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Dresdner Nachrichten : 21.02.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-02-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187702218
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-02
- Tag1877-02-21
- Monat1877-02
- Jahr1877
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.02.1877
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«r.SS MULi »«rienftratze IS. »bau« aemeatrprel» vterteliil,«- Uch 2 Marl «> Psae.. durch »iePaft 2 Mar« ,ü »t«e. üt»ttl.Ru«>mer» lÜPIi«. »uila,« S2000 «r»>- Kür dl« Rit<k,»de eln^» landter Mauuscri»!« «ach» sich dl« Redactto» nicht verbindlich. Inseraten.Aniiahu »ärt»:H»»«»«I>ai «oalarinHanibur, ,iu. Wien. LeiVii,. «al>l, »realau, tzrauksurt o. M., — «ud. Mall« l» Bern», Lei»»»». Wl«„, Hamburg, straiilsurt a. M., Mün chen. — »and« » «a. lu Fronksurt a. M. — »r. B»»a«tnctl,«m»i».- llarau, l»t»te, Italller ck Ha. i» Pari». Mittwoch. 21 Februar. hm« au». s»«t« nn» bürg. Ber- Tageblatt für Politik, Htnterhaltung, Geschäftsverkehr. Börsenbericht und Iremdenlijte. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Litpsch ^ Reichardt in Dresden. Berantw. Redakteur: Fr. Goedscht in Dresdm. XXII. Sni-rai« »erden Marten» tzira»« IL di»«d.» Ui,« a»,e«»m»e«, Sannt»«» »>« Mittag» IS Ubr. I, Ueultadl: grade >»aller- »alle d bidgiachm.L Ui,r. - Der Raum eiuer ein. lroltige» Petiidetle «aiiet »a Pige. Ni»«e>ai>dt dl« Zeile ss Pjgc. Lilie Barautic »iir da» Nachitta, > ge Erscheine» »<r üujcrai« wird nicht gegeben. Mukwärtlgc Anuanieu» Auslrügc vo» uni linbe» ia»uie»!liri»en Ullli P->» ioue» tniciireii w>r nur x gll, Pr<t»umerai»»a- Zaillung durch Bric,- Nlarleu oder Posieteijali- luug. Acht Ltibl li «ollen «b Plge. Inielnlc sür die Mi'iitagd - Rmuuier «der n.ich einem .scitiag« die Pcliijeile gu P,ge. Mttredacteur: vr. Lmtl Für baS Feuilleton: Luchvl» Dresden. 1877. Politisches. Warten wir, weitere Pfeile im Köcher, die Wirkung unserer gestrigen Darstellung einzelner Episoden der Passionsgeschichte der Berlin-Dresdner Bahn zunächst ab. Wir begnügen uns vor der Hand mit der deutschen Seewartenarbeit, dem sächsischen Volk einen daherbrausenden heftigen Nordsturm signalisirt zu haben. Daher verzichten »vir auch einstweilen auf die Ausführung des nahe liegen den Gedankens: Hannover mit Gewalt — Sachsen peu ä pon. Nur so viel wird alle Welt zugeben, daß, während die Diplomaten- Eonferenz in Konstantinopel Aller Aufmerksamkeit gefesselt hielt, es praktischer gewesen wäre, näher liegende Zettelungen der Diplo maten scharf zu beobachten. Ueber die neueste Wendung in dieser Frage berichten wir in einer späteren Spalte Eine ruhige Anschau ungsweise über die Berlin-Dresdner Bahnfrage tritt uns im „Bert. Tagebl." entgegen. Dasselbe schreibt: „Immerhin ist eS tm höchsten Grade bedauerlich, daß eS nicht gelungen, Im Wege gütlicher Auseinandersetzung zu einer Verständigung mit ber sächsischen Negierung z» gelangen. Dem mächtigen Preußen gegenüber, das iin Bunbcörathc zwanzig Stimme» zählt, erscheint Sachsen mit seinen vier Stimmen als der schwächere Tbeil, und abgesehen von dem Uebclstande, daß die Vertreter beider Staaten im Bundcörathe bei der schließllchen Abstimmung gewissermaßen nltz Richter in eigener Sache lungircn, wird es kaum zu vermeiden sein, daß ein sür Sachsen ungünstiger Auötrag der Differenz im sächsischen Hallen diesen Gedanken für eine sehr glückliche Lösung der so viel be sprochenen Frage von der Bestrafung des Contraktbruches. Eine andere Vereinigung, die vonKohlenwerks-Besitzern, welche