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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.10.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-10-01
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186710016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18671001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18671001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1867
- Monat1867-10
- Tag1867-10-01
- Monat1867-10
- Jahr1867
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.10.1867
- Autor
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«S80 l l i L Wissenschaft und Kunst darin blühen und gedeihen und die Schütze« gesellschaft immerdar bestehen. Gffchrieben am 28. September 1867." Und somit ergreifen Sie, hochgeehrter Her^ Deputirler de- Rath-, Herr vr. Vogel, den Hammer: der erst« der S Schläge zur Befestigung de- Grundstein- sei dem großen Baumeister, um dessen Beistand wir kmdlich bitten, dem höchsten Gott geweiht. Der zweite Schlag, welchen Du mein lieber Senior der Gesell schaft, Bruder Tarschuer hin zufügest, beurkunde unfern Bürgerfinn, unsere Bürgrrtreue und Achtung vor dem Gesetze, er gelte dem Wohle Sr. Maj. unser- geliebten König- Johann, so wie dem ganzen sächsischen Fürstenhaus«. Der drüte Schlag, mit welchem ich al- Vorsitzender de- Vorstände- die Grundlegung beschließe sei ein Hoffaung-zeichen und deute auf den immerwährenden Flor drS Handel- und Gewerbe-, der Wissenschaft und Künste und namentlich auf da- Blühen und Gedeihen der Schützevgesellschast zu Leipzig. Alle drei Herren führten mit würdigen Worten, welche tiefen Eindruck auf die Anwesenden machten, die Schläge au-, wonach Herr Leuthier noch Folgende- sprach: Nun so gehet denn muthig au die Arbeit, ihr Werkleute und kauet mit Lust, Eifer und Aufmerksamkeit, auf daß wenn unsere Gebeine längst vermodert find und der Wind unsere Asche ver wehet, unsere später» Nachkommen, welche sich hier versammeln werden, um nach de- Tage- Lost und Mühe Erholung zu suchen, euch und un- eia freundliche- Andenken schenke» können und mögen. Doch Eine- ist uns dabei noch Noth; denn: Soll das Werk den Meister loben, Senke Segen sich von oben! Ja, Deinen Segen, Du allmächtiger und gütiger Vater, erflehen wir in dieser Stunde von Dir, auf daß wir auSführen können da- Begonnene. Laß bei diesem Bau nicht Unglück unsere Blicke trüben, sondern mit Heiterkeit un- auf da- Gelungene Hinschauen, und die stille Thräne sei dann der stumme Dank, welchen wir armen Sterblichen Dir für Deine Wohlthat zollen können! Amen. Verschiedenes. * Leipzig, 30. Sept. Unter dem Protektorate und der Ober leitung der Frau Kronprinzessin von Sachsen hat sich unter dem Namen Albert-Verein, im Anschluß an die dekanntrn Be schlüsse der Genfer Conferenz von 1863, ein Verein für da- Königreich Sachsen gebildet, welcher sich die Aufgabe gestellt hat: in KriegSzeiten die Militärverwaltung in der Pflege verwundeter und kranker Soldaten durch eine g,ordnete Privathülfe zu unter stützen, für Beschaffung und geordnete Verwendung zwrckent- sprechender Hüls-« und Pflrgrmittel Sorge zu tragen, Räumlich keiten und Pflegepersonal zu brschoffrn, dre Vorräthe der Lazarethe au Verbandmaterial und Wäsche zu verstärken, in FriedenSzeiteu aber eine freiwillige HülsSthLtigkeit für einen künftigen Kriegsfall zu treffen, namentlich geschulte freiwillige Krankenpflegerinnen auS- rubilden. Au Sachsen- Frauen und Jungfrauen ergeht nun di« Aufforderung, auf Grund der bereit- veröffentlichten Statuten sich an oem Albert--Verein zu betheiligen und zwar entweder durch persönliche Aulheilnahme