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Dresdner Nachrichten : 02.07.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-07-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187707020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-07
- Tag1877-07-02
- Monat1877-07
- Jahr1877
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.07.1877
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Rr. 183 «E«»» «»«,,« fr,, 7 Uhr m d«r <lk»edlt>„ Mirttnlirii,« IL. «d,n> »»«eineprei« vik>lrl>»l>r- Li, »Marl b„r<1, »ie Pos« 2 Mail :s Plge. Iliitel.Nummee» WPtgk. »uilo»e 32000 »li>l. Für dir RU>s»adc etn«e> laudier Maiiuscrivle »achl sich dir »Ikda.no» nicht »erlnndUch. Jnlkratkn<?lnn<>l„„r au», »arl» «Saale»»«!» »»d Vogler UI HamliuriU B-r- ltn, Wien. Sric>c>II. Iviis.l, »lii-Slau, ^lonltun a. M., — I»„V.'.»Illli« >n Berit», Lcll'st,!. Wie», Homdurg. tz>>»lsiiri a M., Mün chen — T»»i>« u». fn ilianllurl a. M. — Kr. tvotgt in 8l,emntt> — i.»ilii> , IiiiMrr ch v«. i» Pari». Moutag, oe» 2. Juli. Hageösalt fürWkitik,Nnlerhastung, Hcschästsverkehr.^ ZLörsenkericht und Iremdeuliste. Druck und Eigcnthum der Herausgeber: Litpsch ^ Ncichaidt in Dresden. Verantw. Nedacleur: Fr. Gocdscht in Dresden. Sttlerat« werden Mareen« imre 12 d>i »ld.k Uhr nugenimiuen. Lonnlog» >»- Miilag» »2 Ul>r IN ltteniwdli urojie klitier- «i»ic r, d>» Na>i>m. 4 Nur. — Ter Itlauin einer cin- lt»illi!tin Pclll»eite louet u» P,ur. lämanandr dt« Steile 2U Psgc. Sine Galantie sur da» n>.ch tilagige tlrichk'Nen der 2>">in!e wird nicht Llgeoen. kl , u .i.IiHe iinncncen» e>u»rdur ro» I NS Uiidr» la.iule» giiiulii unu >tier« tc: cn »»cci.ci! wir nur eng-» H>»n»n>»r»»do. ,'tatilnttg du: lj 2iiic>» lunclc. oder Bo':rin.,ai, luu i Acht Lildru tonen >-- 'Ogc. 2»>c>d>e tur die nionlnud eiunimer eder n ' i»i ,» Ietildü« die tteiilziilr 2» P,ue. XXII. Jahrgang. Für daö Fculllctoii: »Rilretacteur; l»r. Li»il Utvi-v>. TrcsSc», 1877. Locales nnd Sächsisches. — Zu Rüthen deöOberhaudcI ögcrIchtö in Leipzig sind ciiianiit; SlaatSanwalt Hambrock daselbst, 'Ahpcllakiviis- Gerichtoratb Witliiiark >» Bcrti» und der Mecklenburgische Mittilicii.lll'rltl) »Raasjiuanu. - Um die Stromverhältnine der Elbe uacli dem Bau der Albcrtbrücke besser ni regeln, beabsichtigt »um, das höbe (Vincis, nninitteldnr bor dein Milltär-Hospital, den sogcnaniiicu „Baicr", >ni Volkm»»nde „Bür" genannt, ganz abzulragcn und dadurch dein Waiicrlauf eine berbcsstrtc Richtung anziidahnen. — In der 2. am IN. Juni abgehallenen Versammlung der „ »R eisjncr Eonicre» z" kam ein Thema zur Erörterung und 'Besprechung, welches unser scsiges öffentliches V'ebc» aus das Tie'ste hcristnst: das Thema: „Oie M irwIrku » a der Kirche dei Vösnng der socialcn Frage." In dem von dem Hrn. »legierungsrath 1>r. 'Köhmcrl aus Grundlage mel'reicr von ihm aliiacsicUtcn(?