in Westfalen getagt hat, verhandelte gleichfalls über eine Frage, die uns ebenso nahe interessirt. Wie ist den brodlos »oerdenden Kohlen- Bergleuten Beschäftigung zu bieten? Alan kam auf den Gedanke,», der englischen Kohle eine überseeische Coneurrenz durch die deutschen schwarzen Diamanten zu bieten. Die Admiralität in Berlin erklärt sich bereit, diesen Gedanken zu unterstützen. Seine Ausführung ist schwierig genug, da das überseeische englische Kohlengeschäfl seine festen Stationen auf dein ganzen Erdball besitzt. Wohl aber bietet sich den deutschen Kohlenzechen in Rußland ein dankbares und fast concurrenzfreies Arbeitsfeld dar. England hat sich namentlich des halb mit seinen Kohlen voin russischen Markte zurückgezogen, weil Rußland das werthvollste Tausch-Objekt, Korn, nur in kleinen Posten nach England ausführte. Vielmehr hat das kornreiche Amerika ungeheuere Quantitäten amerikanisches Korn auf den eng lischen Markt geworfen und tauschte dafür billig die sonst sür Ruß land bestimmten britischen Kohlen ein. In Folge dessen herrscht jetzt vorzüglich in den holzarmen Theilen Rußlands, sowie in seinen geringen industriellen BezirkenMtcre Kohlennoth und sein enormes Steigen der Kohlenpreise, besonders in Süd-Rußland. Für die deutsche Kohlen-Jndustrie ist somit hier die günstigste Gelegenheit ge boten, ohne wesentlich von der englischen Coneurrenz behindert zu Volke bas Genäht so zu sagen einer Vergewaltigung hlnterlassen, „den sick nack, Rukland bin einÄbsakaebi« ausruschließen dessen wird, - ein mögliches Ergebniß, datz wir mehr als alles! eln^v,aMvuc amzuscyueyen ocpen Andere beklagen würden." ! Eroberung sicherlich incht ein Drittel von den Schwieugleiten be- So rasch die Augenblicksbilder in der orientalischen Frage wechseln, so sehr tritt die Vereinzelung Rußlands der Türkei gegen über greifbar in den Vordergrund. Die Großmächte lehnen die Thcilnahme an allen gegen die Türkei gerichteten Zwangsmaßregeln ab und verweigern es sogar, Rußland mit der Aufgabe zu betrauen, die Execution gegen die Türkei mit bewaffneter Hand zu voll strecken. Rußland muß das Geschäft auf eigenes Risiko übernch men. Da das Zarenreich keinerlei Bundesgenossen »nobil machen kann, wird cs wohl binnen Kurzen» die letzte Entscheidung treffen. Das eingetretene milde Frühlingswetter beschleunigt gleichfalls die Entscheidung. Wenn ein Separatfrieden mit Serbien und Monte negro türkischer Seils vorher noch zum Abschluß kommt, so würde dies keineüivegs deshalb schon als ein friedliches Symptom aufzufas sen sein. Alles freilich kann ein neuer Zwischenfall, unberechenbar für Alle, über den Haufen werfen. Eine neue Palastrevolution, die Wahnsinnigkeitserklärung oder ein Scheeren-Scsbstmord Abdul Hamid's ist alle Tage zu erwarten. Darüber hat die Welt schon verlernt, sich zu verwundern. Der berühmte Irrenarzt 1>r. Leides dorf aus Wien, der im letzten Sommer zur Behandlung des er krankten Murad nach Konstantinopcl berufen wurde, »nachte daraus kein Gehcimniß, daß die letzten Sprößlinge der türkischen Dynastie allesammt über kurz oder lang jener geistumnachtcnden schrecklichen Krankheit verfallen seien, die eine Folge der Ausschweifungen ist, zu welchen planmäßig und systematisch die Prinzen des Hauses Oäman erzogen wurden, seit man im Serail zu abendländisch-human ge worden, um sic sofort bei ihrer Geburt zu crivürgen. Daß der eventuelle Nachfolger Abdul Hamid's, sein Bruder Mahomed Reeschad EKendi, ein Kretin ist, das wisse in Konstantinopel alle Welt. Dieses Urtheil über die Mitglieder der