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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.03.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-03-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186803083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18680308
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18680308
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1868
- Monat1868-03
- Tag1868-03-08
- Monat1868-03
- Jahr1868
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.03.1868
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1754 Bekanntmachung. Wir finden uns in Folge mehrfach geäußerter Wünsche veranlaßt, unter Aufhebung der von uns laut Bekanntmachung vom "erfügung hiermit f ' treffen: den Privatequipagen und bestellten Droschken ist gestattet, Behufs der Abholung der Theaterbesucher sowohl im westlichen, nach der Goethestraße zu gelegenen, als auch im östlichen, nach der Post zu gelegenen Pavillon anzusahren. Die nicht bestellten Droschken haben sich der Post gegenüber, so wie da nöthig der Poststraße entlang der Reihe nach aufzustellen. Leipzig, den 5. März 1868. Der Rath «nd das Polizeiamt der Stadt Leipzig. vr. Koch. vr. Rüder. Bekanntmachung. Schleißner. In Gemäßheit H 2 und 7 deS Regulativs vom 2. März 1863 machen wir bekannt, daß sich Herr Julius Theodor Leh mann, Mechaniker hier, Moritzstraße Nr. 3, für Ausführung von Gasrohrleitungen und Gasbeleuchtungsanlagen bei uns ange meldet, auch durch Zeugniß der Gasanstalt über den Besitz der zu diesem Gewerbebetriebe erforderlichen Vorrichtungen ausgewiesen hat. Leipzig, am 6. Marz 1868. Der Rath der Stadt Leipz^. vr. Koch. tttscher, Res. Bekanntmachung. ES soll am östlichen Flügel der V. Bürgerschule ein Turnhaus erbaut und alle dazu erforderlichen Arbeiten an einen Unter nehmer in Accord vergeben werden. Diejenigen Herren Baugewerken, welche sich bei dieser Submission betheiligen wollen, werden ^ ^ * ° »» " " ^ --- .. - . " der V. Bürger-> Des RatheS Baudeputation. Holz-Auction. Mittwoch den 11. d. M. sollen in Burgauer Revier auf dem diesjährigen Schlage Vormittags von 9 Uhr anl 14 eichene, 4 buchene, 2 rüsterne, 21 lindene Nutzklötze, 40 Stück Schirrhölzer, 1 Klafter eichene Nutzscheite, 12 Klaftern eichene, 6^r Klafter lindene und */, Klafter aspene Brennholzscheite, sowie von 11 Uhr ca. 200 Lang- und Abraum hausen unter den im Termine an Ort und Stelle öffentlich angeschlagenen Bedingungen an die Meistbietenden verkauft werden. Leipzig, am 7. März 1868. DeS Raths Forstdeputation. Zur Nachricht. Die Einlösung der den 31. März, 1. April und resp. Ostern dieses Jahres fällig werdenden K. S. Staatsschulden- und! Landrentenbank-Effecten erfolgt bei Unterzeichneter Cafse bereits vom 16. dieses Monats ab in den Vormittagsstunden von 9 bis 12 Uhr. Leipzig, am 5. März 1868. ' Königliche Lotterie-Darlehns-Caffe. Erinnerungen an Mir Mendelssohn. Sehr zu gelegener Zeit — während man in Leipzig mit dem Plane umgeht, dem Metster ein Denkmal zu errichten — erscheint bei F. A. Brockhaus eine sehr warm und ansprechend geschriebene Schnst unte: dem Titel: „Erinnerungen an Felix Mendelssohn- Bartholdy. Ein Künstler- und Menschenleben. Von Elise Polko." Zur Freude unserer Leser theilen wir schon jetzt daraus Nach stehendes mit: Wie deutlich erinnere ich mich jenes Tages, als mein geliebter Vater mir, dte eben aus der Pension heimgekebrt war, auf der Promenade — es war jene berühmte Leipziger Promenadenstunde zwischen zwölf und eins — sagte: „Sieh, dort kommt Mendels sohn mit seiner Frau!" Und ich weiß auch, daß ich am liebsten Front gemacht hätte wie vor einem Könige, als er herankam, und daß ich nicht einig war, wohin ich sehen sollte, als sie näher kamen, zu ihr oder zu ihm, und