äi.!c>icha>kenc» Borlraae siellt er äiinüchst die Behandlung ans, tan die sociale Frage crnsllich vc» lange, d.m man sicl, mit ihi deschü'ktge, da die socialdcinokralischc 2lcwea»iig eine derartige r'luodcdnuiig erlangt, »nd mit solwen NNltclu ardcite, dasi, wenn nicht von anderer Leite Widersiand geleistet werde, der zeitweilige Lieg der soeialisliichcn llinuun- dartei leimt mdglich sei: „zeit >v eilig" allcrdiiigo nur, da die Oaucr deö UcdergewichtS nicht im Bereiche der Möglichkeit liege, wie das Swiüsal vcweiie, ivclchcin die liniiiinigileii 2luS>vlichsc der erste» sranchsischcii Nicvolntioii lssldsetzung «Zolles, (srhcduiig der chötlin „Beinuint" au dessen Stelle), aiwciingc alle» seien. 'Bel dem Bavertreten zu der socialen Frage täte man den wirk Iichcii «Bund der vorhandenen llnzu!rietcnl'eit in sich seihst zu linden und Lclbllcrkenninif! zu ndcn. Uedergevend m dein Bcr- vallnis, der Kirche zur socialen Frage gad Hr. lli. Böhmert dem Biiiniche v'ltiödrnek, das: die Uicisllichen, welche ja ncdcn ihrem handtsachlichcn Bcruic gcvorenc Bolkowirlhc seien, den ivirth- schaitllchcn Oingcn ctwao näher treten und sieh in socialer Be ziehung mit de» Erwachsenen und Halberwachsenen bcschästigcn »töchlcn, wozu ihnen, da sie nicht mehr im Besitze von Blair- giitcrn und sic der Lchulausiicht enthoben seien, hinlängliche .seit zu Oiebote steve, wie ihnen, den in vielen Fallen am Mcistgcbil- detcn ihrer Gemeinde», Gelegenheit gegeben sei, ans dem dras tischen ^cbcn so recht hcrauömschödlen. Oie Gründe, welche die Kriiiö unserer Feit herbeigellihit haben, sinder ter^eir iiiedner darin, das; man sich von der Ordnung im Grwcrholcben cniiernt i'abc, das? in allen Kreisen mehr eonsumiit als vrodueirt worden sei lwas wir doch bezwciscln möchten. O. slied.i, tan wir »no kür reicher gehalten Hütten, als wir eigentlich seien, dan dci"Sa»d wirlhschait durch die Auswanderung in groneLtadtc dicdlibcils lrüitc cnlzogen wordiii, man nur uir die Aeichcn gionc v>ins i gebaut habe tc. Oie h liigc Kriiiö sc: dur h das Benrebcn, die verlorene Ordnung wicdcnubltngcn, zu nberslehen, dies aber könne nur durch Arbeit nnd Muhen bewirkt werden. AKmii der Geistliche als acatcnuich gebildeten Mann i» dei ldtage sei, die Bolkswirthschast zu überieheti, >oaü dem Weniger- oder llngcbü tetcn nicht möglich, so sei es ibin auch nicht schwer, in das Belk zu trete» und über wirthichastiiche Fragen zu unterrichten. Gharakteristisch sei cs, das; die Tugend der Sdarsainkcit. welche an die Fukunft denke, i» der Haudtsachc nur von Gebildeten ge übt werde. (Dies statistisch nachzuweijcn, würde Ausgabe der Ldarkasscnvccwaltuugen sein. O. Acd.) Wag übrigens die Geistlichen leisten könnlen, wenn sic sich auch volkswirthschait- lichen OIngen loidiiictcn, bcivics Hr. Iw. Böhmen an dein Bei shielc seines eigenen Baters, eines Pastors, welcher in seiner Gemeinde die Gründung von Kranken- und Pcrsicherungökasscn angeregt, einen Gcwcrbevcrcin und einc Bolksbibliolhck ins ^cbcn gcruien habe. Aus;cr Frage sei cö. das, die Gcisllichcn das