herrschenden Familie wird auch von anderen Seiten bestätigt. Sehr leicht könnte sich daher die Prophezeiung des verbannten GroßwcsirS Midhat Pascha bestätigen, der vor seiner Zwangseinschiffung mit Seelenruhe er klärte: er wisse, daß man ihn nach Konstantinopel zurückholen werde; zweifelhaft aber sei es ihm, ob er da noch den Sultan Abdul Hamid auf dem Throne fände. Was freilich mit der türkischen Verfassung wird, darüber giebt sich ihr Schöpfer Midhat selbst leinen rosigen Hoffnungen hin. Hat er doch vor Kurzem gefragt: „Können Leute, die an die Tyrannei der Bastonade gewöhnt sind, die Grundsätze der Freiheit in zwei Monaten lernen?" Rascher und weniger stürmisch als erwartet, hat das preußische Abgeordnetenhaus den Etat des Cultusministeriums berathen. Die Wortgefechte zwischen den Elerikalen einer-, den Liberalen und dein Minister Falk andererseits, zeichnen sich durch ermüdende Einförmig keit aus. Neue Gedanken tauchen selten auf, reitet, die der in Aussicht genommene überseeische Kohlenhandel ihr vorläufig noch entgegenstellt. Berger Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Berlin, 20. Februar, 5 Uhr Nachm. Das Abgeordneten haus genehmigte nach längerer Debatte in zweiter Lesung den Ge setzentwurf über die Theilung der Provinz Preußen. Der die Thei- luug aussprechende l wurde mit 201 gegen 158, die die Ver mögens-Auseinandersetzung betreffenden Paragraphen mit vier, von den Abgg. Seydel und Miguel verfaßten, eine eventuelle gesetz liche Regelung betreffeirden Amendements angenommen. Berlin, 20. Februar. Der „Nordd. Ztg." zufolge wird der Reichstag nächsten Donnerstag durch den Kaiser persönlich eröffnet. Barcelona, 20. Febr., Nachmittags. Ein von den Anhän gern Zorillas geplantes Complot ist entdeckt worden, welches wahrend des Königsbesuches hier zum Ausbruch kommen sollte. Sieben Personen sind verhaftet und die Untersuchung cingcleitel Washington, 20. Februar, gegen das Journal „Capitol" auf Airordnung des Präsidenten Grant wegen Verleumdung uird Anreizung zur Revolution und zur Ermordung des Präsidentschafts - Candidaten Hayes, falls der selbe zum Präsidenten gewählt werden sollte, gerichtliche Verfolgung eingeleitct. genannt. Zuin Referenten sür das Plenum wurde Abg. (gegen die Vorlage) bestellt. — Bei Ihren königl. Majestäten tand gestern Nachmittag ein größeres Diner statt, zu welchem, dein „Dr. I." zufolge, der kgl. preußische Gesandte Gnu zu Solmü-Sviinewalte, der Minitnr deS kgl. Hauseö v. Falkenstcii», die Generäle der Infanterie z. D. p. Hake »nid Nchrhoff p.HvIderbcra, dcrGcncraltirctlor tcs Hv - thcatcröGraf Platcn, der Festungsconmicuidan l General Uri» cnam v Leonhards, der Präsident des Oberappellaticusgericksts. 1er Direktor dcö HauptstaatseirchivS. der Ministerlalrath im Ministe rium beö tat. Hauses, der Dircctor im IustUnuniitcriu»», ecr Oberhoiprcdiger und andere Persönlichkeiten auü dem Civil- und Militärdienste Einladungen erhalten hatten. — Die Geschälte des Bczirksschulinspectors der Amtshaupi- mannschait Leipzig sind bis auf Weiteres dcmBczirköschulinipcclor Schulrath vr. Heinpel in Leipzig mit übertragen worden. — Alö hätte sie sich ein Stelldichein gegeben, proliienirte, ritt und subr gestern Nachmittag die feine Welt Dresdens tu de» prächtige» Anlagen deö Großen Gartens. Es war eine Art iinprovisirter Evrso. Allgemeine Bewunderung erregte daö Ge fährt des Graten Luckner. Ai an kennt seinen imposanten Reise- »ragen. Vierspännig bat man ihn oft schon gesehen. Gestern aber prodnctrtc sich Graf Luckner mit einem Zchncrgcspanu. ES