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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.10.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-10-01
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186710016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18671001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18671001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1867
- Monat1867-10
- Tag1867-10-01
- Monat1867-10
- Jahr1867
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.10.1867
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rmd es stellte fich auch bald herau-, warum der Gefangene -er« wieder frei gewesen wäre, denn er sühne nickt weniger al- vier verschiedene, meist gefälschte Legitimationen bei sich. — Die Krupp'sche Gußstahlfabrik in Essen. Luch bei der diesjährige« Ausstellung erwie- fich das genannte Riesen- Etabliffement als daS erste der Wett in seiner Art, sowohl waS die Dimension deS Betriebes als auch was die Qualität der Pro dukte anbelangt. Wir entnehmen dem von der Firma Fr. Krupp den Jury-Mitglieder» üderreickteu Special-Kataloge ihrer Aus stellung, dem eine sehr hübsche Photograpbie beigelegt war, folgende Daten, die wirklich imponirend find. DaS Etablissement besteht seit 40 Jahren, hat sich allmälig entwickelt und vergrößert, so daß sein Umfang fast alljährlich, und zwar gewöhnlich um ein Sechstel biS ei» Drittel d«S Bestandes zugenommen hat. ES bedeckt zur Zeit eine» zusammenhängenden Flächenraum von 800 preußische« Morgen, wovon an 200 unter Dach. ES beschäftigt gegenwärtig mit der Goßstahl-Production circa 8000 Arbeiter, außerdem in seinen Kohlengruben bei Este», auf seinen Hochöfen am Rhein und seinen Eisenerzgruben am Rhein und in Nassau an 200 Arbeiter. Im Jahre 1866 producirte daS Etablissement zu Fabrikaten der in Paris ausgestellten Art circa 125 Millionen Pfund Gußftahl, mittelst 412 Schmelz-, Glüh- und Cementöfen, 195 Dampfmaschinen ü zwischen 3 und 1000 Pferdekraft, 49 Dampfhämmer ü zwischen 1 und 1000 Ctr. Gewicht des fallenden HammerblockeS, 110 Schmiede- Essen, S18 Drehbänken, 84 Bohrmaschinen, 111 Hobelmaschinen, 61 Fraisbänken, 75 Schleifbänken, 26 anderen Werkzeugmaschinen. Zu obiger Gnßstahl-Production werden täglich über 20,000 Ctr. Kohlen eonsumirt, exclusive deS bedeutenden KohlenaufwandeS zur Erzeugung deS Roheisens, auS welchem der Stahl bereitet wird. Absatzgebiete der Fabrikate: außer sämmtlichen europäischen Staa ten, die amerikanischen Vereinigten Staaten, mehrere südamerika- nischr Staaten, Ostindien, China, Japan. Werth der JahreSpro- duction über 10 Millionen Thalrr. Zum Betrieb« der Maschinen werden in 120 Dampf-Kesseln per 24 Stunden circa 150 000 Ku- bikfuß Master in Dampf von vier Atmosphären Sp umring ver wandelt. Zum Etablissement gehört eine Gasanstalt, welche zur Versorgung von 10,000 bis 11.000 Gasflammen (eS wird auch RachtS gearbeitet) in den kürzesten Tagen circa 400,000 Cub'kfuß GaS per 24 Stunden liefert. Die Werkstätten find unter sich und mit drei, Este« berührenden Hauptbahnen durch Schienengeleise ver bunden. Gefammtlänge der Bahnen deS Etablissements circa drei deutsche Meilen, auf welchen der Dienst mittelst 6 Locomotiven und 150 Waggon- versehen wird. DaS Etablissement hat 23 Ob- jecte »ur Ausstellung gesendet, welche in der preußischen Seetion der Maschinen-Galerie zu Füßen der Ehrenpforte exponirt worden und eine Art Befestigung derselben darstrllen. Die au-gestellten Objecte repräsentiren ein Gewicht von über 243,800 Pfund. Der größte Gußstahlblock in Tiegeln gegossen, der je producirt wurde, im Gewicht voa 80,000 Pfund und der Gußüahl-Taufendpfüvder im Gesammtgtwicht« von 100,000 Pfund