an der Krankenpflege, oder durch Samm lung von Geld und Beiträgen, durch Aufsuchung pflegebedürftiger Kranken u s. w, und es steht zu hoffen, daß dieser Aufruf überall eine» freudigen Widerhall finden wrrd. re. Leipzig, SO Sept. sXXV. (Jubel-) Versammlung deutscher Philologe» und Schulmänner in Halles Heute beginnt die seit dem 25. Juni a. e. ausgeschriebene fünfundzwan zigste Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner, die m- Donnerstag dauern wird. Da- Prüsioium haben die Pro fessoren Bernhardy, Brrgk, Kramer und Pott. Gleich in der ersten allgemeinen Sitzung wird nach der Eröffnungsrede deS Präsidenten und der Miltheilung allerhand geschäftlicher Angelegenheiten ei» Leipziger Gelehrter, Rector Prof. vr. Eckstein, einen retrospectiveu Vortrag über die bisherigen Philologen Versammlungen halten. Solcher allgemeiner Sitzungen werden drei gehalten werden an ebenso viel Tagen. Die übrige Zeit wird durch Specialsitzungen an-gefüllt Man hat eine pädagogische, eine orientrlistische, eine germanistische, eine archäologische und eine mathematische Sect on. — Die Stadt Hall« giebt der Versammlung MWwoch Abend ein Festsonpir, nachdem man Nachmittag- am Saalufer sich gesellig znsammengefunden hat. — Die 24 früher» Versammlungen fanden au ebenso viel verschiedenen Städten d«S vormaligen Deutschen Bunde- und Oesterreich- statt. Der erste Congreß war 1838 in Nürnberg, daun folgten Mannheim, Gotha, Bonn, Mm. Kassel, Dre-de», Darmstadt, Äena, Basel, Berlin, Erlangen. Göttingev, Alteuburg, Hamburg, Stuttgart, Bre-lau, Wien, Brauuschweig, Frankfurt a/M., Aug-burg, Meißen, Hannover und Heidelberg. In fünf Jahren de- Zeiträume- von 1838—67 fanden Versamm lungen de- Philologenvereins nicht statt, und zwar waren die« die Btwrgnng-jahre 1848 und 1849, 1853, 1859 und da- Vor jahr 1866. Sachsen hatte die Ehre bereit- zwei Mal, di« Ver sammlung in je einer seiner Städte tage» zu sehen: in Dre-deu und Meißen. — Man verspricht sich von der diesjährigen Versamm lung eine große Frequenz. Scho» sind Professoren diese- Fachs au- Süddeutschlavd hier durchgekomwen, um sich nach Halle zu begeben. Die treffliche Lage Halle'- inmitten de- ErsenbahvnetzeS erleichtert den Besuch ganz wesentlich. Die Magdeburg-Leipziger Bahn gewährt freie Rückfahrt gegen Vorzeigung der Mitgliedskarte. * Leipzig, 30. September, von H. Laube'- ueunbäudige« Roma» „der deutsche Krieg" erscheint bereit- die dritte Auflage. * Leipzig, 30. September. Der diesen Sommer beim Räumen de- PleißenfluffeS zwischen der Lesstngbrücke und Barfaß mühle au-geworfeue, bisher nicht wieder entfernte Schutt giebt vielen Leuten Veranlassung, das Ufer als Abladeplatz für alle- Mögliche auzuseheu. Sowohl am Tage, jedoch namentlich Abend- werden daselbst zerbrochene Ofenaufsätz», alle Ofenrohre, alte Dach rinnen, Stroh, Kehricht rc. abgeworfen, wa- den Gesammtaublick de- Ufer- von Tag zu Tag immer weniger lieblich erscheinen läßt. Hunderte von vorübergehenden Schulkunden befördern von dem reichlichen Material täglich eine hübsche Quantität in die Pleiße, so daß an dieser Stelle für nächste- Jahr ein« wiederholte Räumung de- Flusse- in Aussicht genommen werden müßte. R. Leipzig, 30. September. Obwohl die trefflichen Con- certe, welche Herr Eapellmeister Ruschewehh allabendlich in der Centralhalle aufführt, stet- ein außerordentlich zahlreiche- Publicum anzieheu — am gestrigen Sonntag z. B. war im Saale und auf den Galerien bald kein Plätzchen mehr zu erhaschen — so hat der für die Unterhaltung seiner Gäste unermüdlich thätige Wirth, Herr I. Jäger, doch darauf Bedacht genommen, den Besuchern