Pubtikuin aus den Vlutzcn deoBccsichcruiiaswcsenö. besonders der Feuerversicherung,auimcrkiam machen könnten,wodurch dcrBrand- bcttclci entgegen gclrclen werde: auch würden sie durch Aatbö- citheilung betrelio des Beruis wohl segensreich wirke» können. Wenn die Arbeit, als solche, als lScbenobcrus und dtcbcnsircudc auszusasscn sei, müsse eine Einigung und ^usainincnlassung der Kralle angcstrcbt werden, um die Feridlittcrung tcrBcmühungen der (einzelnen zu verhüten. Gr anerkannte, dali die Presse eine Macht sei, und da» inan sich dieses Erziehungsmittels bedienen solle, nicht Andere und llnbcruicne darin schalten zu lassen: weöhalb sich die Mitarbeitcrscl'ast der Geistlichen an der von dem seit Jahren bestehenden Berel» iur das Wol'1 der albcitcudcn Klassen hcrausgcgcbcncn „Ldeeialcorrcidoiidenz" cindiehle. Die modernen Errungenschasten. wie Freizügigkeit, Gewerbcireihelt, seien nicht anzutastcn, da cö statistisch nachzuweiscn sei, da» sich durch diese Fortschritte in der Gesetzgebung z. B. die unebclichcn Geburten vermindert, der Fleischverbrauch aber unter den arbei tenden Klassen sich vermehrt habe. OaS Kadital als daö noth- wcnkigstc ArbcitSinIlrel aiizugicilen, müiätc unbedingt vermieten werten. Im Bei lause der Ocbattc bczeichnetc Hr. G ousislorial- rath l)> Oibclius u. A. iolgende Bnnktc als die von den Geist lichen im dtuktischen lScbcn inö Auge zu sassentcn Üliugabcii. Oie Sorge nin daö geistige Wohl müsse mit der «orgc um daö leibliche Wohl Hand ln Gand gehe»: in der Predigt sei aus die Berhältnissc der Arbeiter besonders Aüclsicht zu nehmen, die Localvressc zur Sluiklürung zu benutze», auch daraus hingen.irkt werden, da» dein Bolle seine Sonntagsruhe werde. Besondere Erwähnung noch verdient die Bcinerlung des Hrn. Plärrer Harich l» Dornrcichcnbach. da» cs nach seiner Auvasiung gar nicht so viele Soclalkcniokratcu gebe, als man behandle. Bel der letzten AeichStagöwahl hatten in seiner (gemeinde Biele Ihre Stimmen sür den socialisllschcn Ganditatcn abgegeben, welche nichts weniger als scindlich gesinnt gegen die Kirche seien. Oa aber die Soclaldcmokratie mit der Kirche vollständig gebrochen habe, so könnte» auch jene Wähler nicht als echte «ocialdcmo- kratc» gelten. (Diese Grsahrung ist auch an antercu Orte», wie namcntlicli in Dresden, gemacht worden. D. ülcd.) Nachdem noch Hr. DiaconuS Ilr. Peter aus Dresden den Wunsch auSge- sdroehen, die geordnete Armcndrlcge in den Gcniciiidcn möge dazu benutzt werden, um aus die teilte zu wirken, wurde dic Bcr- samniluiig durch den Borsitzcndcn, Hrn. Professor Ov. Frickc, ge schlossen. — Wer eine kurze Fcricntour nach Bcriin und Umgegend unternehmen will, benutze den Extrazug, den die Gencral- dircclion nächstcn Sonnabend, den 7. Juli Nachmittags '/ül> Ubr von Altstadt a»ü nach Berlin abgeden lä»t. Gin Billct !