gehören wohl zu den merkwürdigsten Objecte» in der ganzen Ausstellung. — In Wien wurde in der vorigen Wocke ein raffinirter Betrug versucht, welcher ein tragisches Ende nahm. DaS dortige „Fremdenblatt" berichtet: Letzten Dienstag kam ein junger, blonder, anständig gelleideier Mann zu einer sehr wohlhabenden BürgerSfra« in Mariahilf, stellte fich derselben alS vr. Berger, Concipient auS der Kanzlei deS vr. v. Müh'selb, vor und erbat fich ein« kurze Unterredung in einer Familienangelegenheit. Die Dam« führt« den Herrn in den Salon; dort eröffnet« ihr dieser »ach einer kurzen Einleitung, daß ihr Gatte fich mit einem Mäd chen vtrgeffen hätte, daß dieser Umgang Früchte getragen, und daß daher dem Gatten eine Klage mit allen ihren Unannehmlichkeiten droh«. Im Interest« de- Familienglückes halte es daher vr. von Mühlfeld am gerathensten, der Frau den Wink zu geben, sie möge die Angelegenhett hinter dem Rücken des ManneS auSgleichen, um so den Hausfrieden, die Ehre de- HauseS zu erhallen, vnd dem Gatten und Vater da- Erröthen vor Gattin und Kindern zu er sparen. Die arme Frau erinnerte fich auch, daß der Gatte seit einigeu Tagen ungewöhnlich schweigsam war, und sie glaubte an AlleS. Die Frau wendete nur ein, daß sie augenblicklich nicht bei Kaffe sei und beschied de« Herrn vr. Berger für den nächsten Morgen. Dieser erbot sich nicht nur zu kommen, er vnsprach auch noch zur leichteren Abwickelung der Angelegenheit daS Mäd chen zugleich mttzubringeu. Die Frau hatte jedoch kein« Ruhe mehr, sie eilte dem vr. Berger nach in die Kanzlei deS vr. von Mühlfeld, um womöglich «och am selben Tage die Angelegenheit ins Reine zu bringen. Zu ihrem Staunen erfährt sie m der Kanzlei d«S vr. v. Mühlfeld, daß man dort von der ganzen An gelegenheit nichts Wiste, daß e- dort keinen vr. Berger gebe und daß hier offenbar eia Betrug im Spiele sei. Die Fra« meint, «an wolle mit der Sache hinter dem Berge Hallen, bittet weinend, man möge ihr die Wahrheit sagen, und wird erst ruhiger, alS ein Kanzlist fich erbietet, am nächsten Morgen zu ihr in die Wohnung zu kommen, um dort den vermeintlichen vr. Berger zu entlarven. In der Thal erschien am nächsten Morgen der Kanzlist in Beglei tung eines geheimen Polizisten in der Wohnung der Fra» in Mariahilf. Auch der vermeintliche vr. Berger ließ nicht lange warten; er erschien in Gesellschaft eiuer elegante» Dame, die er al- die Verführte vocstellte. Ja dem Momente traten der Kanzlist und der Polizist eia ; der falsche vr. Berger machte alle mögliche» Anstrengungen, um sich auS der Affaire zu ziehen, schützt« vor, er sei »och bei vr. v. M, dann wieder, er wäre früher bei vr. v. M. gewesen, er fei Eifenbahubeamteter, endlich auch Staatsbeamter. All sei» Bitten half nicht-, er und seine Begleiterin wurde» auf- Polizei-Commiffariat gebracht. Dort bat da» mitschuldige Mäd chen, mau wöge ihr »ur gestatten, die Toilette zu wechseln. Dies« Bitte fand Gehör. Zwei Vertraut« begleiteten fie in ihre Woh nung. Dort angelangt, verwendete die Dam« die Bettdecke alS spanische Wand, begab fich hinter dieselbe, öffnete den Koffer, nahm au- demselben ein andere» Kleid, aber auch ein Fläschchen aufge löste- Cyankali, macht« einen tüchtige» Schluck, stieß eine» Schrei au- und war nicht mehr unter den Lebende». — Opium-Genuß in England. Daß der gewohnheits mäßige Genuß de» Opium- in England keineswegs zu den seltenen Dingen gehört, ist eine auch in weiteren Kreisen bekannte That- sache; indessen hört mau im Allgemeinen selten Angaben, die über da- Umfickgreifen dieser verderblichen Gewohnheit mehr Licht ver bretteten. Neuerdings erhebt in den Spalten de- „Medical-Journal" vr. HawkinS in KingS Lynn seine Stimme und erklärt, daß