. Und nachdem das Project, den schwerhörigen Prinzen von Joinville zum Generalleutnant de« Königreichs ohne König zu proclamiren, als zu lächerlich aufgegebm worden ist, heißt die Loosung des Tags: Diktatur Mac Maho» I. befunden hätte, die Evangelischen zu beruhigen, vaß sie in ihrem Glauben geschützt bleiben sollten, ,o sei eine ähnliche Beruhigung heute noch mehr nöthig. Redner wolle aber noch mehr, wolle Klarheit, - - - - - zwischen Unfehlbarkeit Verfassung vor dem Amtöamritt dem Könige den Ünterthanrnelb zu leisten und die Beobachtung der Landesgesetze eidlich zu ver sichern. Die von ihm bewirkte „hirtenamtliche" Berkünvigung eincS Dogmas sei gegen die Verfassung; das UnsehlbarkritSdoama aber mache den LandeSherrn zum Ptaffcnknecht. ES frage sich: wolle die Regierung energisch solchen Bestrebungen gegenüber aultrcten? Das Recht dazu habe sie. Hoffentlich scheue sie vor dem Herausbeschwören eines Eonfiicts, den ein solcher Widerstand Hervorrufe, nicht zurück. Sie möge dem katholischen ClrruS c»>- bciehlcn. sich dem Gesetze zu fügen und daS, waS er böse gemacht durch Druck und Verlesung vvn den Kanzeln wieder gut zu ma chen. Sonst ziehe sic sich den Vorwuri der Lauheit zu. Die öffentliche Meinung deö Landes gehe dahin, daß die Regierung mit Rücksicht auf den Hof katholische Umtriebe begünstige. (Ruf: Ach waSi) Man habe die Negierung als eine pattikulcnistisch- rcactionäre bezeichnet. (Gclächier rcchtS.) Haben Sie die Zei tungen nicht gelesen? (O ja!) Jetzt könne nun die Regierung er klären, daß sie wenigstens nicht auch noch ultramontan sei. Sie möge Nachweisen, daß sie gut sächsisch, gut protestantisch, gut deutsch sei: ffc möge dem LandeSherrn das VerfassungSrecht ge genüber Psaffenintrtguen bewahren, die protestantische Bevölke rung beruhigen und sich an dem großen, jetzt entbrannten Cultur- kampfe bcthciliaen. (Bravo und Zischen in der Kammer und den dicht gefüllten Tribünen.) - Der EultuSminIster vr v. Gerber antwortet: 1) der Regierung sind die Artikel deS katholischen Kir- chenblatteS nicht unbekannt geblieben, in denen zwar ausdrücklich anerkannt wird, baß die amtliche Verkündigung des Uniehlbar- keitSdogmaS in Sachsen unterbliebe» sei, worin aber behauptet wirb sei 1827 blikation von der katholischen Kirchenbchördc unmittelbar uach- gesucht und durch Erthcilung der landesherrlichen Genehmig»»,« gestattet worden ist. Eine solche Publikation hat bezüglich bei Unfel-I ' ' ^ Locales m»d Sächsisches. — Se. Maj. d« König wird heute Mittag 12 Uhr beide Ktikdckmnmem im königl. Schlöffe empfangen. Infellbarkcitsbogmas nicht stattgestinden, die Erlaubnift zur Verkündigung desselben ist abgeschlagen worben. Die Verltsur, jenes Fulbacr Hirtenbriefes hat in kein« Weise die Bcbeuttin einer Publikation des Dogmas. DiescrBries wurde anläßlich be 25jährigen Jubiläums deö Papstes verlesen und sein Inhalt be zog sich wesentlich aus dieses Jubiläum, während ter Beschlüsse des Eoncilö nur in einem einleitenden Rückblicke gedacht wurde, der die Anschauungen einer nicht sächsischen Autorität wicbergab. Daraus folgt 3» daß die Regierung ebenso, wo cö sich uin prac- tischc Eonseguenzcn sürö StaatSlcvcn handelt, handeln wird. Hierdurch hält die Regierung die Sache iür uin so mehr erledigt, als das katholische Kinbenblatt kein amtliches Organ der katho- lischen Klrcheubehörtc ist, sondern ein rcincSPrivarunternehinen, wie auch Ludwig cs als ein Parteiblatt bezeichnet hat. Ich kann eS ihm übrigens getrost anhcimgeben, daS ur:g lau bliche Ge rücht zu begründe», daß die Regierung nachsichtig sei gegen katholische Umtriebe, und baß sie nicht gm deutsch, nicht gut sächsisch, nicht gut protestantisch sei. (Bravo! rcchtS.) Ludwig behält sich Weiteres vor. Damit geht die Kann»« zu anderen Gegenständen über. (Fortsetzung morgen.) — Die milde Herbstessonne strahlte in den letzten Tagen so leituiig erklärt unter Bezugnahme daraus, baß die S-Zeltuna allerdings einzelve Vorträge — wie den es Herrn Vr. Hvhlfelb „über schöne und nützliche Kunst" — wörtlich (nach stenographisch« Niederschrift, bringe, daß dies ad« ei mcmchen, z. B. dem Vorträge des Herrn Partiellster Busolt, schon au- dem Grunde unmöglich sei, well die Form, in der sie gegeben. burchariS keine druckfertige sei. Ein ander« Grund sei der Kostenpunkt und ein tritt« Mangel an Raum in den Spal ten seines Blattes. Bezüglich der Stenographie herrsche übrigens, wie ihm scheine, bei vielen Leuten und nicht etwa blos im Ge- werbevcrein eine vollständige Unkenntniß, was z. B. daraus er helle, daß eine hiesige Dame iür eine stcnograpbirte und in Cur, rentschriit übertragene Predigt des Herrn Rüting 2>/2 Groschen bot und naiv gegen den sein Befremden hierüber äußernden Stenographen meinte, sie koste ja im Druck nicht viel mehr und daS Stenographiren gehe doch so sehr rasch von statten. Die Mühe des Stenographirenö nicht gerechnet, koste ab« die Ueber- sctzung ln Currentschrist die achtfache Zeit und ein Vortrag auö dem Gcwerbcvercin schon dafür 6 bis 8 Thal«, wozu noch die Druckkostcn (20 Thal« für den Bogen) kämen. Doch hoffe die Vcrlagshandlung, baldigst eine Erweiterung des Blattes eintreten lassen zu können, und solle dann alles Mögliche in Bezug aut den geäußerten Wunsch gethan werden. - Herr Director Clauß bringt verschiedene Gummiproducte ans ter Fabrik deS Herrn Bäumch« zur Ansicht und Besprechung, selbige iGummikorke zu 2, 7> s, 10 und 15 Groschen) der Versammlung bestens empfeh lend. Die letzte Sorte, welche nur mittels eines dazu gehörigen Schlüssels die Oeffnung der Flasche ermögliche, fei besonders zur Sicherung etwaiger Weinvorräthe gegen Weinmarder äußerst probat, da, wie gesagt, ein Oeffncn der Flasche ohne dazugehöri ge» Schlüssel, daS Abschlagen der Hälse wcggcrechnet, total un möglich sei. Herr v.Gutbicr macht unter Hinweis ans die früher von einem Mitgliede als Producte der Wiener Weltausstellung (dort gefertigt) vorgelegten Glasspinnereien darauf aufmerk sam. daß gegenwärtig im Straßburger Hof hier ein WlaS- spinner anwesend, allen der Art und Weise der Erzeugung dies« Maaren Unkundigen also Gelegenheit geboten sei, sich riese gegen ein Entr« von 2'a- Groschen anzuschcn. Außerdem war beim VereinSbotcn eln Abdruck günstiger Urtkcile der Presse über die Schriften deS genannten Herrn zu haben, der auch dem binnen Kurzem «schrillenden „Hilfsbuch für den Dampfkessclbetrieb und die Druckvttgleichu»igen", das wir früher kurz besprachen, ein günstiges Prvgnosticon stelle» läßt. Im Hauptvortrage sprach "articulicr Bufolbt, unter Vorzeigung von 80 clgenbän- von der Quelle bis Linz," >err P, digien Zeichnungen über „die Donau Donau-Eschingen hat eine bebrütende Bibliothek, 30,000 Bästde). ein Lefttng-Denkmäl. Von Kalkielfen und Burg Ruinen beglei tet. gelangt der Fluß nach Sigiilaringen, in dessen resiaurirtem Schlosse der gothische Kunstsaal besonders sehen-würdig. Ulm, besten Geld einst sprüchwörtllch geworden, hatte bekanntlich zu Wohnungen eingerichtete Schiffe zur Wiener Ausstellung gesandt, die vielleicht, wenn die Zahl der Besuch« immer dieselbe wie im Oktober gewesen, eine ausgedehntere Benutzung erfahren hätten. Herr Bnsolbt logirte -dort und nimmt Gelegenheit, die treffliche Einrichtung und die dort geübte scharfe Eontroic lobend hervor- zuhcbcn. Der Ulm« Dom, dessen Thurm an Höhe die ve« Kölner übcrtrifft, enthält eine treffliche Orgel (die größte eristlreude) vo» dem blinde» Meister Schott in Stuttgart, 15SK gebaut. Bei Ingolstadt bat die Donau eine so starke Strömung, baß die Dampfschiffe nur mit Müde anlcgcn können. Ingolstadts Dom bat im Gegensatz zu dem Dunkel der ineisten gothischen Kirche» jener Zeit, ein Licht, wie man es für ein Zclchcnziinmer nicht bester wünschen kann. -Herr Bnsolbt ivnrde in genannt« Stadt seines eifrigen Zeichnens halb«, als Spion iestgenommen, ab« i als inan nichts als Donau-Ansichten bei ihm fand, sogleich wird« Jrcigelasse». Abcnsberg ist durch einen Grafe» Babo merkwürvig. i N > Ni ' .'d 1 >>A 4c,.7 i st'!' §
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