>. Glassc kostet kür Hin- und Nückrclse secl'ö Mark und bleibt bis Freitag den i:i. Juli In Giltigkeit. — Gegen >K!i Uhr in vorvcrflosscucr Nacht wurde ein circa 24Iährigcr Mann, anscheinend Burcaubeaintcr bei der Staats bahn , am dritten Pfeiler der Augiistuöbrüeke den Flut h c n der Elbe cntrisssen. Daö Nettungöwcrk vollbrachte ein bei Herrn Wolfs sHelbig'S) alö Nachtwächter angcsleliter Nkann, ein braver Faniillcnvatcr, der Nkaurer Gustav Golde, weicher ganz allein mit dem Boote Herrn Wolff'S zu Hiise eilte, den nach dem Sprung von der Brücke mit zerschlagenem Bein laut schreienden Mann mit eigener ssebcuSgeiahr aus dem Wasser zog und lebend nach der vandelteilc bei Bellevue brachte, um ihn dort den behördlichen Organen zu übergeben. Die diesjährige Beriaminlniig des sächsischen Forst- Vereins sand am W,, 2'.». und :u>. Juni in Filtau unter der bewahrten B'itiing des Boriitzendcn, Geheimen Forsiralh De. Iudeich auö Tharandt, statt. Besucht war dle Bersammlung von ca. U2>> Mitgliedern, deren der Bcrcin überhauvt 5>8l besitzt. Delegirtc des schlesischen und böhmischen Fornvcicinö waren er schienen, auch halte sich der Prolcssor lw. Hariig aus Ncnsiadt- Gbcrswalde, in der Forschung von Pslan.zcnlrankhcitcn eine blnlorilät ersten »langes, eiiigcsundcn. d'gichiigc Themata sür daö sorst- und volkswirthschaitlichc Wohl des Vandcs santcn die giüntlichsle Besdicchung, ganz besonders war es das sür die nächste vcgislaturdcriode vvrznlcgendc »galtscluitzgeictz, das in den Kreis der Bcrathung gezogen wurde. Nebenbei sorgte auch die Hicbcnswürdigtclt (er Stadt sür inannigsache Grholnngc». De» Glaiizdimtt der Bcrsanimlung bildcw entschieden aber die Grcursion in die städtischen Reviere zu OlbcrSdori und Ovbi» am :(>>. Juni. Unter zkektuiig res Herrn Fornmelstcr 2gitlich alö crsler städtischer Forsibcanitcr und im 'Beiseln deö Herrn Bürgermeister Habcriorn durchwanderte man mit krilüchcin Blick die woblgedslegten Forsten biö an das alte Schlon Ovbi», aut dem die Grcursion, bei der auch tie Vöschung eines üugirtcii »galdbrandcs mit der treulich ciscidlinirtcn Feuerwehr lind des wohlaiwgerüstctcu 'Waldarbciiercords targestellt ivurdc, rhi Gute sand. Hier, wo die stets bereite Gastlichkeit der Stadt den sorg lichen Wandcrcrn eine» Nuhedunlt mit Gririschungc» bot, könnte, nachdem sich in sinniger Weile durch lleberrcichung eines dracht- vollcu Bluiiicnslraustcv scilens scheuer >>-and an den Bcrclns- dräsidenten die Ausincrksamkeit zum höchitcn Grade vermehrt hatte, derselbe nicht umhin, nebst dem Danke des Bcreinö auszu sprechen, da» die Statt Fittau in ihrer Waldwirthschait nicht allein ein Minier sür die Privat- und Gemciiitcwaldungcn von Sachsen, sondern iür diejenigen des ganzen deutschen Neunes sei. »lach de» dankenden Erwiederungen tcö Herrn Bürgermeister Haberkorn und Forstmeister Witüch kehrten die Mitglieder nach Filtau zurück, um von da meist mit den Abentzügcn ihrer Hciniaib zuweilen, »liebt genug anzucrkciinen ist auch tie Hibcralität unserer hohe» Staatsregicrung, die den Mitgliedern des entschieden