von allem Opium, das «ach England importirt wird, die Grafschaften Lincolnshire und Norfolk die Hälfte consumiren. Ein Apotheker in Lynn verkauft jährlich 200 Pfd, ein anderer 150 Pfd. feste» Opium, »eben 5—6 Gallonen Laudanum und 5—6 Gallonen God- frey'S Elixir (eine Auflösung von 1 Pinte Laudanum in S Gallo nen Master), die er wöchentlich absetzt. Ganze Schubladen voll Halbdrachmendoseu Opium werden in den Apotheken bereit gehalten und manche Personen nehmen drei solcher Pulver an einem Tage, vr. HawkinS beobachtet in seinem Districte eine verhältnißmäßig enorme Sterblichkeit unter den kleinen Kindern, überhaupt ein all gemeine- Herunterkommen der Generation. waS er beide- dem Opiumgenuste zuschreibt, und ruft die Behörden auf, dem Uebel so viel alS möglich zu steuern Jutrreffaute Sreuhetten zum praktischen Gebrauche für Damen und Herren find in mannichfalttger Auswahl im Magazin von Theodor Pfitzmann, Ecke vom Neumarkt und Schillerstraße zu finden *»* Wir machen hiermit die geehrten Hausfrauen auf eine Meß-Neuigkeit, eine neue Art Wasch-Platten aufmerksam, welche ohne Stahl zu Heizen (nicht mit Holzkohle) in Zeit von fünf Minuten erwärmt werden, ohne irgend einen Übeln Geruch zu verbreiten, und fich al- höchst prak tisch erwiesen haben. Diese find bei Herrn Carl Laumauu hier, Neu markt Nr. 15, zu bekommen. Mehrere Meßfremde. Haeept-lSewtnne bei 5. Elaste 72. Königl. Sächs. Lande--Lotterie. Nummer 54 t 55 Gezogen zu Leipzig am 30 September 1867. Thaler. Haupt«Lollecttonen. 5000 bei Herrn Franz Kind in Strelitz. 8746 2000 - Hugo Nitzsche in Döbeln. 31511 2000 » « Bruno Sieber in Dresden. 12473 2000 « - C. I. Drescher u. Co. in Dresden. 1396 1000 B - 3> A. Thierfelder u. Söhne in Reukirchen. 22849 1000 Heinrich Seyffert in Leipzig. 79120 1000 - r Adolph Simon in Coburg. 32358 1000 - - C. 3- Drescher u. Co. in Dreede». 22029 1000 « - 3. F. Glien u. Co. in Zittau. 57252 1000 r s 3 Chr. Schubert in Leipzig. 51770 1000 « - C. S. Richter in Meißen. 43806 1000 - - F. Lommatzsch in Lltenburg. 65565 1000 - s Hugo Nitzsche in Döbeln. 67 1000 - « A. Genets in Dresden und Herrn Heinrich 51175 1000 - « Seyffert in Leipzig. Chr. Conr. Krappe in Leipzig. 33260 1000 - s Eduard Brückner in Wurzen. 26682 1000 - s Carl Böttcher in Leipzig. 64959 1000 s - G. H. Stein u. Co. in Leipzig. 3222 1000 - Gebr. Wenige in Gotha. 62740 1000 - « Albert Kuntze in Dresden. 19183 1000 » der Herzogi. priv. Haupt-Collection in Dessau. 59803 1000 - Herrn I. A. Thierfelder u. Söhne in Reukirchen. 26025 1000 « - 3 A. Thierfelder u. Söhne in Reukirchen. 58619 1000 » Gebr. Wenige in Gotha. Gewinne 4 40i) Thlr. Rr. 893 1199 2402 6851 7044 7441 8288 9722 91017 11685 13140 15446 17118 25856 29761 S12S4 3S1S7 38905 39328 40214 41051 49963 54856 55430 56205 56220 65024 65313 71856 76744. Gewinne 4 200 Thlr. Nr. 107 1529 14067 17983 23281 23408 23978 27904 30730 31778 34565 37917 40025 41769 41961 41981 43666 45642 49080 50419 50655 57429 58102 63126 66176 68210 68029 70297 70963 71011 72482 72563 73125 74023. Gewinne n 100 Thlr. Nr. 527 551 692 902 934 1056 3669 4196 4411 5328 5617 6883 7313 7343 7568 7780 7947 8732 9061 9428 9474 10102 10803 12091 15903 15978 16094 18692 19108 20253 2,592 21794 22122 25349 25558 26893 27728 28275 28883 29765 30145 30604 30612 32503 32592 33657 33989 34335 35451 36328 37486 38138 38155 38190 38891 39719 40363 40395 40893 41112 42759 43798 46994 47108 47130 50978 51258 51348 51832 55357 55522 55548 56415 56430 57781 58700 59076 59611 60159 60275 60814 61663 62111 62893 63365 64089 66425 66999 68037 69508 70195 70770 71884 72560 73909 74037 75117 75974 7617? 78296.
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