war ein »nagniperber Anblick, ans Tremc'. Hoch oben ani dem freistehenden Bock saß der Herr Gras und lenkte mit kundiger Hand die edlen, muthigen 10 Rosse, eine Leistung, um die ihn mancher gelernte Rvffclcnker beneiden dürste. Zcvn solcher stolzer Thiere »m Galopp um die Ecken sauße» zu lasse», dringt nickst Jeder fertig. I» der Nähe des HoigärtnerS erblickte, ber Gras einige Herren und Dainen ans der „Gesellschaft der oberen Tau send." Er hielt, ein Groom sprang herunter, holte aus dem hintern Kutichkasten eine zusammenlegbare Leiter und eins, zwei drei! kletterten die Cavaliere und die fahr- und roiscknnvige Dame in die Höhe. Baron v. Arnim produeirtc sich in einem offenen Iagdwage», bespannt nett vier muthigen Rappen. — Dag Reichs-Eiicubahnaint hat neuerdings wieder die Er richtung von VerlausSstcI tcn für E i s c n b a vn d i I l e tS in den größeren Städten in 'Anregung gemacht. Einrichtungen solcher Art bestehen zur Zeit i» Frankst»« am Mai» und in Berlin, sowie in Dresden für die Bcrlin-Drcökencr Bah». Letz- terc hat den Biltetverkauf einer größeren Anzahl von Hvlcls übertragen, welche die BillclS ->»» denselben Preisen wie ä» den BahnhofS-Schalteni abgebcn. Die Bllicts sind stets an demsel ben Tage zu verwenden, st,r welchen sic abgesiemprit sind und diese Abstempelung kann entweder nlr du: Veriausotag oder für den daraus folgenden bewirkt werden. (>» Frantiurt am Main haben die Lethciligtcn Eisenbahn-Verwaltungen in ci »ein Hotel ein Lokal inne. in weichen» ci» Beamter Bittetö verkauft; dort ist aber der Preis ui» w—ä» Pfennige böbcr, als aus dein Bahnhofc. Nach de» guten Erfahrungen, welche mit diesen Ein richtungen gemacht »vorteil sind, wird eine Erweiterung derselben nicht lange mehr auf sich warten lasse». Dein Vernehmen >iuck> hat auch die sächsische Staatöeifcnbahii.'Vclwalkiiiig schon vor längerer Zeit die Errichtung von VcrkaufSstcUc» im Innern der ge- Dem nach wurde i Stadt Dresden ins Auge gefaßt und Verhandlungen darüber pflöge»; auch soll sich der „Invalidcndanl" nin tlcbertragimg dieser Verkaufsstellen beworben haben. — Die S ä ch i iiche B n n k ist einer großen Gefahr ent gangen. Eine Falschmünzcrbande in einer Vorstadt Kölns batte sich die Fabrikation falscher Noten dieses renonnnirteli Bank instituts vorgenommen und bereits mehrere Packele von Hundert. Markscheinen derselben fadricirt, jedoch dieselben zunächst nur auf einer Seite bedruckt. Fertige Scheine scheinen nicht bergestellt. noch viel weniger ansgegebe» zu sein. Mau kam den Verbrechern dadurch auf die Spur, daß einer derselben sich von cinein Gc- schäitsmanlie eine gewisse Summe zur Beschaffung der Ickten Presse zur Fertigstellung dieser Scheine erbat und dafür eine 'Anzahl ber täuschend nachgcmachtcn Banknoten offerirte. Der Geschäftsmann machte der Polizei Anzeige, und diese vcrhastcie am Sonnabend zwei der Falschmünzer. 'Auf;erde»: fand man eine vollständige Presse, siebe» Steine zur 'Anfertigung der Scheine, die nöthigen Walzen, eine erhebliche Anzahl der falschen Bani noten, einen Vorrath von Papier für die Herttellimg fernerer Scheine und dergleichen mehr. Ein dritter Genostc der beiden Verhafteten ist flüchtig. — Während unsere Wcbindustrie die enormsten Aiistrcng»»». gen machen muß, um sick» Im Auslände »»eben der englische» zu halten, rommt jetzt Amerika und »nacht mit Wchwaarc» uuö in Deutschland selber Eoncurrcuz. Amerika als Exporteur von Maiiufacten, das »vir bisher als Markt für unsere eigene Industrie Leipziger Importeure haben »reiße glatte Banin- VocaleS and Sächsisches. — Der Bundesrath hat auch in seiner letzten Plenarsitzung über dm künftigen Sitz des Reichsgerichts (Leipzig oder Berlin?) noch leine Entscheidung getroffen. Die Abstimmung wurde vertagt, da. wenn abgestimmt »vordm wäre, stO Stimmen sich für Leipzig und nur 28 Stimmen Preußen und die tlcinstm Asteroiden! für Berlin erklärt haben würden. — In Sachen der Berlin-Dresdener Bahn ist eine höchst unerwartete Wendung eingetreten. Die Budgeteommission des preußischen Abg.