segensreichen Bereins nicht allein freie Fahrt aus den Staats- bahnen, sonder» auch einen namhaslc» Bcilrag an die Bcrcins- tasse gewährte. Born Schwurgerichtshoie zu Gheinnilz wurde am 27. Juni i e. Franz Brauer ans Schlesien zu n> Jahren »nd OS ra.d Görncr aus GhrewricterSdor' zu N Ial'rcn Fuchihau» wegen ».'lünzvtlbreck'cn verurtvcilt. welches durck' die Thäligkcit des Obergendarm Tiscl'cr und der Gendarmen Lgackwitz »Ich Wachtler entdeckt wnrdc. In O b e r II l l c r S d o r f bei Zittau ist am 28. I„n> icüh das Strohdach des Berga»beiter Braucr scl cn Wohnhauses abgebrannt. — »im W. Juni lockte der 17jährigc Kncc! t cincö Fuhr- werksbcsitzerö i» Fr a u ke n b erg ein »Nädckicn von 12 Jahren in eine Scheune und versuchte, dasselbe unter den heftigsten Drohungen zu missbrauchen. Daö Kind aber weinte sich und schrie und entfloh endlich dem Buben. Dieser ist verhaftet und jedenfalls lcint ihn eine harte Strafe. — — Station Ncrcha», 2:!. Juni. Am heutigen Tage wurde die Eisenbahnlinie Gro»bothen—Wurzen unter den üb liche» Feierlichkeiten eröffnet. Oer erste von Grosibothcn fabr- dlanniäsffg früh «'» ll. 47 M. abgchende Persvncnzug tras mit Gulrlandcn geschmückt pünktlich 7 ll. :ll ».ff. incr ein. Den Zug begleiteten die Mitglieder des Dircctoriuins der M»ldc»lhal-Ei scnbahn-Gcscllichait und wurden von »lcrchaucr Fcstjung,rauen, sowie von cincin zahlreich vvu nab und sein hcrbcigcciltcn rPub- liein» ircudig cindsangcn. Die Stadt Ncrchau hatte auch taiür gesorgt, dai; das z-kationSgcbäudc in scstlicl'cmSchniuckc prangte. Da» durch kiele Bahn der hiesige Bei kehr sich steigern wird, un terliegt wobl keinem Zwciicl. Nur wäre zu wünschen, da» der Nachm. :! u. ll» »R. in Grotzbothe» aiikomnicnde.sug »inschlu» »ach Wurzen finde» und ebenso von Wurzen auö ein Zug Nach- nutt 2 ll. .'>7 Bl. eingelegt werden möchte, welchen Wunsch die wohllöbliche Oirection gewil: noch im dffiujc der Zeit erfüllen wird, 'beider sind die postaliicl'en Bcrhältniffe hier noch autzer- ordentlich primitider »latnr. Briete, die z. B. nach den in >>n- i» ittclba r st c r »läbe des Stationsgebäudes sich befindenden Dörfern Neichen und Zöbda gerichtet sind, geben über Nerchau- Grimina und gelangen von da auö erst in die Hände der Adres saten. Unsere fürsorgliche hohe Pvstbchöldc wird auch hier bal digst diesem llcbclstante abzuhelten wissen. Oestcutl iche Gerichtssitzungen. „WaS ein Häkchen werden will, krümmt sich bei Zeiten", dieses Sprich wort dürste aus de» des schweren Diebstahls angcklagtcnKcllncr- Ichrling Friedrich Mai aus Genua volle Anwendung finden, denn das noch nicht INäbrigc Bürschchen besitzt trotz seiner Jugend eine Berstocktbeit selneö Gcmüthcs, wie man sic glück licherweise nur selten bei angehcndc» Dieben bemerkt, Der An geklagte war bis zu iciiier Berhatlung bei dem Hotelier Köhler im König Albert Hotel in Stellung nnd hier war eö, wo vor Kurzem der i» der erste» Etage wohnenden Gräfin