schließlich sah ich doch ihn an, und wie er den Vater so freundlich grüßte. Von Cecile Mendelssohn hatte ich nur den flüchtigen Eindruck wundervoller Locken und blauer Augen, die unter einem dunkeln Samnuhut hervorleuchteten; von ihm stand mir aber sofort ein fertiges Bild im Gedächtniß, ein seinmodellirter Kopf über einem sogenannten spanischen Mantel, der mir seine Gestalt verhüllte. Ich habe bis zur Stunde kein Bild gesehen (das Hildebranbtsche kenne ich leider noch nicht), das jenen Künstler kopf so wiedergäbe, wie ich ihn in der Erinnerung trage; es ist etwas Weichliches, Sentimentales in all den Mendelssohnschen Knaurs und die große Büste haben diesen Zug nicht und sind deshalb dem Bilde meiner Erinnerung ähnlich. Seine Stirn unter der " Schönheit, nehm, die und geistvoll. Seine zierliche Gestalt," von kaum mittlerer Größe, schien zu wachsen und wurde imponirend, wenn er am Dirigenteu- pult stand. Von auffallender Schönheit waren seine Hände ; „seelisch" würde CaruS, der Hände- und Menschenkenner, sie nennen. Eine höchst anmuthige Bewegung des Kopfe- war ihm eigen, und wenn er ihn leicht zurückwarf und mit seinem flüchtigen Blick, wie ein Feldherr, sein Musikantenheer streifte, da war wohl Keiner, der sich nicht im Stillen geschworen hätte, seine Sache ganz über alle Maßen gut zu machen. Er erschien so elegant und ruhig während deS DirigireuS, keinerlei Außergewöhnlichkeiten frappirten die Menge, nicht der geringste Embarras und dabei, doch eine Unfehlbarkeit ohnegleichen. Wie die einzelnen Mtglieder des Orchesters au ihm hingen, sagen keine Worte. Wie sorgte er aber auch "für sie, wie lag ih ihr Wohl am Herzen zu jeder Zeit, wie hatte er immer ein offen Ohr und eine offene Hand für alle ihre Klagen. Er begnüg sich nicht mit jener vorläufigen Gehaltszulage von 500 Thaleri die er dem Stadtrath für sie abgerungen, er ruhte nicht eher, bi er eine wirkliche Verbesserung der Lage seiner Orchestermitglied erwirkt hatte. „Eben weil das Orchester kein Luxusartikel", schrieb Mendels-? ebendeswege ist es Pflicht", dahin zu wirken, daß über dem Glänzenden nw das Rechte, Nothwendige hintanaesetzt und beeinträchtigt werde." Und es mußte solch edler selbstloser Energie, die keinerlei Mühe! und Anstrengungen scheute, auch gelingen, verhältnißmäßig groß-', artige Resultate in kürzester Frist zu erzielen. Mendelssohn setztet es durch, daß man bas bedeutende Legat eines kunstliebendenl Leipziger Bürgers zur Gründung einer Musikschule verwandte, undl widmete später seine volle Kraft diesem jungen Institute, das wenige Jahre nachher, trotz der düstern Prophezeihungen gar mancher j Schwarzseher, frisch und kräftig emporblühte. Er nahm eben das ganze Leipziger Musikleben in seine Hände. Da ordnete und fügte sich denn Alles allmälig nach Mendelssohns Wunsch und Willen zu allgemeinem Heil und Segen. In den damaligen Tagen waren eS drei Repräsentanten einer frühern Zeit, die dem jungen Capellmeister besonders auffalleo ' mußten: die beiden Begründer der einst so berühmten Musikzeitung „Cäcüia": Hofrath Rochlitz und Gottlob Wilhelm Fink, und da ^ ehemalige Pohlen^ erster Gesanglehrer, der Compomst so manches reuenden Quartetts, so manches an- muthigen Liede-, der Bildner Po manches berühmten Sängers, st mancher gefrierten Sängerin und der silberhellen Stimme seiner 1 eigenen Frau^ jener heitere, originelle Mann, den wir alle so lies ^ bei rauerden, als er so plötzlich von uns schied und zur Ruhe ge- s tragen wurde! Die drollige gedrungene Gestalt in ihrer Beweg lichkeit, daS seltsame Gesicht mit den kleinen Augen hinter der großen Brüte, der unnachahmliche Ton seiner Stimme, wenn er unS irgendeine Stelle vorsang, die Behendigkeit der dicken Finger,
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