noch eine größere Abwechslung zu biete». ES wird näm lich von morgen, Dienstag, an Herr Charles Foottit an- Londou, ein meisterhaft geschulter Turner, in den Zwischenpausen der Concerte eine Reih« von Kraft- und Kunstleistungen am Reck au-führeu, welche, wie Berichte au- anderen Städten melde«, allerdings Alle- übertreffen solle», wa- man auf diesem Gebiete leisten zu sehen gewöhnt ist. Zu Leipzig, wo die edle Kunst de- Tarnen- eine wahre Pflanzstätte hat. wird eS an Interesse für die Leistungen de- jungen Engländer- gewiß nicht fehlen. * Als Herr Agoston in seiner ersten, recht zahlreich besuchteu Vorstellung seine Geister erscheinen lassen wollte, blieb eS dunkle Nacht und weder Mephisto, noch irgend ein anderer Geist ließ sich sehn, aber nicht etwa, weil die Geister, von der Reis« müde, »och etwa- auSruhen wollten, sondern weil der GaSapparat trotz aller Bemühungen kein Gas mehr hergebeu wollte, wa- um so mehr befr,mden mutzte, als die Arbeiter so viel Zeit darauf verwandten, baß Agoston Nachmittags noch nicht spielen konnte und dadurch die Emuahme vv» zwei Vorstellungen einbüßte, di« dritte aber nun nicht einmal bi- zu Ende gegeben werde» konnte. Sollte solche Saumseligkeit und Nachlässigkeit noch öfter Vorkommen, daun dürften zulrtzt wohl Biele anstehen, Gasbeleuchtung in ihre» Räu men einzuführen. Rch. ^ Leipzig, 30. September. Am Sonntag den 29. d. M. find auf die westlichen Staatsbahnen 626 Tour- und 247 Tage-billet- bei hiesiger Expedition auSgegebeu worden. L Leipzig, 30 September. Gestern wurden auf der Thü ringer Bahn 312 Tour- und 168 Sonntag-Met- auSgegebeu. Angekommen ca. 2000 Personen. * Leipzig, 30. September. Vorgestern Nachmittag ist ei» Berliner Pelzwaarenhändler vom Brühle, woselbst er dem da- Meßstaudgeld eiucasfirenden RathSdieuer da- Genick einzuschlage» gedroht und sich zur beabsichtigten Ausführung feiner Drohung einer zwei Ellen langen Stange bemächtigt hatte, arretirt und au da- königl Bezirksgericht abgeliefert worden. H Leipzig, 30. September. Gestern Mittag expedirte die Berlin - Anhalter Bahn einen Extrazug nach Berlin lediglich für jüdische Glaubensgenossen, die daselbst die jetzigen jüdischen Feier tage abzuhalteu gedenke». E- reisten etwa 250 Personen mit diesem Extrazuge nach Berlin. — Unt<L den Schuhmacherbudeu am Roßplatze stahl vorgestern ein Dieb ein Paar Schuhe, und eS gelang demselben, obgleich mau den Diebstahl sofort evtdeckte und deS Diebe- Spur verfolgte, davonzukomme». Dreister Weise stellte sich derselbe Mensch heute Morgen abermals in der Nähe jener Schuhmacherbude ein, jeden falls nicht in bester Absicht, ergriff aber schleunigst di« Flucht, da er sich sofort erkannt sah. Die- Mal gelang eS ihm aber nicht zu entkommen, man hotte ihn noch auf dem Augustu-platze eilt und brachte ihn zur Polizei. — An- Wurzen hören wir, daß daselbst zum Willkommen be ll. Schützenbataillons, welche- nächsten Donnerstag den 3. Octbr. in dieser seiner neuen Garnison rinrückt, vielfache Vorbereitungen getroffen werden. — Achtzehn Manu sächsische Militair- aller Waffengattungen gingen heute Nachmittag auf der Thüringer Bahn nach Erfurt ab zu einem CarsuS auf dortiger Krieg-schule. — Gestern Abend machte ein von der Polizei wegen Bettelu- aufgegriffener fremder Handarbeiter auf dem Naschmarkte wieder hotte verzweifttt« versuche, lo-zukommen, wobei er unter Ander,« von einer Trepp« herabstürzte und um wie durch ebr Wunder» vor dem Hal-breche» bewahrt blieb. Bei dem au und für sich so ge- ringen Vergehen mußte dies« Handlungsweise besonder- ausfalle»,
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