-Hauses hat den Vertrag verworfen. Mit 10 gegen 8 Stimmen nahm sic einen Alttrag des vr. Hanr- macher an, welcher die Publikation des Vertrages von der Verstän digung mit der sächsischen Regierung bez. der Zustimmung des Bun desraths abhängig machen wollte. Sodann aber wurde tz I, einer! betrachteten! der wesentlichsten des Vertrages, mit lO gegen 7 Stimmen abgc- lehnt. Da unter jenen 10 Verneinern sich auch Nationallibcrale befinden, so ist Aussicht vorhanden, das; auch das Plenum des Abg - HauseS den Vertrag ablehnt. Der k. preuß. Eommissar erliärte-I»» diesen» nnscheinbarcn Sttkiichcn liegt nickst mehr n»d »ick t »vas man sich gegen-! nach der „Post" bestimmt, daß Preußen das Gesetz nicht publieirenj ^kuigcrals das Anzeichen» der Kein» einer rvirthschaftlichen lim wollcnstoffe aus Amerika angebotcn, in einer Güte und z» cinein Preise, der sic — fast möchten »vir saacn: leider — vollkommen concurrenzfähig macht; cs sind uns Proben davon vorgelegt worden, »reiche ganz vortrefflich sind an Fest»,eit und Festigkeit. seitig zu sagen hat, sind — Grobheiten, vr. Franz, der Redacteur werde, bevor bei fortgesetzter» Wiedersprnch Sachsens der Bundes- des „Schlesischen Kirchenblattes" wirft dem Cultusminister Falk vor, daß sein System die Schule vergifte, Religion und Kirche unter grabe. Worauf Falk erwiedert, daß er nur die Gesetze ausführe, die Elerikalen das Volk aber aufhetzten, zu Mißachtung der Gesetze und Staatsgewalt verleiteten und Schuld an der Aufregung trügen. Beide Theile haben cS aufgegeben, einander mit Gründen zu über zeugen, sie sprechen auch blos zum Fenster hinaus, dainit die Wähler als Landtags-Berichte hören und lesen können, was zu sagen und zu schreiben der kümmerliche Zustand unserer deutschen Preß-Verhält- nisse verbietet. Vor »venig Tagen hat in Berlin ein Congreß von Steuer- und Wirthschafts-Neformern getagt, der sich nicht bloS mit allgemeinen Phrasen über die socialen Mißstände unterhielt, sondem einzelnen Theilen derselben mit ausführbaren Vorschlägen auf den Leib rückte. Bezüglich der Lehrlings-Frage schlug man eine Erweiterung der Gewerbe-Schiedsgerichte dahin vor, daß dieselben auch kompetent sein sollten, über Dauer und Ausführung von LehrlingS-Contrakten Entscheidungen abzugeben.' Es seien sür jede Gewerbegruppe aus der freien Wahl der Betheiligten behördliche Organisationen zu schaffen. Bezüglich der Gehilfen-Frage wurde vorgeschlagen, daß jeder Gehilfe eine regelmäßig geführte Legitimation besitze, in welche der Arbeitgeber Antritts-und End-Termine der Arbeit ohne jede Eensur einzutragen verpflichtet ist und daß jeder Arbeitgeber, welcher einen Arbeitnehmer ohne solche Legitimation annimmt, mit dem Letzteren solidarisch für den Schaden verhaftet bleibt, welcher etwa einem früheren Arbeitgeber durch Coutraltbruch erwachsen ist. Wir rath entschieden habe. Nun bemerkt das amtliche „Dr. I." zu un serer gestrigen Darstellung, das; sie „zun» Theil unrichtige That- sachen" enthalte. Namentlich sei cS unrichtig, daß Hr. v. Friesen seiner Zeit eine Abschrift des Vertrages von Preußen