Hutwina Hallwvl ein b-chmuck. bestehend auö einer goldenen Brosche mit dergleichen Käser und Brillante» besetzt, ein dergleichen Bracelet, Ohrringe, Onir Medaillon u. s. w.» im Wcrtbc von über 8<»> Mk. gestohlen wurde?. Dcr Bcrdacl't des Diebstahls siel soiort aut den Angeklagten, dieser leugnete aber ebenso entschieden und bemühte sich gleich von vornherein angelegentlichst, die Schuld von sich ab und aut das übrige Dienstpersonal zu lenken. Mai hatte sich am Tage des Diebstahls in daö unverschlossene Zimmer der momentan abwcicndcn Gräfin begebe» und auö einer Reisetasche, an welcher sich der Schlüffe! besaut, cinc vcrichloncnc Handlcdcrtaschc weggenoinincn, worin der kostbare Schmuck ent halten war. Kurz vorher vergewisserte sich der jugeiirlicheBing- fingcr erst, ob die tKil't rein war und nachdem er die Taswe im Besitz hatte, vcnügte er sich ln die ».Etage des Hotels, wo er mit sclncni Mcsscrdaö T'cdcr entzwei schnitt,den Schmuck hcrausiiahin und die Tasche mit sanimt dem Messer hierauf in den 'Abort wari. Die Frau vom Hause bemerkte bald darauf ans dem 'Boten deö Abortes eine Menge zerstreut uiiihcrlicgciidcr Karte», welche von der Gräfin hcrrührten und im Innern tcö 'Abortes iand sich tie zerschnittene v'ctcrtasehc sanimt dem dazu verwendeten »Resser vor. Der Schmuck war und blieb dagegen verschwunden und der Angeklagte bcbarrtc bei seinem hartnäckigen leugnen. Der Hotelier liest nunmehr einen Gendarm holen und auch dicicin gegenüber gestand »Rai nicht ein Iota; dasselbe war aiff der Polizei der Fall und so entlic» man den 'Burschen vorläufig wieder. Köhler beobachtete nach der Rückkehr den Auge klagten fortwährend scharf und bemühte sich nach jeder Richtung, Hickit in daö Dunkel zu bringen, ohne da» kies mit Hille der Po iizci gelang. Während dessen hatte Mai einen 'Kries a» seine Elter» geschrieben, worin er erklärte, er würde sich das rkcbcn nehme», da er es nicht mehr aushalten könne :c. Einige Tage später warb Mai nach Neustadt zur Waschfrau gei l ickt und blieb ungewöhnlich lange Zell aus, machte sich auch durch sein ängn- UchcS Benehmen so auffallend verdächtig, dass ihn bald daran, die Polizei wieder in Halt nahm. Dem ihn vernehmenden Gendarm gegenüber trat Mai schliesslich mit dem Geständnis! hervor, er hätte zwar den Schmuck gestohlen, denselben aber aus Furcht während seines Ganges nach Neustadt bei dem :! Elbpsellcr in die Elbe geworfen. Hierauf erschien in seiner Zeile der (' iiminalpolizlt! Philipp, stellte sich alSBerwanttcr des Paters vor und machte ccm Diebe vorstellig, dock? zu gestehen, wo der Schmuck verborgen sei, aber auch hier erklärte Mai, er könne denselben nicht mehr schaffen. Am Schlüsse der Boruntersuchung »ahm der 'Angeklagte plötzlich sein Geständnis! zurück und blieb er auch während der Hauptvcrhandlung beim leugnen stehen; am den Vorhalt hier über erklärte er, das frühere,.Geständnis!" nur gemacht zu haben, weil ibin in diesem Falle seine Freilassung zugcsichcrt worden sei. »Ille Ermahnungen, der Wahrheit doch die Ebre zu geben, verschlten ihr Ziel. Herr Staatsanwalt Rcichc- Eiscnsiuck sprach seine volle llcbcrzcugung von der Schuld des Angeklagten aus und beantragte im Anschliff! hieran tie Bestrafung mit entsprechender Gciangnisffirase. Das Schöffen gericht unter Vorsitz tcö Herrn 'Assessor Stein erkannte aiff l Jahr u Monate Ge'ängnls!. — Der :tl Iabre alte Babnarbcitcr Jo hann Fröre in Ncucoschütz beklagte sich bitter darüber, das; er wegen des Diebstahls einer Quantität Klee (im Wcrthe von 2<> Pf.) von Birkigtcr Flur zu ff Monaten Gefängnis,' vcrurthcüt wnrdc und erhob er daher das Rechtsmittel des Einspruches. Der arme Kaninchen-Klecliciccant scheint sich jedoch nicht überlegt zu habe», welch' schwere rückwirkende Kraft cs ausübt, n enn Jemand ichon verschiedene Male sich die Finger an srcmtcn Eigcnthum verbrannt hat. Earl August Dachiel, der noch »nbcstrait ijt und inintcslcnö l', Mal in gleicher Weite nie Frotc dad betref fende Kleeicld ireguentirtc, bekam nur 12 Tage Gciängnffj zu- dictirt. ES blieb trotz des Einspruches beim erffen Bescheid. 1)rt. Vl.dldofftt 7i.g 2 ttlill 7',,Iler. Itviki i -i I V» 7'-r.7 loidtt. I-E'te« tcl. -I wa 81". !»!«..Im . . . . > 7..».:! LIV i;-.^ ll . -I Ilu^.linNiI.r , i - 7'^0.7 r-,iU kl.ir l 8-: .u 7«.!'..2 NIV 8i,Il »(1: r 3 -D b'.iU Nr"«! ! 7 77 i» h(:!>'.vri!.b " cr-i) 1 1-1.0 ll'-ldor ! I 78 l 87V ki.Il -t 18.-«' >)lr ! 7 8 7V 8 i;c. Uaii.Imrtt ..... ! 77 87V i '.«r.ii-st 8 i!" 707.' l 87V ! bodh.Ict, -HU8 X.-lisgIiin:l."Ler » . . 7V.-7V 17.-.» 707.2 ,»g !.- !!. ie l. -^!."i t'uri.8 ; XX7V Elill Ilt.NW. -t: ü.2 ' iD l ld d l < a,7 ' 8 k> li v.'t(?ll ! >.<>v. r . -l -'2..! iBnIsru^o. .... xc» !>-i( !lt, 1«!.» 8 21.' 77G.0 L t^7V kdiN ! ldl.-,, 8-nm i 8 7V still > 1,-il r -z. 22.2 ! 771.'» m.-.lWiir I U.i- 8 N'.I i->>ii'-ie k-- . 8 21.» Itorliu ! 3 leie 01. IVO.I.IjT 8 -»8 ^»pil l 770.Z 8 Eiil! er.r -^1('.8 !U o!.'iu ! 770.2 w.-cv loivl.t. 1. 8 182 >) 8eo selir ruliix. 2) 8eo Lslir . v) ruliie. ticxen -71-eud (tGUS irexo». u olrorniclit tl 6 r ^Vitl-orunst. vll.8 kiiiLxinni'.n Illit, 81.1, Ii:i, ll t'vtsn bin li-rli-czvi'lTt, »>"1 ü^r .^üueleut^Lblrbiul niirl >Vvs1 .Llnr.c-ii.'!,, >v.:blon<i «1..3 Minimum 1v. Ii,iltcv ir;1 un.I ^1/L i-be-r ^ui.l.-'l.uiulill.rvivn kliit8s>,s. b 'vi! (liffpoi I'rii'ckveillioi'.iiriss un>l «len ldviii'^i ii (iiu'HonkEii bEriV. Iiru »l er ,I(-r XorrUinli^o von IbUlvi'N lorzviffL'-Ntl loii I.bo zvvt i lielto nnrl 8N,IzvE8tlic bv. lillt üäi.» bn.il>'bon Onlnvls r-'Invncl.o, uinln»!?»»!,'inde. tülen. boi b(jt6r(Qi ^VoU- r nnd 1u.--1 llll^- MEiu r Xunubmo doi HiiijE Allui. Illi'ii .im !»". diini tu» <Iio nüelikrton <18 .