verlangt, aber ^ ^ ^ ^ ^ ^ nicht erhalten habe. Dieses im Ganzen unwcscntlichc Detail geben U.'"'Endlich" ist" die Verkaufsstelle FrcivcVgervlnk'?ir.' üo von Wälzung. — Von den hier bcstcheuden a »»tlichcn Verkaufs stellen für P ostwcrtvzc»che » sind solocndc i», W cgsnIi gekommen: Bismarckplatz Nr. 8 bei S. L. Wevtznia»,,. M->tlst!. denstraße Nr. 2l> bei Herrn Tveod. Voigt. Wettinerstraßc Nr. ?i vei Herrn H. F-leinining; wogegen eine neue Verkaufsstelle Bis- marckvlcktz 'Nr. 10 vei Herrn E. Ni. Wagner cingcrickstet worden wir gern preis. Im Uebrigen dürfte unsere Darstellung, »v»c hier in distinguirten Kreisen ja längst kein Geheimnis; inehr ist, zu treffend sein. Weiter tadelt das „Dr. I." die „Heftigkeit unserer Sprache, welche der Sache, die »vir anscheinend vertreten wollen, mehr schade als nütze" und bemerkt: „Je ernster die Betrachtungen sind, zu welchen die Mischen der königlich preußischen und der sächsischen Negierung entstan dene Mcliiuiigsverschtedenbelt sowohl »nlt Rücksicht auf den Gegenstand, als auf die sie begleitenden formalen Vorgänge Veranlasst»ng giebt, un» so mehr ist zu wünschcn. daß die Er örterungen darüber in der sächsischen Presse sich thunltchst einer ruhigen und streng objektiven Haltung befleißigen." Obwohl wir das Recht der Eensur dem amtlichen Blatte prinzipiell nicht einräumen, wosten wir doch uns gern gegen fteundliche Mahnun- gen nicht verschließen, starke Ausdrücke verriethen eine schlechte Sache, wir überlassen sic Anderen. Wo »nan sie zu suchen habe, das lehrt ein uns unmittelbar vor Schluß des Blattes zugehender Auszug aus dem Sitzungs-Protokoll der Budget Commission deS Abgeordneten-Hauseü zu Berlin. Laut dieses Protokolls hat ein kgl. preußischer Commiffar das Verfahren der sächsischen Regierung in dieser Sache ein „illoyales und vertragswidriges", der Abg.! Wehrenpfennig sogar ein „cynisches und bundesunfreundliches" ^ angrgebrnen Fache seines Schreibtisches finden, worin es schließ Herrn D. Krille aus die Herren Gebrüder Thomaß übcrgegangcn. — Die geflederten Frühlingsboten stellen sich nach und nack» ein. Schon sind hie und da die Staarc in ilnc alte» Mästc» eingerückt, in einigen Gärten der Stadt, z.B. in dem Hesse'sche». uliserein RedactionSgcdäude gegenüber, pfeiit die Amsel; am einem Felde »iahe den» Großen Garten erhob sich gestern scbmet« ternd die erste Lerche. Auch Störche will man von Stidrn kommend ziehen gesehen haben. — Ein ganz ctgentbümlicheS Testa »n c»»t beschäftigt augen blicklich unsere Gerichts-Behörden. Vor einiger Zeit starb in einem freundliche» Dorfe der Dresdner Umgebung ein vier wohl- bekannter, alter freundlicher Herr, der frühere Beisitzer des katho lischen ConMoriumS. ber StistSvcrweser F ische r. Derselbe »rar Zeit seines Lebens unverbclrathet gewesen, batte immer ein höchst bescheidenes, ruhiges Dasein geführt und konnte von den Erträgnissen seiner Praxis alö Advokat, verbunden mit dem Ge halte für seine» staatöamtlichen Beisitz jährlich immer größere Suininen zurücklegen. Endlich zog ec sich von Praxis und Staatsamt zurück und widmete sich ganz der Pflege seiner Ge sundheit. Er machte sein Testament und setzte darin alö Univer salerben seinen besten Freund, einen diesigen Advokaten, und für den Fall, baß derselbe bei seinem itcü Erbiasscrös Ableben schon verstorben sein sollte, de» französische,» Sprachlehrer Dauert) ein, gleichzeitig aber vermachte er einer Anzahl Vereine beträchtliche Legale. Das Verzeichnis; dieser Legate sollte sich i» einem genau
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