-ilundffu. ^l'- ^ffiixin: l orldnuEr dc>p nilu/T"»» Irocbvnon ^Vitlcnuitx ui»! dvr >Vurnw/iir..'tl»iN( : ua de» Iviiffto lejrlito bin lnnribirT«. vmniEj;eiid zzo-11i> be iu,d »idGektli'.bo i.u1ta>tr"wnnx, in» I'.iniK nl.indo Ivicllle niiilu'il'l'ndE »in>!o oder ^VilidtdoIIou. — LSitteruiinS-Beodaktitunn »»> 1- Juli. »Rittags. Baroinclcrltand nach Oscar Böioll (WaUffr. Iff>: 2tz Pariser Zoll WO Zeit gcst. l l2.gcsaUcni. Schön. - Tberinoiiictiograph nach Reaumur: 2l»"2ffärmc. Differenz von gestern zu heule 1>«'; nie drigste Tcmp. 10 " W., höchste Tcmp. 28" W. — Die Schloff- thurmfabne zeigte Süd-Wind. — Himmel: bewölkt. - Elbvvhei» Dresden. I.Iuli, Mltl.: IffO Cent.unter". Bricfkaste». v. W., Oberst. Achnlichcs is! schon Manchem pcffsirt. Eine Erzählung des Falles halten wir aber sür nicht am Platze, weil Kellner, die am dergleichen Schwindeleien ansgehen, -u viel Ausreden bei der Hand haben und kann auch frech genug sind, trotz des Bewusitscins ihres Ilnrechto, wegen Beleidigung ?c. zu klagen und man, ohne ganz schlagende Beweismittel immer im Nachthcilc bleibt. Vorsicht ist auch hier das beste. Emil K. „Ich bin vor Kurzem mündig geworden, und bclain daher mein aus 2"<»o Mart in Staatspapicrcn bestehen des Erbe in die Hände. Da ick? cs selbst als Handwerksgeselle nicht sicher ausbewabren kann und auch leine Angehörigen habe, denen ich solche Wcrthpapicrc anveitraucn lann, bitte ich Sic, mir »litzulhcilcn, was ich damit beginnen soll, um cs sicher zu wissen." - Geben Sic die Papiere zum Depot in die.Sächsische Bank. A. N. „Wo befindet sich die Wappciffanimliing früherer Geschlechter?" — 'Wenden Sic sich in die hiesige tönigl. Biblio thek im .Japanischen Palais, welche Montag, Dienstag, Don nerstag und Freitag von 0—l, Mittwoch und Sennabcnd von O-N und 2—1 Ubr geöffnet ist, oder an den hiesigen Wappen- malcr Hahn, Iosephincifftrasic 22. B c n n o S c!'. in Mciffcn. „Waö habe ich zu tinm, da mir bei meiner Verbeirathung auffcr baarcn 100" Tbalcrn noch io viel schristlich mit Verzinsung versprochen wurde, und ich nun nichts erhalten soll?" Guter Ointsniann. verklagen Sic den oder tie Säumige au! Eapital und Zinsen und wenden Sic sich entweder an den Advokat Tzschuckc oder an den Advokat Woldc- mar Schcussler ll. dort. A. Benedict. „Hat ein neues Gesetz rückwirkende KvaiE" — Von dem Zeitpunkte an, mit welchem das bürger liche Gesetzbuch in Kraft getreten ist, sind alle bisher gütigen Bestimmungen des bürgerlichen Rechts, welche in dem Gesetzbuch,: nicht ausgenommen oder in K ff nicht ausdrücklich ausgenommen worden sind, aufgehoben. Nachdem das Strafgesetzbuch sür das deutsche Reich vom l. Januar >872 in Kraft getreten war, trat auch das Reichs- ,Bundes-I und 'Tandesgesetzrecht, insoweit dasselbe Materien betrifft, welche Gegenstand des Strafgesetz buches sür das deutsche Reich (Norddeutschen Bund) waren, ankcr Krait. O. O. G. in O „Wenn eine Schwester gestorben ist, ein Testament hintcrlasscn und ihre Geschwister darin bedacht hat, der Mann aber nach M Jahre» noch nickst zu bewegen war, das Testament öffnen zu lassen, was ist da zu thu», »nd hat der
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